Space Sink
Wer kennt ihn nicht, diesen Moment dezenter Verwirrung, wenn man von glänzenden Reviews angestachelt, schnurstracks in den nächsten Laden rennt, nicht wenig Geld zurücklässt und dann etwas entgeistert plötzlich feststellen muss, dass sich das angepriesene und gelobhudelte Spiel als öde, verbuggte Grütze entpuppt? Oder wenn man ein Spiel als öde, verbuggte Grütze kennengelernt hat, nur um beim nachträglichen Lesen von Reviews mit dem Kopf zu schütteln und sich zu fragen, was denn hier für Substanzen eingenommen wurden, bzw. wieviel Geld und Köfferchen und Anzeigen-Deals diesmal geflossen sind?
Doch manchmal, ja, manchmal ist die Welt in Ordnung! Manchmal stellt man mit einer gewissen Genugtuung fest, dass sogar traditionelle Hype- und Hochjubel-Publikationen einen bestimmten Titel NICHT hypen und hochjubeln, sondern das werten, was tatsächlich vorliegt. Ob dies an selten vorkommender Objektivität liegt oder der Publisher in dem Falle einfach kein Interesse hat, sich mit gekauften Reviews einzudecken, sei mal dahingestellt.
Fakt ist auf jeden Fall, dass "Space Siege" zumindest in der US-Presse die Wertungen bekommt, die es verdient. Ein derzeitiger Metascore von 60 bei Gamerankings und 61 bei Metacritic, was angesichts der seit Jahren gallopierenden Wertungsinflation nur eines bedeuten kann:
Also bietet die Demo einen guten Eindruck vom fertigen Spiel, war somit eine ehrliche Demo und damit das einzig positive, was zumindest ich über Space Siege sagen kann.
Mehr denn je gehe ich davon aus, dass wir spätestens zu Ende des Jahres von Sega und Chris Taylor wieder die üblichen Schuldzuweisungen hören werden, wenn Space Siege folgerichtig ein Flopp wird. Es sei denn, es finden sich genügend Leute, die vom Namen "xxx Siege" angelockt, eine Art Dungeon Siege im Weltraum erwartend, freudig an der Kasse Geld rüberwachsen lassen. Wäre nicht das erste Mal, dass mit schönem Schein gutes Geld verdient werden kann.