Sonntag, 10. August 2008

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Mein persönliches Experiment "Wie gehe ich heute (im Gegensatz zu einst) mit MMOs um?" hat sich zum Glück zu meiner großen Zufriedenheit entwickelt.

Ich habe meinen Spass in Azeroth, habe mein Leben deswegen aber nicht umgekrempelt und mein Zeit-Management NICHT vom Spiel bestimmen lassen. Doch, ok, einmal, zugegeben. In Maraudon, da konnte ich die Party nicht einfach so kurz vor Schluss im Stich lassen und habe notwendige Arbeiten eben danach erledigt. Schlaf wird sowieso stark überschätzt. Ich habe in dieser Zeit auch nicht ausschliesslich WoW gespielt, sondern mir immer noch Zeit für andere Titel genommen. Dieser Scheuklappeneffekt "Wie? Es gibt noch Spiele ausser WoW?", diese Ausschliesslichkeit in der Freizeitgestaltung trat nicht mehr auf.

Nun nähert sich allmählich das Ende meines Abo-Zeitraumes. Nein, ich habe längst nicht alles gesehen. Ich habe keine PvP-Inhalte gesehen, keine Battlegrounds und bei weitem nicht alle Instanzen. Ich hatte aber all die Zeit über sehr viel Freude an dem Spiel. Was ja die Hauptsache ist. Deswegen habe ich das Abo abgeschlossen.

Jetzt stellt sich aber die Frage ... soll ich verlängern? Soll ich mir Burning Crusade besorgen oder erstmal das Hauptspiel ausgiebigst auskosten und vollständig erforschen? Oder soll ich den Account ruhen lassen, um vielleicht später wieder reinzuschauen? Denn soweit ich das verstanden habe, bleiben bei WoW Char-Daten von Abonennenten noch eine Weile nach Ablauf des Abos erhalten.

Ich schwanke. Sehr sogar. Denn eigentlich würde ich mich gerne so intensiv wie möglich auf Drakensang stürzen. Auch möchte ich diesen Herbst die PS2-Anschaffung über die Bühne bringen und die Konsole garantiert nicht nur anschauen, sondern auch benutzen wollen.

Ein Argument für WoW: Es wirkt alles schon so vertraut. Ob ich nun Allianz oder Horde oder Jäger oder Schurke spiele. Ob ich im Sumpfland Murloks jage oder im Schlingendorntal wie blöde Buchseiten sammele. Ich mache mir keine Gedanken über Interface oder Technik, weil ich mir darüber keine Gedanken machen muss. Ich spiele einfach drauflos. Ich verstehe so langsam die zugrundeliegenden Gameplay-Mechaniken und merke, wie ich vor allem bei Raids immer besser mit anderen zusammenspiele, Aggro vermeide oder erzeuge, je nach Bedarf.

Ein Argument gegen WoW: Es wird langweilig. Es ist immer das gleiche. Selbst die Stufe 70-Chars, die in den Hauptstädten mit ihrer tollen Ausrüstung posen, sehen alle gleich aus. Und dafür, für diesen identischen und einheitlichen Look soll ich Zeit und Geld investieren, nur um irgendwann EXAKT GENAUSO auszusehen?

Wie gesagt, ich schwanke heftigst. Einerseits ist es nett, nach Lust und Laune alleine oder in einer Gruppe zu spielen. Vor allem zusammen mit Leuten, die sich zu benehmen wissen, die sich vernünftig artikulieren können und die vor allem SPIELEN können. So ein organisierter Raid, taktisch klug durchgeführt ... das hat schon was. Andererseits ist es aber auch unglaublich nervtötend, wenn man ewig nach einer Raid-Gruppe sucht (Hallo? Ich will aber JETZT spielen?) oder sich ein oder zwei Gruppenmitglieder als inkompetente/egoistische Arschlöcher entpuppen und ein Wipe nach dem anderen erfolgt, bis schliesslich alle entnervt aufgeben und die Gruppe verlassen. Will ich mir sowas in meiner Freizeit geben?

Schwierig ...


Arrrr, matey!

Und ob ich wohl auf derartige Anblicke verzichten kann? Hmmmm ... sehr schwierige Entscheidung!