Donnerstag, 14. August 2008

Spielerisch Geld abbauen

Ja, ich überlege mir derzeit, ob ich mir nicht einen Ultraobermotz-Gaming-PC unter den Schreibtisch stelle. Auch überlege ich mir, ob ich diesen PC-Kack nicht einfach PC-Kack sein lassen und stattdessen einen Teil meines unverdient erworbenes Vermögens nicht in eine feine Konsole und einen vernünftigen Bildschirm stecken soll.

Aber da gestern der Herr Timberfox13 so Worte wie *kreisch* "Tabletop" fallen ließ ... DAS wäre auch eine durchaus überlegenswerte Alternative, um den Privatkonsum in diesem Land um einen kleinen Betrag anzuheben. Denn da mein erster Kontakt mit Computerspielen nicht so beeindruckend verlief und ich auch irgendwann begriffen hatte, dass ich für die meisten der damals vorhandenen Spiele einfach nicht die Ausdauer und Reflexe mitbrachte ... hatte ich mich kurzerhand umorientiert und dieses komische Computerdingens sein lassen. Es kam eh der große Videospiel-Crash von 1983 und der Zusammenbruch des Homecomputermarktes. Blödes Elektronik-Gedaddel da!

Ich habe mich daraufhin mit anderen Spielen beschäftigt. Mit Pen&Paper-Rollenspielen. Mit sog. Briefspielen (PBMs, Play by Mail), in denen monatlich Zug um Zug an den Spielleiter geschickt wurde, während man die darauf folgende Woche nägelkauend auf die Auswertung wartete. Es wurde brettgespielt, geTrivialPursuit und gemonopoliet auf Teufel komm raus. Es wurde in die Welt der TableTops abgetaucht und erste Schritte im Warhammer-Universum unternommen. Auf Cons wurde Bloodbowl als DAS ultimate Funspiel entdeckt. Battletech machte sich zaghaft in Deutschland breit. Noch mit den schönen GUTEN Mech-Designs, die man nach der Klage der Macross-Rechteinhaber leider zugunsten dieser öden Clan-Omnimechs in die Tonne treten musste (ich will meinen Maraudeur wieder! *heul*). Und dann folgte noch sowas komisches wie Live-Rollenspiel, wo mich nur ernsthafteste finanzielle Engpässe davon abhalten konnten, hier voll einzusteigen.

Wer bitte, braucht schon diesen doofen Computer, um mit Spielen eine Menge Freude zu haben?

Doch alles kommt wie immer anders, als man denkt.

Brettspiele habe ich heute kaum noch. Das Doom-Brettspiel (basierend auf SpaceQuest , vor zwei Jahren in einem heftigen Nostalgieanfall gekauft), dümpelt auch nur eindrucksvoll im Wohnzimmerregal vor sich hin und die unzähligen Male, in denen ich mir mit einem Bloodbowl-Veteran vorgenommen habe, doch ENDLICH wieder eine Runde ... *seufz*

All die anderen Brettspiele haben sich im Zuge diverser zwischenmenschlicher Verwerfungen zusammen mit der damaligen Freundin in Wohlgefallen aufgelöst. Spiele per Post gibt es nicht mehr. Hier und da dümpeln noch einige PBeMs (play by eMail) halb verfallen vor sich hin und nur wenige Anbieter und Spiele haben den Sprung in die Browsergame-Zeit geschafft. Und um das Maß voll zu machen, ist im Laufe der Jahre auch jeglicher Kontakt zur Live-Rollenspiel-Szene abgebrochen. Lebendig und vital ist sie heute immer noch ... aber ich kenne dort keine Sau mehr! Immerhin gibt es derzeit wieder ein wenig Pen&Paper-Spass mit Shadowrun.

Ja, ich könnte mir wirklich wieder ein wenig TableTop geben. Es gibt meines Wissens in Karlsruhe eine recht quirlige Szene. Ich könnte mir wieder feine Brettspiele ins Regal stellen, damit die Rollenspiel-Runde sich trotzdem treffen kann, auch wenn ein Mitglied terminlich nicht kann und das Abenteuer ausnahmsweise ruhen muss. Ich könnte mich zB. auf die Suche nach "Civilization" machen, DER großen Brettspiel-Vorlage für Sid Meiers eigenes Spiel, auch wenn er dies selbst vehement betritt. Ach, wie habe ich dieses Spiel früher geliebt. Und wie grün ärgere ich mich, weil ich vor Jahren auf einem Flohmarkt einfach daran VORBEI (!!!!) gelaufen bin, weil ich in diesem Moment kein Geld und auch kein Interesse mehr an Brettspielen hatte. Jetzt kann ich froh sein, wenn ich auf irgendwelchen Sammlerbörsen diesen Titel in leidlichem Zustand für zT. dreistellige Summen kaufen darf.

Ich glaube, ich muss mir das mit dem Ultraobermotz-Gaming-PC noch mal in aller Ruhe sorgfältig überlegen ... *hmmm, so einige feine brettspiele mit immenser, tonnenschwerer ausstattung, hmmm*