Sonntag, 30. März 2008

Eine Frage des Stiles

Jetzt hat es mich doch erwischt. Nicht hinterrücks, sondern frontal gegen das Vorderhirn. Beziehungsweise die Stelle, in der akustische und optische Reize verarbeitet werden. Nein, weder war ich am Wochenende in der "Disse", noch habe ich ein Konzert besucht. Ich habe nur endlich die richtige Musik für Audiosurf gefunden :)

War ich zuerst nicht sooooo wirklich begeistert von diesem Spiel, so muss ich mein Urteil nun revidieren. Kräftig revidieren. Geradezu um 180 Grad, spiegelbildlich revidieren. Ja, Audiosurf ist im Grunde noch immer "nur" ein interaktiver Medienplayer. Das Programm hat sich gegenüber meinen ersten Eindrücken vor einigen Wochen überhaupt nicht verändert. Auch ich habe mich nicht verändert. Ich habe, wie bereits gesagt, nur die richtigen Tracks gefunden, um die transzendentale Grenze zu überschreiten und für Aussenstehende nahezu unbegreiflich, wie ein Irrer, gefesselt und gebannt, meine Aufmerksamkeit auf diesen psychedelischen Farbrausch zu richten.

Metal ist scheisse! Also jetzt nicht grundsätzlich (sonst bekomme ich hier noch unter kräftiger Mithilfe meinerselbst den Kopf abgerissen), sondern nur für Audiosurf. Passt net! Deplaziert!

Sämtliche Spielarten des Punks passen auch nicht. Vor allem zu kurz!

Pop, vor allem J-Pop, passt schon besser zu dieser Farborgie, aber dennoch fühle ich hier kein Eintauchen in das Lied. Ich fühle keinen Zusammenhang zwischem dem Geschehen auf dem Bildschirm und den Klängen aus den Boxen. Meh!

Klassik wie Vivaldi, Bach, Beethoven oder Dvorak ist zwar was feines für die Gehörgänge, Audiosurf kann aber mit diesen relativ undynamischen Passagen kaum etwas anfangen. Tchaikovskys "Overtüre 1812" habe ich nicht zur Hand, könnte aber mal ein Experiment wert sein :)

Alle meinen Unmengen an trancigen, spacigen und ruhigen Elektronik-Alben rufen in Audiosurf kaum ein Zucken hervor. Det passt auch net so ganz, wa?

Was dann? Was war der Anlass für meinen Meinungsumschwung? Zwei Spiele, bzw. deren Soundtracks. Zum einen der Soundtrack zu "Vyruz", genauer gesagt, "Vyruz: Destruction of the Untel Empire". Ein etwas obskurer Ballerspass, über den ich so gut wie keine Infos habe. Von daher kann ich nur vermuten, dass die treibenden Tracks von einem gewissen Hrn. Antoine le Clainche stammen.


via Mobygames

Zum anderen der Soundtrack zu "Firestarter", der im Gegensatz zum Spiel ganz große Klasse ist und mit heftigen Beats und Speed aufwarten kann.


via Mobygames

Wie auch immer ... diese Art von greller Techno-Mukke passt zu Audiosurf. JETZT macht das so richtig Laune und erst JETZT habe ich das Gefühl in das Lied so richtig einzutauchen und zu "spielen".

Soundtrack zu Vyruz/Firestarter

Und da ich nun weiß, was zumindest für mich funktioniert, gab es auch eine kleine Premiere: Ich habe mir zum ersten Mal ein Spiel über Steam gekauft. Bei nur umgerechnet 7,71 € kann man nicht allzuviel falsch machen :)

Und heute abend lege ich die Dethkarz-CD ein, bzw. rippe mir die Audiotracks in feinem FLAC. Sollte auch gut abgehen ...