Montag, 17. März 2008

Was für eine Verschwendung

Vorhin konnte ich zum ersten Mal in das neue Perry-Rhodan-Adventure schauen.

Optisch allerallererste Sahne! Sieht erstklassig aus! Hut ab, wirklich! Was sich mit den ersten Entwürfen und Konzeptzeichnungen angedeutet hat, wird hier nahtlos fortgesetzt.

Die Dialoge sind eher meh. Sehr trocken, sehr behäbig, weit entfernt von der Spritzigkeit zB. eines Ankh, welches ja auch aus deutscher Produktion stammt. "Perry Rhodan - The Adventure" bestätigt somit alle Vorurteile, die man im Vorfeld gegen dialoglastige Spiele aus deutschen Landen haben kann. Die Ankh-Serie ist wohl die große Ausnahme, welche diese Regel bestätigt.

Das Userinterface orientiert sich ein wenig an Geheimakte Tunguska, da es auch hier eine Art Scan-Funktion gibt, mit der sich der Spieler alle Hotspots eines Bildschirms anzeigen lassen kann. Was bei Tunguska jedoch eine Komfortfunktion ist, verkommt im weiteren Spielverlauf zu einer Notwendigkeit, weil spielrelevante Abschnitte und Objekte sich manchmal nur selten vom inaktiven Hintergrund abheben. Früher wäre zur üblichen Pixeljagd geblasen worden. Heute "scannt" man den Raum und erspart sich viele Minuten enervierendes Absuchen der Graphik.

Was das Gameplay angeht, so würde ich gerne Hohn und Spott kübelweise über dieses Spiel ausgießen. Ich tue es nicht, weil es objektiv nicht schlecht ist, ich aber rein subjektiv mit dieser Art Kombinations-, Musik- und Schalterrätsel seit Myst so meine dezenten Probleme habe. Ich, respektive Perry Rhodan, stolpere hilflos von Rätsel zu Rätsel und scheitere, wie bei Myst, bereits ganz am Anfang, obwohl der erste Abschnitt sogar im Handbuch einigermaßen erläutert wird.

Ich muss laut Handbuch mit "einfacher Kombinatorik" die richtige Symbolkombination für ein Zahlenschloß herleiten. Ich kenne jetzt zwar die Lösung, ich habe aber keinen blassen Schimmer, wie der Lösungsweg aussehen soll. Ich spiele weiter und stolpere von einem Kombinationsrätsel zum nächsten. Bestimmte Gegenstände werden scheinbar erst freigegeben, wenn ich in einem Abschnitt alle vom Gamedesigner geplanten Handlungen abgeschlossen habe, ohne dass man mir jedoch einen Hinweis darauf gibt, dass diese Gegenstände erst dann freigegeben werden. So haste ich also Bildschirm rauf und Bildschirm runter, besteige Transmitter und stehe ratlos vor irgendwelchen Schaltafeln, weil mir ein NPC immer noch nicht einen Gegenstand geben möchte, den ich scheinbar benötige. Ganz ehrlich, es ist etwa eine Stunde vergangen und ich beginne dieses Spiel abgrundtief zu hassen. BÄHHHHHHHHHHHHHHHHHH!



Würde ich hier Wertungen vergeben, so würde ich "Perry Rhodan - The Adventure" folgende Wertung von 0 bis 10 verpassen:

Graphik: 10
Wie gesagt, erstklassig. Hochwertig, schön an zusehen, herrlich!

Sound: 8
Ambientmäßig erwacht die Neue Galaktische Zeitrechnung zu bislang "unerhörtem" Leben. Passend und adäquat.

Dialoge: 5
Die Dialoge sind schwach, dröge, langweilig und vollkommen uninteressant. Nein, sie müssen nicht "lustig" sein, wie bei den Ankh-Spielen oder Monkey Island. Aber können sie nicht wenigstens "interessant" sein? So sehr sich die Sprecher auch bemühen, aber diese gestelzten und geschraubten Dialoge erinnern mich an ein FunFact aus StarWars, als angeblich ein junger Harrison Ford zu George Lucas sagte: " George, das kannst Du noch so gut schreiben, aber so spricht niemand!".

Gameplay: 0
Ich weiß, dass dies unfair ist. Aber ich kann Myst-Spiele nicht ab, weil ich diese Art Kombinationsrästel abgrundtief HASSE. Und in diesem Spiel bestehen gefühlte vier von fünf Rätseln aus dieser Art Gameplay. Sorry, ich kann mich mit diesem Dreck vielleicht erfolgreich beschäftigen, wenn man mich dafür bezahlt, aber ich WEIGERE mich, damit meine Freizeit zu vergeuden.

Und wie bei allen Myst-Spielen, so muss ich auch hier einen tiefen Seufzer des Bedauerns ausstoßen. So schöne Graphik. soviel Arbeit und soviel Kreativität ... über alle Maßen verhunzt durch ein billiges Pseudo-Logik-Gameplay auf Kreuzworträtsel-Niveau! Was ein Kack!

Ok, zurück zu eBay und weg damit!