Sonntag, 24. Februar 2008

Fehlzündung

Ok, die halbe Welt ist derzeit verrückt nach "Audiosurf". Audiosurf wird derzeit als der neue Überrachungshit auf der Steam-Plattform gehandelt. Als DER neue Indie-Hit. DER Sleeper-Hit!

Die Idee ist nett. Muss man zugeben. Wirklich nett!

Audiosurf analysiert ein beliebiges Musikstück und erstellt aus Tempo, Dynamik und Frequenzverlauf eine Art Rennstrecke im dreidimensionalen Raum. Jedes Musikstück ergibt eine andere Strecke. Auf dieser Rennstrecke werden ebenfalls in Abhängigkeit von dem analysierten Lied farbige Steine platziert, die man einsammelt, um mit ihnen spezielle Muster zu bilden. Wie "Puzzle Quest", so ist auch Audiosurf im Grunde eine sehr extreme und sehr ausgefallene Bejeweled-Variation.

Ich starte die Demo. Ich lasse meine Festplatte durchsuchen und freue mich wie ein Schneekönig, dass Audiosurf (fast) alles an gängigen Musikformaten erkennt und einlesen kann. Dass man OggVorbis-Dateien verarbeiten kann, ist ja nicht gerade allzu häufig anzutreffen. Aber dass auch FLAC-Dateien erkannt werden, muss ich an dieser Stelle ganz besonders lobend erwähnen.

Ich wähle willkürlich den ersten Track des letzten Fanta4-Albums "Fornika" aus. "Mehr nehmen" perlt angenehm fliessend aus den Boxen, während bunte Neonfarben strahlend hell das Zimmer mit Regenbögen überfluten.

Ich wähle als nächtes Lied den Themesong zu NGE, "Cruel Angel's Thesis" aus. Kitschiger J-Pop passt PERFEKT zu diesem Spiel. Ich komme aus dem Kichern kaum noch noch heraus.

Dann wähle ich als drittes ein krasses Gegenprogramm. "I'm broken" von Pantera sollte hierfür genügen. Erschöpft sehne ich bald das Ende des Liedes herbei. Je schneller und dynamischer der Song, desto stressiger das Gameplay, desto wilder die Rennstrecke.

Drei Lieder, drei ganz unterschiedliche Spielerlebnisse. Dennoch, irgendwie ... ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Denn nach exakt diesen drei Liedern habe ich keinen Bock mehr "Audiosurf" ein weiteres Mal zu starten. Denn das Programm erscheint mir eher als einmaliges Gimmick, als spielbares Visualisierungsmodul mit integriertem Mediaplayer. Gesehen, gespielt, gewesen!

Hmmm ... das hat irgendwie nicht gezündet.