Donnerstag, 14. Februar 2008

Non-Gaming Interludium XVII - The Sarah Connor Chronicles

Trotz der unglaublichen Entwicklung, welche die Filmtechnik und Computertechnik in den letzten 10-15 Jahren genommen hat, trotz all des Fortschritts in der digitalen Bildbearbeitung und der Erzeugung photorealistischer Effekte, trotz verschiedener Visionen verschiedener Filmemacher künftig auf Menschen als Schauspieler zu verzichten ... das Wohl und Wehe, der Erfolg und der Mißerfolg eines Filmes oder einer Serie hängt auch heute noch in großem Maße vom richtigen Casting, von der passenden Besetzung ab.

Wie man sowas im SF/F-Bereich richtig macht, haben diverse Star Trek-Serien oder Buffy oder aktuell Battlestar Galactica bewiesen. Da können Scripte, Drehbücher und Produktionsaufwand noch so toll sein, ohne die entsprechenden Schauspieler hätte das niemals funktioniert. Gerade "Buffy" zeigt dies deutlich. Ganz ehrlich, nur alleine von der Inhaltsbeschreibung hätte ich mich schreiend abgewandt und das Weite gesucht. Vampire jagen in einem typisch auf jugendlich getrimmten "Beverly Hills 90210"-Umfeld. Hört sich ja sowas von spannend an, nicht wahr? Dann habe ich jedoch den Fehler begangen und eine Folge gesehen. Sold for a lifetime! Weil nahezu alle Darsteller in ihre Rollen "gepasst" haben. Weil sie im Rahmen der Serie überzeugend gespielt und die Serie mit Leben erfüllt haben.

Wie man sowas im SF/F-Bereich NICHT richtig macht, kann man derzeit am neuesten TV-Hype aus den Staaten sehen. "Terminator - The Sarah Connor Chronicles".

Geht man nur von Drehbuch, Story und Produktionswerten aus, so haben die Macher hier ihre Hausaufgaben gemacht. Man hat sich Mühe gegeben und die Story logisch und überzeugend an die ersten beiden Terminator-Filme anknüpfen lassen. Man hat im Pilot auch einige Lacher und Gags bezüglich des dritten Terminator-Filmes eingebaut. Die Produktionswerte sind solide, die Effekte ordentlich und das Finale der Pilot-Episode hat schon etwas von Featurefilm. Auch die weitere Handlung (nach fünf Episoden) scheint sich Mühe zu geben, das Thema einigermaßen logisch und im Rahmen des Terminator-Universums überzeugend zu präsentieren. Soweit, so wirklich überraschend gut!

Ok, zugegeben, Präferenzen bei Schauspielern sind Geschmackssache. DER Hauptgrund, warum ich nach x Jahren StarGate-Fanexistenz selbige an den Nagel gehängt habe, war der Ersatz für Richard Dean Anderson, als dieser sich aus der Serie als Schauspieler zurückzog. Ich konnte diese untalentierte Fresse schon bei Farscape nicht ausstehen. Man kann daher über die schaupielerischen Leistungen in "Terminator - TSCC" geteilter Meinung sein. Ich finde sie jetzt nicht gerade schlecht. Ich halte nur fast jede Rolle für vollkommen fehlbesetzt! :)

Eine Lena Headey ist KEINE Linda Hamilton, die vor allem in T2 so überzeugend die vollkommen durchgeknallte, ultra-toughe Mutter der letzten Hoffnung der Menschheit spielt, die fast an ihrer Verantwortung und Aufgabe zerbricht. Lena Headey hingegen ... ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht.

Thomas Dekker, der John Connor spielt, zeigt auch keine sonderlich beeindruckende Performance, bzw. zeigt nichts, was auch nur einen Hauch von Interesse an diesem Charakter erzeugen könnte. Dies kann am Drehbuch liegen, dies kann auch am Schauspieler liegen. Bestenfalls ein dezent gelangweiltes "Mehhh!" von mir.

Und zu Summer Glau in der Rolle als "guter" Terminator sage ich lieber gar nichts. Ja, die Transformation eines "Starbuck" von männlich zu weiblicher Person hat wunderbar funktioniert. Kein Thema. Doch zum einen, Katee Sackhoff ist nunmal kein blasses Zuckerpüppchen und zum zweiten, wenn man schon eine Maschine in Menschengestalt darstellen will, warum nimmt man dann so ein langweiliges (!) Zuckerpüppchengesicht? Nichts gegen die gute Dame persönlich, aber in dieser Rolle ist sie so eine krasse Fehlbesetzung, dass sich mir regelmäßig die Fußnägel aufrollen, wenn der Charakter entweder den Mund aufmacht oder in schlecht geschnittenen Action-Sequenzen mit Stuntwomen einmontiert wird.

Zwar schade, aber es gibt soviel gute TV-Unterhaltung zu sehen, dass ich mir das nicht länger antun muss. Hasta la vista, Serie!


Jetzt schau nicht so zerknirscht aus der Wäsche. Ist doch für Dich normal, dass Menschen nix taugen, oder?