Donnerstag, 22. März 2007

S.T.A.L.K.E.R - Zweite Eindrücke

So, gestern abend noch etwas länger reingeschaut.

Um mal das Fazit gleich vorzuziehen und mir langes Eingehen auf viele Details zu sparen (auch, weil ich gerade nicht so den Kopf frei zum Schreiben habe):

An STALKER werden sich die Geister scheiden. Massiv!

Es wird Leute geben, die STALKER durchaus zu Recht als ein kleines Meisterwerk, als nächsten Schritt hin zur Simulation offener, kaum Schranken aufweisender Spielewelten sehen. Du wirst zu nichts gezwungen, Du kannst rein theoretisch machen, was Du willst. Die Grenzen setzt hier nicht die Story, sondern nur Du selber in Zusammenspiel mit den Gegebenheiten dieser Welt. Fast wie in Echt! :)

Und es wird Leute geben, die STALKER zu Recht nicht nur technische Schlampereien, sondern auch das Fehlen eines konsistenten Gameplays vorwerfen. Die in diesen offenen Welten einfach nur die Faulheit der Entwickler sehen, dem Spieler einen roten Faden, ein Gerüst zu geben, an das er sich halten kann. Denn es ist sehr leicht in STALKER eben diesen roten Faden zu verlieren und sich zu fragen: Warum spiele ich das überhaupt? Wieso stehe ich jetzt hier und soll eine Mutantengruppe observieren? Was mache ich hier? Mein ganz persönlicher Hauptkritikpunkt an STALKER. Die geradezu unsichtbare Präsentation des Hintergrundes dieser Welt, das Fehlen eines konsistenten Handlungsfadens, der Sandbox-Charakter des Spieles. Da baut man sehr atmosphärische Welten, führt dem Spieler eine überzeugend gestaltete Welt vor ... und lässt ihn dann einfach alleine darin stehen. Jooh, jezz mach halt mal ... irgendwas ... nee, mir doch egal, was du machst ...

Sucht es euch raus, welche Art von Spiel ihr bevorzugt. Ich persönlich kann mich, ehrlich gesagt, nicht dazu aufraffen STALKER lange zu spielen. Es motiviert mich nicht ausreichend, um damit Stunde um Stunde meiner Freizeit zu verbringen.

Noch ein kleiner technischer Tipp für alle Besitzer von Rechnern, die NICHT zur momentan erhältlichen Top-Performance-Klasse gehören: Schaltet in den Optionen die dynamische Beleuchtung aus. STALKER sieht dadurch nur unwesentlich unhübscher aus, läuft dann aber mit maximalen Details sauber und rund. Mir gefällt die klare, präzise statische Beleuchtung eh besser, da ich (wie bei diesen Vollbild-Bloom-Effekten etlicher neuer Spiele) mit all diesem Nebel und den weichen Lichtquellen ständig das Gefühl habe, ich hätte seit vier Monaten nicht meine Brillengläser geputzt.