Dienstag, 16. September 2008

Verzichtserklärung

Eines von den Genres, welche schon seit vielen Jahren von der Öffentlichkeit unter "Tot und mumifiziert" einsortiert werden, ist das rundenbasierte Strategiespiel. Und ebenso seit vielen Jahren gibt es trotzdem genügend Nachschub für uns geschundene und von der Hektik der RTS-Klickiklicki-Kindereien geplagten TBS-Fans, so daß diese Genre vielleicht aus dem Bewusstsein der großen Masse verschwunden sein mag, für uns aber immer noch genügend Leben verströmt, um nicht ganz abgeschrieben zu werden.



Seit gestern gibt es nun endlich eine englisch-sprachige Demo von "Kings Bounty", einem, man kann es ruhig sagen, astreinen Heroes of Might&Magic-Klon (wobei man korrekterweise sagen muss, dass "Kings Bounty - The Legend" eine Art Remake von "Kings Bounty" aus dem Jahre 1990 ist, dem unmittelbaren Vorgänger der HoMM-Serie von New World Computing), der bereits in Rußland Höchstnoten, Awards und entsprechende Umsätze eingefahren hat. Nicht gelogen haben die Reviews, nicht übertrieben haben die Previews. Kings Bounty ist genau das, was wir uns wünschen. Geleckte Präsentation, eingängiges Spielprinzip, rundenbasiert. Herrlich!



Und angeblich umfasst die Demo sieben (!) Stunden Spielzeit.



Es gibt da nur ein kleines Problem ...

Von der russischen Version war bekannt, dass sie Starforce verwendet. Die englische Demo scheint hingegen mit Solidshield versehen worden zu sein. Zudem deutet der Hinweis, dass die Demo bis ins Jahr 2011 aktiviert wurde und die Eingabemöglichkeit für eine Seriennummer, zusammen mit der Featurebeschreibung von Solidshield, auf eine Online-Aktivierung hin. Nächste Woche wird man mehr wissen.

Angesichts des Umstandes, dass Atari am Hungertuch nagt und jedes Quartal kurz vor dem Bankrott steht, die Nerven bei negativen Reviews zu "Alone in the Dark 5" äusserst blank lagen (mal wieder die üblichen Drohungen gegenüber der unbotmäßigen Presse) und sich Atari an den aktuellen Massenklagen gegen Anschlussinhaber in England beteiligt, gehe ich jedoch fest davon aus, dass "Kings Bounty" mit dem üblichen, invasiven und entmündigenden DRM-Dreck versehen sein wird.

Schade, so fürchterlich schrecklich schade ...



Keine Sorge, pünktlich zum Release wird es selbstverständlich den passenden Crack geben, aber Atari hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgreich eines potentiellen Käufers beraubt. Und dabei wollte ich durch meine 30-40 Euro doch zeigen, dass ich mehr dieser Spiele haben möchte.

Fuck!

FUCK!!!

Es gab eigentlich kaum ein Starforce-Spiel, welches ich mit großem Bedauern boykottieren musste. Und bezüglich Securoms neuester Innovation, so war jegliches Interesse an Bioshock nach der Demo gestorben, ein Mass Effect-PC war nichts weiter als ein komischer Konsolen-Port, auf Bore kann ich gerne verzichten und Red Alert 3 ... mei, wenn's EA Spass macht ... aber ich brauche auch dieses Spiel nicht. Hier jedoch, hier nagt es an mir. Die Versuchung ist groß, sehr groß! Doch wenn ich auch nur einen Funken Anstand im Leibe habe, darf ich dafür keinen einzigen Cent ausgeben. Schon alleine aus dem Grund, dass Atari sich nicht entblödet Hausfrauen, Schüler und Studenten zu verklagen.

Vielleicht irgendwann später, wenn es das Teil DRM-frei und für ein paar Dollar auf Impulse gibt. Oder nächstes Jahr gebraucht auf eBay für fünf Euro ...

*fuck*

*ich gehe auch fest davon aus, dass die ebenfalls bei Atari erscheinende Enhanced Edition von The Witcher (welche ich mir eigentlich zulegen wollte) mit einem ähnlichen kack vor einem möglichen erwerb geschützt wird*

*aber hey ... muss man positiv sehen. bleibt mehr geld für andere dinge :) *