Sonntag, 5. August 2007

Indie-Gaming: Fate by Numbers

Die Sonne scheint und draussen hat es gerade knapp 30 Grad Celsius. Allgemein würde man so etwas als wunderschönen Sommer-Sonntag bezeichnen.

Meine Wenigkeit hingegen lümmelt sich seit Samstag blöd auf dem Sofa herum, weil mich einer dieser brandgefährlichen Killer-Bürgersteigkanten angefallen hat und diverse Bänder und Sehnen des rechten Knöchels nachhaltig verletzte. Weil, der Zahnschmerz hat nachgelassen und instinktiv schien ich mich nach einer neuen Verletzung zu sehnen, über die ich hier im Blog Mitleid erheischen kann ... ;)

Aber zum Ausgleich für das sommerlichen Klima vor der Tür, erfüllt gerade winterliche Kälte den Raum. Tut zum einen der Schwellung gut und lässt mich auch nicht so sehr daran denken, dass in Karlsruhe einst Rommels Afrikakorps ausgebildet wurde. Denn es flimmert "Fate by Numbers" über den Bildschirm. Ein eiskaltes, futuristisches FMV-Adventure im "Film Noir"-Stil. Schwarz-Weiß, unterkühlt, depressiv und verdammt gut!

Vor zehn Jahren hätte man für eine ähnliche (in der Regel aber deutlich minderwertigere) Qualität an der Kasse noch einen Teutschmark-Hunni hingeblättert. Heute wird so etwas als Abschlussarbeit im Studiengang für "Kommunikation und Multimediadesign" an einer Hochschule in Breda, Niederlande, einfach so ins Netz gestellt.

Spielerisch (Point & Klick) bietet es natürlich nichts neues, die Story (des-illusioniertes Private Eye wird in eine gigantische, paranoide Verschwörung verstrickt) hat man so oder ähnlich auch schon mal gesehen. Beeindruckend ist aber die allgemeine Produktionsqualität des Spieles, das Design und zu meiner großen Überraschung auch die schauspielerischen Leistungen, die ansonsten vergleichbare, kommerzielle Spiele gerne in den bodenlosen Abgrund gerissen haben.

Nicht schlecht, Herr Specht, nicht schlecht! Fast so gut wie dunnemals "Under a Killing Moon".