Schlecht vorbereitet
Es ist kalt. Es ist eklig. Es regnet. Ich stehe frierend und zitternd auf dem Bahnsteig und warte. Warte auf meinen Anschlusszug, der NICHT wegen des Streiks erhebliche Verspätung hat.
Ich versuche mir die Zeit zu vertreiben, in dem ich den DS auspacke und mit steifen, halb angefrorenen Fingern abmühe das Steuerkreuz zu bedienen. Mit dem Stylus treffe ich auch nicht immer gleich die richtigen Pixel. Aber egal. Ich vergesse zumindest für eine Weile die eklig kalte Nässe um mich herum.
Doch dann wechselt plötzlich die Statusanzeige von einem netten Gelb-Grün in ein düsteres Orange. Der Akku ist fast leer. Ich Trottel habe vergessen das Teil vor Antritt der Reise vorher aufzuladen. Ich Total-N00b! Ich Handheld-Anfänger! Zwar habe ich (HaHa!) das Netzteil dabei, doch Bahnhöfe, vor allem kleine Bahnhöfe, sind nicht unbedingt mit handelsüblichen 220V-Standardstromanschlüssen ausgerüstet. Auch der Wagen, den ich eine Weile später bibbernd und zitternd betrete, hat natürlich nichts derartiges. Verstohlen blicke ich mich um. Hat einer der Mitreisenden vielleicht auch einen DS dabei und braucht gerade, rein zufällig nicht den Akku? Doch Fehlanzeige! Zwar nimmt der DS umsatzmäßig in Deutschland mittlerweile Spitzenplätze ein, doch scheinbar zockt das jeder nur zu Hause in den vier Wänden.
So bleibt mir nur übrig mich brummelnd in den Sitz zu lümmeln und meiner ehem. Lieblingsbeschäftigung nachzugehen, wenn ich Eisenbahn fahre: Mich schlafend zu stellen, wenn der Schaffner kommt und Fahrausweise überprüfen möchte ...
Schlecht vorbereitet, ganz schlecht vorbereitet. Das wird mir beim nächsten Mal nicht mehr passieren.