Mythos - Erste Eindrücke
Nachdem ich, zugegebenermaßen, nicht ohne Schadenfreude gerne auf Flagship, EA, das bescheuerte Abo-Modell für HGL und die lächerlichen Beschwichtigungsversuche eindresche, so sollte eigentlich klar sein, dass es mir hier in erster Linie um das Drumherum, das Marketing und die unverhohlene Gier der beteiligten Firmen geht.
Das Spiel "Hellgate London" geht dabei etwas unter. Ich kenne es noch nicht, habe die Demo noch nicht gesehen und mag mir auch kein Urteil darüber erlauben.
Doch ... seit gestern abend kann ich (Dank an Terrance für den Invite) zumindest einige Worte über Mythos verlieren. Mythos sollte als als Testumfeld für die Server-Architektur von HGL dienen. Ein Stresstest der zugrunde liegenden Technologie und Server-Hardware auf Basis eines simplen, einfachen MMORPGs. Entwickelt wird Mythos von Flagship Seattle, einem Ableger der Mutterfirma, die extra dafür gegründet wurde.
Ja, das klingt jetzt alles nicht aufregend.
Mehh, toll, dochdoch, wirklich ... *gähn*
Der Witz an Mythos ist jedoch der Umstand, dass hinter Flagship Seattle der gute Mr. Travis Baldree steckt, der quasi im Alleingang den göttlichen Dungeon Crawler namens "Fate" auf die Beine gestellt. Und daher gleicht "Mythos" vom ersten Moment an einem um Multiplayer-Aspekte angereichertem "Fate". Der gleiche Graphikstil, das gleiche Gameplay-Prinzip, die gleichen Gameplay-Mechanismen. Und wie Fate durch sein einfaches, aber nicht simples Spielprinzip mich sofort in den Bann zog, so zieht mich auch Mythos in seinen Bann.
Bislang habe ich nur ein paar Starterquests gemacht, aber was ich gesehen habe, gefällt mir sehr, sehr gut. Inhaltlich überhaupt nix neues, aber das soll Mythos auch gar nicht sein. Nur ein kleines, einfaches MMORPG-Gewand zu Testzwecken.
Aber ganz ehrlich ... Mythos sieht besser aus, als so manches kommerzielle Produkt in diesem Genre und es macht, obwohl es überhaupt nichts neues bietet, einfach jede Menge Freude. Die Laufwege sind kurz. Ruckzuck ist in der zentralen Stadt, ruckzuck ist man im Questgebiet und das Questgebiet selber ist auch nicht allzu groß, so dass man Mythos wunderbar nur mal für ein, zwei Stunden zocken kann. Die Gefahr, dass ich mir hier Stunde um Stunde die Nacht um die Ohren schlagen werde, ist also relativ gering.
Was aus Mythos wird, wenn es die Beta verlässt, wenn der Test der HGL-Serverarchitektur erfolgreich abgeschlossen ist, ist noch unklar. Scheinbar soll es als Freeware veröffentlicht werden, scheinbar sollen Einnahmen durch den Verkauf bestimmter Features, Items (?) generiert werden.
Ich würde mir für Mythos jedoch ein Bezahlmodell wünschen, wie ich es bei "Freewar" kennengelernt habe. Dort kann ich für 10 Euro für ein halbes Jahr einen sog. Sponsor-Status erlangen. Dieser Status gibt mir im Grunde nur zwei. drei kleine Komfort-Funktionen, die jedoch keinen Einfluss auf das Gameplay haben. Und jeder kann sehen, dass ich Sponsor bin. Mehr ist damit nicht verbunden. Der Witz an der Sache ist nun, dass es bei Freewar verdammt viele Sponsoren gab. Manche sogar mehrfach mit mehreren Charakteren auf verschiedenen Servern. Für den Betreiber sind diese Sponsor-Beiträge mittlerweile wichtiger als die Einnahmen über Bannerwerbung. SOWAS würde ich mir für "Mythos" wünschen. Einen Paypal-Button, eine ganz einfache Bezahlmöglichkeit für einen Beitrag, der auch nach oben offen sein kann.
Auf Grund meiner Erfahrung bei Freewar, meines ersten sehr positiven Eindruckes von Mythos und meiner Erfahrung mit menschlichem Konsumverhalten würde ich daher die Prognose wagen, dass Mythos mit diesem Bezahlmodell langfristig wahrscheinlich mehr Profit für Flagship erzielen würde als jeder noch so massive Hype für HGL. Mythos spricht nämlich sehr viel mehr Leute an als HGL.
Hellgate ist so ein typisches Machismo-FPS-Dämonengeballer für männliche Teenager (Ja, ich übertreibe hier jetzt absichtlich). Mythos hingegen spricht die breite Masse an. Mythos könnte fast ein kleiner Bruder von World of Warcraft werden ...
Schau mer mal!
Knuffig, einfach knuffig ...