Mittwoch, 31. Oktober 2007

Och nööö - Das FF3(DS)-Finale

Final Fantasy 3 auf dem DS ist ja schon ein feines Spiel. Oldschool as oldschool can be, aber dennoch nett.

EXTREMST nervtötend ist aber der Umstand, dass man am Ende eine ganze Reihe schwerer Zwischenboss-Kämpfe durchleiden muss, ohne die Möglichkeit zwischendurch (dauerhaft) abzuspeichern oder die Vorräte aufzustocken zu können, weil nach dem Betreten dieses Bereiches keine Rückkehr mehr möglich ist. Verfrühstückt dann der Endgegner die Party in wenigen Runden, weil man die falsche Job-Kombination ausgewählt hat oder vor dem Betreten des letzten Gebietes nicht ewig und drei Tage aufgelevelt hat ... sind ca. 5 Spielstunden VOLLKOMMEN AM ARSCH!!!!!

Also nochmal von vorne, um dann beim finalen Kampf herauszufinden, dass man doch wieder die falsche Job-Kombo hatte.

Und dann, dann stellt man beim Durchlesen eines Walkthroughs fest (weil man nicht ein DRITTES MAL vergebens diese Tortur auf sich nehmen möchte), dass man schon ziemlich früh einen Fehler bei der Jobwahl gemacht hatte, so dass die Party für den Endkampf, trotz richtigen Jobs nicht die notwendigen hohen Job-Stufen hat.

Was ein Dreck!

Und wieder einmal muss ich feststellen, dass man im Grunde gute und spassige Spiele durch ein über alle Maßen bescheuertes Savegame-Design so richtig in den Keller ziehen kann. Ehrlich, ein wenig mehr Modernität hätte man in dieses Remake schon einfliessen lassen können. Wenigstens eine Rückkehr aus den letzten Leveln in das "normale" Spielgebiet hätte man einbauen können. Es ist nicht so tragisch, wenn man merkt, dass man wohl noch zu schwach für den Endgegner ist. Halsschlagadern erweiternd ist der Umstand, dass man dies immer erst nach einigen Stunden Spielzeit überprüfen kann.

*stinkig*

Final Fantasy 3 ist jedoch einer der wenigen Spiele, die ich nach solchen Frusterlebnissen NICHT verärgert in die tiefsten Tiefen der Softwaregruft verbanne, wo sie gerne am lebendigen Leib verrotten können. Ich werde wieder von vorne anfangen, diverse Ratschläge in Walkthroughs beherzigen und diesen Kack-Abschnitt mit einer Overkill-Party auf der linken Arschbacke abreiten.

So, du Spiel, das hast Du jetzt davon! :)

Dienstag, 30. Oktober 2007

Pixelpracht - Mythos

Da sich Dominik mehr Mythos-Screenshots wünscht *kicher* ... hier eine Action-Sequenz, die ich unter Einsatz meines, bzw. des Lebens meines Chars angefertigt habe, um die schönen Zaubereffekte der Bone Mages zu zeigen. Zugleich sollte man sich brutzelnde Blitze und krachigen Donner vorstellen. Denn wie auch bei "Fate", so sind auch bei "Mythos" die Soundeffekte vom Feinsten und tragen mit zum atmosphärischen Spielerlebnis bei.

Anyway ... Screenshots-Galore for your pleasure!




Kaum eine Sekunde nach dem letzten Bild ist der Client abgestürzt. Denn eigentlich wollte ich nur EINEN Screenshot machen, der Client interpretierte aber meine nachdrückliche Betätigung der "Druck"-Taste als Anweisung möglichst jeden Frame als Screenshot abzulegen. Beim nächsten Mal also wieder Fraps und die erneute Erkenntnis, dass Mythos eben eine Beta ist und dieser Bug (neben anderen bereits gefundenen Fehlern) wohl nicht der letzte bleiben wird.

Ohrenschmaus - Odin Sphere

Nein, ich schreibe jetzt EXTRA nix zu dem Umstand, dass man mit einem simplen Editieren der Config-Files von Crysis Graphik-Effekte für den DX9-Renderpfad freischalten kann, die ansonsten nur dem DX10-Renderpfad vorbehalten wären. Ich grinse nur still in mich hinein :)

Stattdessen ...


Ich kenne das Spiel nicht. Ich kenne nur die phantastischen Trailer, die man zB. bei Gametrailers.com sehen kann. Anscheinend soll es ganz gute Reviews bekommen haben. Mag sein, mag auch nicht sein. Egal.



Ich habe mich aber vom ersten Moment in den Soundtrack verliebt. Ich kann nicht genau beschreiben, was mich daran so fasziniert. Vor allem den Theme-Song könnte ich den ganzen Tag rauf und runter hören. Geht mir nicht aus dem Kopf, dammich!


Und da es Röhrenfernseher mittlerweile fast schon nachgeschmissen gibt, werde ich wohl nächstes Jahr mit der PS2 Jahre über Jahre an guten Spielen nachholen und zum vollwertigen Konsolero mutieren.

Mein PC schluchzt auch schon leise vor sich hin ... ;)

Junge, gib nicht mir die Schuld! Heul Dich bei den Publishern aus, die für den PC fast nur noch langweiligen Schrunz auf den Markt werfen ...

Montag, 29. Oktober 2007

Und er läuft und läuft und läuft und läuft ...

Wenn man der Spielzeitanzeige eines Savegames von FF3 glauben schenken kann, dann konnte ich fast 14 Stunden durchzocken, ohne das Netzteil des DS aufladen zu müssen. Net schlecht! Ich hatte mit weniger gerechnet. Gut, ich habe nicht mit voller Lautstärke gespielt (was angesichts des guten Sounds des Spieles auch gar nicht erforderlich ist) und dank des trüben Wetters der letzten Wochen war die niedrigste der Helligkeitsstufen mehr als ausreichend.

Vom Handling her ist mir das Teil einen Tick zu klein für meine dicken Wurstfinger. Vielleicht fehlt mir auch nur das entsprechende Training für die linke Hand am Steuerkreuz. Aber für Puzzles, RPGs, Adventures und Strategiespiele braucht man zum Glück keine großartigen Reflexe und "magische Daumen" :)

Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit der DS-Hardware. Und da auf Grund der enormen Verkaufszahlen die Wahrscheinlichkeit für gute Spiele zwangsläufig steigt, wird auch der Modul-Nachschub nicht leiden. Nächsten Monat kommt entweder Puzzle Quest zum Zuge (welches es ja nun auch in Deutschland offiziell gibt) oder ich kann irgendwo Advanced Wars gebraucht erstehen. Ja, ich bin zufrieden mit dem DS!

Was mich aber ein wenig stört, ist der Umstand, dass es wohl keine Demos gibt. Abhilfe scheint ein Spezialmodul für den GBA-Schacht, eine dazu passende, handelsübliche SD-Karte und Tante Google beim Auffinden der Roms zu schaffen. Nicht, dass ich ein schlechtes Gewissen dabei hätte, aber dass ich als ehrlicher Kunde, der die Ware gerne VOR dem Kauf unter die Lupe nehmen möchte, zu solchen Tricks und Umwegen gezwungen werde, ist schon ein Armutszeugnis.

Warum gibt es keine DS-Demo-Module, die man zB. jedem Kauf bei Versandhändlern beilegen kann? Oder die man für umme beim Händler an der Kasse mitnehmen kann? Schade eigentlich ...

Samstag, 27. Oktober 2007

Mir wird schlecht ...

Heute vormittag die aktuelle Ausgabe der Gamestar aus dem Briefkasten gezogen. Im Gegensatz zur Werbeverkaufsveranstaltung der PC Games wagt man es hier zumindest hin und wieder Scheiss-Spiele auch als Scheiss-Spiele zu bezeichnen.

Aber die Gamestar und ihr so einigermaßen erträgliches Niveau ist heute nicht das Thema dieses Postings.

Nein, es geht um das Titelbild der Ausgabe 12/2007, welches Call of Duty 4 prominent featured.



Ein finster, bzw. cool (je nach Alter der Betrachters) dreinblickender, hochaufgerüsteter und waffenstarrender US-Marine, im Hintergrund ein flammendes Inferno. Unter dem Namen des Spieles steht folgendes: "Schockfaktor: hoch. Gänsehautfaktor: hoch. Adrenalinfaktor: sehr hoch. Begeisterungsfaktor: unglaublich."

Ich will mich hier nicht als Moralapostel aufspielen, ich will auch niemandem vorschreiben, was er zu spielen hat oder nicht. Ich habe als kleiner Junge auch Filme wie zB. "Megaforce" toll gefunden. Man sollte in das Titelbild auch nicht mehr hineininterpretieren als vorzufinden ist ...

... aber ich bekomme mittlerweile das Kotzen, wenn ich sowas sehe!

Tag für Tag sterben dutzende Zivilisten und Soldaten im Irakkrieg und anderen Konflikten auf dieser Welt. In dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe und in dem Moment, in dem sie gelesen werden. Und hier, in unserem sicheren und friedlichen Land wird ein Shooter, in dem US-Marines und britische Elite-Einheiten die Freuden moderner Waffentechnik irgendwelchen Terroristen nahebringen, als lustige Freizeitgestaltung deklariert, damit wir schnell in den Laden rennen und nach erfolgtem Konsum uns wieder brav in den weichen Sessel plumpsen lassen können.

Fassungslos ob der überhaupt nicht vorhandenen Distanz zu diesem Szenario war ich dann aber beim Fazit des Tests:

"Wir können gar nicht anders, als ehrlicherweise über dieses Spiel zu sagen, dass es ein Krieg ist, den wir lieben und führen, weil er ein guter - nein, ein fantastischer Zeitvertreib ist"

Ja, es ist nur ein Spiel.

Ich könnte trotzdem nicht soviel essen, wie ich kotzen müsste, wenn ich solche Zeilen lese!

Himmel hilf!

Ich habe es geahnt, ich habe es gewusst ... ich darf keine MMORPGs anfassen!

Ich logge mich in Mythos ein, ich erledige eine Quest. Ach, das ging ja fix. Machen wir noch eine. Hmm, schon fertig? Aber der Dungeon hat doch noch mehr Level? Mal schauen? Uii, Level 10! Jetzt kann ich Halsketten anlegen. Ach, machen wir noch eine Quest, um auszuprobieren, ob mein höherer Luck-Level mehr Rare Items finden lässt. Ja, das klappt vorzüglich. Dasselbe Gameplay wie in "Fate". Geil! Ich bin reich! Hmm, dann kann ich ja mal schauen, ob ich diesen Attackboost-Juwel aus dem Socket puhlen kann. Weil ich so eine Legendary Flinte MIT Sockets gefunden habe. Ahhh, sehr schön, machen wir doch gleich noch eine Quest. Was das? Ein Master-Key? Jetzt muss ich aber ganz schön lange laufen. Ahhh, eine besondere Schatzkiste! Mehh, nix für mich dabei. Aber gut verkaufen können. Bin noch reicher! Jetzt bin ich bei der Farm. Ja, ok, mach ich. Den Tempel ausräuchern. Zu Befehl! Auf geht's!

*loszieh* *schnetzel* *auflevel* *sammel, sammel*

Und ich wurschtele immer noch alleine rum. Quests und Gebiete, die eine Party voraussetzen, habe ich noch gar nicht angekratzt. Was wird wohl da zu finden sein?

"Mythos" ist so simpel, so einfach, so putzig. Ich kann nicht aufhören!

Kacke!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Mythos - Erste Eindrücke

Nachdem ich, zugegebenermaßen, nicht ohne Schadenfreude gerne auf Flagship, EA, das bescheuerte Abo-Modell für HGL und die lächerlichen Beschwichtigungsversuche eindresche, so sollte eigentlich klar sein, dass es mir hier in erster Linie um das Drumherum, das Marketing und die unverhohlene Gier der beteiligten Firmen geht.

Das Spiel "Hellgate London" geht dabei etwas unter. Ich kenne es noch nicht, habe die Demo noch nicht gesehen und mag mir auch kein Urteil darüber erlauben.

Doch ... seit gestern abend kann ich (Dank an Terrance für den Invite) zumindest einige Worte über Mythos verlieren. Mythos sollte als als Testumfeld für die Server-Architektur von HGL dienen. Ein Stresstest der zugrunde liegenden Technologie und Server-Hardware auf Basis eines simplen, einfachen MMORPGs. Entwickelt wird Mythos von Flagship Seattle, einem Ableger der Mutterfirma, die extra dafür gegründet wurde.

Ja, das klingt jetzt alles nicht aufregend.

Mehh, toll, dochdoch, wirklich ... *gähn*


Der Witz an Mythos ist jedoch der Umstand, dass hinter Flagship Seattle der gute Mr. Travis Baldree steckt, der quasi im Alleingang den göttlichen Dungeon Crawler namens "Fate" auf die Beine gestellt. Und daher gleicht "Mythos" vom ersten Moment an einem um Multiplayer-Aspekte angereichertem "Fate". Der gleiche Graphikstil, das gleiche Gameplay-Prinzip, die gleichen Gameplay-Mechanismen. Und wie Fate durch sein einfaches, aber nicht simples Spielprinzip mich sofort in den Bann zog, so zieht mich auch Mythos in seinen Bann.

Bislang habe ich nur ein paar Starterquests gemacht, aber was ich gesehen habe, gefällt mir sehr, sehr gut. Inhaltlich überhaupt nix neues, aber das soll Mythos auch gar nicht sein. Nur ein kleines, einfaches MMORPG-Gewand zu Testzwecken.

Aber ganz ehrlich ... Mythos sieht besser aus, als so manches kommerzielle Produkt in diesem Genre und es macht, obwohl es überhaupt nichts neues bietet, einfach jede Menge Freude. Die Laufwege sind kurz. Ruckzuck ist in der zentralen Stadt, ruckzuck ist man im Questgebiet und das Questgebiet selber ist auch nicht allzu groß, so dass man Mythos wunderbar nur mal für ein, zwei Stunden zocken kann. Die Gefahr, dass ich mir hier Stunde um Stunde die Nacht um die Ohren schlagen werde, ist also relativ gering.

Was aus Mythos wird, wenn es die Beta verlässt, wenn der Test der HGL-Serverarchitektur erfolgreich abgeschlossen ist, ist noch unklar. Scheinbar soll es als Freeware veröffentlicht werden, scheinbar sollen Einnahmen durch den Verkauf bestimmter Features, Items (?) generiert werden.

Ich würde mir für Mythos jedoch ein Bezahlmodell wünschen, wie ich es bei "Freewar" kennengelernt habe. Dort kann ich für 10 Euro für ein halbes Jahr einen sog. Sponsor-Status erlangen. Dieser Status gibt mir im Grunde nur zwei. drei kleine Komfort-Funktionen, die jedoch keinen Einfluss auf das Gameplay haben. Und jeder kann sehen, dass ich Sponsor bin. Mehr ist damit nicht verbunden. Der Witz an der Sache ist nun, dass es bei Freewar verdammt viele Sponsoren gab. Manche sogar mehrfach mit mehreren Charakteren auf verschiedenen Servern. Für den Betreiber sind diese Sponsor-Beiträge mittlerweile wichtiger als die Einnahmen über Bannerwerbung. SOWAS würde ich mir für "Mythos" wünschen. Einen Paypal-Button, eine ganz einfache Bezahlmöglichkeit für einen Beitrag, der auch nach oben offen sein kann.

Auf Grund meiner Erfahrung bei Freewar, meines ersten sehr positiven Eindruckes von Mythos und meiner Erfahrung mit menschlichem Konsumverhalten würde ich daher die Prognose wagen, dass Mythos mit diesem Bezahlmodell langfristig wahrscheinlich mehr Profit für Flagship erzielen würde als jeder noch so massive Hype für HGL. Mythos spricht nämlich sehr viel mehr Leute an als HGL.

Hellgate ist so ein typisches Machismo-FPS-Dämonengeballer für männliche Teenager (Ja, ich übertreibe hier jetzt absichtlich). Mythos hingegen spricht die breite Masse an. Mythos könnte fast ein kleiner Bruder von World of Warcraft werden ...

Schau mer mal!




Knuffig, einfach knuffig ...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Die Angst des Fanboys und andere Mißverständnisse

Der gute Denis Dyack schwadroniert ja seit geraumerweile von seiner Vision eines gemeinsamen Industrie-Standards für Videospiele. Er erläutert en detail, wie er sich dies vorstellt und was man sich im Grunde darunter vorstellen soll. Er erzählt lang und breit von den Vorteilen eines einheitlichen Standards, er führt Beispiele aus anderen Branchen an. Er redet und redet und redet ... scheinbar die Wand an. Zumindest die Wand, welche aus uns, den Spielern, besteht.

Aktuell findet man bei Kotaku wieder einen Beitrag zu diesem Thema. Und erneut begreifen fast alle Kommentaroren nicht, was Dyack eigentlich anstrebt. Weil die große Masse der Gamer, weil wir, nur in etablierten, vorgeprägten Bahnen denken können. Wir sehen ein Spiel und denken "PC? Oder PS2? Oder Wii? Oder XBOX?". Wir glauben, dass unterschiedliche, miteinander inkompatible Plattformen gut sind. Weil wir Kompliziertheit mit Komplexität verwechseln. Wir befürchten einen Stillstand und öde Monotonie im Spielebereich, weil es ja nur einen technischen Standard und somit keine Weiterentwicklung gibt.

Wir kapieren es nicht, weil wir dumm, naiv, unwissend und BLIND sind!

Wir lassen vollkommen ausser acht, dass die besten Spiele einer Plattform erst am Ende ihrer kommerziellen Lebensdauer erscheinen, weil dann die Entwickler mit den Eigenarten der Plattform vertraut sind und die verfügbare Arbeitskraft endlich in das Spieldesign gesteckt werden kann.

Wir ignorieren den Umstand, dass die ersten beiden Jahre im Lebenszyklus einer Plattform von allenfalls durchschnittlichen Spielen geprägt sind. Weil die Entwickler eben noch mit den Tücken der Plattform kämpfen und nicht genügend Zeit bleibt, sich vernünftig mit dem Spiel zu beschäftigen.

Wir denken, dass tolle Technik und tolle Graphik tolle Spiele hervorbringt. Je mehr, desto toller!

Wir lassen uns auch freudig viel Geld aus der Tasche ziehen, wenn wir im Jahrestakt neue PC-Hardware kaufen, um das neue Spiel zocken zu können, weil die Entwickler lieber auf neue Technik setzen, anstatt die verfügbare Hardware auszureizen. Wir können uns ja zT. gar nicht vorstellen, dass tolle Graphik auch mit älterer Hardware machbar ist. Man schaue sich zB. Final Fantasy 4, Final Fatansy 6 und Bahamut Lagoon für das SNES an. FF4 war das erste FF auf dieser Plattform. Sieht mau aus. Sieht im Grunde immer noch nach NES aus. Dann schauen wir uns FF6 an. Selbe Hardware. Aber was ein graphischer Fortschritt. Und wer schon mal Bahamut Lagoon gesehen hat, der staunt nur noch über die optische Pracht, die man aus der SNES-Hardware herausholen kann.

Aber das kratzt uns nicht. Wir wissen es nicht. Es interessiert uns nicht. Und deswegen fürchten wir auch einen gemeinsame Standard für Videospiele, weil wir den ständigen Konkurenzkampf zwischen Sony, Nintendo, MS und die immerwährende Rüstungsspirale auf dem PC als gottgegeben so hinnehmen. Wir sind hirnlose Sklaven einer gigantischen Marketing- und Hypemaschinerie geworden.

Aber Dyacks Vorschläge finden zumindest innerhalb der Industrie durchaus geneigte Zuhörer. Vor allem Publisher sind an einheitlichen Standards natürlich sehr interessiert, erspart es ihnen doch erhebliche Mehrkosten bei der Konvertierung eines Titel für verschiedene Plattformen. Neulich hat sich ein hochrangiger EA-Mensch wohlwollend zu diesem Thema geäussert. Zwar hat er mit "Streaming von Inhalten" einen neuen Themenbereich aufgemacht und somit die feuchten Träume der Branche offenbart, aber zumindest dort scheint man ansatzweise verstanden zu haben, warum einheitliche Standards prinzipiell gut für alle sind.

Ich warte dann also auf den Tag, an dem MS, Sony und Nintendo jeweils ihre eigenen Vorschläge für einheitliche Standards vorlegen, sich niemand einigen kann und wir weiterhin mehrere Dutzend Geräte vorrätig haben müssen, wollen wir bestimmte Spiele spielen. Was den Fanboy als solchen natürlich freudig stimmt, ist doch SEINE Marke die beste auf der ganzen Welt. Und während er in Foren weiterhin eifrig die "anderen" runtermacht, merkt der Fanboy als solcher auch überhaupt nicht, dass er von Myriaden einheitlicher Standards umgeben ist, die ihm so Dinge wie DIN-Stecker für Stromanschlüsse und leicht auswechselbare, weil einheitliche Glühbirnengewinde ermöglicht ...

Armer Denis Dyack! Auch in hundert Jahren werden wir nicht verstehen, was der gute Mann hier vorschlägt.

Hellgate London hat keine Fanboys?

Für mich war Hellgate London eigentlich relativ früh gestorben. Ein Multiplayer-Schwergewicht mit dezent angetackertem SP-Teil findet nicht soooo meinen Gefallen. Aber egal, an meinem Wesen soll die Welt nicht genesen. Soweit, sogut!

Seit einigen Monaten macht Hellgate aber mit Schlagzeilen Schlagzeilen, die nicht unbedingt so positiv sind ...

Zuerst war da der Premium-Account, der im Grunde für ein MP-Spiel essentielle Features wie Gildengründungen nur zusätzlich Abogebühren zahlenden Spielern ermöglicht.

Dann war da die Sache mit der Ingame-Werbung, die mittlerweile auf nicht gerade viel Gegenliebe stößt. Die Spieler haben gemerkt, dass all die Ausreden von "macht das Spiel realistischer" Unfug sind und die Spiele mit Ingame-Werbung eben NICHT billiger geworden sind.

Dann war da erst kürzlich die Sache mit den Hellgate-AGBs, nach denen man EA und Flagship erlaubt nicht nur die Rechner-Konfiguration, sondern auch zusätzliche Software auf dem Kundenrechner zu scannen.

Dann war da das übliche, peinliche und geradezu lächerliche Marketing-Gewäsch, mit dem man seitens Flagship EULA-Passagen, Premium-Accounts und Ingame-Werbung verteidigt.

Und wir haben sehr durchwachsene Reaktionen auf die Demo.

Mir ist dabei aufgefallen, dass es dabei kaum Fanboys gibt, die mit Feuereifer und Verve ihr Lieblingsspiel gegen jeden verteidigen, der auch nur den Hauch von Kritik übt. Weder in deutschen Foren und Newsgroups, noch international. Es überwiegen sogar deutlich die Meinungsäusserungen, die ablehnend oder zumindest sehr abwartend/vorsichtig sind. Man sollte dem natürlich nicht allzuviel Gewicht beimessen, aber dennoch, irgendwie ... könnte es sein, dass Hellgate doch nicht der große Erfolg wird, denn Flagship und EA erwarten?

Dienstag, 23. Oktober 2007

Kommende Flopps des Jahres 2008/2009

Tim Schafer, Design-Gott und Schöpfer von Psychonauts, Full Throttle und Grim Fandango, lässt auf der Projekt-Seite von Double Fine Productions ein "Geheimprojekt" ankündigen. Tief im Schatten versteckt, aber dennoch deutlich zu erkennen ist Raz, Held des herrlichsten Jump&Runs, welches es für den PC gibt. Plant Mr. Schafer etwa ein Psychonauts 2?

Zu hoffen wäre es. Auch wenn es diesmal wieder keine Sau kaufen wird. Weil die zur Verfügung stehende Kaufkraft für Computerspiele von abgenudelten Sims-Addons, Military-Shootern und Generic Fantasy MMO-Spielen abgesaugt wird. Die Welt ist so ungerecht!

Das gleiche Schicksal wie Psychonauts wird wahrscheinlich auch "Brütal Legend" treffen. Weil es eben in keine Standardschublade passt. Weil es für den Massengeschmack viel zu abgedreht ist. Weil Heavy Metal heuzutage wieder zur Randgruppen-Musik für Randgruppen geworden ist. Ja, ich weiß. Guitar Hero hat sich vor allem im letzten Weihnachtsgeschäft großartig verkauft. Dennoch befürchte ich, dass ein Spiel, welches meine heimliche Leidenschaft für Barbaren-Metal a la "ManoWar" gebührend zum Ausdruck bringen wird, eine kollosale kommerzielle Bauchlandung beim Stagediving hinlegen wird.

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und während hier die Boxen laut scheppern, weil im Browser-Tab weiter rechts die Brütal Legend-Seite geöffnet ist, möchte ich Mr. Schafer alles Gute für seine Zukunft wünschen! Tim, auch wenn die Welt für Deine Art Spiele noch nicht bereit ist, so wirst Du schon alleine für dieses Bild einen Platz in den Herzen aller Metal-Fans haben ...



We are Motörhead and we play Rock'nRoll!
You're Tim Schafer and you're making the Greatest Games, the world has evar seen!!

Montag, 22. Oktober 2007

Retro-Impressionen: Commander Blood

Ich sage es gleich vorneweg ... als Spiel taugt "Commander Blood" herzlich wenig. Nein, herzlich wenig ist noch viel zu höflich ausgedrückt.

Seien wir ehrlich ... Commander Blood ist gräßliches Spiel! Ein schlechtes Spiel! Sogar ein überaus schlechtes Spiel! Ähnelte der Vorgänger "Captain Blood" zumindest hin und wieder noch einem herkömmlichen Computerspiel, so war der Nachfolger nur eine konsequente Weiterentwicklung all derjenigen Elemente, die eben KEIN Spiel waren.

Aber CmB ist mit das abgefahrenste Stück Software, welches ich jemals gesehen habe :)

"Commander Blood" ist Kunst. Eine interaktive Führung durch die Multimedia-Ausstellung namens "Wie sinnvoll ist das Universum?"! "Commander Blood" ist eher in die Riege von Projekten wie Prince Interactive oder Peter Gabriels Eve zu stellen.

Wir haben ... einen verzogenen, schleckigen (Nein, ich esse doch nicht jede Energie!) und vorlauten Bordcomputer. Einen unglaublich mächtigen und uralten Auftraggeber, der sich einfrieren ließ, um die jahrtausende lange Suche nach dem richtigen Black Hole zu überdauern, die ihn ans Ende des Universums und somit den erneuten "Big Bang" bringen würde. Wir haben ein atmendes, lebendes Schiff, dass Space-Delphine ausschickt, um Kontakt mit Aliens, Robotern und anderen Bewohnern der Galaxis aufzunehmen. Wir haben Killer-Roboter und Lebewesen, die zu Killer-Robotern gemacht wurden. Wir haben höchst putzige, höfliche und zivilisierte Weltraumratten. Wir haben Roboter, die als Metzger arbeiten. Wir haben extra-universelle Supermärkte und Einkaufszentren. Ausgehöhlte Planeten und einsame Wachstationen. Sandige Einöden und vor Leben nur so überquellende Wasserwelten. Durchgeknalle Alien-Psychater und Computer-Viren, die man wie manche Schimmelpilze in leckere Nahrung für verwöhnte Bordcomputer umwandelt und "erntet".

Dann haben wir da noch farbenprächtige Graphiken, aufwendige Animationen und eine Optik, die man eher nach dem Genuß so manches alkaloidhaltigen Pilzes erwartet. Und wir haben, wie bei vielen Titeln von Cryo Interactive, einen phantastischen Soundtrack von Stephane Picq, der diesem bizarren, aber dennoch seltsam vertraut und beruhigend wirkenden Universum, einen akustisch würdigen Rahmen verleiht.

Nochmals, als Spiel versagt CmB kläglich. Am ehesten einem Adventure ähnelnd, ist es extremst linear. Rätsel und Puzzle sowie deren "Lösung" wirken unlogisch und willkürlich. Wie nachträglich in aller Hast eingefügt, so als ob den Entwicklern kurz vor Schluss noch eingefallen wäre, dass man ja eigentlich einen Nachfolger für ein Computerspiel (!) machen wollte.

Scheissegal!


CmB "spielt" man auch nicht, um ein Spiel zu spielen oder sich die Zeit zu vertreiben. Man ergötzt sich an den Animationen und der Musik. Man erträgt die gräßlichen Gameplay-Elemente, weil wahre Kunst nur durch Schmerz und Leiden erfahren und geschaffen werden kann. CmB muss auch durchlitten und erfahren werden.

Ich kann allerdings auch Leute verstehen, die CmB am liebsten hochkant aus dem Fenster pfeffern würden ...

Und da reine Screenshots nur unzureichend das multimediale Kunsterlebnis wiedergeben würden, hier nun einige Minuten Live-Gameplay, ähh, Live-Kunstperformance latürnich:

Link: Video bei Sevenload

Da das Video etwas dunkel geraten ist, empfehle ich die Verwendung des Vollbild-Modus.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Schlecht vorbereitet

Es ist kalt. Es ist eklig. Es regnet. Ich stehe frierend und zitternd auf dem Bahnsteig und warte. Warte auf meinen Anschlusszug, der NICHT wegen des Streiks erhebliche Verspätung hat.

Ich versuche mir die Zeit zu vertreiben, in dem ich den DS auspacke und mit steifen, halb angefrorenen Fingern abmühe das Steuerkreuz zu bedienen. Mit dem Stylus treffe ich auch nicht immer gleich die richtigen Pixel. Aber egal. Ich vergesse zumindest für eine Weile die eklig kalte Nässe um mich herum.

Doch dann wechselt plötzlich die Statusanzeige von einem netten Gelb-Grün in ein düsteres Orange. Der Akku ist fast leer. Ich Trottel habe vergessen das Teil vor Antritt der Reise vorher aufzuladen. Ich Total-N00b! Ich Handheld-Anfänger! Zwar habe ich (HaHa!) das Netzteil dabei, doch Bahnhöfe, vor allem kleine Bahnhöfe, sind nicht unbedingt mit handelsüblichen 220V-Standardstromanschlüssen ausgerüstet. Auch der Wagen, den ich eine Weile später bibbernd und zitternd betrete, hat natürlich nichts derartiges. Verstohlen blicke ich mich um. Hat einer der Mitreisenden vielleicht auch einen DS dabei und braucht gerade, rein zufällig nicht den Akku? Doch Fehlanzeige! Zwar nimmt der DS umsatzmäßig in Deutschland mittlerweile Spitzenplätze ein, doch scheinbar zockt das jeder nur zu Hause in den vier Wänden.

So bleibt mir nur übrig mich brummelnd in den Sitz zu lümmeln und meiner ehem. Lieblingsbeschäftigung nachzugehen, wenn ich Eisenbahn fahre: Mich schlafend zu stellen, wenn der Schaffner kommt und Fahrausweise überprüfen möchte ...

Schlecht vorbereitet, ganz schlecht vorbereitet. Das wird mir beim nächsten Mal nicht mehr passieren.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Non-Gaming Interludium XIII - Last Exile

Nach all dem Gemotze der letzten Tage heute wieder ein Ausflug in nicht-bespielbare Gefilde ...

Es gibt gerade bei Animes eine gewaltige Menge guter Serien. Nichts sonderlich spektakulär, aber meist sehr solide und in der Regel sehr unterhaltsam.

Und dennoch, trotz des mittlerweile sehr hohen Niveaus, gelingt es doch immer wieder einem Ausreisser Höhen zu erklimmen, die danach nur wenige auch nur ansatzweise erreichen können. Einsam die Bahnen um die eisigen Spitzen des Erfolges ziehend, wäre bei Animes zum Beispiel "Neon Genesis Evangelion" zu nennen. Eine Serie, die das Genre über Jahre hinaus beeinflusst hat und immer noch beeinflusst. Das Blöde dabei ist jedoch, dass angesichts der allgemeinen Fokussierung auf diese einsamen Spitzenreiter manche Serien fast unbeachtet bleiben, die weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätten.

Einer dieser Underdogs ist für mich "Last Exile". Eine Serie, die alles beinhaltet und ausdrückt, was mich im Laufe der Jahre an Animes so begeistert hat, was im Laufe der Jahre meine Sehgewohnheiten umgekrempelt hat.

Stell Dir eine Welt vor, inspiriert aus dem Empire-Stil zu Napoleons Zeiten, dem Art Deco der 30er Jahre und einer kleinen Beimischung Steampunk. Stell Dir vor, wie im Morgennebel eines neuen Tages ein Oldtimer-Bugatti die Schnauze aus der Garage streckt, die Motoren aufheulen und der Bugattischnauze der langgestreckte Körper eines kleinen Flugzeuges folgt, welches propeller- und flügellos, die Schwerkraft ignorierend, sich behend in die Luft erhebt. Stell Dir eine Flotte dieser "Vanschiffe" vor, die mit ihren "Claudia"-Motoren über den Dächern einer kleinen Stadt dahin braust. Stell Dir vor, diese "Schiffe" übernehmen wie der Pony-Express im Wilden Westen Briefe und Pakete, um diese in Windeseile in die Welt zu tragen. Stell Dir weiterhin eine Schlachtreihe altertümlich erscheinender Dreadnoughts vor, die frei in der Luft schwebend, nach überlieferten Regeln und Traditionen einen strikt reglemetierten Krieg gegen die Dreadnoughts eines anderen Königreiches führen. Und stell Dir über den Vanschiffen und den Dreadnoughts "Die Gilde" vor, welche technologisch so sehr vorangeschritten ist, dass sie die Menschen als ihr persönliches Spielzeug betrachten. Und dann stelle Dir eine Welt vor, die scheinbar keinen festen Boden kennt. Wo Menschen auf frei schwebenden, künstlich wirkenden Felsen(?)inseln siedeln. Auf denen Wasser das kostbarste und seltenste Gut ist. Eine Welt, die ein gigantischer Luftstrom, ein permanenter Orkan, in zwei Hälften teilt.

'Last Exile"

Ein moderner Klassiker aus dem Jahr 2003. Mein ganz persönlicher Alltime Favourite. Vor allem wegen diesem Früchtchen hier ... :)

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Dialoge in der Nacht

Ein nettes, kleines Vöglein klopfte letztlich an das Fenster und brachte mir HL2 Episode Two vorbei. "Schau mal rein", sagte es. "Ist diesmal wirklich gut geworden", meinte es. Ok, dachte ich, dann versuche ich doch nochmals mein Glück. Nach Episode One hatte ich ja von Valves Versuchen, filmische Stilmittel mit aller Gewalt in ein Spiel zu drücken genug, aber wenn das Vögelchen sagt, dass es diesmal gut sei ...

Es ist spät geworden. Sehr spät. Oder früh. Je nachdem. Das Vögelchen sitzt nun auf meiner Schulter und zwitschert fragend in mein Ohr:

"Und, und? Wie fandest Du nun Episode Two?"

"Keine Ahnung!", brummelte ich stinkig vor mich hin. "Ich hab's ja nicht zu Ende geschafft!. Scheiss Level-Designer und ihre Furz-Ideen! Was soll das? Ein Beispiel von: Wie frustriere ich den Spieler oder was?"

"Ja, schon, der Endkampf ist schon etwas heftig. Aber sonst? Wie hat Dir das Spiel sonst gefallen?"

"Nun ... also, im Grunde ... gar nicht mal so übel!"

"Na siehste! Was hat Dir denn besonders gut gefallen?"

"So im Nachhinein betrachtet ... man könnte den Eindruck gewinnen, dass man bei Valve auf meine Rants reagiert hat. Ich habe nirgendwo den Eindruck, dass man mich mit aller Gewalt zu einer bestimmten Handlungsweise zwingen möchte. Was an Story-Elementen stattfindet, wird entweder über Voice-Overs abgefackelt, die den Spielfluss nicht stören. Oder es findet geskriptet in Rebellenbasen statt, so dass immer klar ist, dass ich hier nun stillstehen und aufpassen soll. Ansonsten habe ich so gut wie immer die spielerische Freiheit selber zu entscheiden, wann ich welchen Gegner wie angreifen möchte. Ich kann die Gravity-Gun exzessiv nutzen, weil diesmal auch genügend Zeugs in der Gegend herumliegt oder ich kann klassisch die Waffen sprechen lassen, weil es auch genügend Munition gibt. SOOO gefällt mir das!"

"Und optisch? Es heisst ja, Episode Two hätte sich graphisch kaum verbessert. Deine Meinung?"

"Ganz ehrlich, was soll man daran noch optisch verbessern? Mir ist es lieber, wenn die Texture- und Leveldesigner die Sau rauslassen und ihr kreatives Können zeigen, als dass die Programmierer ein technisches Feature nach dem anderen reinknallen. Episode Two sieht brilliant aus. Farben, Formen und Effekte ordnen sich dem Setting unter. Nichts wirkt als Pixel-Shader-Onanie, nichts als Selbstzweck. Selbst der Schockwellen-Effekt, der von der am Horizont erkennbaren, zerstörten Combine-Festung ausgeht, so genial und aufwendig er auch umgesetzt wurde .. passt! Klasse!"

"Und das Gameplay? Gut? Nervig?"

"So langam scheint man auch gelernt zu haben, wie man die Gravity Gun und die Spielphysik einsetzt, ohne dass es so künstlich und aufgesetzt wirkt, wie noch bei HL2 oder zu Beginn von Episode One. Das wirkt nun alles aus einem Guß. Es wirkt nicht wie ein "Haha! Schaut! Ein Physikrätsel!". Alles sehr natürlich, sehr flüssig. Schön!"

"Dein Gesichtsausdruck drückt aber gerade etwas anderes aus, oder?"

"Ich leide immer noch unter dem vergeblichen Bemühungen, den Endkampf zu gewinnen. Was'n Kack!! Ich mein, ich kann Episode Two so einige Fehler verzeihen. Die Spieldauer ist wieder etwas zu kurz, aber sie ist zumindest gut und abwechslungsreich gefüllt. Bissi blöde ist der Abschnitt, in dem man zuerst eine Antlion-Queen NICHT töten darf, weil sie scheinbar eine wichtige Substanz beinhaltet. Dann marschiert der Vortigaunt einfach zu einer Larvenbau-Wabe, OHNE dass die Queen weit und breit zu sehen wäre und extrahiert die Substanz. Und danach darf man den Gegner endlich umnieten. Warum nicht gleich? Aber das sind nur kleine Detailmängel.

Der Endkampf hingegen ... meine Fresse! Es ist vollkommen in Ordnung, dass man mir ganze Horden von Stridern entgegenschickt. Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man sie durch Hunter beschützen lässt. Selbst der Umstand, dass man die Strider nicht mal durch zweihundertausend Raketentreffer, sondern NUR durch die Anti-Strider-Mine zerstören kann, ist akzeptabel. Die Combine haben eben neue, reaktive Panzerung angebracht. Es ist auch in Ordnung, dass man wie ein Derwisch durch das weitläufige Areal hetzen muss, um jede Angriffswelle zu stoppen. Das alles ist in Ordnung. Anstrengend, nicht einfach, aber immer noch vergleichsweise fair. Den dicken Hals habe ich erst dann bekommen, als ich feststellen durfte, dass man die einzelnen Strider scheinbar in einer bestimmten Reihenfolge und zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigen muss. Kommt man irgendwo zu spät an oder verliert beim Ausschalten der Hunter zuviel Zeit, zerstören die Strider Vorratslager und Minen-Spender. Kommt dann die finale Angriffswelle aus allen Richtungen, hat man entweder zuwenig Ammo, um die Hunter zu erledigen. Oder man verliert zuviel Zeit, um die Hunter mit der Gravity Gun zu erlegen, weil man ja keine Ammo mehr hat. Oder man hat zu wenig Health oder Energy und wird somit schnelles Opfer eines hinterrücks anrennenden Hunters oder eines sich angepisst aufführenden Striders. Und das mit dem Auto als Rammbock war auch keine so gute Idee. Während man nämlich versucht die flinken Maschinen zu überfahren, marschiert der Strider gemächlich gen Basis. Und manchmal rennt der Strider auch wie ein Irrer zur Basis. Ist man dann zu weit weg oder muss erst eine Mine besorgen, ist es wieder mal zu spät gewesen. HASSS!

Ich mein, sowas kann man mir gerne auf "Schwer" oder meinetwegen schon auf "Normal" entgegenwerfen. Aber zumindest auf das Zerstören der Lager hätte man bei "Leicht" verzichten können. Das hat nichts mehr mit Herausforderung zu tun, das ist pure Heimtücke und Niederträchtigkeit! Bähhhhh!"

"Und? Wärst Du bereit dafür Geld auszugeben?"

"Im Rahmen eines Gesamtpaketes HL2 Gold, abgeschlossen, mit allen Episoden, gerne! Dafür würde ich sogar Steam zähneknirschend hinnehmen. Aber solche Brüche im Spielfluss, wie sie seit dem Hauptprogramm ständig vorkommen, die nerven nur noch. Zudem frage ich mich, wann es die ersten Shooter für Senioren gibt. Also Shooter, die NICHT die pfeilschnellen Reflexe und den unerbittlichen Fokus eines 14-jährigen Teenagers erfordern. Ich mein, mir würden ja schon vernünftig ausbalancierte Schwierigkeitsgrade reichen."

"Tja", säuselt dann das Vögelchen. "Du bist eben ein alter Sack. Du bringst es nicht mehr in Shootern! Cheatcodes sind wohl Dein Viagra, nicht?".

"Meinetwegen.", flöte ich zurück. "Dann müssen die Entwickler eben auf mein Geld verzichten, dass ich als alter Sack in rauhen Mengen auf dem Konto habe. Das nennt man wohl Pech, nicht wahr, mein Schatz?" ...

... und breche dann mit einer schnellen Handbewegung des Vögelchens zartes Genick!

"Und Du bringst mir sowas nicht nochmal vorbei, hörst Du?"

Dienstag, 16. Oktober 2007

Hooligans: Doppelmoral over Wahrhaftigkeit

Oder ... Geld stinkt nicht!

Nein, das wird jetzt keine flammende Verteidigung dieses Machwerkes als DER unbedingt zu entdeckende Underdog der Spiele-Historie. Um es kurz zu machen: "Hooligans - Storm over Europe" ist kein besonders gutes Spiel. Es ist aber auch kein besonders schlechtes Spiel. Es ist ein recht belangloses Strategie-Spielchen, welches in erster Linie mit Schock und Provokation überzeugen sollte. Ganz objektiv betrachtet, so reiht sich "Hooligans" perfekt neben den "Autobahnraser" oder Linda de Mol ein. Billige Schmuddel-Unterhaltung, mit der sich die schlauen Holländer an den tumben Deutschen dumm und dämlich verdienen.




Dies also dazu!

Während ich nämlich so das Posting begann, sprang mein gedanklicher Fluß schnell zu einigen Dingen, die mich im Rahmen der Berichterstattung, der öffentlichen Diskussion um dieses Spiel und der schlussendlichen Indizierung von "Hooligans" ein wenig in Rage versetzt haben.

Die deutsche Jugend musste also davor beschützt werden, dass man in einem Computerspiel andere Menschen zB. mit Backsteinen töten kann. Man darf der Jugend nicht zeigen, wie man Geschäfte ausraubt, betrunken rumrandaliert, die Polizei austrickst und sich im Puff das Mütchen kühlt. Das ist alles ganz, ganz, ganz arg phöse! Und weil vor knapp 10 Jahren während der WM in Frankreich ein Polizist von deutschen Hools fast zu Tode geprügelt wurde und heute mit schwersten Behinderungen leben muss, ist das alles nicht nur geschmacklos, sondern auch menschenverachtend.

So!

Es ist aber vollkommen in Ordnung, wenn deutsche Jugendliche, angestachelt von Presseberichten und Werbung, sich ein virtuelles M-16 schnappen und in einem virtuellen Nahen Osten alles abknallen, was auch nur ansatzweise nach phösem Gegner aussieht oder arabisch klingende Sprachsamples von sich gibt. Da lobt man in elegischen Previews die tolle, realistische Graphik und das dynamische Gameplay, während ZEITGLEICH, IN DEM MOMENT, in dem diese Artikel geschrieben werden, WIRKLICHE, REALE Menschen in eben diesen Konflikten elendig krepieren, die den besagten Spielen als Vorbild und Inspiration dienen. So bekommen und bekamen Battlefield 2 oder aktuell Call of Duty 4 eifrig wohlwollende Presseberichte und selbige Zeitschriften und Journalisten engagieren sich "mutig" gegen entsprechenden politische Bestrebungen dem "Killer"-Spiel den Garaus zu machen.

Ein Beispiel:

PC Games 11/2001: Ach, was wird auf einmal plötzlich auf Moral gemacht, wenn zwei Flugzeuge in das WTC krachen. Da werden kurzerhand zwei Reviews ausgesetzt, weil man ja den armen Redakteuren nicht zumuten kann ein Spiel wie World War 3 oder eine Geiselbefreiung in Rainbow Six nach Kriterien wie Spielspass zu bewerten.

Ach, nein, kann man nicht?

Man kann aber nur wenige Monate später sich damit brüsten, die Demo zu "America's Army" den Lesern exklusiv anzubieten.

Ja, das geht dann wieder ...

Montag, 15. Oktober 2007

Japan, Du hast es besser ...

Nach dem ich gestern schon Fan-Service gebracht habe, dachte ich mir, mache ich heute ernst!!

Der eifrige Kotaku-Leser kennt das unter Umständen schon, allen anderen möchte ich hiermit einen Ausschnitt aus der großen, weiten Welt der (für unsere Begriffe) bizarren Spielewelt Japans näherbringen.

Meine Damen und Herren ... Ingame-Physik endlich konsequent zu Ende gedacht!

Der Boobie-Simulator zum Rumspielen!


Link zu Kotaku.com

Ja, natürlich sind Japaner alte, perverse Schweine. Aber sie stehen wenigstens dazu :)

Morgen werde ich dann wieder etwas seriöser, versprochen!

Sonntag, 14. Oktober 2007

Linktip - Dead Fantasy 1

Heilige Scheisse! Ach Du große Kacke! OhmeinGottOhmeinGottOhmeinGottOhmeinGott!

Das waren so in etwa meine "dezent" aufgewühlten Emotionen, als ich eben dieses Fan-Video gesehen habe. Matrix meets Final Fantasy meets Dead or Alive! Das ultimative Nerd-Movie! Brilliante Kampf-Choreographie! Exzellente optische Umsetzung! Abwechslungsreich und haufenweise kreative, kleine Details. Und nicht nur ein "To be continued", sondern auch ein Schlussbild, dass jedem FinalFantasy-Fan vor Freude diverse Herzaussetzer bescheren wird.

Wer' schon kennt, möge bitte verzeihen. Wer's noch nicht kennt und auch nur ansatzweise etwas mit Matrix, Final Fantasy oder Dead or Alive anfangen kann, der klickt jetzt hier ...



Wow! Einfach nur wow!

Samstag, 13. Oktober 2007

53 cm vs. 2 x 7 cm

So, gestern war es dann soweit. Ich habe meinen allerersten Handheld erstanden. Eigentlich auch meine allererste Konsolen-Hardware. Konsoleros jubeln, PC-Nerds tragen schwarz! Wieder einer ins gegnerische Lager übergelaufen. Zumindest habe ich genug Anstand bewiesen und mir dann auch einen schwarzen DS Lite gekauft. Obwohl, im Grunde ja nur, weil ich es hasse, wenn sich weißes Plastik im Laufe der Zeit verfärbt und grau-schmutzig wird. Die auf dem schwarzen Gehäuse sofort sichtbaren Fingerabdrücke machen mir nicht soviel aus. Einmal mit dem Mikrofasertuch drüber und alles glänzt wie neu.

Nun sitze ich hier und möchte meine ersten Impressionen niederschreiben. Auf einem mächtigen 21 Zoll-Röhrenmonitor mit einer Bildschirmdiagonale von ca. 53 cm. Impressionen darüber, warum ich mir gestern eine kleine Schatulle, die nur zwei LCD-Bildschirme mit jeweils etwa 7.5 cm Bildschirmdiagonale aufzuweisen hat, für teuer Geld gekauft habe. Ich muss zugeben, dass ich gestern abend doch Kopfweh bekam. Ob dies daran lag, dass ich verkrampft auf die vergleichsweise winzigen Bildschirme gestarrt habe oder es doch noch der Restalkohol vom Vorabend war, sei für's erste mal dahingestellt. Aber es ist schon klein. Alles so winzig. Und doch fühle ich mich unterhalten. Ohne mich dabei jedoch zu zwingen derartige Empfindungen zu verspüren, weil ich mir nicht eingestehen möchte 125 Euro zum Fenster rausgeblasen zu haben. Nein, ich habe tatsächlich Spass damit.

Ich ertappe mich, wie ich gestern abend wie blöde durch die Wohung lief und mich legte, um auch nur jede denkbare Stellung auszuprobieren, wie man denn mit dem DS spielen kann. Jemand meinte dann folgerichtig, wenn ich denn nur halb soviel Stellungs(such)enthusiasmus auch anderweitig ... ähh, ja.

· Am Tisch sitzend kann man sehr gut spielen, egal ob mit Tasten oder dem Stylus als Eingabegerät. Aber da habe ich ja den Rechner. Mit seinem 21 Zoll-Bildschirm.

· Im Bett liegend wird der DS, hält man ihn mit beiden Händen vor das Gesicht, recht schnell schwer. Also dreht man sich zur Seite, als ob man ein Buch lesen wollte. Klappt ganz gut, solange man nur den Stylus einsetzt. Steuerkreuz oder Funktionstasten so zu bedienen ist suboptimal.

· Sich auf dem Sofa oder einem Sessel dahinlümmelnd, den DS auf dem Brustkorb absetzend, ist sehr entspannend. Die Zeit verinnt schnell, bis mich ein kleines rotes Licht daran erinnert, dass man vor Inbetriebnahme eigentlich den Akku hätte aufladen sollen. Mißmutig lege ich den DS also zum Aufladen weg. Ich habe gerade mal anderthalb Stunden damit gespielt und schon fehlt mir etwas.

· Ahhhh, endlich erlischt die Ladeanzeige. Und prompt entdecke ich den (zumindest in den heimischen vier Wänden) idealen Einsatzort. Eben das stille Örtchen. Anstatt alte Zeitschriften durchzublättern, wird bei der notwendigen Entsorgung organischer Dickstoffe gezockt. Geil!!!!

Heute mittag bei schönem Wetter den DS mit in die Stadt genommen:

· Die Strassenbahn ist eine perfekte Zockerhöhle. Gute Sitzpositionen. Nur muss man aufpassen, dass man nicht die Zielhaltestelle verpasst.

· Im Cafe/Biergarten wirke ich plötzlich etwas deplatziert. Ich fühle mich unwohl. Der DS wird nach nur wenigen Minuten wieder zusammengeklappt. Jahrzehntelange Indoktrination haben dazu geführt, dass ich in diesen Lokalitäten direkte und rein analoge zwischenmenschliche Kontaktpflege betreiben möchte. Das nächste Mal sollte ich wohl ein typisches Internet-Cafe aufsuchen, in dem es normal ist, wenn sich jeder schweigend hinter seinem Bildschirm verkriecht.

· Das Warten an der Strassenbahn-Haltestelle könnte man zwar gut mit einem DS stehenderweise überbrücken, doch der Takt der KVV ist so kurz, dass sich sowas allerhöchstens beim Benutzen des DB-Netzes rentieren würde. Kaum fange ich an zu spielen, kommt auch schon die nächste Strassenbahn. Aber ich kann ja drinnen gut weitermachen. Siehe oben.

. Am schönsten war es perverserweise im Schloßgarten. Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten, als ob der Frühling ausgebrochen wäre und die braun gewordenen Blätter raschelten sanft im Wind. Ich war jedoch mit dem DS beschäftigt. Aber es war schön. So draussen zu zocken.

In der Sonne.

Im Freien.

An der frischen Luft.

So ein Handheld hat also was ... wär ja auch blöde, ständig einen Sackkarren mit PC, Stromversorgung und Klappgerüst für Bildschirm und Tastatur mit sich rumzuschleppen. 53 cm Bildschirmdiagonale sind NATÜRLICH besser und toller und schöner als die Briefmarkengröße des DS. Gar keine Frage.

Es hat aber trotzdem etwas, das mobile Spielen ...

Dieses kleine, schwarze Schächtelchen ...

Freitag, 12. Oktober 2007

Unverhofft kommt oft

Im Frühjahr erhielt ich einen schönen Brief, in dem mir ein gar lustiger Sachbearbeiter des Finanzamtes mitteilte, dass ich den Behörden eine gar erkleckliche Summe für das Steuerjahr 2004 nachzahlen sollte. Mein Steuerberater teilte mir mit, dass dies so in Ordnung geht. Die Forderung sei berechtigt. Das war dann auch seine letzte Amtshandlung als mein Steuerberater ...

Irgendwie konnte ich die Summe zusammenkratzen, obwohl mein kleines Gewerbe drohte an die Wand gefahren zu werden und ich kurz davor stand, Privatinsolvenz anzumelden. Es ist nicht gerade motivierend, wenn man nach knapp zweieinhalb Jahren einigermaßen respektablen Herumfuhrwerkens als Selbstständiger und Freiberufler wieder auf Null gesetzt wird. Bisher gesammelte XP und Gold ada-tschüß! Server-Reset sozusagen, hahaha!

Vorige Woche erhielt ich nun einen weiteren Brief vom Finanzamt. Ich habe ihn erst gestern abend mit einem dicken Kloß im Hals und, ehrlich gesagt etwas Muffe, geöffnet. Was diese Blutsauger denn jetzt schon wieder wollen?

"Blablablabla ... Steuerrückzahlung 2005 ... blablablabla"

Ich habe zum Glück vor einer Weile aufgehört, zu versuchen die Welt verstehen zu wollen. Denn eigentlich verstehe ich die Welt nicht mehr :)

Zwar steht die jetzt gutgeschriebene Summe in keinem Verhältnis zu der Nachzahlungssumme vom Frühjahr (wäre ja auch ein schlechtes Geschäft für die Behörden), aber Feste soll man feiern, wie sie fallen. Sprich ... ich falle jetzt dann gleich in die Stadt ein und werde die nächste Zeit nur noch davon berichten, wie begeistert oder enttäuscht ich von meinem Nintendo DS bin, hihi!

Übrigens, wer jetzt noch behauptet, dass Kopien, Emulatoren und Roms angeblich den Umsatz von Hardware-Herstellern und Publishern beeinträchtigen würden, den haue ich nachher ungespitzt mit der (leeren) DS-Verpackung in den Boden! Ohne Kopien, Emulatoren und Roms wäre ich gar nicht erst auf den Geschmack gekommen!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Unter dem Radar - Novasphere 13

Es gibt so Spiele, die kommen klammheimlich über die Hügel geflogen, ohne dass die Frühwarnung sie auf dem Radar hat, ohne dass sie jemand bemerkt. Entweder, weil sie von größeren Echos überdeckt werden oder weil sie sowenig Ecken und Kanten haben, dass sie kein eigenes Echo abgeben und daher (so nicht unbedingt vom Erschaffer gewollt) über uns hinwegziehen, ohne dass wir Notiz von ihnen nehmen.

Hin und wieder stoßen wir jedoch auf seltsame Wrackteile, wenn wir Sonntags einen Spaziergang im Wald machen oder der Hund beim Gassigehen plötzlich mit einem verknautschten Stück Plastik im Maul ankommt. Dann halten wir kurz inne, befragen den Erkennungsdienst für USOs (Unbekannte Spielobjekte) und bekommen angesichts der Spieleflut, die jeden Tag unbemerkt und (vor allem) ungespielt an uns vorbeidonnert, einen leicht melancholischen Anflug. Soviel zu spielen, so wenig Zeit, so unendlich das Universum, so winzig unsere Aufmerksamkeitsspanne.

Manchmal jedoch, manchmal finden wir nicht nur Trümmer, sondern wir finden seltsame Artefakte, die scheinbar immer noch funktionstüchtig sind. Voller Neugier befummeln wir die glänzenden Oberflächen des Objektes, drücken auf Erhebungen herum, stecken unsere Finger in seltsame Vertiefungen ... bis es uns gelingt das Objekt in Betrieb zu nehmen. Oder wir denken, dass wir es in Betrieb genommen haben, weil wir uns nicht sicher sind, was "es" eigentlich tut und macht. In der Regel erlischt die Faszination nach nur wenigen Minuten, da ausser bunten Lichtern und piepsigen Tönen nichts weiter fabriziert wird. Doch kann es auch passieren, dass wir plötzlich gebannt vor diesem Objekt sitzen und froh sind, zumindest diesen kleinen Teil des Universums vor dem Vergessen bewahrt zu haben.

Eines dieser Artefakte ist "Novasphere 13". Oder "Space Hack". Oder "Maximus XV Abraham Strong: Space Mercenary". Je nachdem, in welchem Land das Teil gefunden wurde.

Ein simples Action-Arcade-Spielchen mit starken Anleihen bei Diablo, welches eines Tages, einfach so, aus heiterem Himmel, einer eBay-Lieferung zusätzlich beilag. Huch? Dassein?

Nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, keine Genre-Revolution, vollkommen hype-frei, alles andere als perfekt ... aber nett genug für den kleinen Hack 'n Slash-Hunger für Zwischendurch, ohne dass man vor Ärger grün und blau anlaufen muss.




Und keine Orks und Elfen. Nein, so richtig mit Aliens und Strahlenwaffen!

Novasphere 13, erm, Space Hack, nein ... Maximus XV Abraham Strong: Space Mercenary!!!!

*harharharhar*

(Der Preis für den mit Abstand dämlichsten Spiele-Titel geht heute definitiv nach England. Die spinnen, die Briten! :) )

Erneut und nochmals: Nett! Ein simples, nettes, vergnügliches Spiel.




PS: Der Nachfolger "The Chosen" ist ähnlich simpel und einfach. Nur zu empfehlen!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Am Ende des Tages

Auf die Schnelle (heute eigentlich keine Zeit zum Bloggen) noch das übliche Gelächter, wenn die Sprache auf DX10 kommt:

Laut Golem zeigt sich ein Entwickler des Microsoft (!!!) Flight Simulators X alles andere als erfreut: "DirectX 10 wird überbewertet!"

Ach was, echt? Hätte ich jetzt nicht gedacht ... *kicher*

Dienstag, 9. Oktober 2007

Extrem niedere Triebe

Vor einer Weile ging eine kleine Meldung durch die Welt, dass Activision unter seinem Valuesoft-Label einen neuen Soldier of Fortune-Teil releasen wollte.

Die Lautäusserungen der versammelten Shooter-Gemeinde verliefen dabei von einem hellen, aufgeregten und erfreut klingenden "Ahhhhhhh!" schnell zu einem in tiefen Basstönen ausklingenden "Owwwwwww!", als klar wurde, dass weder Raven Software beteiligt sind, noch mit Valuesoft entsprechende Qualität zu erwarten ist. Bestärkt werden die Befürchtungen eines kompletten Reinfalls und des Durch_den_Schmutz-_ziehens einer großartigen Shootermarke durch den Umstand, dass von Activisons Seite bis jetzt so gut wie kein Marketing stattgefunden hat. Irgendein Billig-Ballerspiel, welches bei Walmart für eine Handvoll Dollar in Gruschtelboxen verramscht wird.

Doch jetzt ist ein Clip von "Soldier of Fortune 3" aufgetaucht. Von der spielerischen Qualität ist zwar in einem Video generell nicht viel zu erkennen, aber zumindest in einem Punkt muss man sich keine Sorgen machen. SoF 3 befriedigt diese unseren extrem niederen Triebe voll und ganz! Hektoliter Pixelblut, davon wirbelnde Gliedmaßen und somit ein perfektes Ziel für die nächste Killerspiel-Hysterie, würde dieser Titel auch nur ansatzweise in Deutschland erhältlich sein.



Gibb's mir!

Montag, 8. Oktober 2007

I have a dream - Das ideale Spiel

Martin Luther King möge mir verzeihen, dass ich den Titel seiner historischen Rede für so profane Dinge wie ein Videospiele-Blog mißbrauche, aber es passt so schön ...

I have a dream! Ich habe einen Traum ... vom idealen Spiel! Vom perfekten Spieleerlebnis! Vom elektronischen Paradies, welches uns die diesseitigen Werber und Marketeers zwar immer vollmundig versprechen, wir aber diese Leute so langsam ins Jenseits wünschen, wenn sie beim nächsten Hype erneut substanzlos die Klappe aufreissen. Doch wie alle Ideale, so wird die Vorstellung vom idealen Spiel natürlich nur ein Traum bleiben, muss im Grunde auch ein Traum bleiben. Denn die Welt ist NICHT ideal. Und die Welt dreht sich auch NICHT um unsere, respektive meine Vorstellungen von einem idealen Computerspiel. Der Gedanke, dass ich eines Tages aufwache und feststelle, dass sich die Welt tatsächlich darum dreht, mir das ideale Spiel zu bringen, versetzt mich sogar ein wenig in Panik. Trotz größter Anstrengungen meinerseits, ich bin auch NICHT "Zaphod Beeblebrox".

Dies haben wir also geklärt. Das ideale Spiel ist ein Traum und sollte auch ein Traum bleiben.

Doch ... doch es würde ja nicht schaden, wenn man, sprich die Herren Entwickler und Producer, hin und wieder, also so ab und an einige Dinge beherzigen würden. Als da wären:

[eine immens lange Liste all der Dinge, die mich seit meinen ersten Minuten mit Pong auf dem Interton VC4000 an Spielen angenervt haben]

Nach einigem Hin und Her habe ich diese Liste auf drei Punkte eingedampft. Drei Kernpunkte. Drei zentrale Weisheiten. Drei Grundprinzipien. Die Heilige Dreifaltigkeit als Grundlage eines jeden Spieles!

1. Lass den Spieler entscheiden, überlasse ihm die Wahl.

2. Belohne, beschenke [und motiviere] den Spieler. Bestrafe und frustriere ihn nicht.

3. Nimm den Spieler ernst. Respektiere ihn und versuche nicht, ihn für dumm zu verkaufen!


Klingt toll, nicht? Bloß diese drei Grundsätze! Nur diese drei Dinge! Nun, die Schwierigkeit liegt, wie bei allen einfachen Dingen, wie bei allen Geboten und grundlegenden Lebensweisheiten, in der Art und Weise, wie man sie interpretiert und sie in konkrete Handlungen für den Alltag umsetzt. Und da beginnen die Schwierigkeiten. Hier ist man dann plötzlich unterschiedlicher Meinung. Lager bilden sich, die Diskussion wird hitziger und lauter. Erste Vorwürfe der Ketzerei und des Verrates am "Wahren Gedanken"tm werden laut. Es enstehen erste Abspaltungen und Sekten, aus denen sich unterschiedliche Glaubensgemeinschaften und Religionen bilden. Kriege und Kreuzzüge verwüsten die Lande und die Seelen der Menschen. Und das alles nur, weil man sich nicht darüber einigen konnte, ob ein Savepoint nun mit dem Ersten Satz vereinbar ist oder eben nicht.

Ich will daher ein anderes Mal diese Dreifaltigkeit ein wenig erläutern und mit Beispielen unterfüttern. Für heute überlasse ich Euch einfach diese sperrigen, sauschweren Steintafeln und gehe in die nächste Kneipe, mir den staubigen Sand der arabischen Wüste aus der Kehle zu spülen. Steintafeln! Als ob Der Herr noch nie was von Papyrii oder Pergament gehört hat, hmm?

Bleibt also solange brav und wehe, ich ertappe Euch dabei, wie ihr beginnt um das Goldene Vista zu tanzen!

Update: Mist, da war Dreck auf einer der Tafeln. Bei Grundsatz 2 kommt noch ein Wort hinzu..

Der Herbst ist gerettet

And now for something completely different ...

Ein jeder hat so seine kleinen Laster und Geheimnisse. So auch meine Wenigkeit. Und meine Wenigkeit hat seit vielen Jahren eine Schwäche für "Mobile Suit Gundam" in all seinen Variationen und Verzweigungen. Und obwohl man gerne die Nase über die Gundam-Serien rümpft, wie über alle Dinge die extrem populär sind, und "Gundam" in der Szene, vergleicht man es mit zB. der Pop-Musik, in etwa den Stellenwert von Christina Aguilera oder Britney Spears einnimmt, so ficht mich dies überhaupt nicht an. Ich stehe dazu! Ich mag Gundam!

Und deswegen freue ich mich auch wie ein Schneekönig über die vor zwei Tagen im japanischen TV gestartete neue Serie "Gundam OO". Nein, nicht der Mecha mit der Doppel-Null und der Lizenz zu töten, sondern der Mecha mit dem Doppel-O. Mit der Lizenz alles mögliche in Altmetall zu verwandeln, was ihm vor den Laser oder die Vibroklinge kommt.

Gundam!
Herrlich!



Und noch schöner ist der Umstand, dass dank H.264/MPEG4, AAC und modernen Container-Formaten wie Matroska die Episoden in feinster HD-Auflösung (natürlich DRM-frei :) ) auf dem Bildschirm erscheinen, ohne dabei immense Dateigrößen zu erreichen. Es ist schon erstaunlich (nein, eigentlich nicht, denkt man etwas genauer nach), wie sehr der phöse, phöse potentielle Endverbraucher den kommerziellen Anbietern mittlerweile enteilt ist. Zudem habe ich fast den Eindruck, dass der Vorsprung in den letzten Jahren noch angewachsen ist.

Paradigmenwechsel beschreibt nur unzureichend, ist fast ein zu schwacher Begriff für die Entwicklung, die vor ca. acht Jahren mit Napster, MP3 und dem phösen, phösen Internet begonnen hat. Ich würde nur zu gerne wissen, wie die Medien-Landschaft in 30-40 Jahren aussehen wird ...

Sonntag, 7. Oktober 2007

Hooligans: Bier over Bahnabteil

Gestern hatte ich die Ehre des Besuches meiner Erzeuger, die sich mit eigenen Augen vom Wohlergehen ihres Sprößlings und seines Umfeldes überzeugen wollten. War auch alles soweit ganz ok, das Wetter war gut und die üblichen mütterlichen Ratschläge konnten höflich ignoriert werden. Man bleibt wohl immer Kind ...

Anyway, derweil wilder Jubel von nebenan den Kaffeetratsch unterbrach (einer der Nachbarn scheint via Pay-TV Bundesliga zu schauen), weil der KSC auf Schalke perfektes Konterspiel betrieb und nun plötzlich *kreisch* Tabellenzweiter ist, erlebten meine Eltern auf der Rückfahrt in der Bahn die post-spielerische Depression etlicher VfB-Fans, die schon wieder nichts zu jubeln, dafür aber mehr zu trinken hatten.

Nun, meinereiner kennt das aus Zeiten, in denen ich sehr oft am Wochenende bahnfahrenderweise so einige Fans diverser Fußball-Clubs kennengelernt habe. Die meisten sind ganz normale Typen, sehr relaxed und können sogar milden Spott ertragen, wenn man sich im Laufe der zwangsläufigen folgenden, wilden Diskussion als einigermaßen kompetenter Fußball-Sachverständiger ausweisen kann. Bier fliesst immer in Strömen (man trinkt idealerweise mit, um sich kulturell der Situation anzupassen), der Boden klebt und am Ende der Fahrt entsorgt die Bahn den Wagen wahrscheinlich komplett, ohne auch nur den Versuch einer Dampfstrahlreinigung zu unternehmen. Für meine Eltern jedoch, die sich beide schon in einem recht fortgeschrittenen Alter befinden, was diese Rückfahrt scheinbar der wahre Horror.

Lange Rede, kurzer Sinn ... was mich heute dazu inspiriert hat, das große weite Netz nach "Hooligans - Storm over Europe" abzusuchen UND sogar zu finden. Irgendwie verspüre ich plötzlich das unwiderstehliche Bedürfnis in die Untiefen geschmack- und qualitätsloser Spiele-Unterhaltung abzutauchen.


© Mobygames

Hrhrhr ... und nächste Woche gibt es natürlich Impressionen dazu. Objektiv, neutral und wertfrei wie immer!

*muhahahahahaha*

Freitag, 5. Oktober 2007

Whole again!

Bungie has left the building! Fanboys all over the world are trembling in fear of never getting another Halo game!! The end is nigh! Repent, repent!!

Also doch. Nach einigermaßen substanziellen Gerüchten eben die offizielle Bestätigung ... Bungie ist wieder ein eigenständiger Entwickler! Für den Preis der Rechte an Halo!

Mal schauen. Ich denke, dass man bei Bungie jetzt erst eine Weile die Schnauze voll von Sequels hat und etwas neues tun möchte ... aber, so mal nebenbei bemerkt ... einer Neu-Interpretation der grandiosen Myth-Serie wäre ich nicht abgeneigt.

Oder ein simples Oni-Remake, so zum Auflockern.

Oder vielleicht ... ach, nee, das war ja ein Shooter :-P

Ich will aber ...

  • Ich will, ich will, ich will ... nänänä ... ich will auch viel, wenn der Tag lang ist!
  • Aber ... ich will dieses Spiel jetzt gut finden! Ich will all die Fehler nicht sehen, die es hat. Ich will mir gegenüber nicht eingestehen, dass all meine Vorfreude für die Katz gewesen ist. Ich will das Spiel zocken!!
  • Ich aber nicht. Weil es schrecklich ist. Weil es buggy ist. Weil es einfach ein ganz großer Griff in die tiefe und stinkende Grube des Schrunzes ist!
  • Aber, aber ... es hat doch so viel Potential. Und so tolle Ideen. Und hier, schau, da ist es gut. Und dort auch. Hier drüben ist auch nicht soo schlecht! Ich weiß gar nicht, was Du hast. Stell Dich nicht so an!
  • Fuck it! Das Spiel ist der letzte Kack! Mach doch wenigstens EINMAL die Augen auf und schau hin! Wie kann man so einen Datenmüll ins Regal stellen? Wie kann man so einen Datenmüll auch noch GUT????? finden?
Nein, das ist ausnahmsweise kein Auszug aus einer typischen Foren-Diskussion. Das ist (etwas überspitzt) eine Wiedergabe meiner Gedanken, wenn es um ganz bestimmte Spiele geht. Spiele, die mein Freud'sches Es so sehr ums Verrecken gut finden möchte, dass Es sich Stunden mit ihnen abmüht, ständig mit dem Über-Ich kämpfend, welches aus Frust und Ärger am liebsten den Körper dazu bewegt, große Stücke der Tischplatte abzubeissen.

Gothic 1 war so ein Spiel. Eine brilliante Atmosphäre, eine faszinierende Welt mit faszinierenden, überzeugenden Charakteren. Aber eine so derart mißglückte Steuerung (wo sonst muss man drei (3!) Tasten drücken, um einen Gegenstand aufzuheben), dass man auch heute noch, an stillen Abenden, den schwachen Widerhall meiner Schreie hören kann, als ich versuchte die erste Stunde dieses Spieles zu überstehen.

Auch Doom 3 ist so ein Spiel. Ohhh, wie sehr habe ich darauf gefreut. Wie sehr wollte ich es gut finden und herzen und spielen bis an mein Lebensende. Doch schliesslich gewann das Über-Ich. Ein Shooter darf auch gerne mal dunkel sein. Meinetwegen auch das ganze Spiel über. Aber er darf NICHT, NIEMALS NICHT langweilig werden. So schade! Und dabei hätte ich doch so gerne ...

Oder nehmen wir Supreme Commander. Das Spiel, welches angeblich dem brachliegenden RTS-Genre neue Impulse liefern sollte. Das Spiel, welches Strategen auf die berühmte Einsame Insel (TM) mitnehmen sollten. Anspruchsvolle Taktiken, gigantische Massenschlachten und eine Graphik, die jede GPU vor Überlast schmelzen lassen sollte. Ein Spiel, dessen Vorgänger ich überaus geschätzt habe und deswegen auch entsprechend erwartungsvoll war .Stattdessen bekam ich ein klotziges Interface, welches knapp DIE HÄLFTE des Bildschirmes bedeckte und alle 2-3 Minuten nervtötende Ruckelphasen, die angeblich selbst mit dem letzten Patch immer noch bei manchen Leuten vorkommen sollen. Während der Demo hatte ich noch gehofft, dass sich das Geschehen vor meinen Augen schnell als Irrtum herausstellen würde. Pustekuchen ...

Aktuell hadere ich gerade mit Neverwinter Nights 2. Ich erkenne vorbehaltlos das künstlerische und erzählerische Talent der RPG-Veteranen bei Obsidian an. Niemand sonst auf der Welt versteht es besser ein CRPG zu schaffen. Doch, for the love of god, bitte, BITTE ... könnt ihr Jungs nicht mal ein paar anständige Programmierer einstellen? Ich bin in diesem Falle sogar bereit eine unterirdische Perfomance zu ertragen, wenn ich denn das Spiel als solches klaglos bedienen (!) kann. Diese Ergonomie-Katastrophe namens NWN 2 ist jedoch fast nicht zu ertragen. Wie, um Himmels Willen, kommt man auf so einen Mist? Und warum rührt man mit jedem Patch die Scheisse noch stärker um, führt noch unbefriedigendere Kamera- und Steuerungsoptionen ein, macht das kaputt, was vorher so gerade noch erträglich war, anstatt sich einfach den Vorgänger oder die Kotor-Spiele anzuschauen und dieses simple, eingängige und in sich logische Konzept zu übernehmen? Auch zerstört laut diversen Forenposts das Addon die Hauptkampagne, so dass angeblich eine ganz bestimmte Installationsfolge von Hauptspiel, nachfolgenden Einzel-Patches und Addon erforderlich ist, will man wenigstens Kapitel Eins erreichen. HASSSSSSS! Und dabei würde ich doch so gerne ...

Warum nur? Warum? Warum quälen diese Entwickler mich so? Was ist so schwer daran ein gutes Spiel auch in einer Form zu präsentieren, in der man es auch gut spielen kann?

Die Welt ist so gemein ... *schluchz*

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Und genau diese tiefe Emotionalität, diese nahezu uneingeschränkte Herrschaft des eigenen Es, das Ignorieren und Nicht-Wahrhabenwollen offensichtlicher Fakten und die Weigerung, die logischen Schlüsse des Über-Ichs anzuerkennen, nämlich dieses miserable Stück Software zu ignorieren und den verantwortlichen Herstellern solange Geld und Umsatz vorzuenthalten, dieses Verhalten ist in erster Linie und hauptsächlich verantwortlich für den Releasezustand von Software und Hardware. Ich kann hier meinen Mund über schmierige Lügen und Marketinggeschurbel fusselig reden. Ich kann zu Recht bestimmte Teile der Branche als Quacksalber und Wundertinktur-Verkäufer bezeichnen, die nur deswegen Geld verdienen, weil es genügend Leute gibt, welche auf diese Lügen hereinfallen.

Ändern wird sich dadurch nichts. Schon alleine deswegen nicht, weil das hier nur ein winziges Popelblog ist. Nein, auch wenn ich Leitartikel für bekannte Print- oder Online-Magazine schreiben würde, ginge mein Einfluß stark gegen Null.

Weil wir als Spieler, ich nehme mich nicht aus, auch wenn ich es so langsam lerne hierbei nicht die Kontrolle zu verlieren, nur von unseren Trieben und Gefühlen gesteuert werden. Wir können nicht verzichten, wir können nicht NEIN sagen. Wir müssen haben! Um jeden Preis! Die Leute im Marketing wissen das und können uns daher wie eine Schafsherde locker-lässig manipulieren. Sie wissen, dass wir wie die Lemminge brav über die Klippe springen, wenn man nur lange genug uns bunte Bilder mit gar köstlichen Versprechungen vor die Nase hält.

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  • Uiiii! Geil! Haben!
  • Neiiiiiiiiiiiin! Jetzt hat der Idiot sich diesen Mist auch noch gekauft! Arghlllll!

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Linktip - The State of DirectX 10

In meinem nicht enden wollenden, immerwährenden Kreuzzug gegen die elende Marketing-Lüge namens DirectX 10 präsentiere ich dem geneigten Leser folgenden ausführlichen Artikel:

The State of DirectX 10

Sehr gut geschrieben, ausführlich mit Testergebnissen und Zahlenmaterial angereichert und sehr objektiv, kein Geflame, kein Hochjubeln, kein Runtermachen.

Und für all die lesefaulen oder nicht des Englisch so sehr mächtigen Senior Gamer, das Fazit (mehr oder minder frei übersetzt):

Zwar sind die neuen Bildverbesserungen von DX10 nett anzusehen, als wir jedoch schliesslich unsere Nasen vom Monitor zurückzogen, uns zurücklehnten und über das allgemeine Spiel- und Gameplaygefühl nachdachten, so sind eben diese Bildverbesserungen nicht "genug" Bildverbesserung, um die Performance-Einbrüche zu rechtfertigen. Andererseits sagen wir auch nicht, dass man DX10-Hardware meiden oder mit dem Upgrade warten solte. Im Gegenteil, die aktuelle Kartengeneration von ATI und NVIDIA bietet viele spürbare Verbesserungen gegenüber der letzten Generation, besonders im HighEnd-Bereich. Mit der möglichen Ausnahme einiger Mittelklasse-Angebote, die sogar eine schlechtere Performance gegenüber der letzten Generation ähnlich bemessener Karten aufweisen, so bieten die HighEnd-Karten genügend Verbesserungen, dass sie ein Upgrade wert sind. Falls jedoch der einzige Grund
nur darin besteht, DX10-Features nutzen zu wollen, sollte man solange wie nur möglich abwarten, um zu sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Tscha, meine Worte! DX10 und entsprechend teure HighEnd-Hardware mag gut sein, um DX9-Spiele entsprechend zu beschleunigen, aber wer sich dies antut, weil er glaubt, dass DX10 so sehr viel besser (!) aussieht, der soll meinetwegen bluten und Geld zum Fenster rauswerfen.

Bezugsrahmenänderung

Dereinst gab es hinieden auf dieser unserer kleinen Erde ein Computerspiel namens "Total Annihilation". Das war eine tolle Sache, konnte es doch mit ca. zwei Millarden verschiedenen Einheiten und einem auch heute noch enorm hohen "Trümmerteil und Explosionswolken Pro Pixel"-Wert aufwarten. Was mich jedoch maßgeblich in freudige Verzückung versetzt hatte, war der Soundtrack zu diesem Spiel. Komponiert von Jeremy Soule zu Zeiten, als dieser noch kreativ war und sich noch nicht ständig selber kopierte. Eingespielt von einem "richtigen" Orchester. Ein monumentaler Soundtrack zu einem wahrhaft monumentalen Spiel.

Doch weder ist heute von "Total Annihilation", noch von seinem Soundtrack die Rede. Stattdessen möchte ich die Aufmerksamkeit des geschätzten Lesers auf den in-offiziellen Nachfolger hinweisen. "TA Kingdoms" war kein schlechtes Spiel. Es war trotz aller technischen Perfektion einfach kein besonders gutes Spiel. Doch die Rede ist heute auch nicht von "TA Kingdoms".

Stattdessen ist die Rede von seinem Soundtrack. Erneut komponiert von Jeremy Soule auf der Höhe seines kreativen Schaffensdranges, verzaubern Klänge und Melodien das Ohr, die direkt aus dem Mittelalter in die Gehörgänge des ausgehenden 20. Jahrhunderts gebeamt wurden:

Vor meinem geistigen Auge wuchsen majestätische Festungen aus dem Gestein unzugänglicher Felsformationen. Wappen und farbenprächtige Banner kündeten von der Ehre und dem Stolz unzähliger Adelsgeschlechter, als man sich zu Turnier und Wettkampf im Talgrund versammelte. Wein und Wild und Kapaun und Brot und Trauben wurden in rauhen Mengen kredenzt und entsprechend rauh auch vertilgt. Denn Frankreich und die höfischen Sitten am Hofe eines Sonnenkönigs lagen noch weit, weit in der Zukunft. Und überall rannte und hastete und schwitzte unzählige Dienerschaft, um den edlen Burgfräuleins und Rittern das Leben edel und ritterlich zu machen. Bauern schleppten murrend den Zehnten in die Vorratskammern der Kirche und des Landesfürsten, während dreckige, verschmutzte Kinder kurz in ihrem Spiel innehielten und mit staunenden Mündern der königlichen Garde zusahen, die weder Geflügel noch Borstenvieh scheuend, in ihren blitzenden, frisch gewienerten Rüstungen die staubige Strasse durch das Dorf entlang gallopierten. Und irgendwo da draussen, hinter den Bergzügen und Hügeln von Darkmoore, da lauerte das Alte Übel, frisch erwacht und begierig die prosperierenden Königreiche der Menschen erneut zu verheeren und zu verwüsten ...


"TA Kingdoms" habe ich nie richtig gespielt. Aber ich habe mit dieser Musik im Hintergrund Tad Williams "Osten Ard"-Romane gelesen. Und diesen Spiele-Soundtrack zu meinem ganz persönlichen Film-Soundtrack gemacht. Für den grandiosen Film, der in meinem Kopf ablief, als ich diese Bücher las.

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Mittwoch, 3. Oktober 2007

Warum hier nur was zu Spielen steht

Vor kurzem fragte mich jemand, warum ich denn nur über Spiele blogge. Es gibt doch soviele Themen, die bebloggenswert seien. Nun ... ja ... schon ... durchaus! Man kann viel schreiben, viel sagen, sich über alles Mögliche auslassen. Über aktuelle politische Themen, die höchst bezückenden und erfreulichen Spiele des Karlsruher Sportclubs in der Bundesliga, Strickmuster oder die neuesten Bettgeschichten vom letzten Partywochenende.

Klar, könnte ich machen ...

Doch Bettgeschichten, erfunden oder passiert, gehen niemanden etwas an ...

Stricken hasse ich seit dem Tag, an dem ich aus unerfindlichen Gründen der Handarbeitsgruppe in der Grundschule beigetreten wurde. Es gibt nichts schlimmeres für einen achtjährigen Jungen als zusammen mit M Ä D C H E N Stricken zu lernen.

Über Fußball, bzw. den wundersamen Aufstieg des KSC würde ich gerne schreiben. Sehr gerne. Schliesslich hat man mich (gegen meinen ausdrücklichen Willen) vor etwa sechs Jahren für den Posten des Nationaltrainers vorgeschlagen. Hat man Kollegen, braucht man keine Feinde! :) Doch es gibt Elf Freunde. Besser kann man nicht über Fußball schreiben. Zumindest ich nicht.

Auch über aktuelle politische Themen würde ich mitunter schreiben wollen. Nicht unbedingt, weil ich jetzt den Durchblick habe oder pointierte Leitartikel fabrizieren möchte, sondern als Übersprungshandlung und zwecks Beruhigung der Nerven. Denn meine Wohnung hallt jeden Tag dumpf von den Schlägen wieder, die meine Stirn auf dem Türrahmen verursacht, nachdem ich Nachrichten gelesen habe und am liebsten gleich Brandsätze werfen würde. Mehr als ein zutiefst frustriertes "BLÄÄÄRGHLLLLL!" würde da also auch nicht rauskommen.

Deswegen schreibe ich "nur" über alles mögliche, was direkt oder auch nur im Entferntesten mit Computer- und Videospielen zu tun hat. Vor allem, weil ich mich über dieses Thema lichtjahretief in irgendwelchen Details und Untiefen verlieren kann. Es gibt soviel zu sagen, zu kommentieren, zu loben und abzustinken. Ich bin einfach ein Spielkind.

Und keine Strickliesl, dammich ...

Dienstag, 2. Oktober 2007

Danke, Bungie, danke!

++ gerücht ++ gerücht ++ gerücht ++ gerücht ++ gerücht ++

Zur tobt es gerade durch alle Games-Newsseiten in aller Welt. Angeblich wollen die Bungie-Mitarbeiter ihren Hut nehmen, weil sie angesichts des Umstandes, dass sie solange Halo-Spiele machen müssen, bis die 360 (oder ihr Nachfolger) schwarze Zahlen schreibt, wahrscheinlich Torschlusspanik bekommen haben.

Genährt wird das Gerücht durch die üblichen, höchst wachsweichen, alles andere als eindeutigen offiziellen PR-Antworten seitens Microsoft (die man schon Anfang des Jahres, bei den ersten Gerüchten zur FASA-Schliessung zur Genüge studieren durfte) und des Umstandes, dass die Bungie-Mitarbeiter scheinbar nicht mehr im internen Firmen-Adressbuch von MS zu finden sind.

Harzzach sagt dazu nur folgendes ...

*kicher* *hihihihihi* *muhahahahahahahahaha*

Downgrades zu XP für Firmenkunden, weil diese kein Vista einsetzen wollen. Längere Support-Lebensdauer für XP als für Vista. Entzauberte Vista-Umsätze, die (bis auf Deutschland) doch nicht so dolle sind. Die seltsame Vorstellung, mit einem Shooter die 360 aus ihrer Shooter-Ecke zu holen und zum Erfolg zu führen.

Und jetzt das hier ... selbst wenn sich das Gerücht wirklich nur als Gerücht herausstellen sollte, so ist MS weiterhin ein Quell steter Heiterkeit. Musste man letztes Jahr fast schon im Minutentakt auf Sony eindreschen, weil man dort von allen guten Geistern verlassen war, so ist dieses Jahr Microsoft dran, weil auch hier eine immer größere Kluft zwischen Marketing-Sprech und Realität besteht. Köstlich ... :)