Mittwoch, 28. Mai 2008

Die schrecklichen Folgen der Software-Piraterie

Ich zitiere aus einer Untersuchung, welche die Interactive Software Federation of Europe bei der allseits bekannten Firma "Nielsen Media Research" in Auftrag gegeben hatte, um den europäischen Zocker ein wenig transparenter zu machen:

Nielsen zufolge betrug der Umsatz, der 2007 durch den Verkauf von Spielen in Europa generiert wurde, knapp 7,3 Mrd. Euro und konnte den Vorjahreswert um 25 Prozent übertreffen.


Es konnte der Vorjahreswert um 25% übertroffen werden! 25% Umsatzsteigerung. Fünfundzwanzig (!) verfickte (!) Prozent (!) Umsatzsteigerung mit Computerspielen.

Ich kenne Leute, die für derartige Umsatzsteigerungen in ihrem Geschäft, ohne mit der Wimper zu zucken, über Leichen gehen würden. Und wer ist Schuld daran, dass es nicht 30% oder gar 50% Umsatzsteigerung waren? Natürlich die phösen, phösen, ganz arg chlimmen Choftware-Piraten! Werft diese Purchen zu Poden!

So, und jetzt ganz ernsthaft und frei von jeglicher Spöttelei ... wenn es sogar ein Hollywood schafft, letztes Jahr ein neues Rekordergebnis einzufahren, obwohl doch Filme und TV-Serien en masse im Netz frei erhältlich sind, warum soll dann ausgerechnet Software-Piraterie aka privater Download über P2P-Netze Schuld an Umsatzrückgängen in bestimmten Sparten und Bereichen sein?

Es wird alles getauscht, alles kopiert, alles Digitalisierbare ist frei ohne große Probleme erhältlich. Dennoch schaffen es manche Firmen und gar ganze Branchen, nicht nur gute Geschäfte, sondern auch exzellente Rekordergebnisse einzufahren. So, und warum sollen jetzt nochmal "Tauschbörsen" Schuld an Umsatzrückgängen in bestimmten Branchen und Geschäftsbereichen sein? Welchem Grund schieben manche Rechteverwerter immer wieder vor, um ihre immer schriller und krasser werdenden Forderungen zu rechtfertigen?

Schön, wenn man Propaganda so einfach entlarven kann :)