Mittwoch, 2. Mai 2007

Linktip - Why Action Games suck

Kennt ihr das nicht auch von mindestens einem Action-Spiel? Man legt erstmal voller Zuversicht auf die eigenen Skillz los und beginnt das Spiel auf "Normal". So zum Einstieg. Damit man später auch "Schwer" so richtig abräumen kann. Aber Pustekuchen, man kommt ganz schön ins Schwitzen und hängt nach einer Stunde immer noch an dieser einen Stelle. Also nimmt man sich das Spiel auf "Leicht" vor, weil man nicht mehr 12 Jahre alt ist und alle Zeit und Muße der Welt hat, eine bestimmte Stelle wieder und immer wieder zu zocken. Doch eine Welle der Ernüchterung bricht über Euch herein, weil das Spiel an dieser Stelle selbst auf "Leicht" kaum zu schaffen ist. Zwei Möglichkeiten bleiben Euch noch ... Ihr sucht Cheatcodes oder Ihr de-installiert den Scheiss, verkauft das Teil auf eBay & Konsorten und haltet künftig Abstand von solchen Spielen.

Zumindest mir geht das immer öfters so, weil ich jedes Jahr zwangsweise immer älter werde, meine Reflexe und meine Ausdauer, nein, meine Motivation und Lust, was das Abarbeiten (!!!) einer bestimmten Spielsituation betrifft, immer weniger wird. Ich muss mich nicht mehr an einem Spiel beweisen, ich möchte in meiner kostbaren Freizeit nicht frustriert werden.

Ich beklage mich daher immer öfters über Schwierigkeitsgrade, bei denen die Entwickler irgendwie die jeweilige Wortbedeutung vergessen haben. "Leicht" hat *verdammtnochmal* leicht (!) zu sein. Alles danach kann gerne so "Normal" oder "Schwer" oder "Gottgleich" sein, wie der Entwickler das designen möchte. Ich als Spieler möchte mich beim Wählen eines Schwierigkeitsgrades aber darauf verlassen können, dass zumindest "Leicht" es mir ermöglicht das Action-Spiel auch volltrunken nur mit der linken Arschbacke erfolgreich beenden zu können, wenn ich das so möchte! Wenn es mir zuuuu leicht wird, kann ich ja jederzeit einen höheren Schwierigkeitsgrad wählen.

Und daher kann ich dem Titel des Artikels "Why Action Games suck (And What To Do About It)" aus vollem Herzen nur zustimmen: via Kotaku.com

http://www.gamasutra.com/features/20070501/adams_01.shtml

Lustig sind übrigens viele Reaktionen auf Kotaku. Es ist wie immer höchst erbaulich (oder traurig, je nach Tageslaune), wie sich hier nicht wenige Hardcore Gamer darüber echauffieren, dass es jemand wagt zu fordern, dass Action-Spiele unter anderem auch für Behinderte designed werden sollten, die eben nicht über die Reflexe und Skillz eines typischen Hardcore Gamers verfügen. Wie sie alle mit Schaum vor dem Mund nur die Schlagzeile lesen, den Artikel ignorieren und dabei übersehen, dass es hier in erster Linie um verschiedene Schwierigkeitsgrade geht. Wie sie befürchten, man wolle ihnen was "wegnehmen" ...

Aber warum sollten ausgerechnet Hardcore Gamer schlauer und weiser sein als alle anderen Menschen? Ist es nicht gerade diese scheuklappige Hardcore-Mentalität, die auch in anderen Bereichen des Lebens für soviel Verdruss sorgt? Doch derartige Betrachtungen und Reflexionen und das Wesen des "Hardcore Gamers" hebe ich mir besser für später auf.