Freitag, 2. Januar 2009

Druckfrisch in das neue Jahr

Es ist schon komisch ... obwohl Videospiele mein allerliebstes Hobby sind und ich zudem nicht unbeträchtlich Zeit in mittlerweile zwei Blogs zu diesem Thema stecke (selbiges hier und mitschreibenderweise bei Polyneux), so lasse ich mir zu Weihnachten und zum Geburtstag am liebsten Bücher schenken. Gutscheine werden für Bücher eingelöst und nicht für DVDs oder gar Spiele. Das Wohnzimmer erweckt immer mehr den Eindruck einer Bibliothek, da meine Eltern letztlich den Dachboden ausräumten und meinten, ich solle doch endlich mal die fünfunddrölfzig Kartons mit alten Taschenbüchern zu mir nehmen, mit denen ich einst meine Jugend vergeudet hatte.

So war die Heimreise dieses Weihnachten auch etwas beschwerlicher als die Anreise und zusammen mit den Ergebnissen eines eingelösten Amazon-Gutscheines steht nun folgender Stapel lesebereit auf dem Tisch:

· Babylon Babies - Maurice Dantec
Vielleicht hat der einer oder andere schon das Vergnügen gehabt, sich Vin Diesels neuen Film "Babylon A.D." anzutun. Und vielleicht hat der eine oder andere auch schon das Vergnügen gehabt, diverse lustige Verisse dieses Filmes zu lesen. Nun ... so richtig übel ist der Film erst in der letzten halben Stunde. Vorher jedoch, vorher machte mich der Film äusserst neugierig auf die literarische Vorlage. Ich habe das Buch jetzt innerhalb eines Tages verschlungen, bin höchst angetan und einzig die miserbale Druckqualität US-amerikanischer Taschenbücher hinterlässt einen negativen Beigeschmack. Eine deutsche Übersetzung gibt es meines Wissens (noch) nicht, so dass ich dieses Buch nur Leuten empfehlen kann, die gerne englische Bücher lesen und denen das graue Papier, der schlechte Druck und die schmale Seitenbreite nichts ausmacht. Übrigens mit ein Grund, warum ich mir zum Geburtstag die US-Hardcover-Ausgabe von Robert Jordans "Wheel of Time" wünsche :)

· Das Auge Gottes - Jill Gregory & Karen Tintori

Weder kenne ich die beiden Krimi-Autorinnen, noch habe ich von diesem Buch etwas gehört, aber wenn sich laut Klappentext US-Geheimdienste und diverse religiöse Fanatiker aller Schattierungen sich auf die Jagd nach einem mysteriösen Artefakt mitten im kriegsverwüsteten Irak begeben, dann kann man einen flotten Mystery-Thriller erwarten. Bin mal gespannt.

· Die Luftschiffe des Zaren - Greg Keyes

Den ersten Teil des vierbändigen Zyklusses um den "Bund der Alchimisten" habe ich in derartiger Windeseile verschlungen, dass ich nur wenige Minuten nach der letzten Seite den Amazon-Warenkorb auf diese Reise geschickt habe. Es ist mir unverständlich, warum diese phänomenalen Steampunk/AlternateHistory-Romane erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurden. Wer schon immer an der Seite Isaac Newtons und Benjamin Franklins ein etwas anderes Europa des 18. Jahrhunderts mit Hilfe ausgeklügelter Alchemie aus dem Würgegriff bösartiger Dämonen befreien möchte ... zuschlagen!!

· Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski

Nachdem ich soviel gutes über Sapkowski gehört hatte, konnte ich nicht anders und musste mir den ersten der drei Bände um Geralt, die obercoole Hexersau holen. Kann nur gut werden :)

· Das Cusanus-Spiel - Wolfgang Jeschke

Nun, über Wolfgang Jeschke muss man nicht mehr viel sagen. Und wenn es um eine Mixtur aus typischer Zeitreise-SF und detaillierten, historischen Schilderungen mittelalterlichen Lebens geht, bin zumindest ich doch sehr gespannt.

· Kriegsklingen - Joe Abercrombie

Dieses Buch steht zwar schon etwas länger im Regal, aber erst jetzt habe ich die Muße mich ihm eingehender zu widmen. In England liegt man diesem Fantasy-Newcomer längst zu Füßen und ausgehend von den Schilderungen eines Bekannten, der meinen Geschmack kennt, MUSS dieses Buch etwas für mich sein. Und wenn eine der Hauptfiguren ein abgrundtief fieser und böser Inquisitor ist, dessen herrliche Charakterdarstellung ihn aber fast schon wieder sympathisch erscheinen lässt, ja, dann ist dieses Buch etwas für mich.

· Aurora - Alistair Reynolds

Reynolds ist Reynolds. Selbst in seinen schwachen Romanen steckt mehr Lesevergnügen als in einem Großteil des sonstigen SF-Angebotes. Und da er in "Himmelssturz" gezeigt hat, dass er seine Romane auch endlich zu einem vernünftigen, würdigen Ende bringen kann, ist der Kauf von "Aurora" ein No-Brainer. Kann nur gut werden!

· Die Knochenjäger - Steven Erkison

Eigentlich hatte ich mir geschworen, weitere Bände zum "Spiel der Götter" erst dann zu kaufen, wenn dieser Zyklus endlich abgeschlossen ist. Doch angesichts des Umstandes, dass Erikson wieder ins Reich Malazan zurückkehrt und die weiteren Erlebnisse von Malazans mächtiger Heerführerin Mandata Tavore behandelt und angesichts des Umstandes, dass ich mich heillos in Eriksons Universum und Mythologie verknallt habe, weil es ihm ganz hervorragend gelingt sich von den Urwurzeln der Fantasy, dem typisch Tolkien'schen Weltenentwurf zu lösen, musste ich doch zugreifen.

Der graue, eklige Januar kann kommen. Ich bin vorbereitet!