Dienstag, 18. Dezember 2007

Auf die harte Tour

Ich spiele mich derzeit durch den ersten Teil der, hoffentlich eine Fortsetzung findenden, Eschalon-Serie von Basilisk Games. All is well, feines Old-School-Rollenspiel! Nur zu empfehlen, wenn man diese Art Spiel und Gameplay mag.

Doch, wie soll ich sagen, man merkt, dass mittlerweile einige Jahre vergangen sind. Auch für mich und meine Spielgepflogenheiten. Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass zB. beim Levelwechsel automatisch gespiechert wird. Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass man den Spieler zumindest am Anfang eines Spieles an die Hand nimmt und gemächlich den Schwierigkeitsgrad anhebt, bis der Spieler in etwa mit dem Gameplay vertraut ist.

Eschalon ist jedoch ein Old-School-Spiel bis in letzter Konsequenz. Und somit muss ich mich auch wieder allmählich an all die Grundsätze erinnern, die früher "ganz normal" waren.

- Save often, save early!
Nichts ist ärgerlicher, wenn man mit einem Stufe Eins-Char versehentlich in eine Ansammlung Monster hineinstolpert und das letzte Mal vor eine Viertelstunde gespeichert hat. Nochmal alles von vorne!

- Fliehen ist keine Feigheit, sondern Notwendigkeit!
Da vor allem zu Beginn des Spieles Heiltränke selten und teuer sind, sollte man (selbst wenn man oft speichert) die Flucht vor Gegnern als wichtigen Bestandteil des Gameplays betrachten. Dass bestimmte Gebiete für niederstufige Charaktere zugänglich sind, heisst nämlich noch lange nicht, dass man da auch gemütlich durch die Gegend marschieren kann.

- Nimm einen Kämpfer!
Früher haben Magier nur absolute Masochisten gespielt, weil das Balancing, höflich ausgedrückt, nicht das Allerbeste war. Wer zaubern wollte, konnte das gerne tun, doch man benötigte in der Regel für entsprechende Charaktere viel Zeit, Geduld und eine Menge Frustrationstoleranz. Rollenspiele ohne Partysystem bestritt man "früher"TM meist mit dem archetypischen Kämpfer. Und bei Spielen mit Party waren die Zauberer große Teile des Spieles über die immerwährenden Sorgenkinder, weil sie ständig Opfer ihre extrem schwachen Konsitution und für die Hammersprüche hoher Stufen noch viel zu schwach waren. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich zB. beim ersten DSA-Teil "Die Schicksalsklinge" irgendwann vollkommen entnervt meine beiden Magier in der Stadt zurückgelassen habe (weil die beiden nur noch ein Klotz am Bein der Party waren) und eine von bösen Druiden heimgesuchte Insel nur mit Hilfe meiner Kämpfer befreit hatte.

Ist ja nicht so, dass früher alles gut und toll gewesen war ...

Und so habe ich nach ca. einem Tag "Eschalon Book One" meinen Ranger in die Tonne getreten (reine Fernkämpfer waren früher auch keine wirklich gute Idee) und beginne das Spiel mit dem üblichen Schlagetot-Haudraufundschluss-Kämpfer von vorne. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass man jetzt weniger häufig speichern muss. Man muss nur nicht mehr so oft davonrennen :)