Montag, 31. August 2009

Bewährt und erfolgserprobt

Der eine oder andere wird es heute vielleicht mitbekommen haben.

Nintendo möchte, kaum dass auf Grund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise die Verbraucher weltweit und vor allem in den USA kein Geld mehr für Spiele übrig haben oder zumindest ausgeben wollen, sich Hilfe von Veteranen aus der Musikbranche holen, die schon dort erfolgreich dafür gesorgt haben, dass die CD-Verkäufe trotz Massenklagen und Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe weiterhin mit zweistelligen Prozentzahlen Jahr um Jahr ... sinken!

Denn wenn der Kunde nicht mehr kaufen möchte, dann muss er gefälligst dazu gezwungen werden. Dann muss man massiv gegen die Anbieter von Zusatzmodulen und Modpacks für den DS und die Wii vorgehen. Dann muss man natürlich auch dem Gesetzgeber weitere Zugeständnisse abringen und NATÜRLICH muss man dann auch die Provider dazu zwingen, endlich all die unzähligen Shops und ROM-Seiten zu sperren, die hauptverantwortlich für die immensen Verluste der letzten Jahre waren, die Nintendo seit Markteinführung des DS und der Wii erlitten hat.

Gut, da gibt es eine Stimme in mir, die angesichts einer derartigen Meldung nur müde lächelt, weil sie weiß, dass hier in erster Linie eine Botschaft an die Investoren gesendet werden soll: "Schaut her, wir tun was gegen die schlechten Geschäftsergebnisse!". Denn sogar Nintendo ist es nicht möglich auf Knopfdruck die Weltwirtschaft in den Zustand von 2007 zu versetzen, als das Geld so reichlich auf den Kreditkarten der Kunden vorhanden war, dass diese sich gar nicht mehr anders zu helfen wussten, als sich bis über beide Ohren mit Hardware und Spielen einzudecken. Also meint man die Investoren ausgerechnet mit Maßnahmen bei Laune zu halten, die angesichts anhaltender Umsatzrückgänge sogar die noch verbliebenen Investoren der Musikbranche zu einem allmählichen Umdenken bewegt haben. Denn man sollte nicht glauben, dass die Abkehr der MI von DRM auf der Basis spontan ausbrechender Menschenfreundlichkeit geschah. Nein, hier wurde hinter den Kulissen mächtig auf den Putz gehauen. Aber hey, wenn Big N meint, dass das klug ist, dann soll Big N das so tun.

Dann gibt es allerdings noch die andere Stimme in mir. Ihr könnt Euch denken, was diese Stimme am liebsten sagen würde. Ich erspare es mir an dieser Stelle diese Unflätigkeiten gegenüber Nintendo zu wiederholen.

Denn es gibt noch eine dritte Stimme. Die an dieser Stelle, gerade in Richtung Japan, die erste der Vier Edlen Wahrheiten des Buddhismus rezitieren möchte:

"Zu Leben bedeutet zu leiden. Wollen, was man nicht bekommen kann. Bekommen, was man nicht will."

Jungs, lasst doch einfach los. Denn nur im Loslassen liegt der Schlüssel zum Glück! Wer zu sehr versucht, das festzuhalten, was er begehrt, der wird alles verlieren, was wichtig ist. Schaut Euch die MI an. Erkennt, was hier passiert und warum es passiert. Oder lasst es bleiben. Eure Wahl ...