Montag, 10. August 2009

Oh Gott, wir werden alle stärben!

*dezent unzusammenhängendes geschwurbel zum wochenstart*

Hiermit verspreche ich der Spieleindustrie aufrichtig, keine Blogpause mehr einzulegen, denn kaum schreibe ich hier nichts mehr, verkünden Quartalsberichte und Unternehmensberatungen von schlechten Zeiten, von Doom und Gloom und dem Ende der Welt.

Das Wachstum in der Spieleindustrie wird sich abschwächen. Nur noch einstelliges Wachstum, anstatt der Ziffern zwei, wie das in den Jahren zuvor noch Usus war.

ohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgott ...

Prompt brechen die Umsätze in den zwei größten Videospielmärkte, in den USA und Japan ein. Zum Teil dramatisch ein. Denn in Japan merken die Leute allmählich, dass man nicht auf sieben Konsolen und Handhelds gleichzeitig spielen kann, so dass sogar Nintendo rückgängige Umsätze vermelden muss. Obwohl das meines Wissens laut der japanischen Verfassung gar nicht erlaubt ist, oder nicht? In den USA sind die Leute vorsichtig geworden und kaufen nicht mehr so sorglos gigantische Plasma-Bildschirme und Spiele-Hardware samt Spiele auf Pump, wie das sonst üblich war. Große Publisher wie Ubisoft, EA oder Activision vermelden herbe Verluste oder Geschäftsergebnisse weit unter den Erwartungen, bereiten die Aktionäre schon einmal auf wenig Erfreuliches vor. Man liest vermehrt von Studioschliessungen und abgebrochenen Projekten.

Alles ganz schrecklich! Alles ganz arg schrecklich!

Und ich bin Schuld!

Aber keine Sorge, Hilfe naht!

Wer die News der letzten Wochen verfolgt hat, dem wird nicht verborgen geblieben sein, dass Ubisoft nächstes Jahr ein neues, mal wieder angeblich unknackbares Kopierschutzsystem vorstellen möchte, denn die Ursachen für all diese Umsatzrückgänge liegen natürlich bei den chlimmen, phösen Raubmordneonazikinderschänder-Kopierern. Bei wem denn sonst, hmmm? Scheinbar wurde wieder korreliert, anstatt kausale Zusammenhänge herzustellen, denn der nicht ganz unerwartete Erfolg des aktuellen Spieles der Anno-Serie führte dazu, dass Ubisoft im letzten Quartal mit PC-Spielen die meisten Umsätze erzielt hat. Laut typischer Schlipsträgerlogik lag dies bestimmt an Online-Aktivierung und Installations-Limit. Sprich, wenn man diese Systeme verschärft, macht man mehr Umsätze. Oder nicht?

Hach, die Spieleindustrie ... immer für einen Lacher gut! :)

Und da mit zunehmender Muße zum Schreiben auch die Temperaturen wieder ein wenig fallen, werden sich in nächster Zeit wieder Gedankengänge in den Vordergrund schieben, die in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen sind. Als da wären ... was spiele ich als nächstes? Kann ich bis zum 20.08 (Pacific Standard Time) warten, bis Teil Zwei von "Tales of Monkey Island" erscheint? Oder soll ich mir "Wrath of the Lich King" zulegen, weil mir Marken- und Reputation-Farming als Spielmotivation für meinen Lv.70-Jäger doch etwas zu wenig ist? Oder soll ich mich mit Divinity 2 beschäftigen? Nach langer Zeit wieder Geld für ein Vollpreisspiel ausgeben? Oder soll ich, halbverhungert und soooooo sehr nach einem feinen Shooter dürstend, über diverse Schatten springen, meinen Ekel vor Savepoints, Healthregeneration und anderen typischen Konsolen-Features zähmen und dem neuen Wolfensteinspiel den "benefit of doubt" geben? Oder einen Tauchgang in die entlegenen Ecken der Sammlung unternehmen und mit Schätzen auftauchen, die seit einer Weile der Entdeckung harren? Hmmm, soviele Möglichkeiten ...

Ich könnte allerdings auch "Boston Legal" fertig schauen. Und weiterhin dem diskreten Charme von "Eureka" erliegen. Oder schauen, was es denn sonst noch auf dem TV-Markt an sehenswerten Serien gibt. Vielleicht mich ENDLICH mit "Lost" beschäftigen? Oder doch warten, bis die andere Abrahms-Serie "The Fringe" im Herbst weitergeht?

Auch könnte ich intime Details aus dem Leben der nicht ganz unhübschen Nachbarin vom Erdgeschoß berichten, die, während ich hier Zeilen schinde, in voller Lautstärke im Innenhof ein Telefongespräch führt, welches Liebesleid, berufliche Ärgernisse und all den anderen Lebenskram beinhaltet, der später in Büchern und Serien verarbeitet wird, zu denen Leser und Zuschauer später sagen werden, dass man derart unrealistische Dinge auch nur im Fernsehen sieht.

Aber ich will zum Schluss kommen. Vor allem, weil ich eigentlich vergessen habe, was ich ursprünglich sagen wollte. Muss wohl am Alter liegen. Oder an der Schwüle der Rheinebene. Oder daran, dass sie gerade berichtet, wie sie mit dem Noch-Freund Schluss machen möchte. Kann nicht weiterschreiben, muss genau zuhören!!!

Grüße! :)