Dienstag, 18. August 2009

Verbesserungspotential

Auch wenn ich standhaft bin und mich seit der ursprünglichen Ankündigung jeder Preview, jedem Screenshot- und Trailerfitzelchen von Starcraft 2 verweigert habe, so bin ich doch erheblich gespannt, ob es Blizzard gelingt den herrlich unkomplizierten und atmosphärischen RTS-Spass des Vorgängers zu wiederholen. Starcraft 2 gehört zu den Spielen, bei denen ich mir NICHTS Neues wünsche. Ich will hier keine neuen Features, keine zwanghaft eingeführten Gimmicks, damit man so tun kann, als ob man sich Gedanken um neue Features gemacht hat. Ich sehe zB. an den bislang zu C&C4 bekanntgewordenen Fakten, wie man hier mit der Brechstange versucht, einem altehrwürdigen Spielprinzip die letzte Ehre zu verweigern. Der Abschluss der Tiberium-Storyline um GDI und Kane ohne Sammler, ohne Tiberium, mit haufenweise untypischen C&C-Gameplayelementen? Fuck it! Hier hätte ich wahrscheinlich selbst ohne den Dauer-Online-Zwang nicht zum Geldbeutel gegriffen.

Was Fortsetzungen zu bewährten und etablierten Spieleserien betrifft, entpuppe ich mich als erstaunlich konservativer Betonkopf. Ich akzeptiere in diesem Zusammenhang allenfalls sinnvolle, kleine Evolutionsschritte, aber keine Veränderung nur um der Veränderung willen.

Es gibt aber eine Sache, die ich in Starcraft 2 nach Möglichkeit nicht antreffen möchte.

Letztlich hatte ich für ein paar Missionen Appetit auf Zergs und Kerrigan und Protoss. War fein, war lustig, hat wieder Spass gemacht. Auch nach ca. 11 Jahren schafft es dieses Spiel zu zeigen, warum sich wahrscheinlich derzeit nordkoreanische Truppen bereit machen, um nächstes Jahr die südliche Landeshälfte ohne Gegenwehr überrollen zu können. Aber, ABER ... da gibt es eine Sache, die ich in diesem Nachfolger nicht sehen will. Die Pathfinding-Algorithmen in Starcraft sind (damals in nahezu allen RTS in beklagenswertem Zustand) für den verwöhnten Zocker eine einzige Katastrophe. Brücken, enge Gangabschnitte, Türen werden von immerhin dreiviertel der versammelten Truppe zwar einigermaßen klaglos hinter sich gebracht, der Rest der Truppe jedoch ... *schauder*

Der Begriff "Flöhe hüten", den man den frühen Vertretern des RTS-Genres launig angedeihen ließ, passt perfekt wie die Faust auf's Auge. Ich will sowas nie wieder mitansehen, geschweige mitmachen. Es gibt Dinge, die sollten besser Teil der Vergangenheit bleiben ...