Mittwoch, 19. August 2009

Köterfelsen ade!

Eigentlich möchte ich mich gar nicht beklagen.

Ich wusste ja schon vorher Bescheid.

Ich wusste genau, was mich erwartet.

Keine Überraschungen, kein erstauntes "Huch?".

Dennoch habe ich, wollte ich, ja, MUSSTE ich, getrieben von einem kaum zu stillenden Hunger nach frischen, blutigen und noch zuckenden Ego-Shootern (schliesslich bin ich ein verrohter Killerspieler), doch einen Blick auf das frisch erschienene "Wolfenstein" werfen.

Vielleicht, vielleicht passiert ein Wunder und ich kann mich auf einen Schlag (oder nur für dieses Spiel) mit Regenerating Health und Savepoints anfreunden. Man weiß ja nie. Es gibt hin und wieder Spiele, denen ich bestimmte Features, bzw. deren Fehlen verzeihe, weil sie einfach zu charmant und/oder zu gut sind. Einem "Diablo 2" konnte ich so einiges verzeihen. Bei einem "Beyond Good & Evil" habe ich erst im letzten Drittel einen Healthtrainer verwendet, um die gröbsten Savepoint-Schnitzer zu umgehen. Und trotzdem oder dennoch massig Spass gehabt. Vielleicht, vielleicht würde dies ja auch bei "Wolfenstein" gelingen.

Der geneigte Leser wird es schon vermuten ... es ist nicht gelungen!

Regenerating Health in einem Ego-Shooter ist immer noch eine selten dämliche Idee, Savepoints sind seit der Markteinführung bezahlbarer Festplatten ein Verbrechen an der Menschheit und auch wenn "Wolfenstein" optisch nett und stimmig und atmosphärisch daherkommt ... es nervt.


Ahhh, those were the days ...

Was schade ist. Denn "Wolfenstein" ist neben Doom DAS Franchise, DIE Marke, DAS Spiel, welches mich kopfüber in die wunderbare Welt der Ego-Shooter gestürzt hat. Doch man will mein Geld nicht. Man will seit Jahren mein Geld nicht. Zuerst suhlt man sich in x-fachen Neuauflagen von "Saving Private Ryan" bis zum Erbrechen, dann gibt es zuviel Pseudo-Realismus und militärisches Propagandagebrülle, seit "Gears of War" regiert die Konsolitis Extremis auf der PC-Plattform.

Es regt mich nicht mehr auf. Ich habe akzeptiert, dass dieses Genre für mich gestorben ist. Dennoch frage ich ... ist mein Geld schlechter als das Geld der aktuellen Zielgruppe? Will man nicht MEHR und ZUSÄTZLICH verdienen, in dem man vor allem die PC-Version konfigurierbarer und individualisierbarer macht? Hmmm, scheinbar nicht ... aber sich dann beschweren, wenn die Umsätze einbrechen, bzw. sich verwundert die Augen reiben, wenn Valve mit Half-Life auf dem PC ein Mördergeschäft nach dem anderen macht.

Vollidioten! *seufz*