Montag, 31. August 2009

Bewährt und erfolgserprobt

Der eine oder andere wird es heute vielleicht mitbekommen haben.

Nintendo möchte, kaum dass auf Grund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise die Verbraucher weltweit und vor allem in den USA kein Geld mehr für Spiele übrig haben oder zumindest ausgeben wollen, sich Hilfe von Veteranen aus der Musikbranche holen, die schon dort erfolgreich dafür gesorgt haben, dass die CD-Verkäufe trotz Massenklagen und Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe weiterhin mit zweistelligen Prozentzahlen Jahr um Jahr ... sinken!

Denn wenn der Kunde nicht mehr kaufen möchte, dann muss er gefälligst dazu gezwungen werden. Dann muss man massiv gegen die Anbieter von Zusatzmodulen und Modpacks für den DS und die Wii vorgehen. Dann muss man natürlich auch dem Gesetzgeber weitere Zugeständnisse abringen und NATÜRLICH muss man dann auch die Provider dazu zwingen, endlich all die unzähligen Shops und ROM-Seiten zu sperren, die hauptverantwortlich für die immensen Verluste der letzten Jahre waren, die Nintendo seit Markteinführung des DS und der Wii erlitten hat.

Gut, da gibt es eine Stimme in mir, die angesichts einer derartigen Meldung nur müde lächelt, weil sie weiß, dass hier in erster Linie eine Botschaft an die Investoren gesendet werden soll: "Schaut her, wir tun was gegen die schlechten Geschäftsergebnisse!". Denn sogar Nintendo ist es nicht möglich auf Knopfdruck die Weltwirtschaft in den Zustand von 2007 zu versetzen, als das Geld so reichlich auf den Kreditkarten der Kunden vorhanden war, dass diese sich gar nicht mehr anders zu helfen wussten, als sich bis über beide Ohren mit Hardware und Spielen einzudecken. Also meint man die Investoren ausgerechnet mit Maßnahmen bei Laune zu halten, die angesichts anhaltender Umsatzrückgänge sogar die noch verbliebenen Investoren der Musikbranche zu einem allmählichen Umdenken bewegt haben. Denn man sollte nicht glauben, dass die Abkehr der MI von DRM auf der Basis spontan ausbrechender Menschenfreundlichkeit geschah. Nein, hier wurde hinter den Kulissen mächtig auf den Putz gehauen. Aber hey, wenn Big N meint, dass das klug ist, dann soll Big N das so tun.

Dann gibt es allerdings noch die andere Stimme in mir. Ihr könnt Euch denken, was diese Stimme am liebsten sagen würde. Ich erspare es mir an dieser Stelle diese Unflätigkeiten gegenüber Nintendo zu wiederholen.

Denn es gibt noch eine dritte Stimme. Die an dieser Stelle, gerade in Richtung Japan, die erste der Vier Edlen Wahrheiten des Buddhismus rezitieren möchte:

"Zu Leben bedeutet zu leiden. Wollen, was man nicht bekommen kann. Bekommen, was man nicht will."

Jungs, lasst doch einfach los. Denn nur im Loslassen liegt der Schlüssel zum Glück! Wer zu sehr versucht, das festzuhalten, was er begehrt, der wird alles verlieren, was wichtig ist. Schaut Euch die MI an. Erkennt, was hier passiert und warum es passiert. Oder lasst es bleiben. Eure Wahl ...

Internet-Ausdrucker



Hihi, kicher, pruuust ...

Samstag, 29. August 2009

A dream come true

So, bevors ins Wochenende geht, ein Hinweis in eigener Alter-Sack-Adventure-Classic-Sache:



Wie cool ist das, hmm? Han Solo Adventures! YESSS! via adventuretreff.de

Ein Fan-Projekt, welches hoffentlich nicht das Schicksal ereilen wird, welches bereits eine ganze Reihe vielversprechender Fan-Projekte getroffen hat. Zwar heisst es, dass LucasArts in diesem Zusammenhang mittlerweile eine recht entspannte Position eingenommen hat, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Juristen-Sith des bösen Imperiums vor einigen Jahren auf Youtube Amok liefen und die Entfernung eines JEDEN Videos mit Bezug auf die Trademarks des Imperators verlangt hatten.

Von daher ... Daumen drücken!

Freitag, 28. August 2009

Warum nur, warum?

Seit einer Weile heule ich Euch die Ohren voll, wie bedauernswert traurig doch der Zustand des Ego-Shootergenres sei. Entweder langweilen mich fade, ausgelutsche Szenarios oder mir rauben diverse Konsolenfeatures wie Savepoints noch den letzten Verstand. Niemand scheint mehr kreativ sein zu dürfen. Ein jeder scheint nur noch dem aktuellen Trend hinterherzuhecheln, weil man möglichst massenkompatibel sein möchte, um den Investoren das theoretische Umsatzmaximum zu ermöglichen. Wie sowas (in der Regel) ganz gewaltig nach hinten losgeht, kann man zu meinem ganz besonderen Leidwesen an "Wolfenstein" sehen, bei dem ein Klassiker des Genres, nein, DER Klassiker, der GRÜNDER des Genres auf dem Altar der Profitmaximierung grausamst geschlachtet wurde. Pfui, bläch, juck!

Alle Hoffnung scheint verloren zu sein, wenn es für Shooter-Fans meines Geschmacks in absehbarer Zeit nur ein simples HD-Remake von Serious Sam und das derzeit bei unseren südlichen Nachbarn entstehende "Painkiller: Resurrection" zu geben scheint.

Alle Hoffnung? Nein, denn im fernen US-Bundesstaat Iowa werkelt man an "Darkest of Days", einem Shooter, der NICHT während des 2.Weltkriegs spielt, der einen klassischen SF-Hintergrund hat, der wilde Zeitsprünge durch etliche kriegerische Epochen der Menschheit ermöglicht, der nach ersten Screenshots gar nicht mal so übel aussieht ... und für den es nun eine spielbare Demo gibt.




Prompt gezogen, angespielt und so angenehm überrascht sein, dass es mir fast das Herz zerreisst, weil auch dieses Spiel Savepoints und Autoheal hat. Warum nur, warum? Gott im Shooter-Himmel, warum tust Du mir das an? "Darkest of Days" sieht sehr gut und (was mir deutlich wichtiger ist) sehr atmosphärisch aus. Die Demo umfasst minutenlange Gefechte im US-Bürgerkrieg, namentlich Antietam.



Ich als kleiner Historien-Aficionado erfreue mich an der Farbgebung, die an zeitgenössische Ölgemälde erinnert ...




Szenen aus dem Ingame-Benchmark

... an vielen kleinen Details und an dem Umstand, dass man nicht nur mit modernsten Schnellfeuerwaffen den an diesem Tag eh schon hohen Blutzoll nochmals kräftig erhöht, sondern dass man auch Hand an zeitgenössische Flinten legen kann. Inklusive langsamem, manuellen Nachladen mit Geschicklichkeitseinlage, um zu vermeiden, dass der Ladestock nicht verkanntet, das Pulversäckchen nicht verrutscht usw. usf. Hört sich auf dem Papier zwar schrecklich an, im Spiel muss man während der Ladeanimation aber nur im richtigen Moment die Maustaste betätigen, während sich ein Cursor im "grünen" Bereich befindet. Scheitert man, dauert das Nachladen erheblich länger (verzweifeltes Animationsgefummel an Lauf und Schloss), während der Gegner einen Volley nach dem anderen gen Nordstaatentruppen schickt.




Wie gesagt, die Atmosphäre ist phantastisch. Man steckt mittendrin in kopfhohen Maisfeldern, überall pfeifen Musketenkugeln durch die Luft und getreu der damaligen Strategie läuft man schnurstracks und ungedeckt in der Masse der eigenen Schützenlinie auf den Gegner zu (perfiderweise greift hier ein Skript ein und man hat gar keine andere Wahl als den Befehlen der Offiziere zu folgen), darauf vertrauend, dass die Flinten der Gegenseite mindestens ebenso schlecht treffen wie die eigene Waffe, während man dauernd nur "Mami" flüstert und am liebsten ganz woanders wäre.



Wenn nicht ... ja, wenn dieses Spiel nur nicht an der üblichen Feature-Konsolitis leiden würde. Gut, Autoheal könnte ich noch verkraften, da es die oben gelobte Atmosphäre doch massiv stören würde, wenn überall Medipacks herumliegen würden. Ob es einen storytechnischen Kunstgriff, ähnlich dem Nanosuit bei Crysis gibt oder ob sich Autoheal "einfach so" im Spiel befindet, ist an Hand der Demo nicht zu erkennen. Aber warum, WARUM IN GOTTES NAMEN kann ich denn schon wieder nicht frei speichern? Steht Quicksave, steht ein manuelles, eigenbestimmtes Speichern des Spielfortschrittes irgendwo unter Strafe? Himmelherrgottzack! Fuck, FUCK!!!

Was das eigentliche Spiel betrifft, so bin ich trotz so einiger Schönheitsfehler und Detailmängel Feuer und Flamme. Endlich eine gehörige Spur Kreativität, endlich mal Abwechslung und ein aktueller Shooter-Look, der nicht an Gears of War oder andere Unreal3-Engineableger erinnert. "Darkest of Days" könnte so ein herrliches Kleinod, der perfekte Geheimtipp sein, wenn nicht ... *grummel, brummel, bruddel*

Ich werde das fertige Spiel abwarten und es mir auf jeden Fall genauer unter die Lupe nehmen. Denn ich habe es im Urin, dass "Darkest of Days" einer jener seltenen Titel werden könnte, bei denen ich alle Zähne zusammenbeiße und trotz abplatzendem Zahnschmelz diverse Unzulänglichkeiten hinnehme, weil das Spiel als solches gut genug ist. Dennoch zum Schluss die Frage auch an den Entwickler 8monkey: Warum kann man in einen Egoshooter nicht zwei verschiedene Save-Interfaces einbauen, so dass jeder auf seine Kosten kommt? Freies Speichern für die Pussies und Weicheier, Savepoints für die ganz harten, richtigen Kerle. Hmm, warum nicht? Wieso?

Fuck you!

Donnerstag, 27. August 2009

Wie gehabt ...

Trotz seiner Fehler, so war das x-te Mal Durchspielen von Half-Life, diesmal in der Billigheimer-Source-Version, erneut vergnüglich und unterhaltsam.

Dämlich sind einige wenige, sehr seltene Textur- und Alignmentfehler, die nicht so tragisch wären, wenn nicht einer dieser wenigen Fälle die Turbinenschächte am Fuß der Staumauer in "Surface Tension" betreffen würde. Elegant springe ich in das geflutete Becken, ignoriere lässig den Helikopter und die GIs, erledige mit Links das dort herumschwimmende Wasserkroppzeug, erklettere den Turm, lege den Schlater um, ignoriere den Helikopter weiterhin, hole tief Luft, tauche auf den Grund hinunter, drehe wie manisch am Rad für das Schleusengatter, quetsche mich durch sich auftuende Öffnung ... und stehe plötzlich vor einer pechschwarzen Wand, wo mich sonst das fahle Licht von der anderen Seite der Röhre begrüßt. Gar nicht erst abwartend, bis der Erstickungstod meine Spielfigur dahinrafft, lade ich einen alten Spielstand, wiederhole Prozedur A bis Z und sehe erneut nur Schwarz. Ich besuche Gamefaqs.com, um zu sehen, ob ich nicht irgendwo etwas übersehen habe. Nein, habe ich nicht. Ich versuche es ein drittes Mal und probiere aus, ob man diese Wand "Benutzen" muss, um sie zu entfernen. Die Spielfigur flutscht durch die texturlose Polygonwand und befindet sich plötzlich dort, wo sie normalerweise sein sollte. In der Abflussröhre zur anderen Seite der Staumauer. Hrmpf ...

Gleich geblieben ist aber der Zeitpunkt, an dem ich zu Cheatcodes greife ...

Zwar sind die Kämpfe gegen die US-Army in "Surface Tension" und folgenden Leveln alles als einfach, aber mit Geduld, Spucke und dem üblichen Auswendiglernen aller Gegnerpositionen kommt man Stück für Stück weiter. Und es bereitet mir zum wiederholten Male eine unglaubliche Befriedigung, das Entsetzen im Gesicht des Apache-Piloten zu sehen, als ich plötzlich mit einem Raketenwerfer aus der Deckung springe. Zumindest stelle ich mir dieses entsetzte Gesicht voller Vergnügen vor. Ha, nimm das!! Auch wenn ich bez. Gameplay ein Half-Life 2 für das in allen Belangen bessere Spiel halte, so erreicht kein Combine-Gunship den unerträglichen Nervfaktor, den mir dieser verfluchte Helikopter über etliche Minuten hinweg beschert. Kaum erreiche aber ich die Xen-Dimension, klopfe ich unentwegt "noclip" in die Konsole, weil mir diese dämliche Weit- und Kurzspringerei auch nach all den Jahren gewaltig auf den Senkel geht. Was auch dazu führt, dass ich Nihilant, den Endboss, ohne Cheatcodes noch nie besiegt habe, weil ich jedes Mal beim Versuch schier gar verrückt werde, aus den Nebenkammern wieder den an der Decke klebenden Teleport zur Bosskammer zu erreichen. Wenn ich Hüpfen will, dann zocke ich einen 2D-Plattformer! *grummel*

Ich bin daher gespannt, wie dieser Abschnitt des Spieles im Remake "Black Mesa Source" umgesetzt wird. Rein optisch sieht das zumindest sehr, SEHR prächtig aus. Hoffen wir also auf eine baldige Fertigstellung noch in diesem Jahrhundert!

Mittwoch, 26. August 2009

Harzzach fragt - Leser antworten (hoffentlich)

Nicht, dass ich plötzlich Lichtjahre voller Zeit hätte, die dringend mit elendigem Computerspiel vertrieben werden muss ... aber bevor ich wahrscheinlich übernächsten Monat mich in einem Anflug von maßloser Selbstüberschätzung an "Dragon Age: Origins" wagen werde, welches nach Aussage des Producers ca. 120 h Spielzeit beinhalten soll ...

... taucht Divinity 2 was?



Nach drei Wochen immer noch auf Platz Drei der PC-Charts, aber irgendwie bekommt man gar nichts mit. Spielt das jemand von Euch?

Würde ja gerne lieber dtp als EA Geld in den Rachen werfen, aber eine Demo gibt es nicht (auch keinerlei offizielle Andeutung, dass es eventuell eine geben könnte), saugen ist grade nicht und die Reviews zeigen sich vor allem bez. der Releasequalität sehr durchwachsen.

Kann das was? Würde es mir verbitterten und im Übermaß anspruchsvollen aka kleinlichen, alten Sack eventuell zusagen? Savepoints? Arschfick-DRM? CO2-Siegel? Blauer Engel? Biologisch abbaubarer Datenträger? ... gut, spielbar, spassig, nett, empfehlenswert?

Danke Euch im Voraus!

Nicht mehr zeitgemäß

Es gibt nichts, was beim Studium von Computerspiel-Reviews meine Halsschlagadern mehr zum Pulsieren bringen als die Worte "Nicht mehr zeitgemäß". Vor allem, wenn sie vom Autoren einfach so in den Raum geworfen werden, ohne genauer zu beschreiben, WAS denn im Vergleich zu anderen Spielen nicht mehr "zeitgemäß" ist und warum andere Spiele im Vergleich zum getesteten Spiel "zeitgemäßer" sind.

Aktuell rollen sich mir beim Lesen der Golem-Review zu "Wolfenstein" die Fußnägel auf. Mehrfach!

Mir persönlich hat "Wolfenstein" aus den üblichen Savepoint/Autoheal-Gründen nicht sonderlich gefallen, aber was hier an arroganter Herablassung zur Graphik des Spieles gesagt wird, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, denn ich hatte Gelegenheit mir das Spiel auf leistungsfähiger Hardware und aktuellster Software-Umgebung anzuschauen. Mir haben hier vor allem die vielen kleinen Effektdetails gefallen, mit denen Querschläger, Laufspuren, Mündungsfeuer, qualmende Läufe, die Auswirkungen des Veil-Effektes oder Vollbildeffekte scharf (!) und ohne (!) die übliche Schmiererei eines Unreal-Engine-Spieles dargestellt werden. SO will ich das haben. Schicke Graphik, ohne dass mir mein Mittelohr einredet, ich müsse jetzt das Mittagessen widerkäuen.

Lange habe ich nicht gespielt, von daher kann ich nichts großartig zum Leveldesign des übrigen Spieles sagen, aber vielleicht findet der Autor Bahnhöfe und Strassenzüge der 40er nicht so sonderlich spannend? So wie ich bei FEAR fast eingeschlafen bin, als man mich SCHON WIEDER durch Containerhäfen, Lagerhallen und einfache Büroräume in faden Gewerbegebieten geschickt hat. Aber ich hätte die Graphik von FEAR niemals als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet, sondern nur das langweilige Leveldesign angesprochen. Hmmm ...

Oder, vielleicht hat der Autor aus Unkenntnis der Materie technische Features, Art Concept und Leveldesign eines Spieles in einen Topf geworfen, kräftig umgerührt, um daraus den Eintopf seines Mißfallens zu kochen? So wie unkundige Amateure oft genug diese drei Aspekte verwechseln und durcheinanderbringen, wenn sie von "schlechter Graphik" reden?

Oder ist der Autor höchstens 8 Jahre alt und kennt ausser den Shootern, die dieses Jahr erschienen sind, sonst nichts anders? Ergeht man sich bei Golem gar der unerlaubten Kinderarbeit?

Ich schaue am Ende des Textes nach einem Namen und finde das Kürzel PS. PS, das steht hier nicht für Post Scriptum, das steht für "Peter Steinlechner". Ok, jetzt wundert mich nichts mehr. Ich habe mich schon während seiner Tätigkeit bei der Gamestar desöfteren gefagt, was er im Vergleich zu mir denn bitte auf dem Bildschirm zu sehen glaubte. Nicht, dass ich der Meinung wäre, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, Gott bewahre. Andere Redakteure haben es aber hin und wieder geschafft ZU BEGRÜNDEN, warum sie dieser oder jener Meinung waren.

Nichtsdestotrotz ... "nicht mehr zeitgemäß" ist an Nicht-Mehr-Zeitgemäßigkeit nicht mehr zu überbieten. Ein schlampiger, überheblicher Satzfetzen für schlampige, überhebliche UND faule Redakteure. Kurz angespielt, den Pressetext zum Setting kurz umformuliert, die Featureliste zum MP-Mode abgeschrieben, ohne den MP-Mode auch nur zu berühren und den Rest mit vorgefertigten Satzbausteinen aufgefüllt. Super!

Bähh!

PS: ;-)
Ich finde "Wolfenstein" deswegen immer noch nicht gut. Aber den Vorwurf "veralteter" Graphik, den muss sich dieser Titel nun wahrlich nicht gefallen lassen.

Montag, 24. August 2009

Meiner ist größer ... Köln vs. Leipzig

Eine kleine, arrogant-überhebliche Polemik

Kleine Anmerkung zu diesem Kindergartengezänk von unreifen, mit Minderwertigkeitsgefühlen geplagten, naiven Amateur-Lokalpatrioten über die Frage, welche Spielemesse nun toller sei und wer wem was aus dem Sandkasten gestohlen hat:

"Get a life!"
The Shat in Saturday Night Live (1986)

So, das nur dazu.

Ganz grundsätzlich sei gesagt: Messen sind anstregend, nervig, zT. extrem kräftezehrend und oft genug bar jeglichen Nutzens ausser dem Umstand, dass man "dabei" war. Früher habe ich mich noch der Illusion hingegeben, Messen seien toll. Irgendwann begreift man dann, warum so mancher Kollege bereitwillig seinen Platz für einen jungen, aufstrebenden Studenten räumt, damit dieser auf die Messe kann. Und bevor ich mich x Stunden in einer Schlange mit verschwitzten, stinkenden Nerds anstelle, damit nicht auffällt, dass ich ebenfalls ein verschwitzter, stinkender Nerd bin, nur um ein paar Minuten Gameplay einer frühen Version von Diablo 3 oder anderer Spiele selber erfahren zu können ... näää! Wozu gibt es Screenshots und Trailer und Previews? Wozu gibt es Scene-Releases zum Release und Leaks vor dem Release? L'internet? 'allo? Muss ich das 'aus gar nicht verlassen, n'est-ce pas?

Stattdessen verbrachte ich das Wochenende in sehr, sehr angenehmer Gesellschaft, war entspannt und ausgeruht, habe den badischen Sommer genossen und ganz vergessen, dass ich eigentlich Cryostasis weiterspielen wollte. Das aber läuft mir nicht davon. Ist sich ja digital. Ist sich gespeichert auf die Festplatte. Start/Stop/Pause.

Analog hingegen tobt das wahre Leben und das wartet nicht!

Ähhh, nein, nicht DAS wahre Leben. Das andere, das richtige :)

Sonntag, 23. August 2009

Quelle Gewalt Flicken

Letzte Woche beinhaltete der traditionelle Weekend Sale auf Steam einen heftigen Preisnachlass für alle Half-Life-Spiele. Und mit "heftig" meine ich Preisnachlässe von bis zu 66%, so dass Regionen erreicht wurden, in denen Steam zum einen nicht die normale Apotheke darstellt, sondern zum anderen manches Spiel auch zu dem Preis erhältlich, der mir für eine reine Software-Miete angemessen erscheint. Sprich, ich habe mir für schlappe 3,39€ Half-Life Source gegönnt.

Bedauerlicherweise wollte das modifizierte High Resolution Pack (ursprünglich nur für das originale HL samt Addons) nur einige Wand- und Objekttexturen verändern, die Modelle selbst verströmten weiterhin unverändert die charmante Lowpolyhaftigkeit des Jahres 1998. Gut, das ließe sich verschmerzen, aber ...

Man kann sich meine Enttäuschung vielleicht vorstellen, als ich feststellte, dass mir Valve ohne (!) Hinweis auf eine gewaltverminderte Fassung (wie zB. auf der Store-Seite von Bioshock), an Stelle der US-Version die Spielinhalte der deutschen Half-Life-Version untergeschoben hatte. Kaum Blut, Roboter statt GIs und friedlich am Boden hockende Gegner statt flachliegender Polygonkörper. Arghlllllll!

Zwar antwortete mir der Valve-Support zügig auf meine Anfragen, doch wurde diese Zügigkeit mit Textbausteinen bezüglich Hinweise auf die deutsche Gesetzeslage und die Unmöglichkeit einer Rückerstattung des Kaufpreises erkauft. Immerhin bot man mir an, mir in einem Zeitraum von 60 Tagen nach dem Kauf der deutschen Version von HL Source den Kaufpreis zu erstatten, wenn ich einen Nachweis über den Erwerb einer US/UK-Version von HL Source beibringe. Eine Mühe, die mir bei einem Kaufpreis von lediglich 3 Euro nicht verhältnismäßig erschien.

Was also tun? Ganz einfach, Tante Google fragen!

Eine simple Suchabfrage führte mich schnellstens auf die Spur des "Source Violence Patch", der recht zuverlässig alle deutschen Fassungen von Valves Source-Spielen in ihre jeweiligen US-Gegenstücke verwandeln sollte.

Und siehe ... tadaaaa! Yippieee!



Wer jedoch deutscher Staatsangehöriger und unter 18 Jahre ist, der möge bitte den obigen Text und seine Links vergessen, sowie die eben heruntergeladene Datei nach Gebrauch brav löschen. Muss ja alles seine Ordnung haben, nicht?

Samstag, 22. August 2009

Mimimi ...

Es ist unfair, ich weiß ... ich lache mich gerade trotzdem ein wenig schlapp. Blizzard kündigt ein neues WoW-Addon an und das Heulen und Toben und Zetern bricht weltweit in den Foren an, als ob die Menschheit sonst keine anderen Probleme kennen würde.

Neben den üblichen Verdächtigen, die auch dann jubeln, wenn Blizzard-Mitarbeiter die eigene Schwester mißbrauchen würden, gibt es ...

· "Früher war alles besser":
Früher war WoW spassiger, schwerer, besser, weniger vern00bt, l33ter und überhaupt, das ist das Ende von WoW und das MMO [insert name] ist sowieso vieeeeel besser!

· "Die Lore! *kreisch* Die Lore!":
Diese Personen nehmen jede Dialogzeile seit Warcraft1-Tagen als in Stein gemeißelte Verkündungen des Propheten und betrachten jede Abweichung davon oder jede Weiterentwicklung, die ihnen nicht in den Kram passt, als übelste Häresie und die Folge davon ist das Ende von WoW!

· "Was? Nur 5 zusätzliche Level?":
Hier tritt ganz klar der eSportler mit Minderwertigkeitskomplex hervor, der zu Hause Frau und Kinder schlägt (wahlweise Mitschüler terrorisiert), wenn der DPS-Wert (Damage per Second für Uneingeweihte) unter die angestrebten Idealwerte fällt oder das Ende der Talentpunktvergabe erreicht wurde. Gar keine Frage, wenn Blizzard hier nicht nachbessert, ist dass das Ende von WoW!

· "Die anderen haben immer die geileren [insert feature]":
Der Rasen des Nachbarn ist immer grüner, die Frau des Kollegen immer hübscher und alles, was man nicht haben kann ist grundsätzlich erstrebenswerter als das, was man selbst erreichen kann. Je nun, dann bekommt die Allianz mit den Worgen eben die cooleren Charakter-Modelle. Aber ficht das einen aufrechten Streiter für die Horde an? Ja? Doch? Tatsächlich? Nun, wenn sich dann 95% aller Spieler auf Allianzseite herumtreiben, wird dies mit Sicherheit, richtig, das Ende von WoW sein.



Wobei man ehrlicherweise zugeben muss, dass das Worgen-Startgebiet (oben) deutlich MEHR hermacht, als die Verlorenen Inseln, das Startgebiet der Goblin-Rasse (unten), bei denen ich ständig nur "Schlingendorntal, Schlingendorntal, Schlingendorntal" im Kopf habe.



· "Beschiss! Abzocke!":
Kein neuer Kontinent, kein Smaragdtraum und nur aufgewärmte alte Gebiete und Dungeons. Keine neue Klasse, nur ein neuer Beruf und überhaupt will ich für ein kostenpflichtiges Addon viel mehr Neues und nicht "den alten Scheiss in kaputt". Tja, Blizzard sieht von mir kein Geld, was gleichbedeutend mit dem Ende von WoW ist!

· "Mein 286er kann das neue Pixelshader-Wasser nicht darstellen!":
Einer DER Vorzüge von WoW, generell von Blizzards Spielen, waren die genügsamen Hardware-Anforderungen, selbst bei maximalen Details, ohne dass die Spiele im Vergleich zur technisch überlegeneren Konkurrenz dadurch massiv schlechter aussahen. Jetzt jedoch, jetzt ist es den Spielern ohne leistungsfähigere Hardware bestimmt nicht möglich den entsprechenden Regler im Optionsmenü zu betätigen, was ganz klar dazu führt, dass WoW sich dem Ende zuneigt.

Alles in allem, so wird "Cataclysm" der finale Sargnagel für Blizzard im Allgemeinen und World of Warcraft im Speziellen sein. Denn Millionen enttäuschte Fans können nicht irren! Ich hingegen, ich bekomme plötzlich Lust darauf, vielleicht noch dieses Jahr einen neuen Char zu beginnen (vielleicht weniger Kloppmist, vielleicht mehr arkanes Gezumsel), um Azeroth ein letztes Mal im derzeitigen Zustand erleben zu können, da ich nächstes Jahr in den Genuß eines Großteils des geographischen Umbaus auch komme, ohne das Addon kaufen zu müssen.

Zudem ... man sollte WoW spielen, solange es WoW noch gibt, denn wenn nicht endlich JETZT verfickt nochmal das Ende von WoW kommt, dann weiß ich auch nicht ... ;)

PS: Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum Blizzard keine "Classic"-Server anbietet, auf denen DieHards, Profis und Nostalgiker das alte Kern-WoW im Prä-Addon-Zustand spielen können, wenn sie wieder die Lust auf Quälerei packt. So überlässt man diese potentiellen Kunden all den unzähligen Freeshards. Liest hier jemand aus Irvine, CA mit? Hallo?

Donnerstag, 20. August 2009

Lernfähig

Nachdem zum Release der ersten Epsiode von "Tales of Monkey Island" die ungeduldige Masse zuerst das Telltale-Forum und danach fast den Blog-Server zum Kollaps gebracht hatte, zeigt man sich bei Telltale lernfähig.

Mittlerweile begreifend, dass der digitale Vertrieb im Internet keine Grenzen kennt und überall gleichzeitig stattfindet, hat man vor zwei Wochen zuerst den Releasetag, den 20.08., mit dem Zusatz PST (Pacific Standard Time) versehen, um zu verdeutlichen, dass der 20.08 eben nicht überall auf der Welt zum gleichen Zeitpunkt stattfindet.

Heute man sogar Frühschichten eingelegt (oder gleich alles in der Nachtschicht vorbereitet), denn um ca. halb sieben, früh morgens Ortszeit in San Rafael, CA stand die zweite Episode zum Download bereit. Ideal für den europäischen Feierabend.

Na bitte, geht doch! :)

Mittwoch, 19. August 2009

Hehe! Hehehehe!

Manager von Electronic Arts fordert Abschaffung der USK

Ich muss gestehen, ich habe hier und heute nichts Böses speziell über EA und seine Manager zu sagen. Es gibt wohl immer ein erstes Mal :)

Und jetzt ernsthaft ... die Sinnlosigkeit dieser speziell deutschen Prüfbehörde zeigt sich unter anderem dadurch, dass im GANZEN EUROPÄISCHEN Umfeld andere Regeln gelten, dass immer mehr deutsche Gamer, angefressen von der Bevormundung durch ihre Behörden, die Spiele im europäischen Ausland kaufen und die Jugendlichen, die man mit der USK ja schützen will, ihren Fix via Bruder, Papi, Onkel, ältere Schüler und vor allem das phöse, phöse Internet bekommen. Nutzlos, wirkungslos und nur Ausdruck eines überbordenden Umsorgungsstaates, Werkzeug paranoider Kontrollfreaks und profilierungssüchtiger Funktionäre.

Doch dies ist Deutschland.

Anstatt derartige Mißstände zu beseitigen, wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren noch eine erhebliche Verschärfung der eh schon weltweit schärfsten Jugendschutzbestimmungen erfolgen. Auch dann natürlich nutzlos und wirkungslos, was aber keine Sau interessiert, da man bis zum Aussterben einer bestimmten Wählerschicht (was ich, angesichts des Umstandes, dass meine Eltern dazu zählen, nicht leichtfertig von mir gebe) mit diesem Thema wunderbar auf Stimmenfang gehen kann.

Von daher ... kommt Zeit, kommt Angleichung an europäische Verhältnisse. Und bis dahin wird eben der P2P-Client angeschmissen oder das Geld großzügig an Händler im europäischen oder internationalen Umfeld verteilt.

Köterfelsen ade!

Eigentlich möchte ich mich gar nicht beklagen.

Ich wusste ja schon vorher Bescheid.

Ich wusste genau, was mich erwartet.

Keine Überraschungen, kein erstauntes "Huch?".

Dennoch habe ich, wollte ich, ja, MUSSTE ich, getrieben von einem kaum zu stillenden Hunger nach frischen, blutigen und noch zuckenden Ego-Shootern (schliesslich bin ich ein verrohter Killerspieler), doch einen Blick auf das frisch erschienene "Wolfenstein" werfen.

Vielleicht, vielleicht passiert ein Wunder und ich kann mich auf einen Schlag (oder nur für dieses Spiel) mit Regenerating Health und Savepoints anfreunden. Man weiß ja nie. Es gibt hin und wieder Spiele, denen ich bestimmte Features, bzw. deren Fehlen verzeihe, weil sie einfach zu charmant und/oder zu gut sind. Einem "Diablo 2" konnte ich so einiges verzeihen. Bei einem "Beyond Good & Evil" habe ich erst im letzten Drittel einen Healthtrainer verwendet, um die gröbsten Savepoint-Schnitzer zu umgehen. Und trotzdem oder dennoch massig Spass gehabt. Vielleicht, vielleicht würde dies ja auch bei "Wolfenstein" gelingen.

Der geneigte Leser wird es schon vermuten ... es ist nicht gelungen!

Regenerating Health in einem Ego-Shooter ist immer noch eine selten dämliche Idee, Savepoints sind seit der Markteinführung bezahlbarer Festplatten ein Verbrechen an der Menschheit und auch wenn "Wolfenstein" optisch nett und stimmig und atmosphärisch daherkommt ... es nervt.


Ahhh, those were the days ...

Was schade ist. Denn "Wolfenstein" ist neben Doom DAS Franchise, DIE Marke, DAS Spiel, welches mich kopfüber in die wunderbare Welt der Ego-Shooter gestürzt hat. Doch man will mein Geld nicht. Man will seit Jahren mein Geld nicht. Zuerst suhlt man sich in x-fachen Neuauflagen von "Saving Private Ryan" bis zum Erbrechen, dann gibt es zuviel Pseudo-Realismus und militärisches Propagandagebrülle, seit "Gears of War" regiert die Konsolitis Extremis auf der PC-Plattform.

Es regt mich nicht mehr auf. Ich habe akzeptiert, dass dieses Genre für mich gestorben ist. Dennoch frage ich ... ist mein Geld schlechter als das Geld der aktuellen Zielgruppe? Will man nicht MEHR und ZUSÄTZLICH verdienen, in dem man vor allem die PC-Version konfigurierbarer und individualisierbarer macht? Hmmm, scheinbar nicht ... aber sich dann beschweren, wenn die Umsätze einbrechen, bzw. sich verwundert die Augen reiben, wenn Valve mit Half-Life auf dem PC ein Mördergeschäft nach dem anderen macht.

Vollidioten! *seufz*

Dienstag, 18. August 2009

Verbesserungspotential

Auch wenn ich standhaft bin und mich seit der ursprünglichen Ankündigung jeder Preview, jedem Screenshot- und Trailerfitzelchen von Starcraft 2 verweigert habe, so bin ich doch erheblich gespannt, ob es Blizzard gelingt den herrlich unkomplizierten und atmosphärischen RTS-Spass des Vorgängers zu wiederholen. Starcraft 2 gehört zu den Spielen, bei denen ich mir NICHTS Neues wünsche. Ich will hier keine neuen Features, keine zwanghaft eingeführten Gimmicks, damit man so tun kann, als ob man sich Gedanken um neue Features gemacht hat. Ich sehe zB. an den bislang zu C&C4 bekanntgewordenen Fakten, wie man hier mit der Brechstange versucht, einem altehrwürdigen Spielprinzip die letzte Ehre zu verweigern. Der Abschluss der Tiberium-Storyline um GDI und Kane ohne Sammler, ohne Tiberium, mit haufenweise untypischen C&C-Gameplayelementen? Fuck it! Hier hätte ich wahrscheinlich selbst ohne den Dauer-Online-Zwang nicht zum Geldbeutel gegriffen.

Was Fortsetzungen zu bewährten und etablierten Spieleserien betrifft, entpuppe ich mich als erstaunlich konservativer Betonkopf. Ich akzeptiere in diesem Zusammenhang allenfalls sinnvolle, kleine Evolutionsschritte, aber keine Veränderung nur um der Veränderung willen.

Es gibt aber eine Sache, die ich in Starcraft 2 nach Möglichkeit nicht antreffen möchte.

Letztlich hatte ich für ein paar Missionen Appetit auf Zergs und Kerrigan und Protoss. War fein, war lustig, hat wieder Spass gemacht. Auch nach ca. 11 Jahren schafft es dieses Spiel zu zeigen, warum sich wahrscheinlich derzeit nordkoreanische Truppen bereit machen, um nächstes Jahr die südliche Landeshälfte ohne Gegenwehr überrollen zu können. Aber, ABER ... da gibt es eine Sache, die ich in diesem Nachfolger nicht sehen will. Die Pathfinding-Algorithmen in Starcraft sind (damals in nahezu allen RTS in beklagenswertem Zustand) für den verwöhnten Zocker eine einzige Katastrophe. Brücken, enge Gangabschnitte, Türen werden von immerhin dreiviertel der versammelten Truppe zwar einigermaßen klaglos hinter sich gebracht, der Rest der Truppe jedoch ... *schauder*

Der Begriff "Flöhe hüten", den man den frühen Vertretern des RTS-Genres launig angedeihen ließ, passt perfekt wie die Faust auf's Auge. Ich will sowas nie wieder mitansehen, geschweige mitmachen. Es gibt Dinge, die sollten besser Teil der Vergangenheit bleiben ...

Montag, 17. August 2009

Übersetzungsservice

Auch wenn es immer noch genügend Investoren gibt, die der Meinung sind, dass MMOs der heisseste Shice seit Erfindung geschnittenen Brotes sind, sich immer noch von den beeindruckenden Umsätzen eines WoWs beeindrucken lassen und denken, davon zumindest einen Teil abgreifen zu können, so lässt die Strahlkraft dieses Geschäftsmodelles doch so allmählich nach. Zuviele Flops, zuviele vorzeitig eingestellte Projekte, zuviel verbranntes Geld.

Also muss ein neuer Hype her. Dringend! Dringenst!! Denn schliesslich lebt unser derzeitiges Wirtschaftssystem vom permanenten Wachstum. Sogar das Wachstum muss jedes Jahr wachsen und eine Abschwächung des Wachstums ist mindestens genauso negativ belegt wie der Tod naher Verwandter in einem schrecklichen Verkehrsunfall.

Doch zum Glück für uns alle ist Abhilfe nahe. Ein neuer Trend, ein neuer Hype schickt sich an, den müden Kämpen MMO auf's Altenteil zu schicken, ihn als Zugpferd für reiche Investoren ohne eigenen Verstand abzulösen. Neu ist dieser Hype nicht. Der Begriff "Cloud Computing" dümpelt schon seit einer Weile durch das weite IT-Meer und wird immer öfters von einer Hypewelle an den Strand gespült. Neu ist allenfalls die Verknüpfung von Cloud Computing und Spielen, bzw. eine leichte Anpassung des Heilsversprechens vom ewigen Gewinn.

Erst kürzlich machte "OnLive" mit vollmundigen Versprechungen von sich reden. Nur kurze Zeit später versuchte Dave Perry, Meister des Hypes, mit Gaikai die Aufmerksamkeit von der Konkurrenz auf sein ähnlich gelagertes Projekt zu ziehen. Und aktuell verkündet Denis Dyack auf der games.com nicht weniger als das Ende des Goldenen Zeitalters der Videospiele, weil künftig Spielinhalte nur noch gestreamt werden und die Cloud alles andere ersticken wird.

*blablubbblähsabbelschwallsülz*

Gut, streichen wir einmal das Hypegefasel, das eh nur den Zweck hat potentiellen Investoren das Geld aus der Tasche zu ziehen. Darüber rege ich mich mittlerweile gar nicht mehr auf. Das gehört in dieser Branche bedauerlicherweise dazu. Tun wir auch mal so, als ob es im reichen Westen und vermögenden Osten in fast jedem Haushalt eine, ihrem Namen gerecht werdende Breitbandverbindung gibt, deren Latenz sehr niedrig ist UND die auch entsprechend bezahlbar ist, dass sie sich auch fast jeder Haushalt leisten kann. Denn erst wenn dies gegeben ist, erst dann hat das Spiele-Streaming-Geschäftsmodell die Aussicht, die Chance auch tatsächlich gewinnbringend sein zu können.

Wird dies die Branche umkrempeln? Wird es künftig keine "Raubkopien" mehr geben? Wird es nur noch gestreamte Spiele geben und wird nichts mehr lokal und unvernetzt auf dem Rechner des Kunden spielbar sein?

Nope! Natürlich nicht. Streaming-Dienste werden, wie auch schon der letzte Hype, das MMO, allenfalls ein zusätzliches Angebot bilden, sollten sie sich am Markt etablieren können. Es wird sicherlich Kunden geben, die dafür Geld ausgeben werden. Es wird weiterhin Kunden geben, die Geld für MMOs ausgeben. Es wird weiterhin Kunden geben, die Geld für klassische Singleplayer-Spiele ausgeben. Nicht jedem gefällt alles.

Und vielleicht wird es insgesamt MEHR Kunden geben, die Geld für Spiele ausgeben. Wenn nicht, wird dieses Streaming-Modell nur andere Sparten und Geschäftsmodelle kannibalisieren, denn wie man sich immer wieder in Erinnerung rufen sollte ... die Kaufkraft ist ENDLICH! Wenn der Umsatz mit Spielen auch weiterhin wachsen soll, müssen zwei Dinge passieren. Entweder, die Kaufkraft der jetzigen Spielekäufer wächst. Was angesichts diverser Statistiken, die eine Stagnation der Kaufkraft in den letzten Jahren belegen, eher zweifelhaft ist. Oder man erreicht Kunden, die vorher überhaupt kein Interesse an Spielen hatten. Was das enorme Interesse der Publisher an sog. Casual-Markt erklärt, denn nur hier kann noch Wachstum erzielt werden. Was mich zu dem Gedanken führt ... was tun diese armen Schweine, wenn auch dieser Markt erschlossen ist? :)

Alles in allem ... nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Die Marktschreier preisen ihre Waren an, von links und rechts wird einem das Blaue vom Himmel versprochen und zum Schluss kauft man doch nur den üblichen Sack Kartoffeln, den Bund Zwiebeln und einige Rippchen vom Schwein. Business as usual!

Sonntag, 16. August 2009

Ein Spiel für heisse Tage

Der Heilige Geist der Elektrobucht war mir erneut gnädig und bot mir die Gelegenheit günstig an ein Spiel zu kommen, welches schon dem Namen nach IDEAL für das derzeitige Sommerwetter ist.



Spielt in der Arktis. Am Nordpol. Da ist es kalt. Sehr, sehr, sehr kalt. Was man auch an haufenweise optisch überzeugenden Graphikeffekten sehen kann, die einem glaubhaft vermitteln können, dass es dort sehr, sehr, sehr kalt ist. Es ist dort so sehr kalt, dass der Spieler immer wieder die Wärme von Glühlampen, Öfen und anderen Hitzequellen suchen muss, will er nicht jämmerlich erfrieren. "Cryostasis" sieht verdammt gut und überzeugend aus. Mitunter muss ich fast dagegen ankämpfen, meinen Rücken an den Monitor zu pressen, weil all die hübschen Frosteffekte in erheblichem Ausmaß zur beklemmenden, bedrückenden und überzeugenden Atmosphäre des Spielgeschehens auf einem in eisigen Breiten gestrandeten Schiffes beitragen.

Spielerisch scheint dieser Horror/Survival-Titel, geht man nach einigen Reviews, zwar auf die Dauer recht eintönig zu werden, was der angestrebten Horror-Atmosphäre nicht gerade zuträglich ist, aber bislang (etwa 90 min Spielzeit) amüsiere ich mich prächtig. Das Wärmequellensuchen ist nicht so nervig, wie ich das zuerst befürchtet hatte, die wenigen Kämpfe sind genau richtig inszeniert und umgesetzt. Es überwiegt derzeit noch das Erkunden eines bizzaren, vereisten Schiffes, das allmähliche Herantasten an die tatsächlichen, oder vermeintlich tatsächlichen Geschehnisse im Rahmen diverser Rückblenden und spontaner Visionen.

Ach ja, und man kann frei speichern und laden :)


Schneesturm, ein heulender Schlittenhund, der Bug eines sich langsam aus dem kalten Chaos schälenden Stahlrumpfes. Wirkt in der Bewegung tausendmal besser als auf diesem statischen Screenshot.

Kühlung braucht hier aber definitiv die Hardware, denn "Cryostasis" verlangt nach einer leistungsfähigen Nvidia-Karte, da für all die Frost-, Schmelz- und Wassereffekte auf die Physx-Engine zurückgegriffen wird. Ein schneller Mehrkernprozzi, tonnenweise RAM und sonstige Rechnerkomponenten entsprechender Qualität tragen maßgeblich zu einem flüssigen und sauberen Spielerlebnis bei. Berichte von Leuten mit schwächerer Hardware lassen auf einen weniger positiven Spielegenuß schliessen, um es höflich auszudrücken. Mag sein, dass es mir als Spieler hier kalt den Rücken runterläuft, sowohl auf Grund der optischen Darstellung als auch auf Grund eines gut inszenierten Spannungsaufbaus. Der Rechner leistet jedoch Schwerstarbeit und hat sich zumindest für heute jenes kühle Bier verdient, welches ich mir gerade genüßlich einverleibe.

Ob "Cryostasis" das Anfangsniveau halten kann, wird sich diese Woche noch herausstellen. Bislang sieht das alles nicht nur klasse aus, auch spielerisch wirkt das alles zwar nicht wie niegelnagelneu, aber zumindest erscheint es durchdacht und konsequent umgesetzt. Feine Sache bislang, bin angenehm überrascht!

Freitag, 14. August 2009

Das große Abenteuer?

Ich bin mittlerweile so spielefaul, dass ich letzte Woche sogar die Muße gefunden habe, meine, trotz SP2, verhunzte und beschissene Vista-Installation platt zu machen und sie (die Hitze fördert den Wahnzustand) durch das aktuellste Pre-Release von Windows 7 zu ersetzen.

Nicht, dass ich nun total begeistert wäre, halten sich die sinnvollen und für mich spürbaren Verbesserungen gegenüber XP immer noch in Grenzen, aber man hat diesmal nicht mehr das Gefühl, von der MS-Marketingabteilung nach Strich und Faden verarscht worden zu sein. Während bei Vista sehr schnell feststand, dass ich für diesen Humbug niemals auch nur einen Cent ausgeben werde, so macht Windows 7 einen doch etwas ausgereifteren Eindruck. All die Detailmängel, die ich unter Vista feststellen konnte, sind bei Windows 7 zwar behoben, doch empfinde ich es nicht als sooooo sonderlich aufregend, wenn mir ein Betriebssystem beim Rechtsklick auf ein Laufwerkssymbol und dem Auswählen von "Öffnen" aus dem Kontextmenü doch tatsächlich den Inhalt des Laufwerks, bzw. des Datenträgers in diesem Laufwerk anzeigt. Ich gehe unverschämterweise davon aus, dass ein Betriebssystem dies einfach MACHT, wenn es dem User diese Möglichkeit anbietet.

Gut, es gibt auch haufenweise neue Gimmicks, mit denen man versucht das Interface zu verbessern, aber derzeit überwiegt bei mir nur der Gimmick-Charakter. Man spielt damit ein wenig herum, kehrt nach einigen Tagen aber zur gewohnten Arbeitsweise zurück, selbst wenn sie unter ergonomischen Gesichtspunkten betrachtet, "schlechter" ist als die neue Vorgehensweise. Der Vorzug gewohnter Vorgänge liegt ja darin, dass man sich darüber keine Gedanken machen muss, man also mehr Zeit und Kraft für das Lösen von tatsächlichne Problemen aufwenden kann, anstatt sich zuerst immer eine Gedächtnissekunde lang (oder länger) mit dem Interface herumzuschlagen, bis man die gewünschte Aktion ausgelöst hat. Ich hoffe daher inständig, dass man bei MS ein Einsehen hat und zB. dem User wieder die Möglichkeit gibt, zum klassischen Startmenü zurückzukehren, wenn er dies denn wünscht. Zumindest mich macht dieses klotzige, aufgeblähte Dingenskirchen verrückt.

Dass sich so manches Video nicht mehr richtig abspielen lässt, liegt nicht unbedingt an Windows 7, sondern an den Beta-Codecs, die ich verwenden musste, um Embedded Subtitles in MKV-Containern wieder anzeigen lassen zu können. MKV-Dateien lassen sich zwar nun wieder korrekt darstellen, dafür ist irgendwas beim Decodieren von MPEG-Formaten kaputtgegangen. Nun ja, das wird sich mit der Zeit geben. Ist schliesslich "nur" eine Beta.

Dass etwa zwei von zehn Spielen nicht mehr richtig laufen, daran hat man sich im Laufe der Jahre gewöhnt. Neues OS, eine abgeänderte Systemarchitektur, neue Bibliotheken, neue Treiber. Möchte ich nicht an die große Glocke hängen, man kennt das ja. Sehr freundlich ist es aber von Nvidia, dass Applikationen, die in einer 640x480-Auflösung laufen (wie zB. Starcraft und viele Spiele aus der Zeit des Wechsel von DOS zu Win95) ENDLICH wieder unter Berücksichtigung des Seitenverhältnisses skalieren und nicht zwangsweise auf den ganzen Widescreen-Bildschirm gestreckt werden, gleichgültig, welche Einstellungen man im Treibermenü verwendet. Dies mag für Otto-Normal-Kunde zwar nicht von Belang sein, ich als alter Sack, der sich unverschämterweise mit vielen alten Spielen beschäftigt, anstatt lieber den neuesten Shice zu kaufen, bin über diesen Bugfix doch sehr, sehr erfreut.

Da dies aber ebenfalls eine Treiber-Geschichte ist, kann ich das bedauerlicherweise nicht zum Anlaß nehmen, um ein Windows 7-Feature ausnehmend positiv zu loben. Bislang kann ich aber an Windows 7 auch nichts ausnehmend Negatives, nichts ausgesprochen Dämliches, nichts wirklich zum Meckern finden. Das große Abenteuer blieb zu meinem großen Erstaunen aus, die überwiegende Mehrzahl meiner installierten Applikationen läuft ohne Einschränkungen und Veränderungen weiter. Gut, wenn ich ehrlich bin, so kommt das nicht wirklich überraschend. Windows 7 ist im Grunde nichts weiter als ein überkandideltes Servicepack 3 für Vista, um all die Dinge zu fixen, die man mit Vista zerstört hatte.

Braucht man nun Windows 7? Braucht man als Gamer Windows 7?

Nö! Abgesehen vom Umstand, dass es ja bislang kaum DX10-Anwendungen gibt, es bislang kein einziges DX11-Spiel gibt und die derzeitige Konsolengeneration mehr als DX9 eh nicht beherrscht ... nö! Braucht man als PC-Zocker nicht. Wirklich nicht!

Wer jedoch zuviel Geld hat und selbiges, anstatt einem wohltätigen Zweck zu spenden, lieber in überteuerte Hardware ohne dazu passende Software stecken möchte, der kann ruhigen Gewissens zu Windows 7 greifen. Nicht, dass es viel besser macht als XP, aber zumindest macht es nicht soviel kaputt wie weiland Vista :)

Mittwoch, 12. August 2009

I want to be a pirate!

Leider, leider ist es mir Ende September nicht möglich, einen frisch gebrauten Voodoo-Cocktail gegen LeCherkel einzusetzen und die deutsche Karibik von der Bedrohung durch untote Politiker zu befreien. Zwar kann ich seit einem halben Jahr stolz von mir behaupten, nun auch ein Pirat zu sein, sehe ich mich aber weiterhin ausser Stande zB. Gebrauchtwagenhändler durch gewiefte Auswahl von Dialogzeilen zu überlisten. Meine Gouverneurin muss ich glücklichweise von nicht allzu vielen Flüchen befreien, aber ich vermute, sie mißversteht mich ein wenig, wenn ich ständig von einem "Schatz" fasele, der gefunden werden muss.

Wie ich es auch drehe und wende ... die Realität weigert sich zum wiederholten Male beharrlich meinen heimlichen Wünschen zu folgen. Folglich bleibt mir nichts anderes übrig, als mich vor den Bildschirm zu flüchten und dort meine Phantasien auszuleben. Hilfreich ist mir dabei Telltale, deren Ankündigung von "Tales of Monkey Island" mich selbst in ungespieltem Zustand mehr in Begeisterung versetzt hatten als die Vorstellung, Monkey Island 1 als Remake mit lediglich etwas hübscherer Graphik und einem verhunzten Interface zu spielen. Denn Monkey Island kenne ich in- und auswendig, ich kann die Rätsel im Schlaf lösen und die Dialogzeilen auswendig herunterbeten. Ein NEUES Adventure hingegen ... arrrr!



Ausgehend von dem Umstand, dass ich in Form der beiden Sam&Max-Seasons schon eine helle Freude mit alten LucasArts-Adventure-Helden hatte, denen man bei Telltale neues Leben eingeflößtet, hatte ich Mitte Juli in blindem Gottvertrauen zugeschlagen und eine Pre-Order für die ganze Season von "Tales of Monkey Island" abgesetzt, anstatt abzuwarten, bis die erste Episode für umme im Netz erhältlich ist.

Und? Taugt's was? Reuen mich die 30 Euro? Möchte mir jemand die ganze Season abkauf ... hach nee, geht ja nicht. Blöder Digital Download!



Um es kurz zu machen: nicht perfekt, alles andere als fehlerfrei, aber spassig, unterhaltsam und mir auf jeden Fall die Ausgabe wert! "Tales of Monkey Island" bietet dem MI-Fan und dem geneigten Adventure-Spieler genau das, was der MI-Fan und geneigte Adventure-Spieler erwarten kann. Piraten, Karibik, feine Dialoge, feine Rätsel und eine neue Bedrohung für Elaine, Guybrush's Liebe des Lebens, die nicht perfider und hinterhältiger sein könnte.



Doch bevor der eine oder andere ebenso blind die Kreditkarte zückt oder die Paypal-Daten herauskramt, möchte ich genauer auf die Dinge eingehen, die mir weniger gefallen haben, die mich zT. deutlich gestört haben:

- Interface:
Wenn man sich schon dafür entscheidet ein einziges Interface für alle Plattformen zu entwerfen, auf denen ToMI erscheinen soll, dann sollte man wenigstens konsequent sein und es so machen, wie man es in fast allen Multiplattform-Titeln vorfindet. Man baut das Spiel für den niedrigsten, gemeinsamten Nenner, was hier bedeutet, man entwirft das Interface konsequent für die Benutzung eines Kontrollers oder der Tastatur. Man verzichtet auf eine halbherzige Mausuntersützung, die PC-Spieler nur mit der Vorstellung quält, wie toll man das Spiel bedienen könnte, wenn der Entwickler sich die Mühe gegeben hätte, eine richtige (!) Mausunterstützung einzubauen. Ja, man kann die Maus einsetzen. Man sollte es aber nicht, möchte man Schreikrämpfe verhindern, weil jeder Versuch Guybrush durch die Landschaft zu bewegen, zu wilden Kreiselbewegungen um die eigene Achse führt, bis man im wahrsten Sinne des Wortes, "den Dreh" raus hat. Auch sollte man sich nicht daran stören, dass die Figur beim Bewegen ständig an Level- und Laufpfadbegrenzungen entlangschrammt, weil mit der implementierten Maussteuerung keine präzise Bewegung möglich ist. Rest in peace, Point & Klick! Als PC-Spieler daher die Maus bitte ignorieren und nur die Tastatur verwenden. Ehrlich, vertraut mir!

- Graphik:
Nein, ich gehöre nicht zu den Leuten, denen schlecht wird, wenn sie Spielgraphik anschauen müssen, die mehr als ein halbes Jahr alt ist und nicht mit den neuesten Shader-Tricks aufwarten kann. Mir genügt der solide Graphikstandard, den Telltale seit Jahren verwenden. Das sieht anständig aus und läuft, ohne dass ich mich mit Beta-Treibern für die Graphikkarte herumschlagen muss, um spielbare Frameraten zu bekommen. Phantastische Graphiken in einem Adventure erwarte ich eigentlich nur von Myst-Klonen, damit ich wenigstens einen Grund habe, mich mit dieser Art Spiel zu beschäftigen. Nein, was mich hier stört, das ist nicht die Graphik als solche. Es ist eher die Politur, der "Finish", den man bei Telltale scheinbar auf Grund von Arbeitsüberlastung (zeitgleich zur Produktion der ersten Epsiode von ToMI wurde noch fleissig an den Wallace&Gromit-Spielen gewerkelt) dem Spiel nicht so angedeihen lassen konnte, wie man sich dies vielleicht gewünscht hat. "Launch of the Screaming Narwhal" spielt sich zwar prächtig und lustig und unterhaltsam und überhaupt kann und will ich gegen das Spiel (!) als solches nichts Nachteiliges sagen. Weil es da IMHO nichts zu meckern gibt. Aber es geht mir auf den Sack, wenn an etlichen Ecken und Enden die Levelgeometrie "Risse" und "Spalten" aufweist, weil entweder die Texturen nicht ordentlich platziert wurden oder man diverse Meshes nicht geschlossen hat. Es zerstört die Spielatmosphäre ganz erheblich, wenn man Charakteren in Nahaufnahmen und Dialogszenen deutlichst die Animationseinzelteile ansieht, mit denen Gesichts- und Mundbewegungen dargestellt werden sollen. Da klafft zwischen diesen Teilen ein jeweils pixelbreiter Spalt. Was schrecklich aussieht. Wirklich schrecklich! Überdeutlich zB. bei der Voodoo-Lady zu sehen. Und zwar umso deutlicher, je höher die Bildauflösung beträgt. Ich spiele mit 1680x1050, wenn ich schon einen 16:10-Bildschirm habe. Ich muss auf 1024x768 oder niedriger herunterfahren, damit man all diese Spalten und pixelweiten Abstände nicht so deutlich sieht. Was die Vermutung nahelegt, dass die Engine nicht sauber skaliert und bei höheren Auflösungen die Levelgeometrie auseinanderzieht, bzw. die Texturen dann nicht mehr sauber platziert werden. Kein Biggie, es lässt sich ignorieren. Solche kosmetischen Bugs sind aber peinlich und in manchen Momenten der Spielatmospähre doch sehr abträglich.

Aber abgesehen von diesen zwei Punkten ... gehet hin und spielet!

Montag, 10. August 2009

Oh Gott, wir werden alle stärben!

*dezent unzusammenhängendes geschwurbel zum wochenstart*

Hiermit verspreche ich der Spieleindustrie aufrichtig, keine Blogpause mehr einzulegen, denn kaum schreibe ich hier nichts mehr, verkünden Quartalsberichte und Unternehmensberatungen von schlechten Zeiten, von Doom und Gloom und dem Ende der Welt.

Das Wachstum in der Spieleindustrie wird sich abschwächen. Nur noch einstelliges Wachstum, anstatt der Ziffern zwei, wie das in den Jahren zuvor noch Usus war.

ohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgott ...

Prompt brechen die Umsätze in den zwei größten Videospielmärkte, in den USA und Japan ein. Zum Teil dramatisch ein. Denn in Japan merken die Leute allmählich, dass man nicht auf sieben Konsolen und Handhelds gleichzeitig spielen kann, so dass sogar Nintendo rückgängige Umsätze vermelden muss. Obwohl das meines Wissens laut der japanischen Verfassung gar nicht erlaubt ist, oder nicht? In den USA sind die Leute vorsichtig geworden und kaufen nicht mehr so sorglos gigantische Plasma-Bildschirme und Spiele-Hardware samt Spiele auf Pump, wie das sonst üblich war. Große Publisher wie Ubisoft, EA oder Activision vermelden herbe Verluste oder Geschäftsergebnisse weit unter den Erwartungen, bereiten die Aktionäre schon einmal auf wenig Erfreuliches vor. Man liest vermehrt von Studioschliessungen und abgebrochenen Projekten.

Alles ganz schrecklich! Alles ganz arg schrecklich!

Und ich bin Schuld!

Aber keine Sorge, Hilfe naht!

Wer die News der letzten Wochen verfolgt hat, dem wird nicht verborgen geblieben sein, dass Ubisoft nächstes Jahr ein neues, mal wieder angeblich unknackbares Kopierschutzsystem vorstellen möchte, denn die Ursachen für all diese Umsatzrückgänge liegen natürlich bei den chlimmen, phösen Raubmordneonazikinderschänder-Kopierern. Bei wem denn sonst, hmmm? Scheinbar wurde wieder korreliert, anstatt kausale Zusammenhänge herzustellen, denn der nicht ganz unerwartete Erfolg des aktuellen Spieles der Anno-Serie führte dazu, dass Ubisoft im letzten Quartal mit PC-Spielen die meisten Umsätze erzielt hat. Laut typischer Schlipsträgerlogik lag dies bestimmt an Online-Aktivierung und Installations-Limit. Sprich, wenn man diese Systeme verschärft, macht man mehr Umsätze. Oder nicht?

Hach, die Spieleindustrie ... immer für einen Lacher gut! :)

Und da mit zunehmender Muße zum Schreiben auch die Temperaturen wieder ein wenig fallen, werden sich in nächster Zeit wieder Gedankengänge in den Vordergrund schieben, die in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen sind. Als da wären ... was spiele ich als nächstes? Kann ich bis zum 20.08 (Pacific Standard Time) warten, bis Teil Zwei von "Tales of Monkey Island" erscheint? Oder soll ich mir "Wrath of the Lich King" zulegen, weil mir Marken- und Reputation-Farming als Spielmotivation für meinen Lv.70-Jäger doch etwas zu wenig ist? Oder soll ich mich mit Divinity 2 beschäftigen? Nach langer Zeit wieder Geld für ein Vollpreisspiel ausgeben? Oder soll ich, halbverhungert und soooooo sehr nach einem feinen Shooter dürstend, über diverse Schatten springen, meinen Ekel vor Savepoints, Healthregeneration und anderen typischen Konsolen-Features zähmen und dem neuen Wolfensteinspiel den "benefit of doubt" geben? Oder einen Tauchgang in die entlegenen Ecken der Sammlung unternehmen und mit Schätzen auftauchen, die seit einer Weile der Entdeckung harren? Hmmm, soviele Möglichkeiten ...

Ich könnte allerdings auch "Boston Legal" fertig schauen. Und weiterhin dem diskreten Charme von "Eureka" erliegen. Oder schauen, was es denn sonst noch auf dem TV-Markt an sehenswerten Serien gibt. Vielleicht mich ENDLICH mit "Lost" beschäftigen? Oder doch warten, bis die andere Abrahms-Serie "The Fringe" im Herbst weitergeht?

Auch könnte ich intime Details aus dem Leben der nicht ganz unhübschen Nachbarin vom Erdgeschoß berichten, die, während ich hier Zeilen schinde, in voller Lautstärke im Innenhof ein Telefongespräch führt, welches Liebesleid, berufliche Ärgernisse und all den anderen Lebenskram beinhaltet, der später in Büchern und Serien verarbeitet wird, zu denen Leser und Zuschauer später sagen werden, dass man derart unrealistische Dinge auch nur im Fernsehen sieht.

Aber ich will zum Schluss kommen. Vor allem, weil ich eigentlich vergessen habe, was ich ursprünglich sagen wollte. Muss wohl am Alter liegen. Oder an der Schwüle der Rheinebene. Oder daran, dass sie gerade berichtet, wie sie mit dem Noch-Freund Schluss machen möchte. Kann nicht weiterschreiben, muss genau zuhören!!!

Grüße! :)

Donnerstag, 6. August 2009

Niemand ist unnütz ...

... man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!

Mit diesem feinen Sinnspruch beerdige ich meinerseits ein dummerweise hochinteressantes Projekt, wünsche den Initiatoren noch ein gutes Gelingen (nein, eigentlich nicht, ich bin aber höflich) und werde nach den nun folgenden Aufräumarbeiten ab nächste Woche wieder die Muße haben dieses Blog regelmäßig zu befüllen.

Schade, hätte auch was werden können, was richtig gutes ... aber alles hat so seine Grenzen. Und da von den Initiatoren hier keiner jemals mitlesen wird: Professionalität und Seriosität strahlt man nicht durch wilde Ankündigungen und Versprechungen, sondern durch entsprechendes Handeln und Verbindlichkeit aus. Verarschen kann ich mich auch alleine!

Im Hintergrund läuft der Soundtrack zu "Kingdom of Heaven", mit "Vide Cor Meum" aus selbigem Soundtrack habe ich ein neues Lieblingsstück gefunden (sollte man mich eines Tages beerdigen, dann bitte zu diesem Lied) und ich zocke seit einer Stunde mit wachsender Begeisterung das gute alte Windows Solitär, diesmal in der Windows 7/Vista-Variante. Beruhigt die Nerven! Nicht das OS, aber das Spiel :)



Bis nächste Woche in alter Frische!