Donnerstag, 11. Juni 2009

Non-Gaming Interludium XXVII: Terminator Salvation

Ich will es kurz machen ...

Ja, ich war vorgewarnt. Ich habe auch extra das Großhirn ausgeschaltet und meine Augen direkt ans Rückenmark angeschlossen. Ich wollte mich auf Grund akuter "Decke fällt auf den Kopf"-Paranoia wirklich nur ins Kino hocken, ein Bierchen trinken und nicht nachdenken. Eigentlich perfekte Vorraussetzungen ...

Ok, gut ...

Wer ansehnliche Action-Sequenzen sehen möchte, wer haufenweise zT. richtig gut gefilmtes, stylisches Geballer sehen möchte, der sollte sich den vierten Teil des Terminator-Franchises bitte auf DVD ausleihen. Oder sich aus dem Netz ziehen, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat. Denn T4 bietet in dieser Hinsicht so einiges für das dann schmale Geld. Da kracht und explodiert und fetzt es, dass der Actionfan durchaus auf seine Kosten kommt. Und würden wir das Jahr 1985 schreiben, als ich T1 mit Speichel aus dem Mundwinkel tropfend im Kino gesehen hatte, ich wäre hellauf begeistert. Heute, im Jahre 2009, bin ich jedoch nicht nur 24 Jahre älter, meine Ansprüche haben sich auch ein wenig gewandelt. Zwar kann ich immer noch Genreperlen wie zB. "Death Race" in ihrem B-Movie-Status wertschätzen, doch wenn hier die geballte Finanzkraft Hollywoods zusammenkommt und nicht gänzlich unbekannte Schauspieler wie zB. Christian Bale das Lineup bilden ... da kann, da DARF ich mehr erwarten.

Da ich versprochen hatte es kurz zu machen, will ich nur anreissen, was mich an diesem Film so massiv ankotzt. Sonst könnte ich seitenweise meinem Frust Luft lassen ...

Kurz gesagt, die SecondUnit-Crews und die Effekt-Leute haben ihre Arbeit vorzüglich erledigt. Keine Klagen, großes Lob! Der Film als solches jedoch, all die Elemente, die erstklassig inszenierte Action-Sequenzen erst in einen erzählerischen Kontext bringen, die Arbeit, für die man einen Regisseur engagiert, damit er diesen Zusammenhang herstellt, die hat man leider einer Person übertragen, die nicht wirklich wusste, was sie mit dem Franchise, mit dem Stoff, mit dem ganzen Komplex Schicksal,/Aufbegehren/Zeitreise, der die Terminator-Serie über all die anderen Action-Filme der letzten Jahrzehnte erhoben hatte, überhaupt anfangen soll. Die Dialoge sind gräßlich, die Schauspieler nur belanglose Randerscheinungen, weil sie im Rahmen der Dialoge und der Handlung überhaupt keine Möglichkeit haben, die Geschichte mit Leben zu erfüllen. Es interessiert mich einen feuchten Dreck, was welche Personen/Gruppen warum wie tun. Das Geschehen plätschert einfach an mir vorbei, ich sitze desinteressiert im Kinosessel und fange an ungeduldig mit dem Fuß zu wippen, weil ich mir dringend eine neue Actionsequenz herbeisehne, damit ich mir diese substanzlose Beliebigkeit nicht mehr geben muss.

Es tut fast schon körperlich weh, wenn man mitansehen muss, wie hier das Potential für einen wegweisenden Action-Blockbuster verschenkt wurde. Und ich will gar nicht daran denken, was ein kompetenter Regisseur, was kompetente Drehbuch-Autoren aus diesem Stoff, aus diesem Budget hätten machen können ... Himmel, selbst ein Michael Bay hätte daraus mehr machen können als nur eine Show-Veranstaltung für die involvierten Effekte-Firmen. Auch wenn seine Filme nichts weiter als hohle Show-Veranstaltungen per se sind, so funktionieren sie wenigstens in diesem Zusammenhang als perfekte Popcorn-Unterhaltung für Teilzeit-Lobotomiepatienten. T4 jedoch ... funktioniert als Film nicht. Überhaupt nicht.



Ja, ich bin sauer ...