Freitag, 14. November 2008

Retro-Impressionen: Descent 2

Ok, jetzt habe ich den endlich den blauen Schlüssel gefunden. Dafür aber meinen Quadlaser, den Afterburner, das Headlight und eine Reihe von Raketen an diesen &%XX@§µ-Thiefbot verloren, der in diesem Gängegewirr so schnell um die Ecken wirbelt, dass ich zum einen kaum hinterherkomme, geschweige denn einen gezielten Schuss landen kann und beim Mitherumwirbeln auch vollkommen die Orientierung verloren habe. Hilfe!!!



Dank eines Sourceports wie zB. DXX-Rebirth wird meine Hilflosigkeit zumindest mit gefilterten Texturen, Transparenzeffekten, Widescreen-Auflösungen und anderen netten Features gemildert. So weit, so gut, so nett.



Was aber nichts an dem Umstand ändert, dass ich trotz eines hilfreichen Guidebots (ohne den der Spieler wahrscheinlich ruckzuck dem Wahnsinn anheimfallen würde) dennoch so alle paar gefühlten Sekunden die Automap aufrufe und dort gefühlte Jahre verbringe, um eine aussagekräftige und gut interpretierbare Perspektive zu finden. Descent gilt übrigens als das erste "richtige" 3D-Spiel, da es den Spieler nicht nur eine 3D-Welt vorgauckelt (das Spielgeschehen aber dennoch nur auf einer Ebene stattfindet), sondern von ihm konsequent die Bewegung um alle drei Achsen eines dreidimensionalen Raumes erfordert. Wer den Material Defender in Descent steuern kann, der kann auch lernen einen Hubschrauber zu fliegen. Arg viel komplizierter dürfte es nicht sein :)

Aber was musste ich nach langer Zeit auch wieder Descent 2 zocken. Bin ja selber schuld. Und dass ich mir zur Bewältigung der sechs räumlichen Freiheitsgrade in diesem Spiel auch wieder die Finger auf der Tastatur verknote, bis die alten Reflexe anspringen, liegt ebenfalls in meiner Verantwortung. Ich wollte es ja so.

Hach ... Descent! Geiles Spiel. Descent 2! So ein geiles Spiel! Die beiden Titel wären übrigens nur halb so gut, wenn sie nicht über so erstklassige Soundeffekte verfügen würden. Jeder Roboter hat seinen eigenen Sound, jede Waffe ihre eigenen Sound. Man schwebt in eine Halle, hört über, neben, hinter sich den charakteristischen Sound zB. eines schweren Kampfroboters, gefolgt von der Annäherungswarnung, wenn der Gegner seine Homing-Raketen abfeuert. Man zieht sich panisch zurück, wirbelt herum, BÄNG, der erste Treffer klatscht in den Schild. Man versucht eine Ecke zwischen sich und den anfliegenden Raketen zu bringen, Panele und Wandleuchten zerplatzen klirrend und tauchen den Gang in Dunkelheit. Mit einem metallischen Kreischen versucht nun ein wildgewordener Cargolifter sein Glück und schabt mit seinen Greifarmen beständig Schildenergie ab. Hach, Descent. Geil! Descent 2. Noch einen Tick besser.



Wer's übrigens noch nicht kennt, die Gicht in den Fingern loswerden möchte oder (wie ich) dummerweise die alten Descent-CDs nicht mehr findet ... für schlappe 6 Dollar bei Gog.com. Zugreifen, bitte! Wer Descent spielt, braucht nicht extra zur See fahren, um zur Kotztüte zu greifen. Billiger gehts nicht! :)