Mittwoch, 25. März 2009

Too easy ...

Ich glaube gerade nicht so ganz, was ich hier schreiben möchte.

Ich denke noch einmal genau nach, was ich gleich zu Worte bringen werde und finde keinen Fehler.

Ich beginne zu tippen ...

Mittlerweile gehöre ich zu den Leuten, die in Spielen gerne mit dem leichtesten Schwierigkeitsgrad beginnen und es oftmals auch dabei belassen, da mir viele Spiele in höheren Schwierigkeitsgraden zu sehr in Arbeit ausarten. Zudem gehöre ich zu den Leuten, die den Community- und Multiplayeraspekt in MMOs für nicht sooo wichtig halten und die meiste Zeit gemütlich und alleine, ohne zeitliche Beschränkungen und Terminabsprachen vor sich hin questen. Ab und tritt man in eine Gilde ein, dann wird eine Instanz mit der Gilde oder einer anderen Gruppe gemacht oder man schliesst sich spontan jemandem an, der unterwegs Hilfe benötigt oder anbietet. Multiplayer als Option und nicht als Zwang, so könnte man mein ideales MMO-Gameplay der Wahl bezeichnen.

Von daher fiel meine Wahl letztes Jahr auf "World of Warcraft", weil es genau dieses Spiel ermöglicht hat. Gut, mit meinem ersten Charakter habe ich nicht viel von Instanzen gesehen, weil ich in meiner Rolle als schweigsamer, die Zivilisation verachtender, grunzender Ork-Jäger vollkommen aufgegangen bin und mich nur selten Gruppen angeschlossen habe, doch später dachte ich mir ... what the hell ... Roleplaying macht hier eh niemand, also kann ich auch die Tratschtante raushängen und mir das Leben einfacher machen, in dem ich mich reihenweise Gruppen angeschlossen habe. Das war nett, ich habe viele Instanzen zum ersten Mal nicht nur von Innen, sondern auch bis zum Endgegner gesehen und wurde zudem von den Elite-Items angefixed, die es als Loot und Belohnung für Instanzenquests gab.

Jetzte gebe ich mir den Burning Crusade-Content, natürlich mit dem neuesten Patchstand von WoW und ... sollte mich eigentlich freuen, dass ich so bequem und locker-lässig den Solo-Spieler geben kann. Ich schwimme mittlerweile in Gold ohne Ende (wer will/muss jetzt denn noch von den China-Farmern kaufen?) und einstige Angst-Gegner, gegen die, wollte man nicht erst etliche Level später antanzen, man entweder eine Gruppe oder so einiges an Spiel- und Strategieverständnis benötigt hatte, um sie plattzumachen, fallen nun um wie ein vom Borkenkäfer geschwächter Baum während eines lauen Nachtlüftchens.

Blizzard hat das Gameplay so einfach wie nur möglich gemacht, um Neu-Einsteigern so schnell wie nur möglich den Kauf des zweiten Addons schmackhaft zu machen, da man (sogar für WoW-Verhältnisse) nur so mit Überlichtgeschwindigkeit die Levelleiter hinauffliegt. Man kann im Grunde gar nichts mehr falsch machen, man muss das Spiel und Gameplay ausserhalb von Hero-Instanzen gar nicht mehr en Detail verstanden haben, um zu Potte zu kommen.

Im Grunde sollte ich das gut finden. Im Grunde sollte ich dies begrüßen. Sowohl als typischer Solo-Spieler und auch als jemand, der sich für einen Moment in die Geschäftsstrategie von Blizzard versetzen möchte. Die Spieler sollen sich nicht allzu lange mit dem Classic-Content aufhalten, sie sollen ASAP Northrend erreichen ... und als Todesritter unterstufigen Spielern mit dem Abschlachten von 300 NPCs in Beutebucht auf die Nerven gehen :)

Rein rational sollte ich das also gut finden. Sollte ...

Da ich jedoch leider den "Schwierigkeitsgrad" und das (immer noch sehr niedrige) Grindniveau des letzten Jahres kenne, war ich zuerst verwundert, wie schnell und einfach bestimmte Quests zu lösen sind (manche Bossgegner sind keine Elites mehr, der Aggroradius scheint einen Tick kleiner geworden zu sein, so dass man sogar als Nicht-Jäger gut größere Mobs nach und nach ausschalten kann, usw. usf), dann erfreut, wie schnell ich bestimmte Quests erledigen konnte, doch mittlerweile ...


Wie? Schon genug?

Es ist mir (ungelogen) zu einfach geworden! Und das aus meinem Munde. Muss ich mich jetzt etwa Hardcore-MMO-Spieler nennen und Blizzard dissen, weil WoW nun endgültig ein Spiel für Dauer-N00bs und Hausfrauen geworden ist?

Ich denke nicht. Zwischen mir und einem typischen Hardcore-WoW-Spieler liegen immer noch Welten.

Dennoch, so einen Tick schwerer, daran hätte ich nichts auszusetzen, ganz und gar nicht.