Freitag, 13. März 2009

Spätzünder

Sodeli. Quasi als Kontrastprogramm zum alltäglichen Wahnsinn, der die offizielle, bundesdeutsche Öffentlichkeit befallen hat (im Gegensatz zur inoffiziellen Öffentlichkeit, die sich mit Abscheu und Entsetzen von jedweder hysterischen Sensations- und Panikmache in den Medien abwendet), gibt es hier nun einen kleinen Artikel über eines dieser ganz arg schrecklichen Killerspiele.

Vor kurzem habe ich mich noch darüber beklagt, dass es für meinen Geschmack keine vernünftigen Shooter mehr gibt. Das aktuelle Angebot wäre mir zu taktiklastig, zu sehr auf Pseudo-Realismus getrimmt, der sinnfreie, unbeschwerte Ballerspass käme zu kurz. Nun, was das aktuelle Angebot betrifft, so stimmt das auch fast. Zwar ist mit "NecroVision" ein potentieller Zeitvertreiber in Aussicht, der Rest (Crysis, Call of Dingenskirchen usw.) ist mir aber zu realistisch, zu wenig arcade-ig oder aber derart bockelschwer (wie zB. Alpha Prime), dass ich keine fünf Meter ohne Godmode überlebe.

Doch man hatte mich auf "Timeshift" aufmerksam gemacht. Ein Underdog vom Feinsten. Zwar auch nicht gerade einfach, aber zumindest motivierend genug, dass man lernt die diversen Timesuit-Feature passend einzusetzen.

Weiterhin könnte ich natürlich zum x-ten Male "Prey" spielen. Wird nie langweilig, sieht trotz Doom3-Flair immer noch klasse aus und wo kotzt einem die Spielfigur schonmal per Skriptereignis wortwörtlich vor die Füße? Abgesehen davon, dass Prey der einzige Shooter der letzten Jahre war, den ich auf Anhieb komplett ohne Codes oder Trainer durchgespielt habe. Will schon was heißen anbetrachts meiner nachlassenden Muße. Oder ich könnte erneut Cate Archer befummeln. Oder, hmmm, was haben wir denn da ...

Beim Stöbern in der Softwaregruft bin ich doch tatsächlich auf "Quake 4" gestoßen. Das letzte Mal habe ich das Spiel angefressen und verärgert von der Festplatte gelöscht, weil ich es satt hatte, von einer Skriptratefalle in die nächste zu tappen, weil ich nicht die Gedanken des Leveldesigners lesen konnte und permanent falsch stand, oder das Falsche getan habe oder (mal wieder) nicht wusste, dass ich einen bestimmten Kampf erst ernsthaft führen muss, um ihn dann doch geplanterweise zu verlieren. Hassfresse!!

Doch das ist nun eine Weile her. Neue Hardware steht auch zur Verfügung, warum also nicht ...

Und ich muss sagen, verzichtet man endlich darauf Quake 4 spielen zu wollen, wie es der Gamedesigner geplant hat und ballert sich mit tatkräftiger Unterstützung des "Undying"-Cheats lustig durch die Level ... das macht LAUNE!








Man fragt sich, warum dieser Titel seinerzeit allenfalls nur lauwarm und nicht gerade begeistert von den Fans aufgenommen wurde. Das Gameplay ist reichhaltig und abwechslungsreich, die Optik ist (wie bei Prey), trotz Doom-LookAlike-Technik, beeindruckend anzuschauen ...

Vielleicht war es der Name. Vielleicht hätte man das Spiel "not-Quake" nennen müssen. Denn mit den ruhmreichen Vorgänger teilt es nur den Namen und das Setting. Das Gameplay jedoch ... würde ich ohne Cheats spielen, würde das schnell, wie bei allen aktuellen Shootern, in das übliche, langsam vortastende Kleinklein mit zT. heftig austeilenden Gegnern ausarten. Zuviel Skriptereignisse, zuviel Dialoge, zuviel Story, zuviel Handlungskorsett und ein zu arbeitslastiges Gameplay. Erst mit Cheats spielt sich Quake 4 so, wie sich der direkte Vorgänger mit der Nummer Zwei gespielt hat. Schnell und fetzig! Ach ja, und so mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, hat man früher bei ID auch auf viel blödes Plattformgehopse oder Enviromental Hazards verzichtet. Ballern war angesagt. Und nur das. Vielleicht ist Quake 4 deswegen ein wenig in der Versenkung verschwunden. Für die Q3-Fans war der Multiplayer ein Witz und für die Strogg/Q2-Fans zuviel modernes Kroppzeugs im Gameplay.

Egal, ich tippe in der Konsole den Cheatcode ein und habe jede Menge Spass. Besser spät als nie!