Schöne Aussichten
Eine neue Folge aus der Reihe "Warum ich immer wieder zu WoW zurückkehren muss".
Heute: Die Blutmythosinsel am Ende eines harten Tages
Ich bin erst dann weitergezogen, als die Sonne endgültig untergegangen war ...
So wichtig Gameplay, Balancing, Background, Interface, Rassen-, Klassen-, Berufswahl und all die anderen Features auch sein mögen, die heute in einem MMO stecken müssen, so zieht mich gerade ein MMO-RPG(!) erst dann in den Bann, wenn ich beim Umherstreifen plötzlich anhalten muss, weil mich die Schönheit eines bestimmten landschaftlichen Anblicks mitten ins (in diesem Falle) nicht-menschliche Herz trifft.
Und zwar rede ich ausdrücklich nicht von "geiler Graphik" in einem rein technisch-mechanischen Sinne, meine nicht bloßes Technikrumgeprotze. Ich rede hier ausdrücklich von einem rein ästhetischen Schönheitsempfinden. Von Farbwahl, Komposition und Harmonie.
Denn in Momenten wie diesen wird eine rein künstliche Welt, wie eben Azeroth, erst richtig "lebendig". In Momenten wie diesen verwischen die Grenzen zwischen Real und Virtuell. Und in Momenten wie diesen wünscht man sich einen im Spiel eingebauten Transcoder, der die gesprochene Worte in Text umsetzt, damit man die Illusion, wirklich dort zu sein, nicht mit dämlichem Rumgetippe inklusive Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler zerstören muss. Denn dann wäre die Grenze zwischen beliebigem MMO-Gehampel und feinem Live-Rollenspiel aufgehoben, weil es kaum noch Medienbrüche gibt.
Ich befürchte, ich würde dann überhaupt nicht mehr aufhören, mich in solchen Welten zu bewegen ...
Schöne Aussichten! :-/