Die Lösung sitzt (manchmal) zwischen Stuhl und Tastatur
Nachdem ich mich im Rahmen der (vielleicht?) Verursachung und Behebung der gestrigen Verbindungsprobleme nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe, möchte ich mir nun selber ein wenig auf die Schultern klopfen und dem geneigten Leser ein paar Tips geben, wie man beschissene Graphiktreiber überlistet.
Wie beim alten Rechner, so war es auch bei der neuen Hardware ein höllenmäßiges Gefrickel, den GPU-Treiber zur korrekten Verwendung und Anzeige des Displays über den DVI-Anschluss zu bewegen. ATI steht hier dem Nvidia'schen Chaos in nichts nach. Nicht, dass ich mich zu diesem Thema als Experte bezeichnen würde, aber wer zur Hölle baut hier denn Bockmist? Die Treiber-Entwickler oder die Bildschirm-Hersteller, die EDID-Standards schlampig implentieren?
Doch zurück zu meinem eigenen Herumgewürge ...
Wie letztlich schon erwähnt, gibt es auch mit ATI-Treibern erhebliche Probleme das Windows-Bildsignal über DVI an den TFT auszugeben. Was im Grunde eine dreiste Unverschämtheit ist, denn man legt sich ja keinen TFT zu, nur um dann doch wieder mit analoger VGA-Ausgabe zu leben. Da die derzeitigen Probleme ihren Grund in nachweislich verbuggten Catalyst-Treibern haben, kann man zumindest dieses Problem aber lösen, in dem man zuerst beide Anschlüsse belegt, DVI und Analog gleichzeitig (notfalls mit Adaptern), danach in der Catalyst-Oberfläche beide Monitore als Clone zusammenlegt und danach in den Bildschirmoptionen die automatische Erkennung der EDID-Infos des Bildschirmes ausschaltet, weil selbiger vom Windowstreiber scheinbar mit zu hoher Bildwiederholungsrate angesteuert wird. Anschliessend wählt man manuell die passende Default-Auflösung mit der passenden Default-Frequenz aus. In meinem Falle nicht 1680x1050 mit 75Hz, wie es der Bildschirm meldet, der Treiber aber nicht gebacken bekommt, sondern 1680x1050 eben mit nur 60Hz!
Abspeichern. VGA-Anschluss abmontieren, Rechner neustarten und beten ... YESSS!
Jetzt kann der Monitor den Windows-Desktop endlich nur über DVI anzeigen, was sich sofort in einem deutlich schärferen Bild auswirkt. Was der derzeitige Catalyst-Treiber aber nicht kann, ist die korrekte Behandlung und Anzeige der im Treiber eingestellten Aspect Ratios. Egal, wie ich dort was verändere, das Bild von Applikation, die nur 4:3 beherrschen, wird immer auf 16:10 gestreckt. Zumindest hier haben die Nvidia-Treiber noch die Nase ein wenig vorne.
Würde ich den Verschwörungsschalter im Kopf umlegen, einige Minuten ruhig nachdenke, annehme, dass hinter jedem Ereignis ein fester Plan steckt, könnte man vermuten, dass derart schludriges Gefrickel mit vollster Absicht passiert, weil die Publisher die Hardware-Hersteller dafür bezahlen, dass ältere Spiele mit nur 4:3-Auflösungen möglichst häßlich aussehen und eine Skalierung des Bildschirminhaltes möglichst kompliziert einzustellen und verbuggt ist, damit die Kunden sich nicht länger mit alten Spielen beschäftigen und sich stattdessen neue Spiele mit nativer Widescreen-Auflösung zulegen.
Aber das wäre ja paranoid, wenn man sowas annehmen würde, nicht wahr?