Mittwoch, 15. April 2009

Non-Gaming Interludium XXVI: Caprica

Ganz "versehentlich" fand vor einigen Tagen die Pilot-Episode von "Caprica", dem Spin-Off zu Battlestar Galactica den Seeweg in die schwedischen Gewässer der Freibeuterbucht. Ganz bestimmt und beabsichtigt fand sie kurz darauf den Heimatkurs auf meine Festplatte. Kurz gesagt, ich bedaure es etwas, dass ich noch bis nächstes Jahr warten muss, bis die Serie offiziell startet.

Nein, Caprica ist NICHT Battlestar Galactica. Definitiv und überdeutlich NICHT!

Und doch hat es genügend Gemeinsamkeiten mit BGS, dass man die gezeigten Ereignisse um die (erneute ;) ) Entstehung der Cylonen nicht als Fremdkörper, sondern als logische und stimmige Erweitung des BGS-Universums empfindet. Gut, der Begriff "Continuity" klingt bei einem Prequel vielleicht etwas unpassend, aber was man von Caprica sieht, der Alltag, die Menschen, ihre Lebensumstände, das Umfeld ... es passt, es ist stimmig, es gibt keine Brüche und/oder Ungereimtheiten zu dem, was man aus BSG schon kennt und gesehen hat. Optisch wirkt die Welt Caprica wie eine Mischung aus unserer jetzigen Zeit, dem Los Angeles der 40-50er Jahre, ein klitzeklein wenig Art Deco und einer guten Portion zeitnaher, "realistischer" Science Fiction. Uns als Erdenbewohner des Jahres 2009 vertraut, uns als BSG-Fanatics vertraut und dennoch einen Tick anders, fremdartiger. Die Kulisse ist hier wirklich nur der fast vernachlässigbare Hintergrund für die Handlung, die Charaktere, die Dialoge. Was natürlich, trotz diverser CGI-Einsprengsel, die Produktionskosten enorm senkt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir neben dem Pilot und der ersten Season mehr erfahren, mehr sehen.

Wer angesichts diverser Vorabberichte befürchtet, dass Caprica nichts weiter als eine Art pseudo-peinliche BSG-Telenovela wird, der sei zumindest nach diesem Piloten beruhigt. Es geht, wie bereits erwähnt, immer noch um die Cylonen. Es geht immer noch um Religion und Weltanschauungen und Philosophie. Es geht um Politik, um organisierte Kriminalität (wer hätte je gedacht, dass Großvater Adama ein Anwalt des capricanischen Mafia-Äquivalents war?), um neue Technologien und ihre Folgen. Es geht um die Menschen, ihre Hoffnungen, ihre Ängste, ihre Begierden, ihre Träume.

Ich freue mich auf das kommende Jahr. Ich freue mich auf "Caprica"!