Ohrenschmaus - Zanzarah
Nach all dem Gebashe und den "ernsten" Themen der letzten Tage, gibt es heute mal wieder etwas locker-flockiges, den wöchentlichen Ohrenschmaus!
Wir schreiben das Jahr 2002. Harzzach kommt mit einem dicken Hals, einer Flasche Rotwein und einem vollkommen sinnlosen Frusteinkauf in der Tasche spät abends nach Hause. Gegessen hatte er ausser einem lätschigen Käsebrötchen nicht viel. Zusätzlich schwimmen in seinem Blut etliche Liter Espresso, die er sich den ganze Tag über via Übersprungshandlung eingeflösst hat, um nicht im Affekt diverse Vorstandshälse umzudrehen. Ja, es war einer dieser Tage!
Ruckzuck wurde die Flasche geköpft und fast schon sturzbachartig das erste Glas feinen Zinfandels runtergekippt. Immer noch extrem pissed, folgte dem ersten Glas das zweite nicht minder langsamer. Wohlig setzte sich nun endlich die angestrebte Realitätsverschiebung in Gang. Dann erst fiel mir ein, dass ich neben dem Rotwein noch etwas gekauft hatte. Hastig in der Tasche kramend fiel mir dann "Zanzarah" entgegen.
"Ohgott, was hab ich denn da gekauft. Ein Mädchen-Spiel? Nee, oder?"
Äusserst skeptisch öffnete ich die Verpackung und schob die CD ins Laufwerk.
"Ähhhh, was zur H...."
Wenige Sekunden später kroch ich in den Bildschirm. Denn da lief das Intro zu Zanzarah. Da drangen Töne und Melodien aus den Boxen, die in meinem schon etwas angeschickerten Zustand einen Instant-Heinrich-Böll-Irland-Flash auslösten. Da sang nämlich Karina Gretere, eine lettische Musikerin, den Titelsong und beamte mich quantenteleportmäßig um drei Ecken und sieben Quarkzustände höher in eine Welt frei von keifenden Vollspacken und sinnlosen Excel-Tabellen. Stell Dir Enya vor, nur besser, aufregender und frei von dieser Hochglanzlangeweile, welche die Gute so gerne geruhte zu verbreiten. Karinas Stimme löst auch heute noch behutsam mein Großhirn samt Rückenmark aus meinen Körper und schliesst dieses an eine Hochspannungsleitung an. Und es tut nichtmal weh!
Vom Spiel selber habe ich nicht viel mitbekommen. Es sah zwar richtig gut aus, doch angesichts der halben Flasche vertilgten Weins, die zu diesem Zeitpunkt schon heftig Radau in meiner Blutbahn machte, war an ein vernünftiges Steuern der Elfenkämpfe eh nicht zu denken. Egal ... den ganzen Abend lief nicht nur der Titelsong, sondern der ganze Soundtrack rauf und runter, soweit ich ihn in diesem Zustand noch aus den Spieldaten extrahieren konnte.
Zu meinem großen Erstaunen gelang mir am nächsten Tag der Trip erneut. Diesmal stocknüchtern. Es lag wahrscheinlich doch an der Musik :)
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