Donnerstag, 28. Februar 2008

Alles stirbt ... na und?

- Der PC als Spieleplattform stirbt (mal wieder)
- Konsolen haben nie eine Chance gegen den fortschrittlichen PC (mal wieder)
- Genre XYZ stirbt gerade
- Genre XYZ ist bereits tot
- wackawackawacka ...

Erneut muss ich, wie schon einmal, dem allgegenwärtigen Todessehnsuchts-Gebrabbel entgegenwirken. Was ich, vor allem in den letzten Wochen, wieder an üblichen Verschwörungstheorien, Panikmeldungen, Durchhalteparolen und anderen Auswürfen gelesen habe, geht mir allmählich auf den Sack!

Das ist doch alles komplette Bullenscheisse!!

Menschen sterben, hier und da. Neue Menschen werden geboren, hin und wieder. Homo Sapiens Ludens blüht und gedeiht und mit ihm so gut wie jedes Spiel, welches er sich im Laufe seiner Vergangenheit ausgedacht. Gut, mir ist jetzt nicht gerade bekannt, dass es heute eine Profi-Liga für das dunnemals bei den Azteken beliebte Ullamaliztli gibt, aber das Prinzip (das kleine Runde muss ins etwas größere WasAuchImmer) wird es solange geben, solange es Menschen gibt. Und was das aztekische Tempelspiel betrifft, so darf man die Hoffnung nicht aufgeben. Alles kommt wieder :)

Auslöser für diesen Rant war dieser kleine Artikel. Jetzt stirbt also angeblich das Racing-Genre. Ja, ist recht, mach hinne, verrecke endlich! *gähn*

Wenn hier etwas stirbt (wenn überhaupt), dann ist es das Interesse der großen Masse der Käufer an den üblichen Jahres-Auflagen der üblichen Verdächtigen à la Burnout oder NfS. Nochmals, wenn überhaupt! Sprich, all dieses Gefasel von "Er ist tot, Jim!" ist nichts weiter als ein Klagen auf hohem Niveau, rein GESCHÄFTLICHE, KOMMERZIELLE Dinge betreffend. Genres haben gefälligst dann für tot erklärt zu werden, wenn man nicht mehr soviel Geld verdienen kann wie einst. Mehr steckt nicht dahinter. Und wir rennen und hasten alle wie Lemminge hinterher, halten die Erzeugnisse der üblichen Großpublisher für das Zentrum allen Seins und können uns daher nicht vorstellen, dass es Spiele auch ausserhalb dieses so extrem aufs Geldscheffeln versessenen Mikro-Universums geben kann.

Wir alle kennen die Trauerreden, als man das Genre "Flugsimulationen" zu Grabe getragen hat. Schnüffschnüffbuhuu! Wirft man jedoch Tante Google an und gibt die richtigen Suchbegriffe ein, so stößt man schnell auf eine Reihe von Genre-Liebhabern, die jetzt nicht den Eindruck erwecken, in den verrotteten Eingeweiden alter Spiele herumzufuhrwerken. Alive and kickin'!

Ich wiederhole: Genres sterben nicht!

Sie verschwinden nur aus dem Fokus der Massenmarkt-Publisher, somit aus dem Fokus der Medien-Anhängsel, somit aus dem Fokus der allgemeinen Berichterstattung und letztendlich aus dem Fokus eines Großteils der Öffentlichkeit. Ok, es stimmt schon. Nur was wächst, lebt. Aber Spiele-Genres sind keine Lebewesen. Menschen sind Lebewesen. Und solange sich auch nur auf einem einzigen Rechner ein einziger Spieler eines bestimmten Genres annimmt, solange ist kein Genre jemals tot.