Donnerstag, 29. Januar 2009

Da steht er nun ...

... der (jetzt endlich zu 100% funktionierende) neue Zeitfresser und Kulminationspunkt meines Lieblingshobbys!

Für Statistikfans:

- AMD Phenom II X4 940 3 GHz
- Gigabyte MA790GP-DS4H
- Sapphire ATI HD4850 512MB
- Samsung HD753LJ SA2 750GB
- Mushkin DDR2 4GB PC-1066

Plus noch eine ältere IDE-Festplatte, ein DVD-Brenner und eine Soundblaster Audigy vom alten Rechner. Summa summarum ca. 880 Euro und somit noch klar im Rahmen dessen, was ich maximal ausgeben wollte.

Nun stellt sich aber die Frage, was für eine Applikation starte ich zuerst, um mich an der Mehrleistung der neuen Hardware zu erfreuen.

Früher, früher habe ich mindestens einen Tag lang nur mit Benchmarks herumgespielt und mich dem virtuellem Schwanzlängenvergleich hingegeben. Diesmal ist mir das juck. Ich weiß, dass die neue Hardware schneller als die alte Hardware ist. Sogar deutlich schneller. Aber es interessiert nicht mehr sonderlich, wieviel Punkte ich im 3DMark erreiche. Mich würde allenfalls der neue DX10-only-Benchmark interessieren, aber da ich weiß, dass sich die optischen Verbesserungen gegenüber DX9 im Rahmen halten, kann das warten.

Nein, jetzt ernsthaft, welche Applikation werde ich mir heute abend in die RAM-Riegel knallen, um mir gegenüber die Mehrausgabe für einen schnelleren Rechner zu rechtfertigen?

Nun, eigentlich wollte ich gleich mit "The Witcher" auf max. Details und Brutalsthochauflösung loslegen, aber da sich gerade ein anderer RPG-Fanatiker damit amüsiert *entspannter wink mit zaunpfahl :)*, muss ich noch warten, bis er das Spiel zurückgegeben hat. Also werde ich wohl "Drakensang" mit Texturenpatch einschieben, welcher meine alte Hardware doch deutlich in die Knie gezwungen hat. Und selbst mit Vanilla-Drakensang habe ich auch oft genug gemerkt, dass die alte Hardware es nur gerade so schaffte, einigermaßen erträgliche Frameraten auf den Bildschirm zu zaubern.

Und ... hier liegt mittlerweile "Timeshift" herum, welches auf der alten Hardware zwar durchaus spielbar war, bei einem First Person Shooter möchte ich aber flüssige (!) Bildwiederholraten und nicht nur ein Solala-fastdochnicht-Geruckel. Was auch einem Unreal Tournament 3 nützen wird, welches sich auch mittlerweile aus mehr oder weniger Sammlergründen in meine Sammlung verirrt hat. Dann kann ich gleich austesten, ob mir auch mit der neuen Hardware schlecht wird, wenn ich einen UT3-Engine-Titel mit maximalen Blitzblendvorgauckel-Details betreibe.

Ok, was landet heute noch auf der Festplatte ...

Ahhh, Company of Heroes! War auf mittleren Details sehr gut und problemlos spielbar, ohne grützehäßlich auszusehen, doch man merkte deutlich, dass hier noch mehr gehen könnte, wenn die Hardware mitspielt. Und CoH wurde ja auf DX10 gepatcht. Ich müsste mich aber vorher nochmals erkundigen, wo die Unterschiede gegenüber der "alten" DX9-Version liegen, damit ich das auch entsprechend würdigen kann *kicher*

Hmm, ich stelle gerade fest, dass mir momentan nicht soooooviel verfügbare Programme einfallen, welche zeigen könnten, was so alles in der Hardware steckt. Was wiederum zu der berechtigten Frage führt, warum ich mir leistungsfähigere Hardware geleistet habe, wenn es eigentlich auch sehr viel günstiger hätte gehen können?

Ja, hätte. Natürlich. Rein rational betrachtet hätte es vollkommen gereicht, eines der letzten verfügbaren AGP-Boards mit irgendeinem spottbilligen AMD-Singlecore zu besorgen. Denn angesichts meines derzeitigen Spielegeschmacks (alte Konsolen-ROMs, alte DOS-Klassiker und erhebliche Teile des GOG.com-Kataloges, Indie-Spiele und einige wenige Charttitel aus den letzten 3-4 Jahren) brauche ich rein rational betrachtet keine Mehrleistung.

Wäre da nicht das kleine Männchen im Ohr gewesen. Welches mir folgendes flüsterte:

"Scheiss auf die Vernunft! Das leistest Du Dir jetzt, weil es Dir, auch wenn Du kein Hardcore-Benchmark-Overclocking-Freak bist, einfach Spass macht gute Hardware unterm Tisch stehen zu haben und weil Du es Dir momentan leisten kannst. Und Du wirst (!) Anwendungen finden, für welche die neue Mehrleistung gerade richtig kommt. Vertrau mir ...".

So sagte der kleine Mann im Ohr und so tat ich dann auch.

Und ich ärgere mich nicht mehr über den Hardware-Ausfall meines alten, getreuen Weggefährten Athlon. Ich versuche nicht krampfhaft Gründe zu finden, mit denen ich die Mehrausgabe rechtfertigen kann. Ich freue mich jetzt einfach über den neuen Rechner, wie sich zB. ein Sammler freut, wenn er ein neues Stück für seine Sammlung findet.

Zudem fällt mir gerade ein, ich könnte zum Beispiel C&C3 mit HeavyDutyYeehaaw-Details und Panorama-Auflösung fahren und es diesmal vielleicht sogar schaffen, bis zur End-Kampagne vorzustoßen. Nicht zu reden von den aktuellen Battlestar Galactica-Folgen, bei denen ich endlich sorgenfrei und ohne permanente Mikroruckler die HD-Versionen anschauen kann. Stimmt, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Anwendungsgebiete fallen mir ein, bei denen die neue Hardware so richtig ins Schwitzen kommen könnte.

Danke, kleiner Mann im Ohr!

Mittwoch, 28. Januar 2009

*durchdreh*

Was ist eigentlich aus den Zeiten geworden, in denen man einen neuen Rechner einfach ausgepackt hat, eingeschaltete und dann losgelegte, hmm?

Achso, stimmt ja. Diese Zeiten gab es nie und ich sollte einen PC nach Möglichkeit NICHT für eine Konsole halten.

Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, habe ich bis nächste Woche dem Rechner endlich beigebracht, das Videosignal durch die GPU der externen Ati HD 4850 über DVI an den Bildschirm auszugeben und sich nicht ständig in Dunkelheit zu hüllen, weil der Monitor sich nicht entscheiden kann, was er jetzt gerade will.

Hölle, das kann doch nicht so schwer sein, oder?

Nun gut, ich wollte es ja nicht anders. Bitte kein falsches Mitleid, da muss ich jetzt durch! :)

Dienstag, 27. Januar 2009

Das Gleichnis vom Toten Pferd

Der eine oder andere wird sicherlich das Sprichwort über das tote Pferd kennen. Das angeblich alte Indianersprichwort, in dem es heisst, dass man doch besser absteigen solle, wenn man entdeckt, dass man ein totes Pferd reitet.

Derzeit ein totes Pferd entdeckt hat man überraschenderweise bei Microsoft, wo man, neben den üblichen erkennungsdienstlichen Fehlleistungen (weder Ensemble Studios, noch die Entwickler des Flight Simulators haben tote Pferde produziert) doch tatsächlich "Games for Windows" für einen mitten im blühenden Tod stehenden Vertreter dieser Gattung hält. Denn das prominenteste Opfer des aktuellen Arbeitsplatzabbaus bei MS ist der nun ehemalige Chef dieser Abteilung. Fairerweise muss man dazu sagen, dass für Aussenstehende nicht ersichtlich ist, ob die anhaltende Bedeutungslosigkeit dieses Programmes ihren Grund in der mangelnden Fachkompetenz dieser Person hatte oder ob er nur ein Bauernopfer für die immer offensichtlicher werdende Strategie von MS ist, im Unterhaltungsektor alle verfügbaren Ressourcen auf die Konsolensparte zu setzen und alles andere zu streichen, was nicht unmittelbar mit der 360 zu tun hat, selbst wenn es für sich selbst erfolgreich operiert.

Bevor ich jedoch MS über allen Klee für diese sensationelle Entscheidung lobe, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass MS zwar erkannt hat, dass das Pferd tot ist, man aber getreu der neuzeitlichen Interpretation dieses Spruches, nur den Jockey auswechselt, anstatt den längst verstorbenen Vertreter der Gattung Equidae endlich zu entsorgen.

Games for Windows war niemals erfolgreich und schon vom Start weg reif für den Abdecker, dass es selbst der erfahrenen und kompetenten Marketingabteilung von Microsoft nicht gelang den penetranten Geruch verwesenden Fleisches zu überdecken. Denn die Grundidee, das Vertriebskonzept von XBOX Live, welches auf dieser geschlossenen, alleinig von MS kontrollierten Plattform logischerweise hervorragend läuft, mehr oder minder unverändert auf die offene PC-Plattform zu übertragen und zu denken, man könne der dort bereits etablierten Konkurrenz nennenswerte Anteile abgraben, ist, mit Verlaub, nur noch als Schwachsinn zu bezeichnen.

Folgerichtig hat sich in den letzten zwei Jahren auch keine Sau für diesen Dienst interessiert. Weder Entwickler, noch Publisher, noch die Kunden. Das demnächst in den Läden stehende "Dawn of War 2" ist meines Wissens der erste potentielle Hit-Kandidat, der für Multiplayer-Features primär auf GfW Live setzt. Und meines Wissens auch in Zukunft der einzige Kandidat bleiben wird, denn immer mehr Publisher entdecken Steam als DIE Standardplattform für den Vertrieb und Betrieb von PC-Spielen. Alles, was GfW sein möchte, ist Steam bereits jetzt schon. Und um Klassen und Lichtjahre besser als alles, was ein megalomanischer Konzern wie MS auf Grund seiner verschachtelten Entscheidungsstrukturen jemals in vertretbarer Zeit produzieren wird. Von daher ist MS nur zu raten, den aktuell eingeschlagenen Pfad konsequent weiter zu beschreiten, den PC als Spieleplattform nur noch als Teil des Gesamtfeaturepaketes "Windows" zu betrachten und sich auf den Konsolenmarkt zu konzentrieren.

Achja, und im selben Zuge könnte man übrigens auch die PCGA, die unsägliche PC Gaming Alliance entsorgen, die ausser wohlfeilen Sprüchen und einer billigen, peinlichen Webseite, wo man essentielle Informationen nur in Form eines herunterladbaren Powerpoint-Dokumentes erhält, welches, mit Verlaub, jeder 12-jährige Schüler besser hinbekommen würde, in dem fast einjährigen Bestehen nichts wirklich Essentielles geleistet hat. Angesichts des Umstandes, wer alles Mitglied in dieser Organisation ist, kann man angesichts dieser Nicht-Leistung nur noch hysterisch lachend den Kopf in den Händen vergraben. Dieses Pferd ist so tot, dass es nicht einmal mit Fleisch auf den Knochen geboren wurde ...

Nein, dieser verordnende TopDown-Ansatz kann auf einer offenen Plattform, die der PC leider Gottes nunmal ist, nicht funktionieren. Wie es funktioniert, kann man zum Beispiel bei Gamasutra nachlesen. In "The New Old Wave of PC Games" werden nochmals alle Erkenntnisse und Erfahrungen der letzten Jahre zusammengefasst und aufgezeigt, wie man sich aufstellen muss, will man auf dem PC weiterhin gutes Geld mit Spielen verdienen.

Insofern, der PC als Spieleplattform ist kein totes Pferd. Es wird von vielen Beteiligten nur falsch beritten. Zum Teil extrem falsch. Nein, das PC-Pferd ist kein geländegängiger 4-Wheeldrive-Humvee mit Klimaanlage und Minibar, mit dem sich dekandente Stadtbewohner der Illusion hingeben können, sich jetzt so richtig dolle wild in der freien Natur zu bewegen. Das ist ein richtiges Pferd, welches pfleglich behandelt und gekonnt beritten werden möchte. Um bei diesem Bild zu bleiben, so wünsche ich mir für die Zukunft dieser Branche mehr einfühlsame und verständige Pferdeflüsterer und weniger kurzatmige, rotgesichtige Fettsäcke, die in einem Pferd nur eine unangenehm riechende, ausschlachtbare Ansammlung von Fell, Fett, Fleich und Knochen sehen.

Sonntag, 25. Januar 2009

Analoges Leben

Bücher lesen.

Noch mehr Bücher lesen.

Geruhsam kochen.

Geruhsam und verdammt lecker kochen.

Schonmal vorab mit dem Frühjahrsputz beginnen.

Diverse, immer wieder aufgeschobene Reparaturen in der Wohnung vornehmen.

Wohnung umräumen und nach kritischen Blicken doch wieder in den Originalzustand versetzen.

Und so weiter, und so fort ...

Wer, zur Hölle, braucht denn dieses Computerzeugs, hmm?

Dennoch kann ich nicht leugnen, mittlerweile doch eine gewisse Vorfreude auf Ende nächster Woche zu verspüren. Gewichen ist das etwas angefressene Grummeln darüber, dass ich mir einen neuen Rechner kaufen musste, weil die alte, an sich sonst tadellose Hardware immer öfter Alzheimer'sche Anfälle bekommt. Shit happens! Und angesichts des Umstandes, dass der alte Rechner (ich habe extra in alten Rechnungen gewühlt) von allen Rechnern, die ich hatte, fast am längsten durchgehalten hat (nur auf Grund Hardwareschaden aus dem Rennen schied und nicht, weil er mir zu langsam war, so wie das früher normal war), kann ich mich über die vergangenen fünf Jahre eigentlich nicht beschweren.

Doch bevor ich in metaphysische Spekulationen darüber abdrifte, ob sich die Hardware-Rüstungspirale in den letzten Jahren langsamer dreht oder sich nur meine eigenen Ansprüche verändert haben, gehe ich jetzt lieber raus vor die Tür.

Die Sonne scheint, die Luft riecht komischerweise nach Frühling und der Spaziergang wird die beteiligten Füße danach an einer feinen Konditorei vorbeiführen, wo sich die dann leeren Mägen an feinen Backwaren erfreuen werden.


Nomnom, läcka!

Wirklich, wer, zur Hölle, braucht denn dieses Computerzeugs, hmm?

;-P

Donnerstag, 22. Januar 2009

Ach Du meine Güte ...

Nach der Flash-Demo, die nach kurzer Eingewöhnung eigentlich recht gut spielbar war und Appetit auf mehr machte, ist nun auf den üblichen Download-Servern und Webseiten die offizielle PC-Demo eingetroffen ...

Es ist klar, dass es in der Demo einen Levelcap gibt. Es ist auch klar, dass man nur eine begrenzte Anzahl von Systemen anfliegen kann. Ist ja ne Demo. Dass man aber seinen Helden nicht abspeichern kann, ist aber der übliche Ausdruck von Industrie-Paranoia, die um jeden Preis vermeiden möchte, dass sich die Kundschaft auch nur einen Jota zuviel mit der Demo beschäftigt. Also bitte, wo kommen wir denn dahin, wenn man den Kunden was schenkt? Die sollen nicht die Demo zocken, die sollen gefälligst das Spiel kaufen, dammich! Schon schlimm genug, dass man eine Demo anfertigen muss ...

*grummel, brummel, zeter*

Ok, doch genug davon. Widmen wir uns lieber dem Spiel.

Ein Spiel, welches man der Einfachheit halber als PuzzleQuest im Weltraum bezeichnet. Weil es, im positiven, wie im negativen Sinne, genau das ist. PuzzleQuest im ScienceFiction-Gewand. Siehe auch die Screenshots. Kommt einem doch sehr vertraut vor, nicht wahr?





Wer PQ kennt, findet sich in wenigen Sekunden zu Recht und bekommt trotzdem in Windeseile was auf die Fresse. Ich habe zB. den allerersten (!) Kampf erst beim vierten Mal gewonnen. Und dann schon nach zwei Zügen, weil mir der Zufall, welcher dem Computergegner dreimal zuvor die übliche, bestmöglichste Steinkombination geschenkt hat, beim vierten Mal endlich mir gnädig war. Und zwar so derart fett, dass ich selber kaum etwas tun musste.



Ja, PQ konnte schon ziemlich unfair und gemein sein. Vor allem, weil es einem durch den ganzen RPG-Überbau suggerierte, man könne mit Strategie vorgehen, während es in erster Linie immer noch ein Arcade-Glückspiel war. Galactrix setzt dem Ganzen aber nochmals die Krone auf.

Meine Fresse ... ich mein ... das könnte schon Spass machen, so ist es nicht. Aber wäre es nicht möglich, den Zufallsfaktor einen Tick runterzuschrauben? Oder dem Spiel wenigstens ein vernünftiges Balancing geben? Denn jetzt habe ich den Levelcap (Stufe 5) erreicht und bin dabei fast eingeschlafen, weil bis auf ein weiteres Mal Partystimmung für den Gegner, ich alle Kämpfe im Halbschlaf gewonnen habe. Und zwar nicht, weil es so leicht war, sondern weil mir der Zufall glücklich in die Hände gespielt hat. Kann gut sein, dass ich beim nächsten Versuch wieder gehörig die Hucke voll bekomme ...

Alles in allem, PuzzleQuest habe ich diesen Fehler verziehen, weil man vor allem im späteren Spielverlauf durch geeignete Ausrüstung den Zufallsfaktor dämpfen konnte und weil PuzzleQuest auf seine ganz besondere Art und Weise etwas Einzigartiges war.

Aber ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich mir diese Verarschung ein zweites Mal gefallen lasse ...

Things to come?

Ein Vorteil, wenn man nicht mehr soviel am Rechner zockt, ist der Umstand, dass man sehr viel mehr Zeit hat, entspannt durch das Netz zu surfen und somit haufenweise interessante Dinge zu finden.

So zum Beispiel dieses Video einer Tech-Demo zum ReacTable, in der die Möglichkeiten dieses Touchscreen-Tisches für eine Art Tabletop-Rollenspiel à la Hero Quest gezeigt werden.



Ja, das ist natürlich derzeit nichts weiter als eine technische Spielerei, eine akademische Fingerübung. Was mich daran aber so fasziniert, sind die Möglichkeiten digitale Informationsverarbeitung und Bilddarstellung mit dem guten, alten TableTop-Gameplay zu verbinden. Anstatt das Spielbrett aus dem Schrank zu holen, oder wie im Falle eines Warhammers, zuerst stundenlang Armeen und Schlachtfelder aufzubauen, räumt man kurzerhand die leeren Chipstüten des Vortages vom Wohnzimmertisch, holt ein paar Figuren aus der Tischschublade, schaltet den Tisch ein und legt los.

Vom im Video gezeigten Rollenspiel-Thema, über Strategiespiele aller Couleur bis hin zum klassischen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht.

Wäre ich Verantwortlicher bei einem großen Spielekonzern, ich würde eine Handvoll Leute nehmen, diese in einen Thinktank stecken und experimentieren lassen. Oder gleich direkte Kontakte mit entsprechenden universitären, akademischen Gruppen und Instituten aufnehmen und sie ein Stück weit finanzieren Das kostet nicht viel und es gibt mir genügend Spielraum, um im Falle eines Marktversagens oder Abflauens bestimmter Kundenvorlieben schnell genug attraktive Alternativen anbieten zu können, neue Zielgruppen zu erschliessen oder den alten Zielgruppen neues Zeugs verkaufen zu können.

Gut, vielleicht holt mich hier auch nur meine eigene Vergangenheit als Brettspiel-Fanatiker ein und das hier gezeigte Konzept ist in Wirklichkeit ein kompletter Griff ins Klo, ohne jede Chance darauf, von einer genügend großen Anzahl Kunden angenommen zu werden. Kann auch sein.

Ich find's trotzdem spannend :)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Die Krise von Heute ist die Chance von Morgen

Neinnein, keine Sorge. Das hier wird keine wirtschafts- oder finanztheoretische Abhandlung über die derzeitigen Turbulenzen in der Weltwirtschaft, es wird auch kein sozialpolitisches oder gesellschaftliches Traktat. Zumindest größtenteils nicht.

Anlass für den heutigen Sermon ist folgende Meldung, die ich die Ehre hatte eben auf 4Players lesen zu dürfen.

Zusammenfassend: ein Entwickler hat ein überzeugendes Konzept, hat schon entsprechend positive Rückmeldungen bekommen (ist sich also sicher, nicht nur den eigenen Wahnvorstellungen aufzusitzen), scheitert aber letzendlich daran, dass die Marketingabteilungen der jeweiligen Publisher keine Marktchancen für das Genre auf der vom Entwickler gewählten Plattform sehen. Im konkreten Falle heißt das, dass man trotz der immens großen Verbreitung der Wii selbige Konsole nur als Spieleplattform für Kinder sieht und zahlende Kundschaft folglich nur in Form der Eltern dieser Kinder vorhanden ist. Ausgehend von dieser Prämisse ist es seitens der Publisher logisch, dass man kein Survival Horror-Spiel auf der Wii veröffentlicht. Dezente Hinweise auf den nicht unerheblichen kommerziellen Erfolg der beiden letzten ResidentEvil-Titel werden mit entsprechenden Gegenhinweisen gekontert, dass RE eine etablierte Marke sei und sich nur deswegen so gut verkauft.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann die Publisher teilweise verstehen. Ich heiße ein derartiges Verhalten nicht gut, aber ich kann es teilweise verstehen. Wer heute Spiele im Retail-Bereich vertreibt, der muss angesichts der gestiegenen Produktionskosten einen nicht gerade kleinen Mindestumsatz erzielen, um wenigstens auf eine schwarze Null zu kommen. Angesichts des Umstandes, dass 8 von 10 veröffentlichen Spielen in den Bilanzen als tiefrote Zahl auftauchen, ist die Paranoia, die Publisher vor Nischenspielen oder gar innovativen Spielen haben, nachvollziehbar. Wer dies als Entwickler nicht berücksichtigt, ist fast schon selber Schuld, wenn er mit ungewöhnlichen oder einfach nur nicht-massentauglichen Konzepten bei den Publishern hausieren geht und sich eine Absage nach der anderen einholt.

Man könnte natürlich, und mit gutem Recht, einwenden, dass man eine Konsole, die bezüglich ihrer weltweiten Gesamtverkäufe den bisherigen Spitzenreiter, die PS2 mit 22 Mio., mit 24 Mio. Stück nach gerademal zwei Jahren auf der linken Arschbacke überholt hat, nicht nur auf Kinder-Software beschränken sollte, ja, diese Strategie sogar leichtsinnig und gefährlich sei, da sie weitere Umsatzzuwächse mit der Hilfe "erwachsener" Wii-Nutzer dauerhaft verbaut, aber momentan herrscht in der Industrie dieses Denken nunmal vor. Kann man als kleiner Entwickler nix machen, oder?

Doch, kann man.

Derzeit tobt in Cannes die alljährliche Midem, die weltweit führende Musikmesse. Auf dieser Messe tummeln sich, sehr zum Ärger der Major Labels, eine Reihe von Anbietern und Künstlern, die dort eine Idee propagieren, mit der eine Band, ein Künstler keinen Plattenvertrag und folglich auch kein Label mehr benötigt. Fans finanzieren die Produktion eines Albums, Fans werden direkt involviert und Künstler und unterstützende Fans können sich sogar die Einnahmen teilen. Da die Gewinnspanne einer solchen Produktionsweise weit, WEIT über dem liegen würde, was eine Band normalerweise bekommt, wenn sie einen herkömmmlichen Plattvertrag abschliesst, muss die Band auch nicht 100.000 Alben verkaufen, um von ihrer Musik leben zu können, sondern sie benötigt vielleicht nur 50.000 oder nur 10.000 verkaufte Alben. Was schlichtweg bedeutet, dass man bei der Produktion keine Kompromiße eingehen muss, man sich nicht nach einem wie auch immer gearteten Massengeschmack richten muss, sondern die eigene, künstlerische Vision umsetzen kann. Im Idealfall kann es einem wie Aimee Mann passieren, die zwar nur einen Bruchteil der Plattenverkäufe einer Madonna hat, die aber auf Grund ihrer Unabhängigkeit von einer Plattenfirma (sie hat schlichtweg ihre eigene gegründet) mit jedem verkauften Album so sehr viel mehr Gewinn erzielt, dass man sie heute zu den wohlhabensten Entertainerinnen der USA zählt.

Ich stelle mir angesichts solcher Entwicklungen nur vor, welche Chancen ein Entwickler haben könnte, der, angefressen von der Dummheit und/oder Gier der Publisher, direkt auf die Fans zugeht, mit Spenden die Fertigstellung des Spieles finanziert und das Spiel danach SELBST verkauft.

Man könnte jetzt einwenden, dass die Produktion eines Albums ein wenig günstiger sei als die Produktion eines hochwertigen AAA-Titels wie zB. Mirrors Edge. Richtig, dem ist auch so. Man darf daher nicht erwarten, dass Fans die Produktion eines Graphik-Feuerwerks wie zB. Crysis oder Final Fantasy 13 stemmen könnten. Von Crysis wird zB. berichtet, dass man etwas mehr als 20 Mio. Dollar für den unperformantesten Spaghetti-Code seit Erfindung des Spaghetti-Codes verbraten hat.

Aber man könnte auf diese Weise kleinere Spiele auf die Beine stellen. Sich allmählich nach vorne tasten. Mit jedem Spiel mehr Fans finden. Mit jedem neuen Spiel die Latte allmählich höher heben. Bis ein Major Publisher oder ein anderer Geldgeber aufmerksam wird. Oder auch nicht. Die beiden Jungs von "Dwarf Fortress" sind zb. vollauf damit zufrieden dieses Spiel hauptberuflich zu optimieren und weiterzuentwickeln, weil es genügend Leute gibt, die ihnen über den Paypal-Button auf ihrer Webseite Geld zukommen lassen. Denn sie müssen ja nicht umsatzmäßig mit einem Call of Duty, Guitar Hero oder Sims konkurrieren. Sie haben ihre Nische gefunden und fühlen sich dort pudelwohl.

Ich bin mir sicher, sehr sicher sogar, dass wir derart finanzierte Spiele in Zukunft öfters sehen werden. Die Chancen für kleine Entwickler, abseits des von den Majors beherrschten Mainstreams sind immens. Frei, und daher NICHT im Sinne, eines Herr Schüttelbiers: "An undiscovered country!"

Wolltet ihr nicht eines Tages "Follower" eines bestimmten Studios sein? Euer Bild in einem Spiel wiederfinden? Ein Modell nach Eurem Aussehen? Eure Stimme in Dialogen? Eure Nennung in den Credits? Vielleicht sogar ein Leveldesign oder eine Mission oder ein eigenes Modell oder Textur von Euch? Sagen zu können, dass dies auch "Euer" Spiel ist?

Warum nicht ...

Immerhin besser als mitanzuzusehen, wie die Majors als Gefangene ihrer eigenen Vertriebsstrukturen, eine uninspirierte Scheisse nach der anderen abliefern müssen, während frische und neue und spassige Ideen in der Schublade verschwinden, weil ihnen niemand eine Chance gibt.

Montag, 19. Januar 2009

Gerade rechtzeitig

Da ich meinem schwächelnden System aus gutem Grund keine fordernde Leistung mehr abverlange, sprich, ich dann doch nicht versuche plötzlich "Crysis" zu spielen, ist es schön zu sehen, dass der Gamer-Gott mich in diesen schweren Stunden nicht verlässt und mir (quasi als Demo) eine Web-Version von "Galactrix", dem Nachfolger des fürchterlichen, schrecklichen, geradezu gemein gefährlichen "Puzzle Quest", zur Verfügung stellt.



Ich habe zwar immer noch nicht so richtig verstanden, aus welcher Schwerkraftrichtung nachrutschende Steine kommen, aber wie man die eigenen Schilde aufbaut und die des Gegners Schilde dauerhaft senkt, das wird schnell klar. Und wer gewinnt, der wird den Eindruck nicht los, dass hier jemand beim Verfassen der Siegesfanfare ein klein wenig zuviel Battlestar Galactica (1978) gesehen, bzw. gehört hat :)

Alles in allem, nach nur wenigen Minuten stelle ich fast schon resignierend fest, dass ich zwar in wenigen Wochen einen neuen, diesmal funktionierenden Rechner unter dem Tisch stehen habe, ich meine Zeit aber wohl mit diesem Kleinod der sinnlosen Minutenverschwendung verbringen werde, sobald es in Bälde erscheint. Ich klicke und klicke und formiere Reihen und sammle Energie und feure Laser und zerplatze in tausend eisige Nadeln, wenn mein Schiff explodiert oder zeige der nun mir gegenüber treibenden Trümmerwolke triumphierend meinen Mittelfinger. Must have! Unbedingt!

Sonntag, 18. Januar 2009

Seitwärts?

Nach einigen Tagen ausführlichen Tests (man hat ja sonst nix zu tun) habe ich wohl den Grund für die ständigen Bluescreens und Abstürze ausgemacht.

Nicht der Speicher, sondern das (ur)alte NForce2-Motherboard, für welches es seitens NVidia schon lange keine neueren XP-Treiber gibt, für das ich auf selbstgestrickte Custom-Treiber zurückgreifen muss, um unter XP Netzwerk-Funktionen ansprechen zu können. Ein Versuch mit Vista führte sogar dazu, dass die Installation erst dann gelang, als ich einen von zwei RAM-Riegeln entfernte. Kaputt sind diese nicht, nur mag Vista beim Setup gar nicht, was das MoBo damit anstellt. Im laufenden Betrieb scheint Vista hingegen stabiler zu sein, was heisst, ja, ich habe hier aktuell *schauder* Vista laufen.

Angesichts des Umstandes, dass diese Abstürze in den vergangenen Wochen immer häufiger auftraten, muss ich leider annehmen, dass das MoBo so allmählich den Geist aufgibt und ich mein Sammelsurium aus uralter, mittelalter und relativ neuer PC-Hardware wohl besser durch komplett neues Sammelsurium ersetzen sollte, anstatt wieder nur zu flicken und zu frickeln. Bis auch dieses nach ein paar Jahren den Geist aufgibt.

So langsam stimme ich mit den Leuten überein, die unserer modernen Konsumgesellschaft jeglichen Kauf- und Besitzcharakter absprechen, sondern nur noch davon reden, wie wir Konsumenten mit Werbung und Marketing zur neuen Miete neuer Gadgets verleitet werden, die nur ein paar Jahre halten, was wiederum den Erwerb, respektive das Mieten neuer Gadgets erforderlich macht. Denn im Gegensatz zu zB. einem hochwertigen Set von Besteck und Haushaltsgeschirr, welches man über Generationen hinweg vererben kann, sammeln sich in meiner Abstellkammer schon diverse Generationen überholter und veralteter Hardware, nach der nach nur wenigen Jahren aktiven Einsatzes kein Hahn mehr kräht. Von dem Zeugs, welches auf Grund diverser Defekte längst auf dem Schrott gelandet ist, gar nicht zu reden. Man stelle sich nur vor, was für eine Energie- und Ressourcenverschwendung das eigentlich darstellt, in was für einem Irrsinn man hier freudig teilnimmt ... dauerhaft und langfristig ist was anderes!

Doch bevor ich angesichts eines grauen, kalten, verregneten und gräßlichen Sonntagnachmittags gänzlich in deppressive Abgründe falle, im Hintergrund Utada Hikarus "Dareka no Negai ga Kanau Koro" die passende melancholische Stimmung verbreitet, stehe ich doch weiterhin vor dem Problem, dass ich hier im Hause eine funktionierende PC-Hardware benötige, bei der ich mir sicher sein kann, dass sie mir nicht im ungünstigsten Moment die Arbeit der letzten Stunden zunichte macht, denn auch Dauerspeichern kann nicht verhindern, dass bei einem dieser ständigen Abstürze nicht irgendwann Festplattencluster in Mitleidenschaft gezogen werden. Abgesehen von der Notwendigkeit einer einigermassen leistungsfähigen Zock-Plattform *hüstel* :)

Also tun wir so, als hätten wir kein Problem damit, alle paar Jahre Hardware im Wert von 1000 oder mehr Euro aus dem Fenster zu werfen, weil die im Sinne eines endlosen Konsumes vorgeschriebene Produktlebensdauer abgelaufen ist. Tun wir so, als ob ich mir tatsächlich nächsten Monat einen neuen Rechner kaufen würde *zähneknirsch*

Würde es nur darum gehen, für diverse Office- und Recherche-Aufgaben einen PC zu kaufen, respektive zu mieten, würde ich mit 300-400 Euro einfach einen soliden Desktop-PC oder ein 08/15-Notebook erstehen. Höchst bezahlbare, narrensichere Mittelklasse-Technik. Nicht ohne Grund stehen in Haushalten, in denen ein PC nur für solche Dinge eingesetzt wird, oft genug noch Rechner, die für uns Nerds allerhöchstens Verwendung in einem EDV-Museum als Austellungstück finden dürften.

Dummerweise bin ich aber zusätzlich noch ein alter Hardcore-Zocker, dessen Haupthobby immer noch die Beschäftigung mit diesen komischen Videospielen ist, was die kommenden Anschaffungskosten schnell und sehr, sehr leicht in die Höhe treiben wird. Glücklicherweise finde ich aber am aktuellen Spieleangebot Jahr um Jahr immer weniger Interesse, so dass es theoretisch ausreichen würde, in etwa die Gesamtleistung zu ersetzen, die jetzt unter dem Tisch steht. Ganz ehrlich, ich brauche nicht einmal einen Dualcore-Prozessor, ich brauche keine DX10-fähige Graphikkarte. Wofür denn auch?

Wäre da nicht ein kleines Männchen im Ohr, welches mir ständig zwei Dinge einflüstert. Zum einen erwähnt es zwei Spiele, namentlich Starcraft 2 und Diablo 3, welche mit Sicherheit meinen Erwartungen standhalten werden und die gerade ich als SeniorGamer unbedingt haben MUSS! Zum anderen erinnert mich der kleine Mann im Ohr auch daran, dass es wohl nicht angehe, dass ich Geld für neue Hardware ausgebe, die NICHT besser und leistungsfähiger als die Vorgängergeneration ist. Das habe ich noch nie gemacht und ich solle gefälligst auch nicht mit einem derartigen Verhalten anfangen. In Punkto EDV geht es immer aufwärts und nie seitwärts. NIEMALS! Ausserdem, so fügt der kleine Mann im Ohr noch an, so ein paar Frames mehr in "The Witcher" würden auch nicht schaden, oder nicht? Und vielleicht nimmt EA für Dragon Age doch Abschied von ihrer DRM-Politik? Und Du willst doch Dragon Age nicht als Diaschau und nur mit 16-Farben und VGA-Auflösung spielen, oder?

So spricht der kleine Mann im Ohr. Und würde ich ihm nachgeben, so würde ich nächsten Monat einige hundert Euro mehr ausgeben und mir einen dieser schicken neuen Phenom IIs zulegen, so mit adäquater Peripherie und einer Graphikkarte für den Preis eines Gebrauchtwagens. Denn der kleine Mann sagt nicht, ich bräuchte unbedingt einen dieser ultracoolen Intel iCores und eine Systemgesamtleistung, für die ich ein privates Atomkraftwerk im Keller betreiben müsste, ist auch nicht unbedingt notwendig. Der kleine Mann ist noch gnädig.

Hilfe!

Samstag, 17. Januar 2009

Oh Herr ...

Man sieht mich knieend vor dem Bildschirm, in tiefer Ehrfurcht und Verehrung die Gebetskerzen an meinem BSG-Altar anzündend ... es geht wieder los!



Hehe ... about fuckin time! :)

Donnerstag, 15. Januar 2009

Frühlingsgefühle?

Wenn ich eine Meldung lese, in der von einem neuen Shooter-Projekt von Raven Software berichtet wird, konnte man dereinst schon vorab 40 Euro von meinem Konto abbuchen. Spiele von Raven waren für mich ein NoBrainer. Natürlich holt man sie sich, was für eine Frage? Denn früher, da hatte John Carmack die Engine geschrieben und Raven Software anschliessend das Spiel dazu gemacht.

Doch man wird älter, in Wisconsin arbeiten (doch) keine Halbgötter in einer kleinen Software-Schmiede und selbst wenn, so begreift man im Laufe der Zeit, dass sogar Götter nicht unfehlbar sind. "Soldier of Fortune 2" fehlte die comic-hafte Leichtigkeit des Vorgängers, ich habe es bis jetzt immer noch nicht geschafft mich für "Jedi Academy" zu motivieren und "Quake 4" war auch nur ansatzweise unterhaltsam, da neben diversen Detailmängeln dem Spiel ganz grundsätzlich das Feuer, die Energie gefehlt hatte, die ein Shooter für mich ausstrahlen muss. Der lange Shooter-Herbst von Raven Software war im vollen Gange und endete folgerichtig im tiefsten Shooter-Winter, als man sich einige Jahre lang mit Action-Prüglern à la "X-Men: Rise of Apocalypse" beschäftigte. Zugegeben, unterhaltsam waren diese durchaus, aber es waren keine Shooter.

Derzeit jedoch, derzeit da werkelt man in Wisconsin wieder an nicht nur einem, sondern gleich an zwei Shootern.

Der eine ist das hier ...



Der andere das hier ...



Angesichts des Umstandes, dass sowohl "Wolfenstein", als auch "Singularity" Multiplattform-Spiele sind und angesichts des Umstandes, dass es nahezu kein Multiplattform-Spiel gibt, welches vernünftig für den PC angepasst wird, sollte ich meine Erwartungen oder gar Hoffnungen nicht zu hoch schrauben, so ich mir den Luxus solcher Gefühle erlaube.

Stellt sich die Frage, was erlaube ich mir denn? Bis jetzt nur ein kurzes Memo im Hinterkopf. Und ein kaum hörbares Schmetterlingsflattern. Und ein Hauch von Blütenduft, der meine Synapsen umweht. Denn es wäre, verdammt nochmal, sowas wieder von Zeit für einen unbeschwerten Shooter-Frühling, das glaubt ihr nicht.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Yipieee!

Trojan.DNSChanger ...

Weiß der Geier, wie ich mir das Teil eingefangen habe, aber seit gestern abend funktionierten bestimmte URLs nicht mehr. Was zwar immer wieder vorkommen kann, aber wenn plötzlich der Update-Server des Viren-Scanners und sogar die Microsoft'sche Update-Seite angeblich nicht mehr gefunden werden, wurde ich doch allmählich mißtrauisch.

Holy fuck ... als ob ich derzeit nichts besseres zu tun hätte, als Daten zu sichern und den Rechner neu aufzusetzen. URLs werden nach Analyse diverser Logfiles zwar nicht umgeleitet, aber dennoch werde ich wohl besser alle relevanten Passwörter ändern müssen.

*seufz*

Viel Spass da draussen, ihr mit Euren Konsolen und Mac- und Linux-Spielekisten! :)

Kaugummi

Eine der Hauptklagen alter, frustrierter Säcke bezüglich neuer Spiele gilt der allgemeinen Spiellänge. Neue Spiele seien so kurz, mehr als 6-8 Stunden seien nicht drin, der Wiederspielwert sei zudem nur sehr gering usw. usf. Gamedesigner reagieren auf solche durchaus berechtigten Vorwürfe auf verschiedene Art und Weise:

· Die einen machen einfach ein Multiplayer-Spiel und binden dort diejenigen, denen es genug ist, wieder und immer wieder sich mit anderen Leuten auf den gleichen Maps zu messen. Spielzeit bis oben offen.

· Die anderen pfeiffen auf derartige Klagen und orientieren sich an Käufern, denen ein kurzes knackiges Spielerlebnis wichtiger ist als der Zeit-Gegen-Geld-Wert eines Spieles.

· Die größte Gruppe aber geht den einfachsten Weg. Den Weg des geringsten Widerstandes. Man streckt mit vielerlei Tricks die Spielzeit und spart sich dabei die Mühe, diese zusätzliche Spielzeit mit entsprechend qualitativ hochwertigen Inhalten zufüllen. Man verwendet Savepoints, man setzt dem Spieler fiese Bossgegner vor oder man schraubt den Schwierigkeitsgrad auch auf "Einfach" so hoch, dass nur hyperaktive Dauerarbeitslose/Schüler/Studenten mit der Hartnäckigkeit und Ausdauer eines seelenlosen Golems das Spiel ohne Hilfsmittel wie Cheats oder Walkthroughs beenden können.

Aktuell sehe ich das wunderbar an Spellforce, wie man bei Phenomic den dritten Weg beschritten hat. Ist Spellforce anfänglich eine herrliche, abwechslungsreiche große Grabbelbox aus Hack'nSlash-Gameplay à la Diablo, dem Questreichtum eines vollwertigen Rollenspiels und dem Wuselfaktor eines zünftigen RTS-Spieles, so merkt man so ab der Hälfte der Spielzeit, wie den Entwicklern entweder die Einfälle oder die Ressource Zeit ausgegangen ist. Die letzten Maps strotzen nur so von fiesen und geradezu unfairen Abschnitten, Rohstoffe sind rar, die Gegner zahlreich und jeder an sich richtige und logische Spielfortschritt wird gnadenlos mit Dauerattacken "bestraft". Es gibt keine (!) Nebenquests mehr, das Spiel artet in den letzten Stunden (so man nicht mit Godmode einfach durchhechelt) in eine stupide, langweilige Klopperei aus, deren einziger Reiz im Abnagen der Tischkante besteht, wenn man verzweifelt versucht, störrische One-Hit-One-Kill-Einheiten in die Nähe unbezwingbarer Instant-Death-Gegner zu locken, weil jeder Versuch, diesen Abschnitt mit herkömmlichen Mitteln zu bewältigen in sinnlose Ressourcenvergeudung ausartet.

Spellforce zieht sich zum Schluss quälend langsam dahin und man wünscht sich eigentlich, dass das Spiel schon vor ein paar Stunden hätte aufhören sollen, als es noch Spass gemacht hat und noch nicht in stupide, öde Klickarbeit ausartete.

Ganz ehrlich, lieber 6-8 Stunden knackigen, prall gefüllten, feinen Spielspass, als 20-30 Stunden stupide Plackerei und Abarbeiten an absichtlich unfair designten Spielabschnitten.

Sonntag, 11. Januar 2009

Ich kann (IMMER NOCH) keine Gedanken lesen

Nach drei Neustarts und einem somit mehr oder minder vergeudeten Sonntagnachmittag habe ich, bevor ich einen vierten Versuch starte, dann doch einen Blick in einen Walkthrough riskiert.

Ich hatte es fast geahnt, aber es ist doch immer wieder ziemlich demoralisierend, wenn man nach etlichen Fehlversuchen liest, dass es NORMAL ist, wenn eine Horde Dämonen das eigene Lager stürmen und in Windeseile alles in Schutt und Asche legen. Das sei so vom Spiel vorgesehen und man sollte sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Lager aufhalten, sondern einfach alleine (oder mit ein paar Einheiten, wenn man möchte) ganz weit weg stehen und dann solo weitermachen. Denn nachdem der Phenomic-Designer mit der Mulandir-Karte scheinbar seinen Day After nach dem Besuch eines Weinfestes kompensieren musste, hat ihn offenbar nur wenige Tage später die Freundin verlassen, so dass er erneut Anlass hatte, seinen Weltschmerz in Arbeit zu ertränken und seine Wut an nichtsahnenden Spielern auszulassen.

Oder, wenn wir annehmen, dass alle dafür verantwortlichen Mitarbeiter bei Phenomic nicht auf Weinfeste gehen oder Alkohol vertragen können, in stabilen Partnerschaften leben oder grundsätzlich so wohlerzogen sind, ihr persönliches Ungemach nicht an nichtsahnenden, wildfremden Menschen auszulassen, so bleibt nur eine Möglichkeit übrig ... die Gamedesigner bei Phenomic sind, öfter als mir mittlerweile lieb ist, in die klassische Gamedesigner-Falle getappt, bei der sich der Gamedesigner schöne Handlungspfade, abwechslungsreiche Missionsabläufe, tolle Wendungen und Storyereignisse ausdenkt, dann aber vergißt dem Spieler mitzuteilen, dass die nun folgenden Ereignisse so passieren MÜSSEN und der Spieler es doch bitte unterlassen sollte zu denken, er könne daran etwas ändern.

Ich habe es schon einmal gesagt und ich sage es gerne nochmal:

ICH KANN, VERFICKT NOCHMAL, KEINE GEDANKEN LESEN!

So, und nun werde ich Spellforce einfach mit Dauer-Godmode zu Ende spielen. Leckt's mich doch alle am Arsch so langsam, himmelherrgottsackranochmal ...

Freitag, 9. Januar 2009

Anderthalb Millionen

Ein schönes Beispiel für die mittlerweile im internationalen Spiele-Bisiness erforderlichen Umsätze, um die Kosten für die Produktion und das Marketing sogenannter AAA-Titel wieder hereinzuholen, gibt aktuell Eidos, die sich bitterlich darüber beklagen, wie schlecht Tomb Raider Underworld im Weihnachtsgeschäft in den USA gelaufen ist.

Weltweit hat man "nur" ca. 1.5 Millionen Stück umsetzen können.

Nur.

Ähnlich wie vor einigen Monaten Eidos schon darüber klagte, wie unzufrieden man mit den ebenfalls so um die 1.5 Millionen verkauften Exemplaren für "Kane & Lynch" war.

Zum Vergleich sollte man sich vergegenwärtigen, dass Blizzard etwa zehn Jahre zuvor eine begeisterte Pressemeldung herausgegeben hatte, in der stolz davon berichtet wurde, dass sich Starcraft zu diesem Zeitpunkt weltweit anderthalb Millionen mal verkauft hat und somit zu den damals erfolgreichsten PC-Titeln überhaupt zählte. Und gerne erwähne ich auch wieder Stardocks "Sins of Solar Empire" welches angesichts eines Gesamtbudget von nicht einmal 1 Million Dollar sich mittlerweile über 500.000 mal verkauft hat und Stardock fette Profite (und nicht nur fette Umsätze) beschert.

Es wundert mich nicht, wenn zB. Activisons CEO, Bobby Kotick, nach der Übernahme von Vivendis Spielesparte rigoros ausmistete und jedes Projekt einstellte oder verscherbelte, welches nicht ein Minimum von mehreren Millionen potentiellen Verkäufen versprach. Ein Konzern dieser Größe kann angesichts der mittlerweile enormen Produktionskosten nicht mehr mit Spielen überleben, die sich "nur" ein bis zwei Millionen mal verkaufen. Ein Konzern dieser Größe muss auch angesichts eines übersättigten und mit Titeln überfluteten Marktes immense Summen in das Marketing stecken, um genügend Käufer anzulocken. Es wundert mich daher auch nicht, wenn EA das geplante Addon zu Red Alert 3 nur als Download anbieten möchte und keine Rede von einer Retail-Version ist. Es wundert mich nicht, wenn EA mittlerweile zu Kreuze kriecht und Titel nun auch über Steam anbietet. Denn mit allen Tricks und Kniffen müssen die Major Publisher versuchen, die Profitmargen so hoch wie möglich zu halten, da mittlerweile klar ist, dass das Umsatzwachstum der letzten Jahre nicht anhalten wird.

Zudem werden wir in den nächsten Jahren noch weitere Fusionen, Studioschliessungen und Aufkäufe erleben, weil die Majors erkennen, dass sie das derzeitige Titel-Angebot an AAA-Titeln ausdünnen müssen, um noch auf die notwendigen Umsätze zu kommen. Sprich, es tun sich dadurch aber immer mehr Nischen und Lücken für Anbieter auf, welche diejenige Kundschaft aufnehmen, die am allmählich dünner werdenden Mainstream-Angebot der Majors kein Interesse mehr haben. Eine Entwicklung, die doch sehr an die Musikbranche erinnert, wo die Antwort der Majors auf den sich allmählich aufsplitternden Musikgeschmack der Leute darin bestand, sich auf die größten und profitabelsten Acts zu konzentrieren, während man aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Nische einem gigantischen Rattenschwanz kleiner Labels überließ, überlassen musste, weil ein Konzern wie Warner nicht von 10.000 verkauften CDs leben kann, sondern min. 1.000.000 verkaufte CDs benötigte, um die Produktionskosten für zB. ein neues Madonna-Album wieder einzuspielen.

Schau mer mal ... es bleibt spannend!

Donnerstag, 8. Januar 2009

Tränen in den Augen

Holy fuck, holy fuck!

Ich bin mir sicher, dass man bestimmt einiges an diesem Spiel anders und auch besser machen kann. Man kann es auf Hochglanz polieren, man kann ihm tollere Graphik verpassen und alle der Dinge mehr, die Major Publisher gerne verwenden, um ihre Produkte massenmarkttauglich zu machen.

Aber eines kann kein Geld der Welt hinbekommen ... diesen unvergleichlichen, verzaubernden und wunderwunderschönen Charme eines kleinen Indie-Spieles namens "Crayon Physics Deluxe" zu reproduzieren.

Dafür braucht es einfach nur ein glückliches Händchen und ein Bewusstsein für die eigenen Grenzen, das eigene Sein und (ganz wichtig) das eigene Nicht-Sein-Können. CPD ist kein multimediales Brachialgewitter wie zB. ein GTA 4. Es ist kein über Jahre hinweg von Hundertschaften zusammengezimmertes Multimillionenprojekt. CPD ist einfach "nur" ein Kind der Liebe. Eine Laune, eine Aufwallung der Gefühle, die, ein wenig mehr als neun Monate später, lustig in die Welt hineinkräht und alle Umstehenden verzückt und in einen überschwenglichen Freudentaumel versetzt.


Wahlweise kann man sich auch zuerst von der Musik verzaubern lassen ...


... um dann bitte, BITTE schlappe 19 Dollar an Petri Purho, den Vater dieses kleinen Fratzes zu überweisen.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Crayon Physics Deluxe destroyed my education

So Petri Purho über die letzten anderthalb Jahre, in denen er nicht mehr seiner "offiziellen" Ausbildung nachkam und stattdessen an der Entwicklung und Fertigstellung von Crayon Physics und der Deluxe-Version saß.

Mir fallen dazu nur zwei Dinge ein ...

1. Schamloser Versuch, die Leute aus Mitleid mit ihm zum Kauf des Spieles zu bewegen.

2. Es wird Zeit Videospiele zu verbieten. Ein für allemal. Man sieht hier ja perfekt, wie dieses Teufelszeug die Zukunft junger Menschen zerstört!

Aber aufgewachsen und erzogen in einem christlich geprägten Abendland, sollten wir unseren Hass und unsere Verachtung für gewalttätige Videospiele für einen Moment hinten anstellen und uns unserer christlichen Pflicht zur Vergebung erinnern. Lasst uns lieber dafür beten, dass möglichst viele Leute ab heute und in den kommenden Monaten Crayon Physics Deluxe käuflich erwerben, um Petri Purho ein entsprechendes Auskommen zu ermöglichen, damit er in Frieden und Ruhe über seine Sünden nachdenken und anschliessend bereuen kann.



Amen!

Dienstag, 6. Januar 2009

Zeit heilt alle Wunden

Vor 464 Tagen oder oder 11136 Stunden oder 668160 Minuten oder 40089600 Sekunden habe ich Spellforce ad acta gelegt, weil der zuständige Gamedesigner der Karte "Mulandir" scheinbar am Vorabend auf einem der unzähligen Weinfestchen in der Nähe Ingelheims versumpfte und am nächsten Morgen grantig und schlecht gelaunt vor dem Rechner saß und seinen Kater in Form einer fiesen und nur noch unfair zu nennenden Mission kompensierte.


Los! Raus mit der Sprache! Wer war das von Euch, hmmm? Ok, eine Person ist definitiv unschuldig. Aber der Rest von Euch darf nicht glauben, sich eventuell hinter ihr verstecken zu können.

464 Tage später habe ich einfach zu einem Trainer gegriffen, bin schnurstracks zum nächsten Portal gelatscht und erfreue mich nach langer Pause wieder an einem sperrigen, unoptimierten, interface-technisch gräßlichen Spiel, welchem ich trotz all seiner zT. eklatanten Fehler aber einen gewissen unwiderstehlichen Charme nicht absprechen kann.

Dennoch ... macht das nicht nochmal, hört ihr?

Montag, 5. Januar 2009

So auf den ersten Blick ...

Während seit Stunden sogar die badische Rheinebene, traditionell nicht gerade mit Schnee gesegnet, sich weiß und reichlich schmückt, schliesse ich mich in die heimischen, warmen und gemütlichen Räumlichkeiten ein und widme mich einem neuen Spiel aus dem GOG-Katalog.

So auf den ersten Blick ist "Second Sight" kein schlechtes Spiel. Sieht nett aus, hat lustige Physik-Spielereien und eine nicht ganz uninteressante Story. Nicht dass man die Weltrevolution erwarten sollte, aber als nettes, kurzweiliges Freizeitvergnügen könnte das Spiel eigentlich gut durchgehen. Was im Grunde genau das ist, was ich von einem Spiel erwarte.

Auf den zweiten Blick jedoch krankt dieser Titel leider an der üblichen Konsolitis. Will sagen ... anstatt ein Spiel vernünftig (!) und adäquat (!) an die Gegebenheiten auf einem PC anzupassen, wird nur das übliche HuschhuschSchnellschnell-Geschludere veranstaltet und sich dann gewundert, warum die PC-Spieler derartige Grütze als Vollpreis-Spiel links liegen lassen. Muss bestimmt was mit Raubkopien und/oder dem Gebrauchtmarkt zu tun haben, oder nicht?

Die Kamera, gerade für ein Spiel, in dem Schleichen und Ausweichen zentrale Punkte des Gameplays sind, leidet zB. darunter, dass man den Code, der in Kombination mit den Analogsticks eines Gamepads Sinn ergibt, unverändert für die PC-übliche Maussteuerung verwendet. Beim Laufen wobbelt die Kamera permanent hinter dem Char hin und her, so dass ich kurz davor bin einen epileptischen Anfall zu bekommen. Und kauert man hinter Kisten, Wänden und Barrieren, um sich an zig Wachen vorbeizuschmuggeln, neigt die Kamera nach kürzerster Zeit dazu, sich wieder auf die Augenebene des Chars einzupendeln, so dass oft genug die einzige Möglichkeit sich einen Überblick zu verschaffen, wer denn gerade bitte wo steht und wohin blickt ... darin besteht aufzustehen und sich naturprall den Wachen auf dem Präsentierteller anzubieten. Was dummerweise ein zentrales Gameplay-Feature, das Schleichen, ad absurdum führt. Und von den nicht wenigen Fällen, in denen die Kamera sich in einem Winkel festfrisst, in dem man nun GAR NICHTS sieht ausser Wand, so dass der Char auch wieder die Deckung verlassen muss, um die Kamera zu lösen und einen neuen Anlauf zu versuchen, was gerne dazu führt, dass man nur wenige Sekunden später zurück zum letzten Checkpoint geworfen wird, weil man nach dem Willen der Leveldesigner eben in Deckung hätte bleiben sollen ...


*seufz*

Durch intensives Herumspielen und Verändern der Tastaturbelegung und Maus-Sensitivität kann man zwar ein wenig retten, da diese Einstellungen jedoch nur im Hauptmenü vorgenommen werden können, kann man natürlich jedes Mal erst wieder beim letzten Checkpoint anfangen ...

Damit nicht genug, stirbt man auch dann gerne, weil man, als typisches Konsolenspiel, nicht präzise mit der Maus auf Feinde zielen kann, sondern das traditionell dreissig Kilometer große Fadenkreuz auf die Feinde "einschnappen" lassen muss. Was zwar das Zielen auf EINEN Feind sehr leicht macht, das Wechseln zwischen mehreren Zielen jedoch zu einem angestrengten Mausgeschiebe führt, bis das Fadenkreuz sich endlich bemüßigt fühlt, den nächsten Gegner auszuwählen. Was, wie man sich vielleicht denken kann, im hektischen Feuergefecht oft genug dazu führt, dass sich das Fadenkreuz auf irgendeinen unbedeutenden, derzeit ungefährlichen Gegner weiter hinter konzentriert, während der Soldat direkt vor dem Spielerchar Zeit und Muße genug hat, um ganz gemütlich meine Healthbar auf Null zu reduzieren. Und mich auch hier wieder zum letzten Checkpoint zurück zu befördern ...


*arghlll*

Als Ausgleich für diese Interface-Katastrophen hat man den Gegnern eine selten dämliche KD (Künstliche Dummheit) verpasst, so dass durchaus gewisse Überlebenschancen hat und in der Regel nur kurz vor Schluss wieder auf den letzten Checkpoint zurückgreifen muss, weil als Ausgleich für die künstliche Dummheit der Gegner die Herren bei Free Radical die Gegner kurzerhand respawnen lassen. Natürlich immer im Rücken des Spielers, wenn dieser denkt gerade irgendwo in Deckung zu stehen und erst wieder genügend Psi-Energie regenieren muss, um die Selbstheilung aufzurufen. Wie gehabt, zurück zum letzten Checkpoint, vielen Dank!


*neiiiiiin*

Ach ja, die Checkpoints. Ist ja eine Umsetzung eines Konsolenspieles. Es gibt pro Mission nicht viele Checkpoints. Oft genug nur einen. Den direkt am Start der jeweiligen Mission. Loost man aus besagten Gründen dann mitten drin ab oder versucht wieder verzweifelt mit Maus-Einstellungen die Kamerabewegung zu bändigen, muss man oft genug wieder von vorne anfangen. Ich hasse es, ich hasse es derart, ihr könnt es Euch nicht vorstellen, wie mir diese Art Savegame-System mittlerweile auf den Sack geht. ICH HASSE ES!!!!!!

Kurz gesagt, das war trotz eines Preises von nur 5,99 $ ein klassischer Griff ins Klo. Schade eigentlich, denn wie bereits anfangs erwähnt, hätte "Second Sight" mit einer kontrollierbareren Kameraführung und einem etwas komfortableren Savegame-System eine nette Sache sein können ...

Samstag, 3. Januar 2009

And praise be to Thee, my polish Overlords!

Habe ich hier schon vermutet, dass die vor kurzem stattgefundene Zwangs-Euro-Isierung von Steam für europäische Besucher ihren Ursprung unter anderem auch in dem Wunsch der großen Publisher hat, die bisherigen regionalen Preisunterschiede und somit gewinnträchtigen Gewinnspannen aufrechtzuerhalten, so hat mich Joe mit dem Beispiel "Mass Effect" darauf aufmerksam gemacht, wie stark sich dieses Preisgefälle mittlerweile auswirkt.

Mass Effect kostet für Nord-Amerikaner knapp 30 Dollar.
Mass Effect kostet für Europäer knapp 45 Euro.

Yipiee!!!

Nur als direkte Antwort auf diese schmierige Abzocke kann man den Hinweis von CD Projekt verstehen, die ihre "About us"-Seite um einen wichtigen Punkt ergänzt haben. Die Preise auf GOG.com bleiben weltweit für alle gleich! Eine Welt, ein Preis!

Zu Steam möchte ich doch abschliessend auf Userfriendly verweisen. Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken :)

Freitag, 2. Januar 2009

Druckfrisch in das neue Jahr

Es ist schon komisch ... obwohl Videospiele mein allerliebstes Hobby sind und ich zudem nicht unbeträchtlich Zeit in mittlerweile zwei Blogs zu diesem Thema stecke (selbiges hier und mitschreibenderweise bei Polyneux), so lasse ich mir zu Weihnachten und zum Geburtstag am liebsten Bücher schenken. Gutscheine werden für Bücher eingelöst und nicht für DVDs oder gar Spiele. Das Wohnzimmer erweckt immer mehr den Eindruck einer Bibliothek, da meine Eltern letztlich den Dachboden ausräumten und meinten, ich solle doch endlich mal die fünfunddrölfzig Kartons mit alten Taschenbüchern zu mir nehmen, mit denen ich einst meine Jugend vergeudet hatte.

So war die Heimreise dieses Weihnachten auch etwas beschwerlicher als die Anreise und zusammen mit den Ergebnissen eines eingelösten Amazon-Gutscheines steht nun folgender Stapel lesebereit auf dem Tisch:

· Babylon Babies - Maurice Dantec
Vielleicht hat der einer oder andere schon das Vergnügen gehabt, sich Vin Diesels neuen Film "Babylon A.D." anzutun. Und vielleicht hat der eine oder andere auch schon das Vergnügen gehabt, diverse lustige Verisse dieses Filmes zu lesen. Nun ... so richtig übel ist der Film erst in der letzten halben Stunde. Vorher jedoch, vorher machte mich der Film äusserst neugierig auf die literarische Vorlage. Ich habe das Buch jetzt innerhalb eines Tages verschlungen, bin höchst angetan und einzig die miserbale Druckqualität US-amerikanischer Taschenbücher hinterlässt einen negativen Beigeschmack. Eine deutsche Übersetzung gibt es meines Wissens (noch) nicht, so dass ich dieses Buch nur Leuten empfehlen kann, die gerne englische Bücher lesen und denen das graue Papier, der schlechte Druck und die schmale Seitenbreite nichts ausmacht. Übrigens mit ein Grund, warum ich mir zum Geburtstag die US-Hardcover-Ausgabe von Robert Jordans "Wheel of Time" wünsche :)

· Das Auge Gottes - Jill Gregory & Karen Tintori

Weder kenne ich die beiden Krimi-Autorinnen, noch habe ich von diesem Buch etwas gehört, aber wenn sich laut Klappentext US-Geheimdienste und diverse religiöse Fanatiker aller Schattierungen sich auf die Jagd nach einem mysteriösen Artefakt mitten im kriegsverwüsteten Irak begeben, dann kann man einen flotten Mystery-Thriller erwarten. Bin mal gespannt.

· Die Luftschiffe des Zaren - Greg Keyes

Den ersten Teil des vierbändigen Zyklusses um den "Bund der Alchimisten" habe ich in derartiger Windeseile verschlungen, dass ich nur wenige Minuten nach der letzten Seite den Amazon-Warenkorb auf diese Reise geschickt habe. Es ist mir unverständlich, warum diese phänomenalen Steampunk/AlternateHistory-Romane erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurden. Wer schon immer an der Seite Isaac Newtons und Benjamin Franklins ein etwas anderes Europa des 18. Jahrhunderts mit Hilfe ausgeklügelter Alchemie aus dem Würgegriff bösartiger Dämonen befreien möchte ... zuschlagen!!

· Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski

Nachdem ich soviel gutes über Sapkowski gehört hatte, konnte ich nicht anders und musste mir den ersten der drei Bände um Geralt, die obercoole Hexersau holen. Kann nur gut werden :)

· Das Cusanus-Spiel - Wolfgang Jeschke

Nun, über Wolfgang Jeschke muss man nicht mehr viel sagen. Und wenn es um eine Mixtur aus typischer Zeitreise-SF und detaillierten, historischen Schilderungen mittelalterlichen Lebens geht, bin zumindest ich doch sehr gespannt.

· Kriegsklingen - Joe Abercrombie

Dieses Buch steht zwar schon etwas länger im Regal, aber erst jetzt habe ich die Muße mich ihm eingehender zu widmen. In England liegt man diesem Fantasy-Newcomer längst zu Füßen und ausgehend von den Schilderungen eines Bekannten, der meinen Geschmack kennt, MUSS dieses Buch etwas für mich sein. Und wenn eine der Hauptfiguren ein abgrundtief fieser und böser Inquisitor ist, dessen herrliche Charakterdarstellung ihn aber fast schon wieder sympathisch erscheinen lässt, ja, dann ist dieses Buch etwas für mich.

· Aurora - Alistair Reynolds

Reynolds ist Reynolds. Selbst in seinen schwachen Romanen steckt mehr Lesevergnügen als in einem Großteil des sonstigen SF-Angebotes. Und da er in "Himmelssturz" gezeigt hat, dass er seine Romane auch endlich zu einem vernünftigen, würdigen Ende bringen kann, ist der Kauf von "Aurora" ein No-Brainer. Kann nur gut werden!

· Die Knochenjäger - Steven Erkison

Eigentlich hatte ich mir geschworen, weitere Bände zum "Spiel der Götter" erst dann zu kaufen, wenn dieser Zyklus endlich abgeschlossen ist. Doch angesichts des Umstandes, dass Erikson wieder ins Reich Malazan zurückkehrt und die weiteren Erlebnisse von Malazans mächtiger Heerführerin Mandata Tavore behandelt und angesichts des Umstandes, dass ich mich heillos in Eriksons Universum und Mythologie verknallt habe, weil es ihm ganz hervorragend gelingt sich von den Urwurzeln der Fantasy, dem typisch Tolkien'schen Weltenentwurf zu lösen, musste ich doch zugreifen.

Der graue, eklige Januar kann kommen. Ich bin vorbereitet!

Donnerstag, 1. Januar 2009

Vorsätzlichkeiten

Einer der Vorteile eines Blogs besteht darin, dass ihr von mir nur die Ergebnisse intensiven Tippens auf der Tastatur mitbekommt. Wäre dies ein Podcast, müsste er heute ausfallen und wäre dies gar ein Videomagazin, müsste man angesichts der struppigen Masse krächzenden Fleisches, welche sich mühsam aus dem Bett gequält hat und nun dick eingemummt vor dem Rechner sitzt, links neben sich eine Tasse dampfenden Tees und rechts von sich diverse brennende Kerzen, um die Ekligkeit aus diesem Tag zu vertreiben, die Zuschauer mit grellen Warnhinweisen vor den kommenden Bildern auf das Schlimmste vorbereiten. Ich weiß nicht, ob ich gestern abend/nacht nur zuviel geredet oder zuviel getrunken oder zulange draussen in der Kälte rumgelaufen bin. Wahrscheinlich alles zusammen. Auf jeden Fall bekomme ich keinen Ton heraus, mit Handzeichen wird zwischenmenschliche Kommunikation ausgeübt und Neujahrsanrufsgespräche fallen relativ einseitig aus. Das neue Jahr fängt gut an :)

Und was das kommende Spielejahr 2009 betrifft, so bin ich erstaunlicherweise mit Peter Molyneux (fast) einer Meinung, dem laut einem Interview der BBC spontan kein Titel für dieses Jahr einfällt, welcher ihn begeistern könnte. Gut, es gibt schon einige Titel, bei denen ich zumindest einen Augenbraue hochziehen und ein leises "Faszinierend!" murmeln würde, aber im Großen und Ganzen scheint dieses Jahr eine konsequente Fortführung des letzten Jahres zu werden. Entspannt und gelassen werde ich die allmonatlichen Neuerscheinungen an mir vorbeiziehen lassen, nur hin und wieder den Arm austreckend, um den einen oder anderen Kauf zu tätigen. Ich werde mich zwar dennoch aufregen, wenn sich herausstellt, dass ich mein Geld für unspielbare Grütze ausgegeben habe, doch in solchen Fällen rege ich mich nur über mich selber auf, weil ich nicht abwarten konnte und am Releasetag frisch und ungeprüft zuschlagen musste. Ja, kommt immer noch vor. Und wird auch 2009 das eine oder andere Mal noch vorkommen.

Definitiv zuschlagen werde ich beim Addon zu Drakensang, zu welchem es zwar noch keinen offiziellen Releasetermin gibt, dessen Erscheinen ich aber frecherweise einfach für dieses Jahr annehme. Und bei Eschalon Book Two. Und bestimmt bei diversen anderen kleinen Indie-Titeln. Und bei ... hmmm, wie gesagt, ich stimme mit Peter Molyneux fast überein. Spontan fällt auch mir für 2009 nicht viel ein.

Gut, vielleicht gibt es Ende des Jahres den ersten Teil der Starcraft 2 -Trilogie. Und vielleicht besinnt sich EA eines anderen und verzichtet für neue PC-Titel endlich auf das übliche Kundenentrechtungs-DRM, so dass auch ich mich "Dragon Age" widmen kann, doch, ganz ehrlich, groß ist diese Hoffnung nicht. Deswegen habe ich diesen Titel auch vor einigen Wochen erfolgreich von meiner inneren Wishlist entfernt und lasse mich im Falle eines Falles einfach positiv überraschen.

Von daher wird 2009 wahrscheinlich in hohem Maße von alten Titeln bestimmt, da ich das drängende Bedürfnis verspüre einige Spiele-Lücken zu schliessen, die ein lächerlich klein ausfallender 24-Stunden-Tag und diverse Alltagsverpflichtungen zwangsläufig im Laufe der Jahre reissen.

Da wäre zum einen "Fallout 2", von dem ich nur so ca. die erste Stunde Spielzeit kenne.

Da wäre "The Witcher", welches ich wahrscheinlich auf neuer Hardware genießen werde.

Da wäre ein "Gothic 2", welches damals an mir vorbeiging, weil ich zu dem Zeitpunkt wohl etwas Besseres zu tun hatte :)

Da wären diverse Rundenstrategie-Titel aus osteuropäischer Produktion, wie zB. "Galactic Assault" oder "Fantasy Wars", die noch der Eroberung harren.

Und da wären selbstverständlich all die anderen Klassiker aus dem Katalog von GOG.com, die ich nicht nur erstanden habe, weil ich zum einen betrunken und zum anderen die Preise so niedrig waren.

Nicht zu vergessen ein World of Warcraft, zu dem ich selbstverständlich wieder für den einen oder anderen Monat zurückkehren werde. Und ein Guild Wars, welches einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte und inklusive aller Addons ja auch nicht mehr die Welt kostet.

So mancher Leser wird jetzt aber grübeln und sagen, dass in dieser Aufzählung doch etwas fehlt. Richtig. Da fehlt etwas. Es fehlt die Erwähnung meines Planes, mir eine PS2 zu zulegen und durch den gigantischen Back-Katalog dieser Konsole zu pflügen. Über Weihnachten war ich ja einige Tage bei meinen werten Eltern und habe, da Bücher zu schwer sind und das TV-Programm zu schrecklich ist, den DS mitgenommen. Frisch gefüttert mit Chrono Trigger und Final Fantasy 4. Während Chrono Trigger zwar beim Thema Savepoints gut wegkommt, so hat es schon seinen Grund, warum ich beim Zocken von Konsolen-Titeln einen Emulator und seine Savestats bevorzuge. Zeitweise stand ich kurz davor, den DS an die Wand zu pfeffern, weil mich FF 4, trotz seiner unbestreitbaren Qualitäten, auf Grund dieses besch... Savegame-Systemes in den Wahnsinn treibt. Es stört mich nicht, wenn der Schwierigkeitsgrad der Kämpfe, vor allem der Bosskämpfe einen Tick erhöht wurde. Es geht aber an meine Substanz, wenn ich nach dem Laden eines Savegames zuerst wieder lange Laufwege zum Boss zurücklegen und dann auch noch Minute um Minute schon x-mal gesehene und nicht abbrechbare Zwischensequenzen erdulden muss, bis es endlich losgeht.

Eigentlich hatte ich mich sehr darauf gefreut, mich endlich mit Abertonnen von PS2-Spielen auszutoben, aber an den vergangenen Tagen habe ich gemerkt, dass ich Savepoints nicht nur nicht abkann, sondern auch immer weniger Toleranz gegenüber diesem Speichersystem zeigen kann. Sprich, ich werde (doch) kein Geld für ein System ausgeben, bei dem diverse Halsschlagaderplatz-Anfälle schon vorprogrammiert sind. Ich habe besseres mit meiner Freizeit anzufangen, als bestimmte Spielabschnitte wieder und immer wieder durchzuhecheln, nur weil die Gamedesigner immer noch an einem Spiel-Interface festhalten, welches seinen Ursprung in mittlerweile längst gelösten technischen Restriktionen hatte. So schade, so schade ... aber hey, bleibt mehr Zeit (und Geld) für andere Spiele :)

Ein gutes neues Jahr 2009!