Ach was, echt jetzt?
Bedaure, aber das muss ich kurz loswerden ...
Hat der eine oder andere vielleicht mitbekommen. Amoklauf auf einem US-Militärstützpunkt in Texas durch einen Angehörigen der Armee. Blablabla, ganz arg schrecklich.
Jetzt überall das übliche Geheuchele und Betroffenheitsgetue, was bei Leuten, die einer Organisation beitreten, um dafür geschult zu werden andere Menschen möglichst effizient zu töten, mir nicht so passend erscheinen mag.
Wir haben also ...
· eine Gruppe von Menschen, deren Beruf darin besteht, entweder durch direkte Einwirkung oder durch Unterstützung andere Menschen zu töten.
· eine Armee, die sich seit vielen Jahren im tatsächlichen, faktischen Kriegszustand befindet und nicht nur zu Hause in der Kaserne herumlungert. Mit all den bekannten Folgen für Armeeangehörige, deren Familien/Angehörige und den Staatshaushalt.
· eine Regierung (es spielt keine Rolle, ob da nun Demokraten oder Reps, ob da Bush jr. oder Obama im Weißen Haus sitzt), die sich einen Dreck um die Versehrten an Körper und Geist kümmert, nachdem man sie aus rein machtpolitisch-wirtschaftlichen Gründen in schmutzige, eklige Guerilla-Kriege ohne Strategie schickt. Man hat ja genug Arbeitslose und die Jungs sollen sich nicht so anstellen. America, America, Freedom, Freedom! Schliesslich kommt der Dollar aus der Druckerpresse aka National Treasury und für die Banken braucht man das Geld ja viel dringender.
Und dann wundert man sich und gibt sich ganz arg betroffen, wenn jemand, der diese Heimkehrer betreut, also ganz genau weiß, was dort tatsächlich passiert und selber allmählich den Hau wegbekommt, auf Grund eines Marschbefehls in den Irak durchdreht?
Ach, echt jetzt? Amoklauf? Sowas aber auch, wer hätt's gedacht ...
Und dann läuft man nächste Woche durch die Strassen der Stadt und sieht in den Läden, wie sich junge Menschen freudig den neuesten Military-Shooter kaufen und sich daran erfreuen, wie toll man heutzutage doch Krieg führen kann.
Es wird Zeit, dass Frühling wird. Mich kotzt der Winter jetzt schon an ...