Freitag, 4. September 2009

Oh ... Herr ... im Himmel!

Da ich derzeit nicht sonderlich motiviert bin, mich spielerisch anspruchsvolleren Titeln zu widmen, schlich sich so ein Gedanke in mein Resthirn, diesen Abend in perfekter Vorbereitung auf das Wochenende mit einem vollkommen seichten Film zu beginnen.

Das DVD-Regal wurde akribisch (bzw. so akribisch, wie es einem nur mit dem Rückenmark denkenden Menschen möglich ist) durchsucht, doch sogar ein "Red Planet" erschien zu kompliziert. Doch wenn man denkt, man ist am Ende seiner Möglichkeiten ... Deus Ex Machina hilft immer.

Ich weiß nicht mehr genau, wie diese Scheibe in meinen Besitz kam, aber ich weiß genau, dass die Götter der Abendunterhaltung mir in den letzten Jahren beistanden, als sie meinen suchenden Blick stets von dieser Hülle weglenkten. Doch heute, da stand Satan neben mir und konnte sich vor Lachen kaum Halten, in freudiger Erwartung dessen, was mich erwarten würde. Denn ich nahm mir vor, nicht nur einen Blick in "Battlefield Earth" zu werfen, sondern doch tatsächlich den Film komplett anzuschauen. Yogg-Sottoth sei mein Zeuge!

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Ob ich nun meine Seele gen R'leyh schicke, sie dort den Älteren Göttern opfere oder ob ich an mir selbst eine Live-Lobotomie vollziehe oder ob ich "Battlefield Earth" anschaue, kommt letztenendlich auf das Gleiche hinaus: Ich sitze still und schweigsam da, starre teilnahmslos auf die vorbeiscrollenden Credits, ein Speicheltropfen seiert mir aus dem linken Mundwinkel.

Wow! Einfach nur Wow!

Alles Schlechte, was man diesem mehrfachen Preisträger der Goldenen Himbeere nachsagt, trifft voll und ganz zu. I kid you not, mesdames et messieurs. Zwar tippen meine Finger hier einen sinnig klingenden Text in das Keyboard, ich höre aber immer noch in der Ferne das allmählich leiser werdende Fiepen meines schon vor dem Film kümmerlichen Restverstandes, als er nach einer Spielfilmzeit von knapp 10 Minuten wie ein angestochener Luftballon Reissaus genommen hatte. Operation gelungen, Patient tot! Herzlichen Glückwunsch!

Sollte sich hier aber jemand ebenfalls den Genuß dieses Machwerks geben wollen ... ich empfehle eine große Runde gutgelaunter Junggesellen und Strohwitwer, mehrere Kästen Bier (idealerweise schon zur Hälfte aufgebraucht), je nach persönlichem Geschmack vielleicht noch eine Tüte, sich dann entspannt zurücklehnen und die Geschehnisse sich entfalten lassen. Beste UweBoll-Qualität! Wer diesen Film jedoch nüchtern oder in nonsense-freier Begleitung anschaut ... Obacht!

Jetzt bleibt allerdings die Frage offen, wie und woher ich die anderthalb Stunden wieder zurückbekomme, die ich beim Betrachten dieses, ähhh, Dings leichtsinnig zum Fenster rausgeworfen habe ...