Mittwoch, 4. April 2007

SSPORPG

SSPORPG? Ja, SSPORPG! Singular Singleplayer Offline Role Playing Game!

SSORPGs sind eine Untergruppe, der MMORPGs. Sie ermöglichen es auch Leuten das typische MMORPG-Gameplay zu erfahren, wenn diese keinen Interntanschluss haben oder nicht online gehen wollen. Ein Untergenre, extra geschaffen, um das Gameplay der Elder Scrolls-Spiele zu bezeichnen.

Folgende Charakteristika zeichnen das SSORPG aus:

- Simplifizierter Kampf
Wer schneller klickt, gewinnt. Sorgen um mögliche Verzögerungen durch Lag muss man sich bei einem SSORPPG nicht machen. Gedanken um Strategien oder durchdachtes Vorgehen sind unnötig. Nahkämpfer werden bevorzugt. Fernkämpfer und Magier machen hingegen nur dann Sinn, wenn man die "KI-Reichweite" in den Spieloptionen auf Null setzt.

- Immer gleiche, sich ständig wiederholende Gegner
Wie auch beim großen Bruder, dem MMORPG, zeichnet sich das SSORPG durch eine geringe Auswahl von Gegnern aus, die auch (fast) überall anzutreffen sind und nach einer Weile auch wieder an Spawnpunkten erscheinen.

- Belanglose Hintergrundgeschichte
Es gibt sie zwar, jedoch spielt sie nicht wirklich eine Rolle. Schwerpunkt bei SSOPRGs ist das Aufleveln des eigenen Chars. Quests (auch die Hauptquest) kann man gerne ignorieren und "einfach so" durch die Landschaft ziehen. Selbst wenn man Quests annimmt, kann es sehr leicht passieren, dass man irgendwann schlichtweg vergisst, was man hier im Grunde machen soll.

- Schwerpunkt Charakterentwicklung
Wie bereits vorher gesagt, ist Dreh- und Angelpunkt bei SSORPGs das Aufleveln und Ausbauen des eigenen Chars. Man kann dazu Quests machen, muss aber nicht. SSORPGs kann man auch als reines Sightseeing-Spiel sehen, bei denen der Spieler spazieren geht, die Landschaft bewundert, hier und da mal einen Dungeon besucht und ansonsten sämtliche Story-Elemente weitgehenst ignoriert.

Ein großes Manko der SSORPG-Spiele ist der Umstand, dass man bei all diesen Aktion alleine ist. In Städten befinden sich nur NPCs, deren Dialogumfang keine wirkliche Unterhaltung ermöglicht. Der große Pluspunkt der MMORPGs, das Kommunizieren mit anderen Spielern, fällt hier leider gänzlich weg. Auch kann man mit seinem Char nicht vor anderen Spielern angeben, die beim Bewundern eines Stufe 40-Chars mit ihren kleinen n00b-Accounts nur in ehrfürchtiges Schweigen verfallen können. Umso deutlicher tritt dabei aber zu Tage, dass das grundsätzliche Gameplay bei MMORPGs (und daher auch bei SSORPGs) ziemlich dünn und fade ist.

Motivation zieht man in erster Linie aus dem Umstand, dass man via Sightseeing einige durchaus beeindruckende Landschaften und Örtlichkeiten zu Gesicht bekommt. Prächtige Tempel und Burgen, herrlich fremde und phantastische Landschaften, atmosphärische Tag/Nacht- und Wetterwechsel. SSORPGs müssen daher optisch immer dem neuesten Stand der Entwicklung entsprechen und dürfen sich leistungsmäßig nur an der zum Releasezeitpunkt erhältlichen Top-Hardware orientieren. Wenn man schon keine attraktiven Spielinhalte zu bieten hat, muss wenigstens die Verpackung stimmen.

So, werde ich Morrowind zu Ende spielen? Werde ich Oblivion jemals zu Ende spielen? Werde ich künftig irgendein ElderScrolls-Spiel anfassen?

Ja klar! Warum nicht? Mit entsprechend leistungsfähiger Hardware bekommt man einen ordentlichen Augenschmaus geboten. Ich schaue mir ja auch nicht immer nur Bergmann- und Greenaway-Filme an, sondern kann mich auch herrlich mit Bier, Chips und Popcorn auf dem Sofa lümmeln und mir Xena - The Warrior Princess reinziehen ;)