Sonntag, 29. Juni 2008

Verkehrte Welt

So, haben wir alle das EM-Finale verdaut? Ja, das Ergebnis ist nicht ganz nach dem Geschmack unseres als Deutschen so charakteristischen Perfektionsstrebens, aber immerhin bis ins Finale geschafft. Hätte auch schlechter laufen können ...

Doch jetzt genug von all dem Fußball-Gedöns für die nächsten zwei Jahre. Back to business!

Geradezu erheiternd sind manche Reaktionen innerhalb der Konsolero-Gemeinde auf die Erklärung von Blizzard, man habe keine Pläne für eine Konsolenversion von Diablo 3. Ich weiß, man sollte auf Kommentare nicht allzuviel geben (es sei denn, es handelt sich um Qualitätskommentare wie zB. auf diesem Blog), aber es ist schon sehr spassig, wie perplex so manch Konsolero auf diese Ankündigung reagiert. "PC exclusive? But, but ... what about piracy? And what about us?" Ja, schrecklich nicht? Keine Konsolenversion. Nada, niente, nix! PC only!

So manch einer wird sich nun natürlich fragen, was den Harzzach jetzt geritten hat? Wieso diese Schadenfreude? Wieso das Herumhacken auf dem Geschmack anderer Leute? Doch Frustabbau nach dem Fußball-Spiel?

Nein, kein Grund zur Besorgnis. Auch weiterhin wird man hier nur wenig FlameWar-Futter finden. Die Welt ist groß genug für alle. Ich finde diese Reaktionen nämlich aus einem ganz bestimmten Grund so erheiternd ...

Seit ca. zwei Jahren, seitdem die als "Next-Generation" bekannt gewordene Konsolen-Generation mit einem immensen Hype und Presserummel auf den Markt geworfen wurde, seit dieser Zeit wurde meiner Meinung nach der PC-Markt ganz offensichtlich, absichtlich und bewusst klein geschrieben. Der PC ist tot, die Umsätze sinken, die Piraterie auf dem PC ist immens und bodenlos, man kann mit dem PC kein Geld mehr verdienen, der PC ist MEGA-tot! Darum, aufauf, liebe Leute, schnell Konsolen kaufen!

Ich möchte hier nicht all die Fehler kleinreden, die Publisher und Hardware-Hersteller im Laufe der letzten Jahre bez. der PC-Plattform gemacht haben. Eine sich für die Kaufkraft der Kunden zu schnell drehende Upgrade-Spirale, restriktive und doch zugleich nutzlose DRM-Systeme, miserable Releasequalität, schlampig und billig runtergeschluderte PC-Versionen von Multiplattform-Titeln und (der neueste Trend) das Unterschieben alter PS2-Versionen an Stelle einer direkten Umsetzung von PS3- und 360-Titeln. Das alles hat mit dazu beigetragen, dass die Leute die Nase voll vom Spielen auf dem PC hatten. Will ich weder leugnen, noch unter den Teppich kehren.

Aaaaaaber ... der PC ist doch gar nicht "tot"! Dass man mit MMOs auf dem PC zum Teil nur noch irrsinnige Summen verdienen kann, ist alles andere als eine neue Erkenntnis. Man hat in der Öffentlichkeit diesen Punkt jedoch komplett verdrängt und vergessen. Vor allem im sog. Casual-Bereich werden mittlerweile geschätzte 2 Mrd. Dollar jährlich umgesetzt. Das ist ein immenser Markt, der auf Grund seiner neuartigen Vertriebstrukturen abseits der üblichen Retailwege überhaupt keinen Weg in die offiziellen Verkaufsstatistiken gefunden hat. Wir haben Valve, bei denen nach eigener Aussage die sog. Piraterie ihrer Software kein Thema mehr ist. Zwar gibt man bei Valve immer noch keine Umsatzdaten heraus, aber eine derartige Gelassenheit können sich in der Regel nur Leute leisten, die im Wochentakt neue Geldspeicher errichten müssen, weil die bisherigen schon wieder voll sind.

Und genau deswegen, auf einer intimen, genauen Kenntnis des wirklichen (!) PC-Marktes und nicht auf nachgeplapperten Hörensagen, basiert auch die Entscheidung Blizzards ein Starcraft 2 und ein Diablo 3 nur auf PCs und *kreisch* sogar Macs zu veröffentlichen. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass dies nur das übliche Propaganda-Feuerwerk ist und wie weiland Halo oder Mass Effect oder Jade Empire, natürlich irgendwann später eine entsprechende Version erscheinen wird. Nein, aus einem ganz bestimmten Grund wird dies nie passieren:

Solange MS und Sony den Online-Part ihrer Konsolen nicht aus der Hand geben wollen, solange wird es keine Battle.net-Spiele für Konsolen geben, solange wird es auch kein Blizzard-MMO für Konsole geben. Blizzard kann sich diese sture Haltung leisten und in der Vergangenheit hat man Vivendi gut getan, ihrem Zugpferd hier vollständig freie Hand zu lassen.

Es ist HAUFENWEISE gutes Geld mit PC-Spiele zu verdienen. Man muss nur wissen wie :)

Samstag, 28. Juni 2008

Warteschleife

So, nu isses raus. Nicht wirklich überraschend hat Blizzard Diablo 3 angekündigt. Die Seite ist noch recht leer, aber in den nächsten zwei Jahren bis zum Release wird man hier wohl noch so einiges an Inhalt einpflegen.

Jo, sieht nett aus. Gameplay-mäßig wird man das Rad wohl nicht neu erfinden. Doch wozu auch, zumindest ich will von einem Diablo-Spiel nichts weiter als das altbekannte und geschätzte Diablo-Gameplay. Schnetzel, sammel, auflevel! Interessant sei nur zu erwähnen, dass man angeblich mehr Story bringen möchte, was auf einen einigermaßen tauglichen Singleplayer-Teil hindeutet.

Vielleicht schaue ich mir noch den unvermeidlichen Teaser/Trailer an, aber sonst möchte ich von D3 erst wieder etwas wissen, wenn es denn eines Tages im Regal steht. Sprich, ich betrete nun meine persönliche D3-Warteschleife, in der ich mich geistig schon auf ein bescheuertes Savegame-System, aber dennoch viele vergnügliche Stunden vorbereite.

Den Vorfreude-Sabber können sich nun andere aus dem Mundwinkel wischen. Mir genügt das Wissen, DASS es ein Diablo 3 geben wird.

Oops, he's done it again

*winsel, heul, jammer! mamiiiii, die sind alle so gemein zu mir!*

Der Herr Yerli von "Wir benutzen gerne auch selbst Raubkopien"-Winseltek jammert uns mal wieder die Ohren voll, wie schrecklich arg schlimm doch all die bösen Piraten seien, die mit Schnellbooten und aufgemotzten Fischtrawlern ihm all seine schönen Crysis-Spiele gestohlen haben.

Wer über diese Zurschaustellung einer im Hochmaß beleidigten Leberwurst noch lachen kann, der klicke bitte auf die in der obigen verlinkten Bluesnews-Meldung auf die Links zu den Original-Artikeln. Wer seinen Frust über diese im Hochmaß zur Schau gestellte Yerli'sche Leberwurst auslassen möchte, der kann das gerne in den Kommentaren zu dieser Meldung bei Bluesnews tun.

Ich lese dort nun schon seit vielen, vielen Jahren, kommentiere dort auch ab und an, habe mir auch schon persönliche Schlammschlachten mit Derek Smart geliefert und kenne zumindest die Meinung und den Geschmack etliche Leser dort recht gut ... da gibt es sehr viele mittlerweile alte Säcke, die entweder seit Pong alles gespielt haben, was es an Computerspielen jemals gegeben hat oder die selber einst in der Industrie gearbeitet haben oder immer noch dort arbeiten.

Crytek hatte bei Bluesnews, bei all den Industrieveteranen und alten Säcken, die dort ihre Zeit verplempern, einst einen guten, sehr guten Ruf. Mittlerweile reiht sich der Herr Yerli von Winseltek nahtlos in die Riege des Läster-Dreamteams von John Romero, Scott Miller, Peter Molyneux oder George Broussard ein. Leute, die einst einen ganz hervorragenden Ruf in der Branche hatten, für die man heute aber nur noch Hohn und Spott übrig hat.

Übrigens, wer es noch nicht kennt oder noch nicht angehört hat:

http://chaosradio.ccc.de/cre089.html

Chaosradio-Podcast mit Teut Weidemann, Master Senior Overchief der deutschen Entwicklerszene. Hochinteressant und sehr lehrreich. Lehrreich auch unter anderem wegen der lichtjahregroßen Logiklöcher beim Thema "Raubkopien", die so einer Koryphäe wie Teut eigentlich auffallen müssten, wenn er sich selbst reden hören könnte. Vor allem mit seinem Hintergrund und Historie als C64-Hacker und selbst einst Mitglied von Releasegroups, sollte er es eigentlich besser wissen. Stattdessen winselt auch er nur die böse Klage von den bösen Ruabkopierern vor sich hin und tritt dabei mit seinen Beispielen und Argumenten direkt in die Korrelation vs. Kausalität-Falle.

Es ist schon ein wenig traurig, wenn Leute, wie zB. Teut Weidemann, die nachweislich mehr Grips und Verstand in rechten, vorderen Hirnlappen haben, als ich jemals in fünf Inkarnationen meiner Seele ansammeln könnte, bei einem Thema wie "Kopien" plötzlich all ihren Verstand ausschalten und scheinbar aus Angst, Panik und/oder Furcht vor potentiellen Einnahmeverlusten nicht mehr klar denken können.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Retro-Impressionen: Bluebyte

Eigentlich möchte ich auf diesem Blog und speziell bei Retro-Impressionen dieses IMHO wehleidige und erbärmliche "Früher war alles besser!" vermeiden, denn früher war nur manches vielleicht besser, einiges schlechter und der Großteil einfach nur anders.

Heute will ich jedoch eine Ausnahme machen und den Blick zurück auf einen deutschen Entwickler und Publisher richten, der maßgeblich daran beteiligt war, dass ich vor allem mein Studium etwas "vertrödelt" habe und angefixed bin auf Computerspiele wohl für den Rest meines Daseins.



Dieser blaue Klecks war ein einziger Lichtblick in meinem damaligen Leben. Jedes, aber auch JEDES Spiel dieses Studios konnte ich früher blind aufgreifen und viele, viele Stunden Freude und Spass an ihnen haben. Ja ... früher! Doch dazu später mehr.

Angefangen hat das mit Battle Isle, meinem ersten Vollpreis-Spiel, welches ich mir für wahnwitzige 120,- DM gekauft hatte. Das war damals eine verdammt große Summe, was auch dazu führte, dass ich mich einen Monat lang von Mensa-Frass und Nudelsuppen ernähren musste. Aber da ich eher damit beschäftigt war, kleine bunte Einheiten rundenweise durch die Gegend zu schieben und meine Wohnheimnachbarn mit PC-Speakergepiepse das Leben schwer zu machen, waren so Dinge wie Vorlesungen besuchen oder gesunde Ernährung ohnehin vollkommen nebensächlich.




Und natürlich haben auch all die anderen, späteren Inkarnationen der Battle Isle-Serie und Ableger wie zB. der einzige History Line-Vertreter oder "Incubation" Platz in meinem Herzen gefunden. Alle? Nein, nicht alle. Doch auch dazu später mehr.

Und hatte ich irgendwann genug von der Rundenstrategie, holte ich den Action-Kracher "Extreme Assault" aus dem Regal. Hohe SVGA-Auflösungen! HighColor aka 16bit Farbtiefe! Als DOS-Spiel!! Non-Stop-Action und Dauergekrache! So, so, so geil war das. Aber als dann noch der 3DFX-Patch erschien, gab es kein Halten mehr! Mit "Extreme Assault" hatte ich meine Freude an simplen Baller- und Zerstörungsorgien entdeckt.

Und hatte ich irgendwann genug vom Rumballern, holte ich "Albion" aus dem Regal, um in eine Rollenspielwelt so fern von all den üblichen D&D-Szenarien einzutauchen. So fern vom gängigen 08/15-Tolkien-Schema, dass man sich (wie weiland bei "Outcast") zuerst die Zeit nehmen musste, um all diese fremden Namen und Begriffe richtig einzuordnen. Oh, wie habe ich dieses Spiel geliebt. Trotz seiner Fehler wie dem sub-optimalen Interface und dem ständigen Perspektivwechsel zwischen flacher 2D-Oberwelterkundung, Kampfdarstellung und 3D-Dungeons. "Albion"! Sowas macht man heute auch nicht mehr :)




Und hatte ich davon irgendwann genug, griff ich ins Regal, um mich mit einem (heute würde man Casual dazu sagen) Familienspiel wie "Die total verrückte Rally" zu entspannen. "Mensch ärgere Dich nicht" ist als Mittel zur Festigung des Charakters und Beherrschen aggresiver Gefühle dagegen Kinderkram, ehrlich!

Oder ich griff ins Regal, weil mir die Luft zu staubig wurde und nur die blauen, dunklen Tiefen des Meeres Erlösung versprachen. "Schleichfahrt"! Wieder ein Spiel unter dem Blue Byte-Label, welches die Tür zu ganz anderen Welten geöffnet hat. Ein auch heute noch faszinierender Mix aus Wirtschaftssimulation, Adventure und Action. Der wie bei "Extreme Assault" durch nachträgliche 3DFX-Patches noch mehr an optischer Brillianz gewann, als schon vorher bereits vorhanden war. Ein Klassiker! Ein Spiel, welches man (ohne Scheiss und ganz ernst gemeint) gespielt haben sollte.




Und wenn ich auch davon irgendwann genug hatte, griff ich eben zu "Siedler 2", dem nicht nur meiner bescheidenen Meinung nach besten und einzigartigsten Spiel der ganzen Serie.

So, nun habe ich hier in aller Ausführlichkeit meine große Liebe zu Blue Byte und seinen Spielen gestanden. Eine Liebe, die jedoch gegen Ende der 90er sehr schnell erkaltete, weil man sich bei Blue Byte begann zu verzetteln. Kernmarken wurden mit grausigen Fortsetzungen bedacht (BI4 anyone?) und viel Geld und Energie wurde in den Umbau der Firma zu einem intenationalen Publisher gesteckt. Kreative und wegweisende Spiele gab es kaum noch, unter anderem, weil eben diese kreativen Köpfe der Vergangenheit, abgeschreckt durch den zunehmenden Einfluss des Geldes, in Scharen die Firma verließen.

Ja, das liebe Geld! Blue Byte war eben nur im deutschen Sprachraum bekannt. Blue Bytes Spiele hatten ausserhalb dieses Sprachraumes kaum Anklang gefunden und schon damals war schnell klar, dass alleine der deutsche Markt nicht ausreicht, um die Ansprüche der Kundschaft und somit die steigenden Produktionskosten zu decken. Man setzte auf das zur Jahrtausendwende gerade boomende Internet, wollte ein Multiplayer-Battle Isle herausbringen, eröffnete Büros in Übersee und kaufte zur dafür notwendigen Umsatzerhöhung haufenweise bestenfalls mittelprächtige Lizenztitel ein. Späte Kleinode und Perlen wie zB. ein "Incubation" floppten deftig und die mittelprächtigen Lizenztitel verkauften sich auch so, bestenfalls mittelprächtig. Zwar war die Siedler-Reihe weiterhin das Brot&Butter-Spiel von Blue Byte, doch selbst diese Institution auf dem deutschen Markt konnte das unvermeidliche Ende nicht verhinden. 2001 war Schluss mit lustig, Blue Byte wurde von Ubisoft aufgekauft.

Zwar existiert Blue Byte noch als relativ eigenständiges Entwicklungsstudio innerhalb des Ubisoft-Konzerns, doch die allgegenwärtigen Gesetze des Marktes bestimmen, dass man in Düsseldorf (neuer Sitz von BB) bis zum St.Nimmerleinstag nur noch Siedler-Fortsetzungen und Siedler-Fortsetzungs-Addons produzieren wird. Vorbei, endgültig vorbei sind die Tage, in denen Blue Byte für innovative UND äusserst unterhaltsame, gleichsam suchterregende Titel stand.

Hier und nur hier in diesem Fall erlaube ich mir zu sagen: Früher war alles besser!

Mittwoch, 25. Juni 2008

Anzeige

Hiermit erstatte ich Anzeige gegen Brad Wardell, CEO von Stardock, seines Zeichens Kinderschänder und Befürworter von gewaltverherrlichenden Killerspielen! So!!

Denn Mr. Wardell hat es unterlassen, auf seiner neuen Einkaufsplattform "Impulse" das deutsche Jugendschutzgesetz zu beachten und enstprechende Sperren für deutsche IPs einzubauen. Hiermit fördert er nachweislich Jugendkriminalität, Verrohung der Sitten und unterstützt aktiv Jugendliche mit Migrationshintergrund bei ihren Raub- und Mordzügen auf Deutschlands Strassen!!

Ich gehe davon aus, dass vor allem dieses Produkt in Windeseile von der Verkaufsseite verschwindet, da diese barbarischen US-Versionen EINFACH SO in die Hände deutscher Kinder kommen können. Mr. Wardell wird die volle Härte der deutschen Gesetzgebung zu spüren bekommen. Für den Fall, dass die US-Behörden nicht schnell genug reagieren, habe ich diese Anzeige auch noch an Mr. McCain und Mr. Obama geschickt, die sich in der Vergangenheit sehr zu meiner Freude für ein Ende der Laxheit mit diesen verdorbenen Computerspielen ausgesprochen haben.

Wie es auch anders geht, zeigen die braven US-Bürger von Valve, wo man ordentlich und gesetzestreu dem deutschen Bürger zeigt, was er für seine Kinder kaufen darf und was nicht.

Eigentlich wollte ich noch einen Brief an den Mr. Bush jr. schreiben, da dieser Mensch sich in der Vergangenheit aktiv und vorbildlich um die Wehrertüchtigung erschlaffender, westlicher Wohlstandsjugendlicher gekümmert hat. Doch Mr. Bush jr. darf ja schändlicherweise nicht mehr zur nächsten Präsidentenwahl antreten, so dass ich mir die Ausgaben für Briefpapier und Porto spare. Man darf ja nicht unnötig das Geld zum Fenster rauswefen und so der Jugend ein schlechtes Vorbild abgeben ...

Insgeheim hoffe ich jedoch, dass auch Mr. Wardells amoralische und verderbte Sündenplattform verboten wird. Ich beginne schon mal einen Brief an Angela aufzusetzen, in dem ich die forcierte Durchsetzung des guten deutschen Jugendschutzgesetzes auch international fordere. Kann ja nicht angehen, dass ständig irgendwelche ausländischen Rapper und andere wilde Neger mit durchtriebenen und hinterlistigen Methoden jugendgefährdente Inhalte an aufrechten deutschen Internet-Wachsoldaten vorbeischmuggeln! Neinnein, das hat nun alles ein Ende!! Seit heute morrrgen, 05:45 wird zorrröck umsorrrgt!!

Dienstag, 24. Juni 2008

Ohrenschmaus - Shiva in Exile

So ganz fern von Spielen, einfach nur so ... ein kleiner Hörtip.



Ok, das fern von Spielen stimmt so nicht ganz.

Stefan Hertrich, der kreative Kopf hinter "Shiva in Exile" hat schon eine Menge mit Spielen zu tun. Testlead für etliche Spiele von CDV, freie Arbeiten für andere Publisher ... meines Wissens aber immer noch keine Soundtrack-Arbeit. It's about fuckin time!! Ist ja nicht so, dass Stefan nur Ethno macht. Neinnein, er kann auch janz anners ...

*ähem* kleine Korrektur:
Eben sehe ich, dass Stefan ja den Titeltrack zu "The Fall - Last Days of Gaia" beigesteuert hat. Tststs, wieder schlecht recherchiert ...

Montag, 23. Juni 2008

Steam-Killer?

Obwohl es der Name vermuten lässt, so ist "Impulse" nicht der Name für ein neues Herren-Düftchen aus dem Hause HachHuchEiteitei, sondern der vielsagende Name für Stardocks lange angekündigte und nun seit einigen Tagen auf online seiende Distributionsplattform. Denn impulsiv und spontan soll man hier einkaufen und sein Konto plündern.

In der Hoffnung, danach nicht die Reue zu verspüren, die so manch Impulskauf in der Vergangenheit hervorgerufen hat, habe ich mir Client und Portal zur Brust genommen. Und natürlich auch mit Steam, dem großen Konkurrenten (und Vorbild?) verglichen.

Die Bedienung ist simpel und selbsterklärend, die Registrierung ein No-Brainer. Der Clientstart geht im Gegensatz zu Steam deutlich flotter voran. Ob dies daran liegt, dass noch kaum jemand auf Impulse zugreift, Impulse besser programmiert ist oder man einfach eine dickere Leitung als Valve hat, kann ich nicht beurteilen. Es geht einfach nur sehr viel schneller, bis ich an die Inhalte komme. Schaue ich jedoch hin und wieder bei Steam rein (unterschiedliche Tageszeit und Wochentag) nerven mich immer diese unsäglichen Valve-Gedächtnissekunden, bis der Client endlich meine Einwahldaten akzeptiert hat. Da möchte man Steam wirklich Dampf machen! Doch Impulse ... flutsch, alles da, los, einkaufen!



Ich kann den Client auch an meine Wünsche anpassen, kann zusätzliche Tabs einrichten, es gibt die üblichen Community- und Foren-Feature. Bereits installierte Titel können (falls von Stardock bereits gekauft) in Impulse registriert werden oder man zieht einfach das Startsymbol in den Client, wo eine Verlinkung auf dieses "Drittspiel" angelegt wird. Unterscheidet sich hier also nicht sonderlich von Steam.

Sehr erfreulich für mich als fortschrittsfeindlichen Deutschen ist natürlich das Vorhandensein von Paypal als Bezahlweg. Das war zwar schon beim Vorgänger von Impulse, dem TotalGamingNetwork so, ich möchte es aber dennoch nochmals extra erwähnen. Denn Steam-Kunde bin ich auch erst dann geworden, als man nach gefühlten Jahrtausenden ENDLICH auch Paypal für all die kreditkartenlosen Looser aus Europa angeboten hat.

Als Test wähle ich mir "The Chosen" aus. Ein netter, kleiner RPC-Actiontitel, den ich schon lange im Auge hatte und mit einem Kauf segnen wollte. Titel ausgewählt, in den Warenkorb gelegt, mit Paypal als Zahlungsmethode den Checkout vollführt. An dieser Stelle wurden aber die Testbedingungen etwas verfälscht. Im Hintergrund lief gerade ein Client-Update, welches mich zu einem Neustart aufforderte, damit Änderungen in meinem Impulse-Konto registriert werden können. Ob es daran lag, dass ich mein eben gekauftes Spiel händisch registrieren musste, damit ich es über Client herunterladen konnte, anstatt dass es automatisch in die Liste meiner Spiele eingetragen wird?



Ok, lasse ich eben den Client neustarten und trage danach die Registreirungs-Daten aus der Kaufbestätigungs-Mail ein. Ich starte den Download und Impulse lässt mich ein beliebiges Verzeichnis auf meinem Rechner auswählen, anstatt es ungefragt irgendwo in den Untiefen des Programmverzeichnisses zu verstecken (Steam, Gametap).

Die Downloadgeschwindigkeit ist aber nicht so dolle, um es höflich auszudrücken. Zugegeben, noch vor wenigen Jahren wäre ein Download-Stream von ca. 300-500 KB/s ein unerfüllbarer Traum gewesen, aber Steam reizt eben die gesamte verfügbare Bandbreite aus, die auf Clientseite zur Verfügung stehen. Ob sich dies noch ändern wird, ob dies nur temporär am Anfang so ist bis die Server-Kapazitäten ausgebaut werden, weiß ich nicht. Doch jedweder Zeitgewinn durch den flüssigen Clientstart wird hier x-fach wieder aufgefressen. Das MUSS schneller gehen. The Chosen hat gottlob nur etwa 430 MB Umfang, doch die Vorstellung ein "größeres" Spiel zu kaufen und dann etliche Stunden zu warten, bis endlich alle Daten auf den Rechner tröpfeln ... nää, das kann man so nicht machen.

Doch endlich geschafft. Die Spieldaten werden entpackt und installiert, ich kann nach Wunsch ein Desktop-Icon anlegen. Was ich auch mache, da mein vorher gewähltes Zielverzeichnis nämlich leer ist und ich gerne wissen möchte, wo denn die Spieldaten gelandet sind. Ahh, das Standardverzeichnis, wie es im Client festgelegt werden kann. "Programme/Spieleordner". Hmmm ... dann wiederholen wir das aber nochmal, vielleicht habe ich vorhin etwas falsch gemacht. Ich de-installiere das Spiel über den Client. Es bleibt jedoch ein Null-Byte-File auf dem Desktop übrig, das Icon wurde nicht vollständig de-installiert, die Spieledaten jedoch schon. Schönheitsfehler!

Beim zweiten Download (ich schreibe hier übrigens on the fly, parallel zum Geschehen), als hätte man mein Rumgeflenne vernommen, sausen die Daten mit ca. 1,5 MB/s durch die Leitung. Na also, geht doch :)



Es wird auch beim zweiten Mal das Standardprogrammverzeichnis ausgewählt, das individuelle Installieren klappt nicht. Immerhin kann ich das Standardverzeichnis getrennt für Programme und Spiele einstellen, so dass dieser Schönheitsfehler umgangen werden kann.



Es werden aber immerhin die originalen Spieldaten installiert, anstatt wie bei Gametap sie zu verschlüsseln, so dass man händisch Änderungen an Config-Files oder Spieldaten vornehmen kann, wenn man das möchte. Gametap-Spiele wie zB. Deus Ex lassen sich daher nicht modden und nicht anpassen.

Kommen wir nun jedoch zum Knackpunkt von Impulse. Dem Feature, in welchem sich Impulse ganz grundlegendend von Steam, Direct2Drive, Gamesload und anderen Plattformen unterscheidet. Kein DRM! Keine Aktivierung der gekauften Software. Ein richtiger Kauf (!) und keine verkappte, getarnte Miete.

- Ich schliesse also die Internet-Verbindung vor dem ersten Spielstart. Das Spiel startet.
- Ich de-installiere Impulse. Das Spiel startet.
- Ich schiebe das Spielverzeichnis auf eine andere Festplatte. Das Spiel startet.
- Ich schiebe das Spielverzeichnis auf einen anderen Rechner. Das Spiel startet.
- Ich archiviere das Spiel ... halt, ich will ein Backup über die "Archive Application"-Funktion anlegen, wobei sich aber nichts tut. Ein Bug? Ein Bug! Ich kann aber den Installationsordner irgendwo hinschieben, packen, brennen, whatever ... das Spiel startet auch so.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten und fehlende Komfort-Features (das Handling der gekauften Programme im "My Games"-Tab könnte deutlich besser sein) erfüllt Impulse die Versprechungen. Es ist nichts weiter als eine Einkaufsplattform für Programme, der Client ist nichts weiter als ein nettes Tool, mit dem man die gekauften Programme bequem aktuell halten und sich diversen Community-Dingen erfreuen kann. Ich brauche den Impulse-Client nur zum Downloaden der Spieldaten, der Kauf selbst kann auch über die Impulse-Webseite erfolgen. Wie ein Laden, in dem man geht, eine Verpackung aus dem Regal nimmt, an der Kasse bezahlt und man danach nie wieder etwas mit dem Geschäft zu tun haben muss. Das dort gekaufte Programm gehört mir ganz alleine und ich kann das Programm auch noch in tausend Jahren starten, wenn Stardock und Impulse längst Geschichte sind. No fuckin DRM! Was ich bezahle, gehört mir auch!

Ist "Impulse" nun ein Steam-Killer? Nun, bezüglich DRM auf jeden Fall! An Komfort-Funktionen muss man aber noch zulegen und natürlich auch am Software-Angebot. Vor allem in diesem Bereich hat Steam immer noch kilometerweit die Nase vorn.

Zwa kann ich kann in den Impulse-AGBs keinen Passus finden, der mir in der Theorie das Weiterverkaufen verbieten will, aber was mich bei beiden Plattformen noch stört, sind die Umwege, die man gehen muss, um das gekaufte Programm wieder zu veräussern. Wie bei Steam, so sollte man idealerweise für jeden Kauf einen eigenen Account mit eigener Mail-Adresse (idealerweise ein 08/15-Account bei einem Webmailer) anlegen. So kann man einzelne Titel wieder verscherbeln und muss weder alle Spiele in dem Account, noch vertrauliche Daten freigeben. Dies ist auch der Grund, warum ich bislang kaum solche Plattformen genutzt habe und sie auch weiterhin nur marginal nutzen werde. Noch habe ich nicht die vollständige Kontrolle über meine erworbenen Waren.

Impulse legt aber auf jeden Fall einen besseren Start als Steam hin, wirkt auf Anhieb recht ausgereift. Bugs findet man zwar an allen Ecken und Enden, aber das sind eher kosmetische Sachen und Bugs der Klasse B. Grundsätzlich fuktioniert das alles und erzeugt nicht den Eindruck, dass ich als Käufer jetzt Geld für irgendeine Abzocke zum Fenster rausgeworfen habe. Und was nicht ist, wird auf jeden Fall noch werden.

Und? Kann ich "Impulse" empfehlen? Nun, es ist Euer Geld und Eure Entscheidung (und angesichts des derzeitigen Spieleangebotes) auch Euer Geschmack. Ich finde bislang aber nichts gravierend Negatives und spreche daher keine Warnung aus :)

Soll jeder für sich selbst entscheiden ...

Sonntag, 22. Juni 2008

Sowas macht man heute gar nicht mehr ...

"Stell Dir vor, man würde heute einem George Miller oder John Carpenter 30 Millionen Dollar und eine Jungbrunnen-Spritze in die Hand drücken und ihm vollkommene kreative Freiheit geben. Stell Dir vor, welche Art von Film er heute wohl drehen würde, wäre er wieder so jung und wild wie damals ...."

Neinnein, falsch, neu anfangen ...

"Da gibt es ein Hollywood-Remake namens "I Am Legend" welches nach einem starken Anfang so derart ins politisch-korrekte, messianisch-peinliche Geseire abgleitet, dass mir fast das Bier hochkam, welchem ich mittlerweile mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem Geschehen auf der Leinwand. Ach, dachte ich da so bei mir, was würde ich dafür geben, wenn doch endlich mal jemand wieder so richtig auf die Kacke hauen würde ..."

Hmm, nein, blablubbblähh. Das issses nicht. Wie kann ich, zur Hölle nochmal, in Schriftform ausdrücken, was mich gerade so vollkommen elektrisiert hat. Wie nur, wie ... jaaaa!

"Ein Film, in dem eine wildgewordene Masse menschlichen Abschaumes einen Menschen abfackelt und anschliessend orgiastisch mit den Händen zerlegt, während im Hintergrund brüllend laut "Spellbound" von Siouxsie & the Banshees läuft ... das kann kein schlechter Film sein!"

Ja, das ist es. Das war der Schlüsselpunkt des Filmes, bei dem mir bewusst wurde, dass ich gerade Zeuge eines neuen Action-Klassiker geworden bin. HA!

Doomsday

In den USA ein derber Flopp (da ich den Film nun kenne, ist auch klar warum), aktuell in Deutschland anlaufend. Da die deutsche Ab18-Version trotzdem geschnitten wurde, lege ich jedem, aber auch wirklich JEDEM verdammten Leser dieses Blogs ans Herz: Bitte, bitte importiert Euch die US-DVD. Egal wie, macht diesen Film zu dem Erfolg, den dieses dreckige Miststück verdient hat.

Geradlinige, kompromißlose, schnelle Action ohne Atempause. Mit Punks in Schrottautos, in Schottland. Und Rittern und Arenakämpfen, in Schottland. Und viel Splatter, auf schottischen Hochebenen und in Geisterstädten Und Rhona Mitra mit Kunstauge. Und Bob Hoskins. Und *kreisch* Malcolm McDowell!! Und Alexander Siddig, dessen Gehirnreste malerisch güldene Bürowände herabgleiten, nachdem ein Revolver-Kaliber seine Schädeldecke zerfetzt hat. HA!

Ein Film, wie man ihn heute eigentlich nicht mehr dreht. Quatsch, halt, was habe ich denn eben gesehen? Doomsday!



Und mit geilen Tattoos, ziemlich unschottisch, aber ... hey, what the heck!

Anschauen, bitte, BITTE!!

09 spellbound.mp3

Freitag, 20. Juni 2008

Ratgeber für panische Publisher

Wie wir alle wissen, sind Metascores, wie sie es zB. bei Metacritic.com gibt, der neue Sklaventreiber der Spielebranche, geben sie dem potentiellen Kunden doch einen schnellen Überblick darüber, was Top und was Flop ist. Royalties und Boni für den Entwickler werden in Abhängigkeit vom erzielten Metascore vertraglich festgelegt. Publisher machen das Wohl und Wehe des geschäftlichen Erfolges gerne am Metascore ihrer Titel fest. Ist der Score hoch, sollen die Leute kaufen, weil das ja ein "gutes" Spiel ist, Ist der Score niedrig, nicht nur der Score in einer (!) Review, sondern in vielen, wird natürlich davon ausgegangen, dass niemand diese Grütze kauft.

Ergo ... sind die Publisher noch sehr viel deutlicher dahinter her, dass der potentielle Umsatzbringer in möglichst vielen Reviews gut abschneidet, um einen hohen Metascore zu erzielen. Übrigens neben all den anderen begleitenden Maßnahmen, wie zB. in Foren Fake-Accounts anlegen, ein Spiel hochhypen und Kritiker niederschreien, wie es seinerzeit beim Skandal um Driv3r publik wurden, als Atari der öffentlichen Meinung ein wenig nachhelfen wollte. Denn in einem Geschäft, dass von Banken und potentiellen Investoren gleichermaßen als "hochriskant" eingestuft wird, möchte der Publisher natürlich jede Chance nutzen, um den wankelmütigen Kaufwillen der Kundschaft zu beeinflussen. Mit allen Mitteln!

Doch mittlerweile klappt das nicht mehr überall so gut. Klowoods Versuche, 4Players und Power Play von ihren jeweiligen Verissen zu Gothic 3 abzubringen. Das Gerstmann-Gate, als ein sturer Journalist lieber den Hut nahm, anstatt seine nicht sonderlich positiv ausfallende Review zu "Kane & Lynch" zurückzuziehen ... und dabei noch fast das halbe Team mitnahm, aus Protest gegenüber der Verlagsleitung von CNET, denen kurzfristige Werbeeinnahmen wichtiger waren als langfristige Leserbindung.

Aktuell ist wieder Atari dran, nicht nur in Deutschland. Ich bitte den geneigten Leser, auf diesen Link zu klicken und sich diese Public Relations-Katastrophe in aller Ruhe zu Gemüte zu führen.

So ... fertig? Gut!

Was ist hier also passiert? Der Reihe nach:

- Publisher setzt große Hoffnungen auf potentiellen Top-Titel
- potentieller Top-Titel entpuppt sich scheinbar als mittelprächtige Gurke
- Publisher versucht den Betreiber von 4Players wirtschaftlich unter Druck zu setzen, als nach einer ebenso nicht berauschenden 4Players-Preview die Werbe-Buchungen zurückgezogen wurden.
- Die Redaktion bekommt freie Hand und gibt in der Review ihrer Meinung Ausdruck: mittelprächtige Gurke!
- Publisher schiebt Panik und schickt die Anwälte vor. Die Review soll mit juristischen Mitteln gestoppt werden.
- Die 4Players-Redaktion antwortet mit einem Klassiker-Zitat von Goethe, welches im Rahmen des Schauspiels "Götz von Berlichingen" Weltruhm erlangt hat.

Was ist hier also passiert? Zwei Dinge.

Erstens, die wirtschaftliche Erpressung im Rahmen der Vorenthaltung von Marketinggeldern funktioniert nicht mehr so gut wie früher. Scheinbar hat man beim Betreiber von 4Players erkannt, dass "Glaubwürdigkeit" und "Ehrlichkeit" keine hohlen Worte sind, sondern sich tatsächlich in klingende Münze umsetzen lässt, wenn man diese Begriffe nicht nur in den Mund nimmt, sondern sie auch tatsächlich lebt. Die Media-Daten des 4Player-Portals sprechen hier eine deutliche Sprache für denjenigen, der auf diesem Portal Werbung schalten will. Und daher hält man der Redaktion den Rücken frei. So deutliche Worte, wie sie Hr. Luibl, seines Zeichens Chef-Redakteur bei 4Players, im letzten Satz seiner Kolumne geäussert hat, finden sich zumindest in der deutschsprachigen Presse kaum.

Zweitens, es wurde seitens Atari ein massiver Kommunikationsfehler begangen, der die ganze Angelegenheit für Atari nur noch schlimmer macht. Anstatt die schlechte Wertung einfach hinzunehmen und zu hoffen, dass andere, bessere Reviews einen größeren Eindruck in der Öffentlichkeit hinterlassen, startet man eine Aktion, die dummerweise die Augen der Öffentlichkeit auf genau diese Review lenkt, die man doch gelöscht sehen möchte. Es gibt inzwischen einen Begriff für diesen Kommunikationsfehler, der vor allem in Internet fatale Auswirkungen hat: Kollerkommunikation! Je vehementer ich versuche eine bestimmte Information aus dem Netz zu tilgen, desto mehr Leute mache ich auf genau diese Information aufmerksam.

Man erinnere sich vielleicht an dieses brasilianische Photomodell, das ein Video auf Youtube getilgt haben wollte, welches sie beim öffentlichen Bumsen im Meer mit ihrem Freund zeigte. Kaum hatte ein brasilianisches Gericht eine Löschaufforderung ausgesprochen und die Zensurkeule geschwungen, tauchte dieses Video innerhalb von nur wenigen Tagen an so vielen Plätzen, Portalen und Servern weltweit (!) im Netz auf, dass es mit Sicherheit nun JEDER gesehen hatte und es nun erst recht keine Chance gab, dieses Video wieder zu entfernen.

Kollerkommunikation! Zum einen ein, wie ich finde, sehr schönes Wort und zum anderen die Ursache fast aller PR-Debakel in der letzten Zeit, nicht nur im Spielebereich.

Ok, was soll ein Publisher also machen, wenn die Öffentlichkeit bemerkt, dass der Kaiser gar keine neuen Kleider zur Schau trägt, sondern einfach nur sein bleiches Gerippe ins Tageslicht schiebt? Der Publisher kann zB. dafür sorgen, dass der Kaiser TATSÄCHLICH neue Kleider anhat. Sprich, dass der potentielle Super-Hit auch qualitativ etwas vorzuweisen hat. Und falls dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, bleibt dem Publisher nur eine einzige Möglichkeit:

Das Fegefeuer schlechter Kritiken stillschweigend zu ertragen, nach Hause humpeln, die Wunden lecken und verfickt nochmal einfach abwarten, bis die Kundschaft vergessen hat, mit welchem Müll man wieder an ihr Geld kommen wollte. Die Halbwertszeit des durchschnittlichen Zocker-Gedächtnisses beträgt doch allenfalls ein paar Monate. Solange könntet ihr doch einfach die Schnauze halten, oder?

Wie versprochen ... (Update)

Wie Kevin Levine letzten Herbst versprochen hat, ist die Online-Aktivierung und das Install-Limit für Bioshock aufgehoben worden. Angeblich wurde das server-seitig aufgehoben, sprich, das Installationsprogramm auf der Disk möchte wohl immer noch nach Hause telefonieren, bekommt aber dort einen Freifahrtschein, weil laut Aussage in den 2K-Foren nichts gepatched werden muss.

Falls hier jemand Bioshock als Retail zu Hause rumliegen hat, was passiert denn jetzt, wenn man das Spiel offline installiert und startet?

Ahhh, Klarstellung:
Man hat lediglich das Aktivierungs-Limit entfernt, die Online-Aktivierung ist immer noch vorhanden. Nuja, dann heisst es wohl weiter warten, bis auch das offiziell entfernt wird, bevor ich zum Kaufe schreite ...

Donnerstag, 19. Juni 2008

Penismonster



So, nur zur Verdeutlichung, von was seit ein paar Tagen die halbe Gamerwelt fasziniert ist. Penismonster und andere "erwachsene" Spore-Kreationen, erstellt mit dem Spore Monster Creator, welche die Spore-Gemeinde, nicht gerade zur Freude von EA in einen Haufen kichernder Kinder und Erwachsener verwandelt.

Der Gegenschlag der moralischen Tugendwächter erfolgt auch sogleich. EA droht Leuten, die solche Schöpfungen hochladen, mit Sperrung des EA-Accounts. Yipieee! US-Moral in einem Spiel, welches weltweit angeboten wird! Der entrüstete Schrei moralinsaurer Erwachsener: "Denkt doch an die Kinder!". Die Panik in den Vorstandsetagen von EA, als man vollkommen blauäugig dachte, dass die Leute den Monster Creator natürlich nur für züchtige, possierliche und "Rated Six"-Tierchen benutzen würden. Wie so oft, erhebt aber auch hier die Realität ihr häßliches Haupt :)

Nun, die Kinder stört das nicht. Da wird kurz gekichert und das wars dann auch. Es werden hier nur bestimmte Moralvorstellungen der Erwachsenen (!) bedient, die überhaupt nichts mit einem wie auch immer gearteten Interesse am Wohlergehen von Kindern zu tun haben ... damit EA für Spore eine niedrigere PEGI-Wertung erhalten kann, um dadurch mehr Geld zu scheffeln. Es geht, wie so oft, nicht um das Wohl der Kinder, sondern nur um kommerzielle Interessen. Darum wird auch jetzt in Panik gleich alles für alle verboten, was einem nicht in den Kram passt, anstatt sich im Vorfeld zu überlegen, wie man denn eine user-gesteuerte Filterfunktion einbaut à la "Dieses Monster will ich nicht sehen".

Aber hey ... man kann Spore auch einfach komplett ignorieren! Entweder, weil dort nur degenerierte Perverse ihre dekadenten Lüste ausleben oder weil EA glaubt, hier mit Gewalt einen auf "Familienfreundlich" zu machen. Dann hat man nicht das Problem, dass irgendwelche EA-Aufpasser willkürlich über die potentielle Sexualität der eigenen Kreation entscheiden und man hat auch nicht das Problem, dass die eigenen Moralvorstellungen durch die Unverschämtheiten anders denkender Menschen beleidigt werden.

Ich bezweifle aber, dass dies eine Lösung ist, über die sich EA freuen wird ...

Mittwoch, 18. Juni 2008

Dies und das

- Wünsch Dir was
John Riccitiello, seines Zeichens Boss von EA, hat kürzlich wieder große Reden geschwungen, wie toll denn künftig alle Spiele von EA sein werden, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, blablubb. Also war das mit Crysis wohl nur ein letzter Ausrutscher in alte Gewohnheiten, oder? Anyway, es ging unter anderem um den nächsten NfS-Teil mit dem Codenamen "Undercover". So soll alles besser werden, weil man das Entwicklerteam aufgeteilt hat, so dass nun zwei Teams dort jeweils 24 Monate Zeit für einen neuen NfS-Titel haben, anstatt die bisherigen 12 Monate Dauerstress, die zu so Gurken wie Carbon und ProStreet geführt haben. Ach, auch schon gemerkt? Auch soll "Undercover" eine deutliche Missionstruktur aufweisen. vergleichbar mit Action-Filmen wie "The Transporter". Dennoch soll das Spiel schon Ende des Jahres erscheinen. Was bedeutet, dass dieser neue Teil noch nicht vom entspannteren Entwicklungszyklus profitieren kann und wahrscheinlich eine neue Gurke werden könnte. Ganz ehrlich ... ich habe mich von NfS schon seit einer Weile, seit Most Wanted und seiner beschissen programmierten Gummi-KI verabschiedet und spiele lieber Flatout. Dort gibt es zwar eine fiese, anspruchsvolle, aber berechenbare Gummi-KI. Dort gewinne ich, weil ich besser fahren kann und nicht, weil es der Zufall so will. "Undercover" kann daher von mir aus gerne in der Versenkung verschwinden :)

- Remember the Magic
Schon vor einer Weile erschien ein kleiner Artikel, eine kurz angerissene Geschichte des PC RPGs, von Akalabeth bis Oblivion. Damit zusammenhängend auch dieser Artikel über die Dinge, welche die Industrie nach Meinung des Autoren von D&D gelernt hat. Gemein ist diesen Dingen eines: Der Wunsch nach mehr Spielen mit einer guten Story! Der Wunsch nach mehr Spielen, die einen in eine fremde und doch vertraute Welt abtauchen lassen. Der Wunsch nach Handlungskonsequenzen und einer konsistenten Welt, die so kein MMO jemals bieten kann. Einen Wunsch, den ich ebenso teile.

- Fakten, Fakten Fakten!
Wie auch immer man zu DRM und der künftigen Behandlungen des Copyright-Themas auch stehen mag, es ist auf jeden Fall stets von Vorteil, wenn man weiß, worüber man redet. Ich weiß, dass manche Leute mit Realität nicht allzuviel anfangen können, wenn sich diese störend in den Vordergrund schiebt, wer sich aber über Kopierschutz-Systeme informieren möchte, der kann das gerne an dieser Stelle tun: A history of copy protection. Und gerade eben auf Telepolis gefunden: "Besitz steigert den Wert von Dingen" :)

- Gegenwert
Und noch ein schöner Rückblick in die kurze, aber dennoch bereits so lange zurückliegend erscheinende Geschichte der Videospiele, ein Rückblick über Spieleverpackungen.

*schnüff* will wieder schöne verpackungen haben
*zorn*

- Größenwahn
Normalerweise werden kommerzielle MMOs von großen Teams gemacht. Der Unterschied zu kleinen MMOs im Rahmen kleiner Indie- und Hobbyprojekte liegt dabei hauptsächlich in der Optik und der Feature-Anzahl. Aber wie immer, so gibt es Ausnahmen. Ausnahmen wie "Infinity - The Quest for Earth". Was hier im Laufe der letzten Jahre ein kleines Team von mittlerweile 9 Leuten auf die Beine gestellt hat, und was sie vor allem noch vorhaben, grenzt fast schon an Größenwahn. Mit dem Einsatz prozeduraler Algorithmen will man dem SF-MMO optische Vielfalt geben, ohne dass jeder Planet, jede Planetenoberfläche, jeder Sektor des Universum händisch gestaltet werden muss. Natürlich werden noch einige Jahre vergehen, bis dieses Projekt jemals Release-Status erreicht. Denn hier werkeln keine bezahlten Angestellten, sondern "nur" höchst talentierte Privatiers in ihrer Freizeit. Der helle Wahnsinn! Und quasi das ideale Gegenstück zu einem Branchenriesen wie EA, bei dem Entwicklungszyklen möglichst kurz sein müssen, um die Projekte betriebswirtschaftlich kontrollierbar zu halten.

- Und weiter geht's ...
Abschliessend noch ein Hinweis auf Eschalon Book 2, welches nächstes Jahr die Anhängerschar dieses Indie-Titels beglücken wird. Denn scheinbar haben genug Leute Book One gekauft, damit man bei Basilisk weitermachen kann. Endlich eine gute Nachricht! :)

Dienstag, 17. Juni 2008

Den Gomez machen

Nachdem gestern abend nach 93 Minuten ein kollektives Seufzen durch Fußball-Teutonia ging, wollte ich diesen Abend mit einigem WoW-Gekloppe beenden. So ganz entspannt und harmlos. Bring mir X von Y, gebe NPC A Item B.

Dann doch in eine kleine Gruppe gestolpert, die noch Leute für die Burg Schattenfang-Instanz gesucht hat. Gut, warum nicht, meine frische Untoten-Schurkin (ich kann von den Untoten in WoW nicht lassen) hatte sogar drei Quests für dieses Gebiet. War auch ein spitzenmäßiger Run. Alles plattgemacht, kaum Probleme bekommen, alle haben sich benommen und gut gespielt. Beim Endgegner musste zwar ein Party-Mitglied dran glauben (meine Wenigkeit), doch sonst ... wie gesagt, eine runde Sache.

Bis jedoch, bis ich für mich ganz persönlich den Gomez gemacht habe ...

Anstatt zu warten, dass mich der Paladin der Gruppe wiederbelebt, klicke (oder verklicke) ich instinktiv auf den "Geist freilassen"-Button und katapultiere mich somit aus der Instanz. Was bedeutet, dass die Leiche des Bosses natürlich für mich NICHT mehr seinen Schädel, das benötigte Quest-Item bereit hielt.

Ich bin so doof! Ich ruf gleich den Jogi an, ob ich nicht kurz runterfahren und mitmachen soll :)

Sonntag, 15. Juni 2008

Geduldsprobe

Puhhhh, eben flimmerte das Mid-Season-Finale von Battlestar Galactica über den Bildschirm. Und wie immer, bin ich ein klein wenig platt, weil nichts so wird, wie man es erwartet hatte.

Jetzt heisst es min. ein dreiviertel Jahr warten, bis die zweite Hälfte ausgestrahlt wird. Und ja, Cylonen und Menschen haben die Erde erreicht. Defintiv die Erde, wenn ich den letzten Frame in der letzten Szene richtig interpretiere. Ich war zudem angenehm, sehr angenehm überrascht, dass die Folge nicht mit der Flotte im Orbit über einer blauen Murmel endete, sondern mit allen Haupt-Charakteren auf der Erdoberfläche. Was zwar die Frage beantwortet, was man auf der Erde vorfinden wird, gleichzeitig wurde aber eine wesentlich größere Frage aufgeworfen ... was zur Hölle ist hier passiert und wie geht es auf Basis dieser Enthüllung weiter?

Nun, rein zeitlich soll es 2009 weitergehen. Arghllllll! Nachdem das Season 3-Finale schon so ein Cliffhanger war, wird erneut meine Geduld gestestet. Doch wie heisst es so schön: "It builds character!".



.
.
.
.


*kleiner spoiler*
Enorm praktisch, dass koloniale Geigerzähler ebenso funktionieren, wie das die Geigerzähler tun, die wir so kennen. Weiß man gleich, woran man ist und in welchem Zeitrahmen sich das alles in etwa abspielen könnte :)

Letzte Hoffnung: Remake

Die vergangene Woche über habe ich mich ein wenig mit Final Fantasy Crystal Chronicles: Ring of Fates beschäftigt. Und werde nach Children of Mana und FF XII: Revenant Wings wohl weiter auf ein "richtiges" Final Fantasy für den DS warten, namentlich den Release des FF4-Remakes in wenigen Monaten.

Children of Mana dümpelt ungespielt auf dem Regal vor sich hin, weil es im Grunde ein Blender ist. Kein Vergleich zu Secret of Mana, öde und langweilig! Revenant Wings nervt durch lange, nicht abbrechbare Intros zu jeder Mission (was vor allem dann für Bluthochdruck sorgt, wenn man eine Mission mehrmals neu starten muss). Und Ring of Fates geht mir aus zwei Dingen auf den Sack:

Zum einen wären das rar, sehr rar gesähte Speicherpunkte. Es wird nicht einmal automatisch nach einem Boss-Kampf gespeichert, was die Verwendung dieses Spieles in typischer Handheld-Umgebung (unterwegs, draussen) oder bei Batteriestand-Warnungen erheblich einschränkt und eigentlich obsolet macht. Von Beginn des Spieles bis zum ersten Boss-Kampf gibt es exakt EINEN Speicherpunkt. Und den zweiten Speicherpunkt nach diesem ersten Boss-Kampf habe ich bislang noch nicht entdeckt. Was bedeutet ... ich müsste diesen ersten Boss-Kampf jetzt wohl zum dritten Mal machen und dann wohl ein, zwei Stunden Spielzeit danach einkalkulieren, bis ich den nächsten Speicherpunkt erreicht habe. Alleine das macht diesen Titel zumindest für mich fast unspielbar.

Zum anderen ist das die Steuerung der Spiel-Charaktere. Die Level sind strikt isometrisch aufgebaut, mit Norden rechts oben, Süden links unten usw. usf.. Die Steuerung der Spielfiguren erfolgt jedoch in der klassischen Nord-Süd-Ausrichtung, wie das Steuerkreuz es eben anzeigt. Steuerkreuz hoch, Figur geht nach oben usw. usf. Was in Zusammenspiel mit isometrischen Leveln bedeutet, dass man sich ständig im Zickzack durch die Gegend bewegt, gerne an Gegnern vorbeidrischt, weil man sie nicht exakt ansteuern kann und desöfteren unnötig von kleineren Plattformen fällt, weil Bewegungsrichtung und Levelaufbau eben um 45° verschoben sind. Für einen Hardcore-Konsolero mag das vielleicht keine Erwähnung wert sein, ich als Konsolen- und Handheld-Neuling (und alter Sack) bekomme hier jedoch die Krätze.

So, drei im Grunde wunderschöne und aufwendig produzierte FF-Spiele von Squeenix auf dem DS. Für mich drei spielerische Komplettausfälle. Und nicht nur ich komme nicht umhin zu bemerken, dass fast alle Handheld-Titel von Square Enix, die keine Remakes der Klassiker sind, enttäuschen und nicht überzeugen können. Allenfalls FF Tactics für den GBA erreicht die Klasse der originalen FF-Serie. Und das auch nur, weil es ein halbes Remake ist :)

Schade eigentlich, wenn eine einst so kreative Firma seit über zehn Jahren fast nur noch glänzen kann, wenn sie Remakes der alten Spiele produziert ...

Egal, im September erscheint FF4 (DS) in Europa. Und wenn man sich hier ebenso getreu an die Vorlage gehalten hat wie bei FF3 (DS), so kann ich zumindest bei diesem Titel ohne Sorgen zugreifen.

Freitag, 13. Juni 2008

Populistischer Aktionismus

"Bundesrat billigt Verbot von "Killerspielen" für Jugendliche"

Nur so mal nebenbei bemerkt ... wie immer wird sich kein Jugendlicher, der diese Spiele haben möchte, von diesen Gesetzesverschärfungen beeindrucken lassen. Okaysoft reibt sich schon seit geraumer Weile in feister Freude die Hände, weil die deutschen Tugend- und Moralwächter ihnen die Kunden scharenweise in den Shop spülen. Und dank P2P und andere Bezugsquellen, die sich nicht um nationale Sperenzchen kümmert, ist der Jugendliche sowieso von den nach billigen Wahlstimmen gierenden Politikern geschützt.

Aber Hauptsache, wir haben mal wieder Tat- und Entschlusskraft bewiesen und gezeigt, dass in Deutschland noch durchregiert weden kann. Zwar nur bei Themen und Bereichen, welche so mit die letzten aller zu behandelnen Probleme darstellen und mit Gesetzen, die von der betroffenen Zielgruppe sowieso mit Leichtigkeit ignoriert werden, aber hey ... es geht voran in Schland! :-P

Übrigens, wer als alter Sack jetzt denkt, dass ihn als alten Sack dies doch nichts angehe, da man als alter Sack sowas doch problemlos kaufen kann, den verweise ich gerne auf Plattformen wie zB. Steam, wo man selbst als alter Sack ohne mit der Wimper zu zucken mit kleinen Kindern in einen Topf geworfen wird, nur weil man mit einer deutschen IP daherkommt und so zB. auf diverse Titel von ID verzichten muss oder bei manchen Titeln die Spieldaten zwangseingedeutscht, zwangszensiert werden.

Wenn ich in nächster Zeit wieder etwas Zeit und Muße habe, werde ich mich mit diversen VPN-Anbietern in Schweden oder den USA beschäftigen. Zwar habe ich dann nicht die volle Bandbreite meines Internet-Zuganges, aber ich muss mich dann nicht mehr in diesen Spezialfällen bevormunden lassen, weil die hiesige Bürokratenkaste den üblichen Bockmist produziert.

Donnerstag, 12. Juni 2008

Der Weltraum, unendliche Weiten ...

Rollenspiel-Pause. Reicht jetzt wieder für ne Weile. Muss Genre wechseln, sonst Krätzeanfall.

Und was könnte besser zur Abwechslung geeignet sein, als ein Ausflug in die Weiten des Alls, in Science Fiction-Welten ohne Orks, ohne Dämonen, ohne Zwerge und Feuerzauber. Hier sind in kurzer Folge auf der Platte gelandet:

- Freelancer
- X-Beyond the Frontier
- Star Wolves (schon wieder :) )
- Nexus
- Homeworld

Auslöser für diese Space-Orgie war ein simples Wallpaper. Ein Renderbild eines hypothetischen Gasnebels. Skaliert und ohne Verzerrungen angepasst auf 1680x1050.



Ganz ehrlich, ich möchte nicht mehr zurück zu 4:3-Bildschirmauflösungen. Die endlose Weite des Alls, die glühenden Gasnebel, die eisigen Asteroidenfelder, die gleißenden Sterne und die bunten Perlen der Planeten, all die blinkende und funkelnde Pracht von Abermillionen Stationen, Basen und Raumschiffen kann nur in Breitleinwand-Format genoßen werden. Das ist, als ob man vorher das All nur durch ein kleines, verschmutztes Bullauge sehen konnte und nun plötzlich die Aussicht direkt in einem Raumanzug draussen erleben kann. Und kurz davor steht den Helm abzunehmen, um das All in seiner Ganzheit ungehindert "einatmen" zu können.

Bei Freelancer muss man ein wenig basteln, damit man nicht nur die Spielgraphik, sondern auch das Interface an eine Widescreen-Auflösung anpassen kann. Aber das Ergebnis spricht für sich:



Beim guten, alten "X - Beyond the Frontier" kann man hingegen einfach im Optionsmenü die gewünschte WS-Auflösung einstellen. Bei einem Spiel aus dem Jahre 1999! Gut, man sieht mit aktuellen Treibern und aktueller Hardware zwar mittlerweile die Texturkanten des virtuellen Würfels, in dem das Geschehen stattfindet, aber angesichts der gebotenen Panorama-Aussicht kann man über solche Details locker hinweg sehen.



So schade, dass ich auf die späteren Teile wegen Starforce verzichten musste ... aber immerhin habe ich meinen Starforce-Boykott über die Jahre konsequent durchgezogen. Was mir angesichts zB. der Rolling-Demo zu "X3" aber verdammt schwer gefallen ist:



Bei Star Wolves trägt man einfach im cfg-File die gewünschte Auflösung ein, da im Spiel selbst nur zwei Werte einstellbar sind. Das Spiel skaliert automatisch sogar das Interface korrekt hoch. Angenehme Überraschung und schöne Bilder auch hier:



"Nexus - The Jupiter Incident" sieht zwar schon in 4:3 phänomenal aus, in 16:10 (dank Veränderung von Registry-Einträgen) kommt die heute immer noch prächtige Graphik aber geradezu berauschend rüber. Vielleicht schaffe ich es jetzt endlich, das Spiel ein wenig länger zu zocken:



Erneut und zum x-ten Male die Kushan ins Gelobte Land führen werde ich aber mit "Homeworld". Auch hier entfaltet das Universum seine Schönheit via Registry-Hack. Vielleicht sieht Homeworld 2 noch schöner aus, aber ich weigere mich seit Jahren standhaft dieses Spiel noch einmal anzurühren. Nicht einmal die schönste Graphik der Welt kann diese beschissene, dynamische Anpassung des Schwierigkeitsgrades vergessen lassen. Aber egal, hab doch den Vorgänger. Wer braucht schon Homeworld 2? :)



Und wenn ich das alles durch habe (oder keine Lust mehr habe), schaue ich mal, ob ich Star Trek Armada auf Widescreen-Auflösungen aufblasen kann, hrhrhr ...

Man mag durchaus zu Recht einwenden, dass ich hier nun nicht gerade die aktuellsten Spiele aus dem Regal gekramt habe. Dass aktuelle Spiele doch bestimmt noch viel besser aussehen würden. Richtig, dem ist bestimmt auch so ... doch in welchen halbwegs aktuellen Spielen kann ich den unendlichen Weiten des Alls unterwegs sein, ohne auf Grund diverser Mängel nicht den Helm vollzukotzen? "Darkstar One" ist verbuggte Grütze mit einem desaströs programmierten Kopierschutz. "X3" hat Starforce. Und "Star Trek Legacy" ist nicht nur ein schlechtes Spiel, sondern einer der miesesten Konsolen-Ports, die ich bislang erleiden durfte. Und was ist mit noch nicht erschienenen, bzw. angekündigten "Weltraum"-Spielen? So auf Anhieb und auch nach längerem Nachdenken fällt mir nichts ein. Nein, diverse, äusserst leckere Mods und Total Conversions von Freespace 2 zählen ausnahmsweise nicht.

Wo ist der Nachschub? Das All ist groß, Platz genug für alle! Wo seid ihr denn alle hin?

Mittwoch, 11. Juni 2008

Vorbildlich

Die Spieleindustrie als solche bekommt hier zwar nur wenig freundliches zu hören, doch ab und an, da muss sogar ich Lob verteilen ...

Der eine oder andere mag es vielleicht mitbekommen haben oder ist sogar selbst betroffen. Das Adventure "The Abbey" leidet unter derben A-Bugs und Fehlern, eine QA wurde entweder nicht durchgeführt oder deren Arbeit komplett ignoriert. Publisher Crimson Cow hat zunächst die Auslieferung des Spieles gestoppt, ein erweitertes Neu-Release angekündigt und bietet nun den bisherigen Käufern einen kostenlosen Umtausch an.

Scheisse passiert, Fehler passieren, niemand ist perfekt und Menschen sind keine Maschinen.

Es ist daher vorbildlich, was Crimson Cow hier abziehen, da sie, anstatt sich feige zu verdrücken, zu ihren Fehlern stehen und alles tun, um dem Kunden ein einwandfreies Produkt zu bieten. Ein derartiges Verhalten ist in der Software-Branche selten, sehr selten. Hier herrscht immer noch zu sehr ein Denken, in dem der Kunde nach dem Release der Software (gleichgültig in welchem Zustand) doch bitte zuerst kaufen und dann aber die Fresse halten soll.

Support, wie er zB. von Blizzard für ein Spiel wie Starcraft auch zehn (!) Jahre (!) nach dem Release immer noch geleistet wird, ist die große Ausnahme, welche vor allem die EA-Regel bestätigt, wo Support und Matchmaking-Server immer öfter nach nicht einmal 12 Monaten wieder eingestellt werden. Und wie immer man auch zu Steam stehen mag, bei Valve denkt man zumindest in Punkto Support und Kundenzufriedenheit ebenso langfristig richtig.

Nein, ich werde hier jetzt keine Weltuntergangs-Szenarien für Firmen an die Wand malen, die sich einen Dreck um die Kundschaft kümmern. EA macht das seit Jahren, ohne dass es ernsthafte Auswirkungen auf das Geschäft hat. Klowood wird mit Gothic 4 wieder ein Millionengeschäft machen und selbst ein Crysis Warhead wird seine Käufer finden. Es gibt genügend Leute da draussen, die sich gerne und freiwillig nicht nur einmal verarschen lassen (was jedem irgendwann passieren kann), sondern die sich dauerhaft über den Tisch ziehen lassen wollen. Aber das soll nicht mein Problem sein. Ich kann und will nicht anderen vorschreiben, was diese mit ihrem Geld anfangen.

Ich kann mich nur an zB. dem Krisenmanagement zum The Abbey-Debakel erfreuen. Es geht nämlich auch anders ...

Dienstag, 10. Juni 2008

Ich hasse Firaxis

Im Grunde müsste ich Firaxis und Take 2 hassen. Zutiefst. Bis aufs Blut!

Weil ... wegen dem hier ....

Ein Remake von Colonization. Auf Grundlage des Civ4-Gerüstes.



I hate you, i hate you, i hate you!
Und tschüß, ihr Euro-Scheine! Ich hoffe, ihr fühlt Euch wohl, dort, wo ihr dann sein werdet. Und tschüß, Nachtruhe! Wer braucht Dich denn noch, wenn spanische Truppen im Süden die neuen Kolonien bedrohen, während ich im Westen den letzten verbliebenen Irokesen-Dörfern den Garaus mache, hmm? Schlafen wird eh überbewertet, die Pflege sozialer Beziehungen wird überbewertet.

FUCK!!!!

Montag, 9. Juni 2008

Kulturschock?

Die Ausgangsituation:
- Fußball-Europameisterschaft 2008.
- Gruppenspiel Niederlande gegen Italien.
- Live-Übertragung in einer deutschen Kneipe.
- Publikum zwar kosmopolitisch angehaucht, aber mehrheitlich deutsche Staatsbürger vertreten.

Die Frage:
- Für wen jubelt das anwesende, deutsche Publikum?

Die erschreckende Antwort:
- Für die Käsköppe!

Das Fazit:
- Erbfeindschaften sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren :))

(zumindest bis zur nexten begegnung, harharhar!)

Funfact:
- Das 3:0 für die Niederlande gegen Italien schiesst Giovanni van Bronckhorst *kicher*

Und jetzt ernsthaft: Gerade im Profi-Fußball in den letzten Jahren sieht man wunderschön, wie die Welt Stückchen für Stückchen kleiner wird. Da schiesst ein in Polen geborener Lukas Podolski gegen Polen zwei Tore und ist Liebling der deutschen Fans. Es spielen/spielten ein Mario Gomez oder ein David Odonkor oder ein Gerald Asamoah für die deutsche Mannschaft und bis auf ein paar verwirrte Seelen vom rechten Rand kratzt das keine Sau. Für die Niederlande lief vorhin ein Khalid Boulahrouz auf. Die polnische Nationalmannschaft traniert ein Niederländer, Leo Beenhakker, und allen kommt das vor wie das Normalste auf der Welt. Weil es das nämlich mittlerweile ist. Normal!

Ehrenkappe des Jahres: Winseltek

Lustig, kaum geht man einige Tage offline, passieren schon die dollsten Dinge ...

Vielleicht ein wenig vorschnell, da das Jahr noch nicht um ist und noch so manch lustige Dinge passieren können, aber ich kann wirklich nicht mehr an mich halten ... ich muss jetzt doch meinen Senf dazu geben :)

Es ist mir eine Freude den Träger der Ehrenkappe des Jahres 2008 zu präsentieren:

WINSELTEK!

In unnachahmlicher Art und Weise wurden seitens Winseltek fast schon im Minutentakt Pressemitteilungen und Statements und Interviews veröffentlicht und gegeben, in denen so schnell Meinung, Position und Aussage gewechselt wurden, dass selbst die Spin-Doktoren hochrangiger Politiker blass vor Neid werden müssen.

Es hat schon klasse, wie zuerst Konsolen als zu leistungsschwach bezeichnet werden, dann über miese Verkäufe und die hohe Anzahl an Kopien eines exklusiven PC-Titels geklagt, dann ein Wechsel zu Konsolen angedeutet, dann der Support für ein gerade mal acht Monate altes und immer noch verbuggtes Spiel eingestellt wird, nur um im Anschluss an diese Support-Einstellung einen neuen PC-Only-Titel anzukündigen, wegen dessen Entwicklung man natürlich keine Ressourcen mehr für den Support des Vorgängers übrig hat. Und selbstverständlich soll der Nachfolger "optimiert" werden, damit er endlich selbst auf HighEnd-Hardware vernünftig flüssig läuft und die Kunden nicht zurück zu DX9 und XP wechseln müssen, um ohne Hack sogar auf Vista/DX10 volle Details und bestmöglichste Framerate genießen können.

Ein Schlag ins Gesicht der zahlenden Kunden, die man einfach im Regen stehen lässt.

"Crysis Warhead"! Der erste kostenpflichtige Patch der Spielegeschichte. Herzlichen Glückwunsch, sehr geehrter Herr Yerli von Winseltek! Herzlichen Glückwunsch!



Disclaimer: Nein, ich bin kein enttäuschter ehem. Fanboy, der hier seinen Frust ablässt. Ich bin eigentlich nur ein etwas fassungsloser Zuschauer des Geschehens, der nicht genau weiß, ob er jetzt sich vor Lachen brüllend am Boden wälzen oder mitleidig das Ende eines einst vielversprechenden Entwicklungsstudios betrauern soll. Und der sich fragt, wer bitte bei Crytek verantwortlich für die Kommunikation und Ausendarstellung ist. Denn so wirtschaftlich sinnvoll "Crysis Warhead" als Addon sein mag, so KATASTROPHAL wird hier in der Öffentlichkeit herumgewurschtelt. Nur noch peinlich das alles ...

Donnerstag, 5. Juni 2008

Spieler grillen anders

Auch wenn es gerade zu regnen beginnt und nach Aussagen diverser Meteorologen es auch am Wochenende alles andere als sommerlich schön wird ... ich gehe jetzt zum Bahnhof, die Koffer voll mit leckeren Fressalien und Trinkgenüßen gepackt und werde das verlängerte Wochenende bei Grillprofis verbringen, die sich von solchen Lappalien wie fallenden Temperaturen und Dauernässe nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich gehe jetzt zu Hardcore-Grillern!

Ich selbst bin ja so ein kümmerlicher Casual-Griller, der kein richtiges Gespür für die Feinheiten fortgeschrittenen Fleischanbratens hat. Dafür können die Gastgeber auch nichts mit Computerspielen anfangen, was so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit darstellt. Niemand ist perfekt!

Hmmm, ich könnte allerdings den Nachwuchs dort mit einem DS anfixen. Die Mario-ROM sollte das erste Eis brechen können. Die Kinder dürfen ja nicht nur mit Punk und NWOBM aufwachsen. Vielfalt ist Pflicht! :)

Von daher, wünsche wohligen EM-Anfang! Bis nächste Woche!

Mittwoch, 4. Juni 2008

Also, ich weiß ja nicht ...

Habe ich hier schon erwähnt, dass ich ein ganz, ganz großer Conan-, bzw. Robert E. Howard-Fan bin? Dass ich selbst bei so Krücken wie The Dark Axe alle Augen inklusive Hühneraugen zudrücke, weil es eben kaum spielbares Material zu Conan gibt?

Und habe ich schon erwähnt, dass mich "Age of Conan" gar nicht, also wirklich nicht, also ehrlich wirklich nicht mal "test-account-mäßig kurz reinschauen und dann vielleicht doch ein wenig spielen" interessiert?

Es ist nicht so, dass ich dieses Spiel grundsätzlich ablehne, weil ich vielleicht a) Funcom für einen Haufen inkompetenter Fuzzis halte. Nö, ich habe kein Problem mit Funcom. Auch habe ich b) kein grundsätzliches Problem mit MMORPGs, wie man an meinen früheren und derzeitigen Eskapaden in UO und WoW sehen kann. Auch habe ich keine Lust, mich c) in den Chor all derer einzureihen, die nun lässig am Spielfeldrand stehen und höhnisch lachend zusehen, wie viele, viele Leute den üblichen, mit etlichen Schmerzen verbundenen Start eines MMORPGs erdulden müssen. Bei Itemgelaber kann man einiges darüber lesen, welche Schmerzen hier freigiebig verteilt und erdulded werden ...

Bugs können gefixed und fehlende Inhalte eventuell nachgereicht werden. AoC könnte in einem Jahr seine Geburtswehwehchen auskuriert haben und sich dauerhaft am Markt etablieren. Das wäre auch recht vorteilhaft, da Konkurrenz das Geschäft belebt. Auf Dauer verhindert der phänomenale Erfolg eines WoW nämlich jedwede Weiterentwicklung in diesem Genre, was langfristig gar nicht gut wäre. Nicht gut für die Industrie und erst recht nicht gut für die Spieler, die dann nur zwischen WoW, WoW-Klon und haufenweise anderem Müll wählen können, wenn sie Interesse an einem MMORPG haben.

AoC interessiert mich aber immer noch nicht!

Hyperborea, Stygien, die hyrkanische Steppe und die nicht immer so ganz verlassenen Ruinen der alten Schlangenmenschen-Zivilisation möchte ich nicht in einem MMORPG besuchen, in dem es aus naheliegenden Gründen kein atmosphärisches und konsequentes Rollenspiel geben kann. Ich bin ein Fan der literarischen Figur "Conan". Ich bin ein Fan der Welt, in der Conan sein Leben verbracht hat. Ich bin ein Fan von Robert E. Howard und allen anderen Autoren, die später sein Vermächtnis aufgegriffen und mit neuem Leben erfüllt haben.

Ich bin aber kein Fan von Funcoms "Age of Conan", weil hier lediglich das Szenario "Hyperborea" über ein hundsgewöhnliches MMORPG gestülpt wird, in dem das Szenario für viele Mitspieler letztendlich scheissegal ist. "Conan", das ist mehr als nur PvP, rotes Pixelblut, Polygontitten in diversen Körbchengrößen und Flucht vor Kiddie-Spielern, die aber dennoch und gerade deshalb (!), bald die Mehrheit der Account-Inhaber bilden werden.

Daher habe ich kein Interesse an AoC. Weder jetzt, noch in irgendeiner theoretischen Zukunft! Da habe ich schon eher Interesse an einem möglichen Movie-Reboot von "Conan", welches sich angeblich genauer an die literarischen Vorlage halten soll, als dies selbst der erste Conan-Film von John Milius getan hat. Und wer weiß? Vielleicht kommt eines Tages wieder ein Spiel wie seinerzeit "Baldurs Gate", und revitalisiert das derzeit brachliegende RPG-Genre, auf das Lizenznehmer auf den Gedanken kommen, eines Tages ein "richtiges" Conan-Rollenspiel auf die Beine zu stellen?

Dienstag, 3. Juni 2008

Nachzügler

Ich weiß, ich weiß ... ist schon lange durch, sogar als Internet-Mem ist es Schnee von gestern. Der Tag hat aber nur 24 Stunden und ich verfüge nicht über endlos Kaufkraft. Und ich bin kein Prinzipienreiter, auch wenn ich hier manchmal den Eindruck eines solchen erwecke.

Was bedeutet, dass ich ... *kreisch* ... mir "Portal" gekauft habe. Ein Steam-Spiel! Ja, Steam, diese an sich suboptimale, weil unflexible Vertriebsplattform von Valve. Und weil ich schon dabei war, habe ich mir Portal gleich im Rahmen der "Orange Box" zugelegt, weil ich Half-Life 2 und Co. für zwar nicht der Weisheit letzten Schluss im Ego-Shooter-Bereich halte, ich aber in der Vergangenheit dennoch einige Freude an dem Spiel hatte. Kann ich auch wenigstens mal Geld für ausgeben, nich wahr? Und beim aktuellen Dollar-Kurs ... kost' auch nicht mehr so viel.

Gut, zugegeben, ich habe hier die Orange Box auch als Kopie, steamfrei. Mittlerweile als Backup, falls Steam eines Tages nicht mehr ist. Aber ... buy, what you like! Und Portal ist was feines. Kurz, aber feiiiiiiin!!

Ich musste zum Schluss zwar zum Fly-Cheat greifen, weil ich den letzten AI-Kern ums Verrecken nicht vernünftig aus der Luft pflücken konnte, aber bis dahin ... war das ein zwar anspruchsvolles, aber nie unfaires Spiel. Sehr, sehr fein! Eine fast perfekte Mixtur aus einem spassigen UND innovativen Gameplay, sowie dem besten Art Design, das ich seit Jahren in einem Spiel gesehen habe. Vielleicht liegt es nur an meinen Kindheitserinnerungen, aber dieser Pseudo-70er-Style wurde geradezu perfekt in Szene gesetzt. Ich musste, gerade in Kombination mit diesen perl-weißen, leicht verschmutzten Plastikoberflächen und den dunkelbraunen Kacheln ständig an den Wienerwald denken, den es damals im Heimatort gab.

Und so schliesse ich mich als verschnarchter Nachzügler dem Chor all derer an, die angesichts des Wunders der Existenz von Portal letztes Jahr nur noch ungezügeltes Jubelgeschrei von sich geben konnten. Ich muss gerade auch schwer an mich halten ...

Sprich, solange Valve weiterhin derartige Kleinode releast und solange mir weiterhin eine Kopie als Backup für eine Zeit ohne Steam zur Verfügung steht, werde ich gerne weiterhin für solche Kleinode Geld ausgeben. Das war mal wirklich, seit langer, langer Zeit ein Kauf, der von Herzen kam. SOWAS will ich in Zukunft sehen. Bitte! Kann ich das bitte haben? Denn da, wo das Geld für den jetzigen Kauf herkam, da wartet noch mehr ...

PS: Dieses Posting enthält nicht den Begriff "phöse" ... oops!

Montag, 2. Juni 2008

Hitzeschäden der besonderen Art

Gerade hat mich die Panik gepackt ... der WoW-Server wollte entweder meinen Benutzernamen oder mein Passwort oder beides nicht mehr annehmen. Gerade nachdem ich frisch ein Vierteljahres-Abo abgeschlossen habe. Großschreibung, Kleinschreibung, jeden Buchstaben ganz langsam und der Reihe nach, laut die Buchstaben aufgesagt, nix! Also ... Panik!

Nach dem x-ten Versuch, mich erfolgreich einzuwählen, bin ich dann auf die glorreiche Idee gekommen, auf den Button "Hilfe", links neben dem Button "Ok" und etwas unterhalb der Meldung "Fehlgeschlagen" zu klicken. Und just in dem Moment des Anklickens fiel es mir wie Schuppen von den Augen ...

Ich hatte ja gar keine Internet-Verbindung offen! Deswegen stand da auch nur "Fehlgeschlagen" und nicht "Passwort/Benutzername ungültig".

Zum Glück regnet es jetzt und ein Gewitter müht sich redlich die angespannte Atmosphäre zu reinigen. Ich komme mir gerade auch ziemlich dämlich vor ... und schiebe das alles auf die enorme Hitze und Schwüle, die so charakteristisch für die Oberrheinebene ist. Weil, sonst hätte ich mich ja wirklich ziemlich dämlich angestellt ... :)

*das mit senior gamer und alte säcke ist auch nur ein vorwand. in wirklichkeit bin ich 17 und auf dem höhepunkt meiner geistigen und körperlichen leistungsfähigkeit*

Erwachsen werden

Seit über 30 Jahren sind Videospiele, Computerspiele, elektronische Spiele Teil unseres Alltages. Früher nur eine typische Beschäftigung für Jugendliche, die zuerst in Spielhallen abhingen, dann später ihre Konsole oder den "Brotkasten" zu Hause stehen hatten. Computerspiele waren in der Wahrnehmung der Öffenttlichkeit und im Selbstverständnis der Branche etwas für Kinder und Jugendliche. Etwas, dass diese Kinder und Jugendlichen selbstverständlich hinter sich lassen, wenn sie älter werden.

Nun, Comics sind seit einer geraumen Weile in der Erwachsenenwelt angekommen. Es gibt dedizierte Comics für ein erwachsenes Lesepublikum, Comics werden in Kunsthallen ausgestellt, Comics sind mittlerweile (hauptsächlich ausserhalb der Grenzen des deutschen Sprachraumes) Teil der öffentlich anerkannten "Kultur" geworden. Und zwar nicht, weil "man" dies eines Tages so beschlossen hat, sondern weil Kinder und Jugendliche im Laufe der Zeit NICHT aufgehört haben Comics zu lesen, sondern dies natürlich und selbstverständlich auch als Erwachsene weiterhin getan haben.

Die selbe Entwicklung, etwa 10-15 Jahre versetzt nach meiner Wahrnehmung, erleben nun Computerspiele. Mittlerweile hat es sich zumindest hier und da herumgesprochen, dass Computerspieler im Durchschnitt keine Kinder mehr sind. Angeblich ist der durchschnittliche Computerspieler etwa 30 Jahre alt. Diesem Fakt kann sich auch das etablierte Feuilleton, die erhabenen Wächter über Kunst und Kultur nicht länger entziehen. Bei Telepolis gibt es hierzu einen sehr interessanten Artikel.

Interessant hierbei auch die Erwähnung, dass die sog. Spielepresse natürlich auch "erwachsen" werden muss. Spielekritik sollte nicht länger in der Wertungshölle der typischen 100%-Skala verharren, sondern wirklich eine Kritik, eine Beschäftigung mit dem Spiel und dem Medium werden, anstatt sich nur auf schlichte Kaufempfehlungen mit Stiftung Warentest-Charme zu beschränken, deren angebliche Objektivität auf Grund etlicher Vorfälle in der Vergangenheit immer öfter angezweifelt wird. Dass die Spielepresse (online wie print) immer mehr zum verlängerten Arm der Marketingabteilungen der Publisher wird, ist ja nichts mehr neues.

Jetzt ist es natürlich ein leichtes, auf die phöse, phöse Presse zu schimpfen. Habe ich früher auch gemacht. Ohne große Gewissenbisse übrigens, weil der aktuelle Zustand nur Schelte verdient hat. Dennoch macht man es sich viel zu einfach, wenn man nur mit dem Finger auf DIE Publisher und DIE Presse zeigt. Die ersteren wollen nur verkaufen. Möglichst viel mit möglichst wenig Aufwand. Die letzteren wollen verständlicherweise nur von ihrem Job leben können, ein Sell-Out ist da naheliegend und durchaus verständlich. Also werden wir auch in Zukunft diese typischen 08/15-Spielereviews zu sehen bekommen, in denen brav alle Features aufgelistet, mit ein, zwei Absätzen besprochen, die negativen Dinge (wenn überhaupt) in einen Nebensatz gepackt und zum Schluß im Fazit ein paar wohlwollende Worte verloren werden, während daneben die übliche, Objektivität vortäuschende Prozent-Wertung prangt. Vielleicht sogar zusätzlich ein "Award", wenn das Spiel besonders "toll" ist.

Nun ist es ja nicht so, dass Journalisten, insbesondere Journalisten im Spielebreich, dumme, inkompetente Vollidioten wären. Zwar gibt es auch dort den üblichen Schnitt an Arschkrampen, doch die Mehrheit wird von Leuten gestellt, die sehr, sehr gerne, wirklich sehr gerne aus diesem seit Jahren etablierten Schema ausbrechen würden. Die gerne reflektierende und interessante Spielekritiken (!) schreiben würden und keine langweiligen, öden, Pseudo-Objektivität vortäuschenden Kaufempfehlungen. Was sie aber nicht dürfen. Nein, nicht weil es ihnen ein Chef-Redakteur oder gar ein immense Anzeigen schaltender Publisher vorschreibt. Sondern weil dies ein Großteil der Leser GENAUSO UND NICHT ANDERS haben möchte.

Immer wieder versucht man bei dieser oder jener Publikation einen Vorstoß, um wenigstens die Prozent-Wertungsskala in den Mülleimer der Geschichte entsorgen zu können. Pustekuchen! Die Mehrheit der Leser fordert vehement eine einfache Übersicht, um sehen zu können, wie "gut" oder "schlecht" ein Spiel ist. Nichts weiter als simple Kaufberatung eines schlichten Konsumproduktes, welches man nach einmaligen Durchspielen schnell wieder vergeßen hat, weil man sich nur ein Jahr später denselben Mist nur in schönerer Verpackung wieder als DAS NEUE DING andrehen lässt. Die Art und Weise, wie hier mit einfachsten Mitteln Hype erzeugt wird, wie hier einfachste Ansprüche befriedigt werden, legt den Schluß nahe, dass ein nicht kleiner Teil der Computerspieler vielleicht körperlich erwachsen geworden ist, in Punkto Computerspiele aber immer noch im Kindergarten steckt.

Es wird immer wieder gefordert, dass man Computerspiele endlich ernst nehmen soll. Dass Computerspiele Teil des Alltags breiter Bevökerungsschichten geworden sind und man sie daher nicht mehr als obskure Randgruppenbeschäftigung ohne Lobby und Einfluß behandeln darf. Das ist alles schön und gut. Dann wird es aber auch so langsam Zeit, dass man selber erwachsen wird.

Zero Punctuation ist zB. eines von vielen Anzeichen, dass dies mittlerweile passiert. Was Ben "Yahtzee" Croshaw hier von sich gibt, das ist nicht einfach nur "Haha, der ist aber lustig!". Das ist Spielekritik frei von all den Zwängen und Restriktionen der heute immer noch üblichen Kaufberatungen. Das ist Spielekritik! Kritik, wie sie in Literatur, Film, Musik und Theater schon lange, lange üblich sind. Nicht nur eine scheuklappige Beschäftigung mit dem Spiel als solchem in einem ansonsten luftleeren Raum, sondern eine reflektierende und die Umgebung einbeziehende Spielekritik.

Und vielleicht, vielleicht bekommen wir dann eines Tages auch eine "erwachsene" Kritik zu Spielen wie "Call of Duty 4", die über die naiv-kindliche Begeisterung angesichts der tollen Explosionen hinaus geht, und sich mit dem Spiel im zeitgeschichtlichen und tagesaktuellen Kontext beschäftigt. Vielleicht erleben wir dann auch den Tag, an dem ein Blitzblendvorgauckel-Spiel, welches nur hübsche Optik zu bieten hat, auch entsprechend nur durchschnittliche Wertungen bekommt. So wie es heute schon bei Blitzblendvorgauckel-Filmen gemacht wird, die ausser schicken Effekten eben nicht viel zu bieten haben. Vielleicht gehören Höchstwertungen für einen Graphikblender wie "Crysis" dann endlich der Vergangenheit an?